Führung durch die Ausstellung "Konstanzer Konzil' in Konstanz
Freitag, 19. September 2014. Anreise per Bahn und Katamaran nach Konstanz. Treffen um 9:50 Uhr am Bahnhof Wendlingen, S-Bahn. Ankunft in Friedrichshafen um 13:54 Uhr. Beginn der Führung: 15:15 Uhr. Anschließend Zeit zur freien Verfügung. Rückfahrt 18:38 Uhr ab Konstanz. Ankunft in Wendlingen um 22:31 Uhr. Kosten (Bahnticket, Führung, Eintritt): 33.- €. Anmeldung mit Bezahlung: Rathauspforte Köngen.
Als vor fast 600 Jahren im November 1414 das Konstanzer Konzil begann strömten die Spitzen der kirchlichen und weltlichen Mächte aus ganz Europa in die kleine Stadt am Bodensee mit dem Ziel, die Einheit der Kirche wiederherzustellen. Schon die Zahlen machen deutlich, dass das Konzil ein Treffen der Superlative war: vier Jahre Beratung, insgesamt über 70.000 Gäste. Es ging um existentielle Fragen der Kirche: Das Papsttum, im Zusammenspiel mit dem römisch-deutschen Kaisertum eine der tragenden Säulen der Christenheit, hatte sich in drei Lager mit jeweils einem Papst an der Spitze gespalten. Weitere Missstände wie der Verkauf von Kirchenämtern oder der Ablasshandel sorgten unter den Gläubigen für Unmut und ließen Reformbewegungen sprießen, die zum Schutz des Seelenheils eine Umkehr forderten. Am Ende des Konzils stand ein Teilerfolg: Unter der Einflussnahme von König Sigismund gelang es, das einheitliche Papsttum wiederherzustellen. 600 Jahre Konstanzer Konzil: Aus diesem Anlass ist im Konstanzer Konzilgebäude die Große Landesausstellung „Das Konstanzer Konzil. Weltereignis des Mittelalters 1414 – 1418“ zu sehen. Die Schau, die das Konzil als bis heute nachwirkendes mittelalterliches Gipfeltreffen präsentiert, wurde vom Badischen Landesmuseum in Karlsruhe erarbeitet und gestaltet. Hochkarätige Exponate unterstreichen beispielhaft, welche Bedeutung die Versammlung kirchlicher und weltlicher Würdenträger aus ganz Europa schon damals hatte. Die Ausstellung widmet sich auch der Stadt Konstanz, die als Ziel vieler tausend Besucher einen fast vierjährigen Ausnahmezustand zu bewältigen hatte. Unter den mehr als 300 Leihgaben aus 20 Ländern befinden sich Glanzstücke der abendländischen Kunst- und Kulturgeschichte wie die prächtige Richental-Chronik. Ein weiteres besonderes Exponat ist der Bischofsstab von Papst Benedikt XIII., einem der konkurrierenden Päpste. Ebenso ist ein Textilfragment aus Colmar zu sehen, das zu einem Gewand des Kirchenkritikers Jan Hus gehört haben soll. Zu beachten ist auch der Ausstellungsort selbst – das Konzilgebäude am Hafen. Darin fand 1417 das Konklave statt, das mit der Wahl Martins V. zum neuen Papst das Schisma beendete. |