Chronologie der
wichtigsten Ereignisse in Köngen
Köngen im Späten
Mittelalter (1250 - 1400)
Köngen in der Zeit vom
Späten Mittelalter bis zur Reformation (1400 - 1520)
Köngen in der Zeit von der
Reformation bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1520 - 1618)
Köngen zur Zeit des
Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648)
Köngen in der Zeit vom
Westfälischen Frieden bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts (1648 - 1750)
Köngen in der Zeit von der
Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Untergang des Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation (1750 - 1806)
Köngen in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts (1806 - 1850)
Köngen in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts (1850 - 1900)
Köngen in der Zeit der
Weimarer Republik (1918 - 1933)
Köngen in der Zeit nach
dem Zweiten Weltkrieg (1945 - 1982)
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Ortsgeschichte Köngen
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Köngen in der Zeit vom späten Mittelalter bis zur Reformation
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Deutschland 1400 - 1517
Deutschland 1517-1521
Schwaben 1400 - 1520
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Albrecht ist der einzige Sohn von
Hans Thumb von Neuburg und Anna Gräfin von Aichelberg.
1410 oder 1411 heiratete er Ursula von Wartenberg.
Ursula ist bereits 1416 gestorben. Begraben wurde
sie in der Kirche in Köngen.
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Albrecht Thumb von
Neuburg wohnte bis 1430 abwechslungsweise auf seinen
Schweizer Besitzungen und in Köngen. In den Jahren
1430 bis 1435 lebte er ausschließlich im Schloss
Köngen
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1422:
im Dienst der Reichsstadt Esslingen,
um, wie es heißt, "wider die ungläubigen Hussiten in
Böheym, auch gegen sonstige Feinde der Stadt" zu
kämpfen.
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Ulrich V. von Württemberg
(* 1413, † 1480), 1433 - 1441 Graf von
Württemberg, 1441 - 1480 Graf von Württemberg im
Stuttgarter Landesteil
Hauptstaatsarchiv
Stuttgart
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Auseinandersetzungen mit dem
Kloster Salem: Albrecht zog die Lehensleute des
Klosters trotz kaiserlicher Schutzprivilegien zu
Frondiensten heran und verlangte von ihnen
Abgaben. 1436 verzichtet Albrecht auf Ansprüche,
Steuern, Dienste der Hofgüter des Klosters Salem in
Köngen und bekam im Gegenzug einen Garten in Köngen.
Damit war ein jahrzehntelanger Streit zwischen
Kloster und Ortsherren de jure beigelegt. Die Auseinandersetzungen dauerten jedoch an.
1460 muss er das Kloster entschädigen.
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Albrecht Thumb von Neuburg
engagierte sich für den Kirchenbau: Er ist
wahrscheinlich der Erbauer der alten Peter-
und Paulskirche und Stifter des Taufsteins.
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Im
Dezember 1452 übertrug
Albrecht dem Grafen
Ulrich V., dem "Vielgeliebten" von Württemberg die Rechte am
alten Neckarübergang und die dazugehörigen
Grundstücke. Damit ermöglichte er den Bau der ersten
Brücke über den Neckar. Die Brücke bestand aus Holz,
hatte jedoch steinerne Pfeiler.
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Im
August 1453 übergibt
Albrecht seine Rechte in Köngen an seine Söhne
Hans den Älteren und
Konrad. Der dritte
Sohn, Hans der Jüngere, erhielt die
Familienbesitzungen in Graubünden.
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1461 ließ Albrecht die alte
Peter- und Paulskirche neu errichten. Als er 1465
starb, wurde er dort beerdigt.
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Hans der Ältere
steht ab
1443 im Dienste des Grafen Ulrich von Württemberg.
Ab 1448 war er württembergischer Haushofmeister,
1452 württembergischer Rat. Der württembergische Hof
bescheinigt ihm, dass er "nit allein ein frisches
Herz, sondern auch einen hohen Verstand und ein
richtiges judicium (= Urteilsvermögen) gezeiget.".
1462 trat Hans der Ältere in bayerische Dienste. Für
Herzog Ludwig von Bayern wurde er Pfleger
(Verwalter) von Gundelfingen. Bei
der Belagerung von Gundelfingen durch
württembergische Truppen im Reichskrieg Kaiser
Friedrichs III. von Habsburg gegen Herzog Ludwig von
Bayern stand Hans der Ältere auf bayerischer Seite.
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- Die Brüder Hans der
Ältere und Konrad hatten
von ihrem Vater Albrecht jeweils
die Hälfte des Schlosses Köngen überschrieben
bekommen. 1455 verkauft Hans der
Ältere seinen Anteil in Köngen an seinen Bruder
Konrad.
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1462:
Konrad Thumb von Neuburg
stirbt bei einem Feldzug des Grafen von Württemberg
gegen Friedrich von der Pfalz bei Seckenheim. Das
Eigentum der Thumb von Neuburg, zu dem immer noch
der Grundbesitz und das Schloss in Graubünden
gehörte, wird nun auf Hans den Älteren und
Hans den Jüngeren aufgeteilt. Jeder der Erben
erhielt einen Teil des Dorfes und des Schlosses in
Köngen. Gemeinschaftlich blieben Gericht, Mühle,
Kelter und Schäferei.
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Nach dem Tod von
Hans dem
Jüngeren im Jahr 1468 erben sein
unmündiger Sohn
Jakob
und seine Tochter
Dorothea seinen Anteil
an Köngen. Dorothea
und ihr Mann,
Sigmund von
Freiberg, wohnen im vorderen Teil des Köngener
Schlosses. Häufig geraten sie in Streit mit dem
Besitzer der anderen Hälfte,
Hans dem Älteren.
Hans der Ältere erwirbt das gesamte Schlossgut; er
stirbt 1482.
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Hans der
Ältere war mit Hildegard vom Stein
(*1437, † 1502) verheiratet, mit der er 14
Kinder bekam, von denen drei Söhne (Adam,
Konrad, Albrecht) und vier Töchter (Amalie,
Euphemia, Agnes, Ursula) überlebten. Die letzten
Lebensjahre von Hans dem Älteren waren durch
Auseinandersetzungen mit seinen Nichten, den
Töchtern Hans des Jüngeren überschattet. Seine
Töchter Amalia und Ursula wurden Klosterfrauen
zuerst in Söfingen, später in Gutnau im
Breisgau.
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Nach dem Tod von Hans dem
Älteren im Jahr 1482 erhielten seine
Söhne Adam, Konrad und Albrecht je
ein Drittel des Köngener Besitzes. Am 9. April 1493
schlossen die drei Erben einen Vertrag, in dem sie
übereinkamen, dass, wenn einer seinen Teil verkaufen
wolle, er es erst den Brüdern anbieten müsse.
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Konrad Thumb von Neuburg
wurde 1482 Rat am Hof des Grafen und
späteren Herzogs Eberhard im Bart.
Zudem war er Burgvogt in Neuffen, ab 1496 auch auf
der Achalm.
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Konrad war unter Eberhard im Bart
bei allen wichtigen Staatsgeschäften
beteiligt. Als dieser am 21. Juli 1495 in Worms zum
Herzog von Württemberg erhoben wurde, stand Konrad
an seiner Seite. Als Herzog Eberhard im Bart
1494 kinderlos starb, folgte auf ihn sein
Vetter Eberhard II. .
Konrad wurde von 1496 bis 1498 Rat am Hofe
dieses - nach Auffassung der württembergischen
Landstände - vermindert zurechnungsfähigen Herzogs. Am 1. Mai 1498
reiste Konrad im Auftrag der Landstände Konrad zu
Kaiser
Maximilian um die Absetzung des kranken Herzogs
zu erreichen. Statt Eberhard II. wurde sein
minderjähriger Neffe Ulrich zum Herzog erhoben, der
1503, im Alter von 16 Jahren, vom Kaiser für
volljährig erklärt wurde,
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Konrad Thumb von Neuburg,
(*1465, † 1525) und seine Ehefrau Margaretha
Bildquelle:
Internet
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Mit neuer Würde
und neuem Amt paarte sich auch Wohlstand. Den
Thumbschen Gütern wurden bedeutende Erwerbungen
hinzugefügt. Dazu gehörte die
Herrschaft von
Stetten im Remstal mit einem Schloss. Konrad
war nun neben dem Herzog der reichste Mann
Württembergs.
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Das Jahr
1511 sah das Haus
der Thumb von Neuburg auf dem Höhepunkt seines
Glanzes. Als der junge Herzog Ulrich von Württemberg
seine Hochzeit mit Sabina von Bayern feierte,
finden wir den Erbmarschall unmittelbar an der Seite
seines Herrn und Gönners. Daneben steht
Albrecht
Thumb von Neuburg, der Bruder Konrads, der es
zum Propst des einflussreichen Klosters Ellwangen
gebracht hatte.
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Die missliche
Lage der Bevölkerung, die zum Aufstand führte,
richtete sich auch gegen den Erbmarschall. So
schreibt Jörg von Einsessen, ein Zeitgenosse,
der Erbmarschall sei "der größte falsche
Bösewicht, den kein Fürst im deutschen Lande
habe". Weiter heißt es, er "habe den Herzog am
rechten Ohr und wende ihn, wie er ihn haben
wolle."
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Illustration zu einem Reimgedicht über den Armen
Konrad. Entstanden im Frühjahr 1514.
Bildnachweis:
Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim
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Am
7. Mai 1515 wird der
Ehemann von Konrads Tochter
Ursula, der
Stallmeister Hans von Hutten, von Herzog
Ulrich ermordet. Herzogliche Räte und Vertreter der
Landschaft forderten daraufhin die Übergabe der
Herrschaft an einen Regimentsrat. Herzog Ulrich
reagierte mit Verfolgung und auch Hinrichtungen
seiner ehemaligen Berater und Mitarbeiter.
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Zwar blieb der
Konrad Thumb von Neuburg auch nach der
Bluttat in seinem Amt. Das Verhältnis zu Herzog
Ulrich verschlechterte sich jedoch zusehends.
Der Erbmarschall beteiligte sich am
'Blaubeurer Vertrag' vom 18. Oktober 1816,
nach dem das Herzogtum sechs Jahre lang von
einem aus Räten und Landschaft bestehenden
Regiment verwaltet werden sollte. Als Konrad
auch der Zahlung einer Geldentschädigung an das
Haus Hutten zustimmte, erregte auch er den
Unwillen des Herzogs. Er wurde in Stuttgart und
auf dem Hohenneuffen gefangen gesetzt und musste
um sein Leben bangen.
Über die
vermutlichen Hintergründe und Folgen dieses
Mordes berichten wir im Rahmen unserer 'Köngener
Geschichten" unter:
"Herzog Ulrich - der Mord
im Böblinger Wald"
und
"Ursula von Hutten
- die Tochter des Erbmarschalls".
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1519:
Nach der
Vertreibung Herzog
Ulrichs aus seinem Land trat der Erbmarschall in
die Dienste der Österreicher, den neuen
Herren in Württemberg. Unter
Erzherzog Ferdinand
wurde er Leiter der Finanzverwaltung. Doch hatte
Konrad manchen Anfeindungen zu widerstehen,
besonders von Ulrichs Gemahlin
Sabina, die
nach der Flucht ihres Mannes wieder ins Land
zurückgekehrt war. Sie verlangte wiederholt die
Entlassung des Erbmarschalls aus seinen Ämtern, doch
Kaiser Karl V. ließ den nützlichen Mann nicht
fallen.
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Anlässlich der
Vertreibung Herzog Ulrichs haben die Truppen des
Schwäbischen Bundes
in Köngen übel
gehaust. Ausgerechnet der nächste Neffe Konrads,
der als Hauptmann diente, hat sich bei der
Plünderung der Güter seines Onkels besonders
hervorgetan.
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Albrecht, der
dritte Sohn von
Hans dem Älteren, studierte ab 1490
Theologie an der 1477 von Graf Eberhard gegründeten
Universität Tübingen. Er wurde Domkapitular
und später Probst in Ellwangen. Nach der Aufgabe
seines Postens als Probst zog er 1523 zu seinem
Bruder Konrad nach Stetten. Nach
dem Tode Konrads im Jahr 1525 wurde er Schlossherr
in Köngen. wird nach dem Tode seines Bruders
Konrad im Jahr 1525 Schlossherr in Köngen. Seinen
Posten als Propst des Klosters Ellwangen, den er
seit 1503 bekleidet hatte, hatte er 1523 aufgegeben.
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Burg und Haus der
Anna Gräfin von Aichelberg
bildeten den
Kern der Anlage, die sich bis zur Mitte des 16.
Jahrhunderts in verschiedenen Bauabschnitten zu
einem befestigten Schloss ausgeweitet hatte. Der
geräumige Innenhof wurde auf allen vier Seiten
von zwei- bis viergeschossigen Bauten
umschlossen. Auf den fast meterdicken
Grundmauern aus großen Quadern erhob ein
vierflügliges Fachwerkhaus, dessen Gebälk
aus riesigen Eichenstämmen bestand. Das Wasser
vorhandener Quellen wurde zu einem künstlichen
See gestaut, dessen Abfluss die drei Meter
tiefen Gräben rund um das Schloss füllten. Von
der Dorfseite her betrat man das Schloss über
eine mächtige Zugbrücke.
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Zusammen mit seinen Brüdern
Konrad und Adam gab Albrecht am 29. Mai 1500 einen
neuen Chor für die Köngener Peter- und Paulskirche
in Auftrag, der als Erbbegräbnis der Familie Thumb
von Neuburg dienen sollte. Da festgestellt wurde,
dass der Baugrund bei der alten Kirche nicht
geeignet war, beschloss man Ende 1501 einen
Kirchenneubau. Dieser Neubau wurde 1515 beendet.
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Die "Baarschaft,
ablösbare Gülten und fahrende Habe" erhalten
alle vier Neffen (neben Hans Konrad und Hans
Friedrich auch die Söhne seines Bruders
Adam, Schweickhart und
Diepold.
Auch seine Nichte
Ursula von Hutten
(*1491, † 1554)
erbt einen Teil der
Güter.
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Ursula von Hutten,
geborene Thumb von Neuburg (*1491,
†1554)
Gemälde, Privatbesitz
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