Suche
Close this search box.

Barockes Welttheater

Herausgeber

Württembergisches Landesmuseum und der Geschichts- und Kulturverein Köngen. Faksimileähnlicher Nachdruck für Transkription und wissenschaftliche Auswertung.

Autor(en)

Geschrieben und gemalt von Daniel Pfisterer, Pfarrer zu Köngen. Begonnen im Jahre 1716

Anno 1716 den 14. Aprilis, als in einem sehr späthen Jahrgang. Ist dieses Buch von Blumen, Gewächsen, Thierlein und allerley Einfällen. Von Mir Magister Daniel Pfisterern Pfarrern zu Köngen. Angefangen worden in dem Completen 64sten Jahr meines Alters“.
So begann der Köngener Pfarrer, Magister Daniel Pfisterer (1651 – 1728), sein Buch mit Bildern und Versen über das Leben im Barock.

M. Daniel Pfisterer vollendete sein Buch am 16. September 1727, ein halbes Jahr vor seinem Tod. Annähernd 280 Jahre blieb es unveröffentlicht, nur einzelne Bilder waren bekannt. 1996 erschien das Buch als originalgetreuer Nachdruck. Der Geschichts- und Kulturverein Köngen ist neben dem Württembergischen Landesmuseum Herausgeber des Buches und war maßgeblich daran beteiligt, dass das Werk im Quellverlag Stuttgart veröffentlicht werden konnte.

Die Fachwelt und die Rezensenten feiern Pfisterers Buch als einzigartig, denn er allein überliefert – als Kind seiner Zeit – umfassend und einfühlsam, mit kritischem und wachsamen Blick und mit Hochachtung vor der Natur, das Leben der einfachen Menschen im Barock. Die Pflanzen und Tiere, das mühselige Leben von der Geburt bis zum Tod, das Elend der Unterprivilegierten, das Handwerk, die Familie, all dies schildert er in farbenprächtigen Bildern und anschaulichen Versen.

Der Geschichts- und Kulturverein Köngen hat auszugsweise einige von über 40 Presseberichten zusammengestellt:

Die „Stuttgarter Zeitung“ vom 16.11.1996 schreibt unter dem Titel „Barockes Welttheater“: „Nichts Menschliches war ihm fremd, kein Detail zu winzig, keine Absonderlichkeit zu lachhaft – der Pfarrer Daniel Pfisterer verzeichnete alles, was in seiner Umwelt vorkam, und machte sich buchstäblich einen Reim darauf … Er spießt Alltagsszenen auf, die er teils humorvoll, teils mit bärbeißiger Moral kommentiert.“

Das „FAZ-Magazin“ schreibt am 6.12.1996 unter „Leben und Sterben im Barock“ … „Woher der nicht dienstfaule protestantische Kleinstadtpfarrer die Zeit nahm, in dem nicht zur Veröffentlichung bestimmten Erbauungs- und Erfreuungsbuch seine ganze Umwelt darzustellen und wie er ohne Ausbildung so duftige Bilder, vor allem Blumen malen konnte, ist unklar. Fest steht: Er veranschaulicht Leben und Sterben im 18. Jahrhundert vom Kinderzimmer bis zur Hinrichtungsstätte … und – er hat ein wunderschönes Buch geschaffen.“

Über dem Bild steht folgender Vers:

Es ist kein Gotteshauß so leer, / Daß keine Spin[n]e drin[n] wär, / Die in der Predigt und gesang / nur ist verpicht auf ihren fang.

Und unter dem Bild:

Die Vögel singen schön, schön klingen auch die saiten, / Doch wollt vor allen sich Gott selbst ein Lob bereiten /Auß deren Kinder Mund, die noch ein reines Hertz / Besitzen ohne falsch, das steiget Him[m]elwerts.

(Der von Daniel Pfisterer handgeschriebene Text wurde im Begleitband des Quellverlags in eine lesbare Form ‚übersetzt‘)

 

Die „Sonntagszeitung“ schreibt am 23.2.1997 mit der Überschrift „Theatrum mundi zwischen Gott und Teufel: „… Oben der liebe Gott, unten der Teufel, dazwischen das Leben. Dies war die Welt des Pfarrers Daniel Pfisterer … Ein wunderbares Werk.“

Der Stuttgarter Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil begeistert sich in seiner Buchbesprechung in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am 14.6.1997 unter „Weltgarten und Nierenstein“: „Pfisterers Idee ist eine Art Hausbuch mit selbstgemalten Bildern, eigenen, meist gereimten Texten und Kommentaren, ein Buch der visuellen Lust, das die Welt einer Gemeinde von fünfhundert Seelen zu einem gottesfürchtigen Garten gestaltet … Verblüffend genau, geradezu ekstatisch detailliert sind die kleinen Zeichnungen … Virtuos werden die Bilder schließlich, wenn die menschlichen Tätigkeiten ins Bild rücken … Pfisterer malt derart akribisch Szenen, dass man seine Bettler nörgeln und klagen und seine Wäscherinnen am Brunnen schnattern sieht.“

Nach der Geschäftsaufgabe des Quellverlags wird das wertvolle Buch von Daniel Pfisterer (nebst Begleitband) vorerst nicht neu aufgelegt und ist auch nicht mehr im Handel erhältlich. Es ist jedoch zu einem Preis von 50,00 € (plus Porto) vom Geschichts- und Kulturverein Köngen e.V. zu beziehen. Sonderpreis für Mitglieder: 45 €.

Preis

50,00 € (plus Porto), 45,00 € für Mitglieder

Erhältlich bei