Württemberg im Späten
Mittelalter (1250 - 1400)
Württemberg vom Späten
Mittelalter bis zur Reformation (1400 - 1520)
Württemberg von der Reformation
bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1520 - 1618)
Württemberg in der Zeit des
Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648)
Württemberg in der Zeit des
Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648)
Württemberg in der Zeit
vom Westfälischen Frieden bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts (1648 -
1750)
Württemberg von der
Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs
Deutscher Nation (1750 - 1806)
Württemberg in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1806 - 1850)
Württemberg von der
Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gründung des Deutschen Reiches
(150-1871)
Württemberg als
Bundesstaat des Deutschen Reiches
Württemberg in der Zeit
der Weimarer Republik
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Württembergische Geschichte
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Deutschland 1618 - 1648
Köngen 1618 -
1648
Literaturhinweise
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Der Dreißigjährige Krieg in Württemberg
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Vorbemerkung: In dem Kapitel 'Der
Dreißigjährige Krieg in Deutschland '
finden Sie einen Überblick über den gesamten Verlauf des
Krieges. In diesem Abschnitt werden nur die Besonderheiten für
Württemberg dargestellt.
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Herzog Johann Friedrich von Württemberg
(* 1582, † 1628, reg.1608 - 1628) schloss sich zwar 1608 der
'Evangelischen Union' an,
verfolgte jedoch zunächst eine weit gehende
Neutralitätspolitik.
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Herzog Johann Friedrich von
Württemberg (* 1582, † 1628, reg. 1608 bis
1628)
Hauptstaatsarchiv Stuttgart (HStAS J 300 Nr. 216a) |
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Die Neutralitätspolitik des
protestantischen Württemberg war aufgrund seiner
geographischen Lage nicht erfolgreich. Eingezwängt
zwischen dem katholischen Bayern und der calvinistischen
Kurpfalz hatte Württemberg für die Kriegsgegner
militärische Bedeutung.
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Nachdem
Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz
in der
'Schlacht am Weißen Berg'
am 8. November 1620 geschlagen
worden war, setzten seine Söldnerführer den Kampf um
die Oberpfalz fort. Dabei erlitt
Markgraf
Georg Friedrich von Baden-Durlach
am 6. Mai 1622 auf der württembergischen Markung
Obereisisheim (in der Nähe von
Wimpfen) gegen den Feldherrn der katholischen Liga,
Tilly,
und spanische Truppen eine schwere Niederlage.
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Friedrich V. (*1596,
†1632), von 1610 bis 1623 Kurfürst von der
Pfalz, als Friedrich I. von 1619 bis 1620 König
von Böhmen |
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Tilly verdankte seinen Sieg nicht zuletzt dem
Stillhalten der neutral abwartenden Württemberger.
Herzog Johann Friedrich hat mit seiner
Neutralitätspolitik letztlich sein Land auf Gedeih
und Verderb den Siegern ausgeliefert. Er starb im
Juli 1628.
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Forderung des katholischen Bischofs von Augsburg,
Heinrich von Knöringen, das Kloster Reichenbach im
Murgtal wieder in Besitz zu bekommen, war unmittelbarer
Anlass für das Restitutionsedikt Kaiser Ferdinands II.
im Jahre 1629.
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Albrecht Eusebeus
Wenzel von Wallenstein (*1583, † 1634),
ab 1625 Herzog von Friedland
Stich von Peter
Isselburg 1625 (Ausschnitt), Bildarchiv der
Österreichischen Nationalbibliothek Wien.
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Gustav II. Adolf von Schweden (*1594 † 1632),
König 1611 - 1632
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Nach
dem Tod Gustav Adolfs in der Schlacht bei Lützen am
16.11.1632 setzt der schwedische Kanzler, Axel Oxenstierna
den Kampf der Schweden in Deutschland fort. Auf dem
'Heilbronner Konvent' im April
1633 gelingt ihm ein Zusammenschluss der evangelischen
Mitglieder von vier Reichskreisen in Süddeutschland (des
Schwäbischen, Fränkischen, Ober- und Kurrheinischen). Der
'Heilbronner Bund'
trat an die Stelle der ehemaligen
'Evangelischen Union'.
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Herzog Eberhard III. von Württemberg (*1614 † 1674),
reg. 1628 - 1674
Bildquelle:
Hofkunstanstalt Martin Rommel, Stuttgart 1905 in:
Geschichte der Stadt Stuttgart, herausgegeben von
den Bürgerlichen Kollegien im April 1905.
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6. September 1634: Schlacht bei Nördlingen:
Die "Kaiserlichen" und Bayern bereiten den Schweden eine
schwere Niederlage. Zwei Drittel der 6000 Mann starken
württembergischen Landmiliz, welche die Schweden unterstützt
hatte, fiel in der Schlacht.
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Das
Herzogtum Württemberg wurde von den 'Kaiserlichen'
verwüstet, die Städte Waiblingen, Schorndorf, Backnang,
Aalen, Calw, Herrenberg und Bissingen wurden
niedergebrannt. Außer der Festung Hohentwiel unter dem
Kommandanten Konrad Wiederholt wurden alle Festungen
des Landes eingenommen. Die Existenzgrundlage
Württembergs, die Landwirtschaft und der Weinbau, aber
auch wichtige Produktionszweige wie die Tuchfabrikation
in Calw und die Leinwandherstellung in Urach wurden
zerstört.
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Folgende
Bevölkerungszahlen für Stadt und Amt
Waiblingen wurden der Waiblinger
Zacherchronik aus dem Jahr 1666 entnommen:
Jahr 1634: 1350 Bürger, Jahr 1639: 135
Bürger. Frauen, Kinder, Knechte und Mägde
sind darin nicht erfasst, die Zahl der
Todesopfer dürfte also deutlich höher liegen
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Der Schumacher Hans
Heberle aus Neenstetten bei Ulm schreibt:
Die Kaiserlichen haben im "Wirtenberger
landt alles verwiest und verderbt, das
schöne stetlein Giengen außgeblündert und
gar abgebrandt, das Ulmische stetlein
Geißlingen, welches sich ein wenig gewehrt,
mit gewalt überfalen und etlichen hundert
darin nidergemacht, wie auch ihrem Pfarrer
den kopff abgehawen".
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Eberhard III. musste auf 14 Klöster und zahlreiche
Ämter verzichten, die der Kaiser zwischenzeitlich
"verschenkt" hatte. Der verbliebene Rest des Landes
war verwüstet, weitgehend entvölkert und mit einer
hohen Schuldenlast beladen.
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Wie schon im 16. Jahrhundert führte man
die katastrophalen Verhältnisse in Württemberg auf ein
Strafgericht Gottes zurück, das dieser
wegen des allgemeinen Sittenverfalls angeordnet hat. Unter
dem Einfluss des Theologen
Johann Valentin
Andreä
entstand ein 'Sündenkatalog', der noch über
den von Johannes Brenz verfassten hinausging. Auf Betreiben Andräes wurden 1642 in den Amtsstädten und zwei Jahre danach
im ganzen Herzogtum so genannte
Kirchenkonvente
eingerichtet. Dabei handelte es sich im Prinzip um
Sittengerichte: In dem Kirchenkonvent, zu dem auch der
herzogliche Vogt gehörte, sollte festgestellt werden, ob
"dem Christentum und der Ehrbarkeit zuwider" gehandelt
werde. Die Reinhaltung der wahren Lehre gehörte ebenfalls zu
den Aufgaben des Kirchenkonvents.
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Die Kirchenleitung erließ unter
anderem auch Vorschriften, die sich mit der
Kleidung befassten. Bauern hatten andere
Kleidung zu tragen als die gewöhnlichen Bürger und die
Ratsherren. Diese Vorschriften blieben noch lange Zeit
erhalten.
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Der
Kaufbeurer Maler und Radierer
Hans Ulrich Frank schilderte
das Leben der Landsknechte im Dreißigjährigen Krieg.
Hier:
"Das wechselhafte Kriegsglück"
von 1656.
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- Lebten in Württemberg zu Beginn des
Dreißigjährigen Krieges rund 450.000 Menschen, so sind es
nach dem Westfälischen Frieden 1648 nur noch 150.000.
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Die
Protestanten in Süddeutschland sahen sich nach
der Gegenreformation einem starken katholischen
Block gegenüber. Auch die politischen
Verhältnisse hatten sich verändert: Die Grenze
zu Frankreich lag jetzt am Oberrhein, die
Schweiz war aus dem Reichsverband ausgeschieden.
Die politische Macht in Süddeutschland lag
ausschließlich in der Hand der Habsburger und
Bayerns.
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Literaturhinweise
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Jooß, Rainer, Schleuning, H. (Hrsg.)
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Unser Land
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DRW-Verlag 2002.
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Württembergische
Landesgeschichte für neugierige Leute. Band 2: Vom
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geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg
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Handbuch der
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Spätmittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. 2000
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Kommission für
geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg
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Handbuch der
Baden-Württembergischen Geschichte, Band 2: Die
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Landeszentrale für
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Baden-Württemberg. Eine
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Lorenz, Sönke /
Mertens, Dieter / Press, Volker (Hrsg.)
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Das Haus Württemberg. Ein
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Hie gut Wirtemberg
allewege. Band 2: Das Haus Württemberg von Herzog
Friedrich I. bis Herzog Eberhard III. DVA 1994
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Rinker, Reiner /
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Die Geschichte
Baden-Württembergs. Theiss-Verlag. 2. Auflage 1987
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Waßner, Manfred
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Kleine Geschichte
Baden-Württembergs. Theiss-Verlag 2002
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Weber, Reinhold /
Wehling, Hans-Georg
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Geschichte
Baden-Württembergs. Beck Wissen. 2007
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Weller, Karl / Weller,
Arnold
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Württembergische
Geschichte im südwestdeutschen Raum. Theiss-Verlag. 10.
Auflage 1989.
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Wilson, Pieter M.
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Der Dreißigjährige Krieg. Eine
europäische Tragödie. Darmstadt 2017
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Deutschland 1618 - 1648
Köngen 1618 - 1648
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