Volkstrauertag

Wie in jedem Jahr so haben wir auch in diesem auf dem Alten Friedhof auf den Soldatengräbern einen Kranz platziert. 

November – das ist mit Allerheiligen, Volkstrauertag und Totensonntag der Monat des Gedenkens und des Trauerns.

Der Volkstrauertag wurde vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Kriegs-Toten des Ersten Weltkrieges eingeführt und zum ersten Mal im März 1922 abgehalten. Der damalige Reichstagspräsident und SPD-Abgeordnete Paul Löbe sagte bei der damaligen Gedenkveranstaltung: „Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Tote zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet Abkehr vom Hass, bedeutet Hinkehr zur Liebe.“*Vom nationalsozialistischen Regime wurde im Jahr 1934 der Volkstrauertag zum Staatsfeiertag und Helden-Gedenktag bestimmt. In der Nachkriegszeit hat dann im Jahr 1950 der Volkstrauertag erstmals wieder offiziell stattgefunden. War bei der Einführung das Totengedenken ausschließlich auf die im Ersten Weltkrieg ums Leben gekommenen Soldaten bezogen, so wird am Volkstrauertag heute an alle Opfer von Krieg und Gewalt erinnert.

Krieg ist kein Relikt aus vergangenen Zeiten, sondern auch erschreckende Realität im 21. Jahrhundert.

Für Kriege sind Menschen verantwortlich.

Frieden kann auch nur von Menschen geschaffen werden.

Möge das Feiern eines Volkstrauertages auch den Aufbruch in eine bessere Zukunft symbolisieren!

(*Stuttgarter Zeitung – 13.11.2025 / Seite 15)