Im Frühjahr 1967 kam in Köngen bei Aushubarbeiten im Neubaugebiet südwestlich des Kastells ein irdener Topf mit 615 römischen Münzen zum Vorschein. Bewohner des ehemaligen römischen Dorfes Grinario hatten den „Münzschatz“ wohl eilig vor den anrückenden Feinden vergraben und anschließend keine Gelegenheit gefunden, ihr Eigentum wieder abzuholen.
Kaum eine andere Epoche der rund 500jährigen römischen Geschichte im Südwesten Deutschlands weist so wenig zeitgenössische Schriftquellen auf wie die unruhigen Jahrzehnte zwischen 230 und 280 n. Chr. . Die Erforschung dieses Zeitraums ist daher in hohem Maße auf die Interpretation archäologischer Relikte, wie zum Beispiel des Köngener Münzschatzes, angewiesen. Die Dokumentation der in Köngen aufgefundenen Münzen, wie sie in dem vorliegenden Buch erfolgt ist, öffnet den Blick für den Verlauf der Geschichte.
Der umfangreiche Fund fand weit über Köngen Baden-Württemberg hinaus Beachtung. Auch die internationale numismatische Forschung wies den Münzen eine herausragende Bedeutung zu.
In kleineren Beiträgen präsentiert das vorliegende Buch Grinario, das römische Köngen, das historische Umfeld, in dem die Münzen geborgen wurden sowie die Umstände, unter denen man die Münzen 1967 auffand. Weitere Essays erläutern die Geschichte und die Funktion der römischen Münzen; schließlich werden ausgewählte Münzen aus dem 1967 entdeckten Fund vorgestellt. Das Buch bietet auch einen geschichtlichen Abriss der Römerzeit in Köngen.