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		    Die Welt des späten 
		Mittelalters (1250 - 1400) Das Ende der Luxemburger 
		und der Aufstieg der Habsburger Kaiserdynastie (1400 - 1517) Die Reformation von 
		Luthers Anschlag der 95 Thesen bis zum Wormser Reichstag (1517 - 1521) Der Dreißigjährige Krieg 
		(1618 - 1648) Vom Westfälischen Frieden 
		(1648) bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen (1740) Der Aufstieg Preußens zur 
		europäischen Großmacht (1740 - 1763) Die Französische 
		Revolution bis zum Ende der Diktatur Robespierres (1789 - 1794) Deutschland in der Zeit der 
		Französischen Revolution und der Herrschaft Napoleons (1789 - 1815)  Restauration und 
		Revolution (1815 - 1830) Monarchie und Bürgertum (1830 
		- 1847) Die Revolution von 
		1848/49 Von der gescheiterten 
		Revolution 1848 bis zur Gründung des Deutschen Reiches 1871 Die Innen- und Außenpolitik 
		Bismarcks (1871 - 1890) Das Deutsche Kaiserreich 
		von 1890 bis zum Ausbruch der Ersten Weltkriegs 1914 Die Industrielle 
		Revolution in England und Deutschland (1780 - 1914) Europäischer 
		Kolonialismus und Imperialismus (1520 - 1914) Der Erste Weltkrieg (1914 - 
		1918) Der Weg zur Weimarer 
		Republik 1918 - 1919 Der Kampf um die Staatsgewalt 
		in der Weimarer Republik (1919 - 1933) Die Machtübernahme der NSDAP 
		und die Errichtung der Diktatur Hitlers (1933 - 1939) Der Zweite Weltkrieg (1939 
		- 1945) Der Weg in die Teilung 
		Deutschlands (1945 - 1949) Der Kalte Krieg: Vom 
		Kriegsende 1945  bis zum Bau der Berliner Mauer 1961 Die Ära Adenauer (1949 - 
		1963) Die Kanzlerschaft Ludwig 
		Erhards 1963 - 1966 Kalter Krieg Teil 2: Von 
		der Kubakrise 1962 bis zur Auflösung der Sowjetunion 1991 Die Zeit der Großen 
		Koalition 1966 - 1969 Die Ära Brandt (1969 - 1974) Die Kanzlerschaft Helmut 
		Schmidts (1974 - 1982) Die Kanzlerschaft Helmut 
		Kohls von 1982 bis 1987 Die Kanzlerschaft Helmut 
		Kohls von 1987 - 1989 Der Weg zur 
		Wiedervereinigung Deutschlands (Teil I: Die DDR von den siebziger Jahren 
		bis zum Fall der Mauer im Jahr 1989) Vom Fall der Berliner 
		Mauer bis zur deutschen Einheit (1989 - 1990)     |  | 
			
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				Inhaltsverzeichnis Deutsche Geschichte    
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				König Sigismund  
				König Friedrich III.  
				König Maximilian I.  
				Literaturhinweise  
				Schwaben 1400 - 1520    
				Köngen 1400 - 1520 (exemplarisch für ein Dorf) |  
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				Das Königtum im ausgehenden Mittelalter
				
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					Die Aufgabe des deutschen Königs, den 
					Frieden des Reiches nach innen und außen 
					zu sichern, 
					konnte mit der mittelalterlichen Lehenstruktur nicht mehr 
					erfüllt werden. Dem König fehlte es an 
					finanziellen 
					und militärischen Mitteln, um die widerstrebenden 
					Reichsstände zur Reichstreue und zur Wahrung des inneren 
					Friedens zu zwingen und die Stellung des Reichs innerhalb 
					der Staatenwelt Europas zu wahren.   |  
				| 
					
					Nur ein Herrscher mit einem starken 
					Rückhalt im eigenen Territorium (d.h. mit einer starken 
					Hausmacht) konnte hoffen, seine Forderungen 
					durchzusetzen (bzw. die Erwartung auf Friedenssicherung zu 
					erfüllen). Die Bereitschaft, das Hausgut für Reichsbelange 
					einzusetzen, wurde dadurch geschwächt, dass die Königswürde 
					nach dem eigenen Tod durch die Wahl der Kurfürsten auf ein 
					anderes Geschlecht übergehen konnte.   |  
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				Das Königtum im ausgehenden Mittelalter  
				König Friedrich III.  
				König Maximilian I.  
				Literaturhinweise   |  
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				Sigismund von Luxemburg (Deutscher 
				König 1410 - 1437, Römisch-deutscher Kaiser seit 1433)
				 |  
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				| 
					Die Situation des Reiches zu Beginn des 15. 
					Jahrhunderts   
					
						|  | 
							
								|  | Mit der "Goldenen 
								Bulle" hatte das Ringen um die 
								Modalitäten der Königswahl im Heiligen Römischen 
								Reich ein für alle Parteien rechtlich 
								bindendes Ende gefunden. Sie bestimmte die 
								Bischöfe von Köln, Mainz und Trier, den 
								Markgrafen von Brandenburg, den Herzog von 
								Sachsen, den Pfalzgrafen bei Rhein sowie den 
								König von Böhmen zu den sieben Kurfürsten und 
								bestätigt zugleich die dynastische Erbwahl. 
								Frankfurt am Main wurde als Wahlort 
								festgeschrieben. Die Bedeutung der "Goldenen 
								Bulle" war nachhaltig: Als erstes 
								reichsumfassendes Gesetz regelte sie 
								bis zum Ende des Alten Reiches 1806 verbindlich 
								die Formalitäten der Wahl zum König. |  |  
						|  |  |  |  
				| 
					
						|  | 
							
							Sigismund 
							
							ist der Jüngere der beiden Söhne 
							Karls IV. (geboren 1368). 
							Als der ältere Sohn Karls IV., 
							Wenzel, 1378 die Herrschaft über das 
							römisch-deutsche Reich antrat, zeigte sich bald, 
							dass er die Erwartungen der Reichsfürsten nicht 
							erfüllen konnte. Er besaß weder das taktische 
							Geschick seines Vaters noch dessen 
							Durchsetzungskraft. In der Frage der abendländischen
							Kirchenspaltung 
							(Schisma) traf er keine Entscheidungen, 
							und auch einen allgemeinen Landfrieden konnte 
							er erst nach jahrelangen schweren Konflikten mit 
							Fürsten und Städtebünden durchsetzen. Immer mehr zog 
							er sich von Reichsgeschäften zurück und 
							konzentrierte seine Kräfte auf seine 
							Hausmachtspolitik in Böhmen. Am 20. August 1400 
							wurde er von den rheinischen Kurfürsten in Lahnstein 
							als "unnützer, träger, unachtsamer Entgliederer und 
							als unwürdiger Inhaber des Reichs" abgesetzt. Er 
							blieb jedoch König in Böhmen. 
							Nach dem Tod des auf Wenzel 
							folgenden Ruprecht von der Pfalz (Rupprecht 
							III.) wählte am 20.September 1410 ein Teil der
							Kurfürsten 
							Sigismund zum deutschen König. Die Gegenpartei 
							wählte Jobst von Mähren. Als dieser 1411 
							starb, herrschte Sigismund unangefochten.
							
							 |  
						|  | 
							
								|  | Die Wahl von zwei 
								Königen war eine Folge der Kirchenspaltung: das 
								Kurfürstenkollegium war schon bei der Papstwahl 
								im Jahr 1378 in sich gespalten und verhielt sich 
								nun dementsprechend bei der Königswahl. Wenzel, 
								König von Böhmen, hatte seit 1400 keine Macht im 
								Reich.  |  |  
								|  | 
									
										|  | Sigismund von Luxemburg 
								(*1368, † 1437), römisch-deutscher König von von 
								1411 bis 1437, römisch-deutscher Kaiser von 1433 
								bis 1437 |  |  |  |  
						|  | 
							
							
							1433: Sigismund wird in Rom 
							zum Kaiser gekrönt.
							  |  |  
				| 
					Die Regierungsziele Sigismunds
					  
					
						|  | 
							
							Kircheneinigung und Kirchenreform
							
							Reichsreform 
							
							Abwehr der osmanischen Expansion
							
							Wahrung und Erweiterung der 
							Hausmacht  |  |  
				| 
					Kircheneinigung und Kirchenreform
					  
					
						|  | 
							Das 'Abenländische 
							Schisma' (1378) |  
						|  | 
							
								|  | 
									
									Unter dem Druck der 
									römischen Öffentlichkeit, die einen 
									Italiener als Papst forderte, erfolgte am 8. 
									April 1378 die Wahl des Erzbischofs von 
									Bari, Bartalomeo Prignano, zum neuen Papst. 
									Urban VI., wie sich der neue Papst 
									nannte, versuchte die Privilegien der 
									Kardinäle zu beschneiden. Ein Teil des 
									Kardinalskollegiums setzte ihn am 9. August 
									1378 wieder ab. Am 20. September 1378 
									wählten diese Kardinäle Robert von Genf, 
									einen Verwandten des französischen Königs, 
									zum neuen  
									Papst Clements VII..
									
									Dadurch, dass 
									 Urban VI. 
									sich weiterhin als rechtmäßigen Papst 
									betrachtete, wurde das  
									'Abendländische Schisma' ausgelöst, 
									das die Kirche in eine verfassungsmäßige und 
									tiefe religiöse Krise stürzte. Die 
									Bruchlinie zwischen den beiden Obödienzen 
									(Gehorsamsbereichen) zog sich quer durch 
									Europa. Während  
									Frankreich 
									und seine Anhänger den in Avignon 
									residierenden Papst Clemens VII. 
									anerkannten, folgten das Heilige 
									Römische Reich und seine 
									Verbündeten Papst Urban VI. 
									in Rom. Ordensgemeinschaften, Klöster, 
									Bistümer und Pfarreien mussten sich 
									entscheiden, welchem Papst sie folgen 
									wollten. |  
								|  | 
									
										|  |  | Papst Urban VI. (*1318, † 
											1389) Papst von 1378 bis 1389
 |  | 
 Papst Clemens VII. 
											(*1342, † 1394)
 Papst von 1378 bis 1394
 
 Bild: Musée 
											der Petit Palais in Avignon
 |  
										|  |  |  |  |  |  |  
								|  | 
									
									
									Papst Urban VI. 
									starb 1389, 
									Papst  Clemens VII. 
									im Jahr 1394. Nach dem Tod dieser 
									Päpste wählten die Kardinäle 
									beider Seiten wieder einen eigenen Papst (Gregor 
									XII. in Rom und 
									Benedikt 
									XIII. 
									in Avignon). 
									Beim 
									 Konzil von 
									Pisa  im Jahr 1409 werden sowohl
									
									Gregor XII. als auch
									
									Benedikt XIII. abgesetzt. 
									Von beiden Päpsten wird der 
									Absetzungsbeschluss des Konzils nicht 
									anerkannt.  Der in Pisa gewählte Papst 
									Alexander V. besteigt nun ebenfalls 
									den Heiligen Stuhl.  
									Als Alexander V. 
									im Jahr 1410 stirbt, wird  
									Johannes 
									XXIII. zum Papst gewählt. Mit
									
									Gregor XII., 
									Benedikt XIII. und 
									 Johannes 
									XXIII. beanspruchen 
									 drei Päpste den 
									Stuhl Petri für sich. |  
								|  | 
									
										|  | Kriege und die 
										 
										drohende Spaltung der Christenheit waren 
										die Folgen des  
										"Abendländischen 
										Schismas". Es ging jetzt um 
										existentielle Fragen der Kirche: 
										Das Papsttum, im Zusammenspiel mit dem 
										römisch-deutschen Kaisertum eine der 
										tragenden Säulen der Christenheit, war 
										handlungsunfähig geworden. Darüber 
										hinaus drohte der Christenheit weiteres 
										Unheil: Missstände wie der  
										Verkauf von Kirchenämtern oder 
										der  
										Ablasshandel  
										sorgten unter den 
										Gläubigen für Unmut und ließen 
										Reformbewegungen sprießen, die zum 
										Schutz des Seelenheils eine Umkehr 
										forderten. |  |  |  |  
				| 
					
						|  | 
							
							Ziel: 
							Reorganisation des 
							Reiches; der Verfall der Königsmacht soll 
							beendet werden.  
							
							
							Den Plan einer Reichsreform sowie den 
							einer großen europäischen Koalition zum 
							Kreuzzug gegen die Türken konnte Sigismund nicht 
							verwirklichen. 
							
							
							
							Die Reorganisation des Reiches 
							scheiterte nicht zuletzt durch die drängenden 
							Aufgaben in Ungarn und in Böhmen. Auf Böhmen konnte 
							Sigismund nicht verzichten; seit Karl IV. war es 
							Kern der luxemburgischen Hausmacht. Der 
							Kampf um 
							das böhmische Erbe zwang Sigismund, sich häufig 
							in diesem Krisengebiet aufzuhalten. Die Folge war 
							die Vernachlässigung der Reichspolitik.
							
							
							
							Durch seine zahlreichen Versuche 
							ordnenden Eingreifens ist es  Sigismund jedoch unter 
							geschickter Ausnutzung der vorgegebenen 
							Konstellation gelungen, den unter seinen Vorgängern 
							eingetretenen Verfall der Königsmacht zu 
							stoppen und die imperiale Stellung des Reichs 
							wenigstens vorübergehend zu erneuern.
							 |  |  
				| 
					Abwehr der osmanischen Expansion
					  
					
						|  | 
							
								|  | Sigismund, seit 
								1387 ungarischer König, wollte den 
								Expansionsdrang der Osmanen nach Europa 
								unterbinden. In der Niederlage der Serben bei 
								der Schlacht auf dem Amselfeld (1389) sah er ein 
								letztes Warnzeichen. |  |  
						|  | 
							
							1396: 
							Ein Heer, bestehend aus ungarischen, deutschen und 
							französischen Rittern wird bei 
							Nikopolis im 
							Norden Bulgariens von den Osmanen völlig aufgerieben. 
							Angesichts der schweren Niederlage sahen sich die 
							christlichen Reiche vorerst außerstande, dem 
							Vordringen der Osmanen auf dem Balkan Einhalt zu 
							gebieten. 
							
								|  | 
								Sigismund wurde 
								bei seinem Kreuzzug vom Papst in Rom nicht 
								unterstützt. Grund war die Kirchenspaltung von 
								1378: Burgund, das sich am Kreuzzug beteiligte, 
								stand auf der Seite der Avignonpäpste. Johann 
								ohne Furcht, der Sohn Herzog Philipps 
								des Kühnen von Burgund, führte das französischen 
								Truppenkontingent an. In Selbstüberschätzung 
								bestand er darauf, den ersten Schlag gegen die 
								Osmanen ohne das durch Sigismund befehligte 
								deutsch-ungarische Heer zu führen. Blindlings 
								liefen die Franzosen in die Falle, die Sultan 
								Bayezid ihnen gestellt hatte. |  |  
						|  | 
							Sigismund bemühte sich bis zu 
							seinem Tod im Jahre 1437 vergeblich, seine 
							europäischen Länder zu einem 
							Herrschaftsverband 
							zusammenzuschließen, der den Kampf gegen die Osmanen 
							aufnehmen konnte.   |  |  
				| 
					Wahrung und Erweiterung der eigenen Hausmacht
					
					 
					
						|  | 
							
							
							Karl IV. 
							hatte gezielt nach Möglichkeiten gesucht, die Könige 
							von Polen und Ungarn, die beide keine Söhne hatten, 
							zu beerben. 1372 wurde eine Ehe zwischen 
							seinem Sohn Sigismund und einer Tochter Ludwigs I. 
							von Ungarn vereinbart (Ludwig I. regierte in 
							Personalunion auch Polen).
							 |  
						|  | 
							
							
							Als Ludwig I. 1382 stirbt, scheitert 
							die Nachfolge Sigismunds in Polen am Widerstand des 
							dortigen Adels. 
							
							 |  
						|  | 
							
							
							1387: 
							Durch Heirat mit Maria von Ungarn, wird 
							Sigismund ungarischer König.
							  
							
								|  | Der ungarische 
								Adel verlangte für die Thronfolge Sigismunds 
								sehr viel Geld. Sigismund musste 1388 die 
								Kurmark an seinen Vetter Jobst von Mähren 
								verpfänden.  1402 verkaufte er die Neumark an 
								den Deutschen Orden. |  |  
						|  |  |  
						|  | 
							
								|  |  | Johannes (Jan) Hus 
								 
								(* um 1370, † 1415), theologischer Reformer |  |  
						|  | 
							
								|  | 
									
									
									Johannes
									Hus 
								bekämpfte zunächst (um 1410) nur die 
								Verweltlichung der Kirche. Durch seine Förderung 
								der tschechischen Sprache wurde er immer mehr 
								zum Begründer einer 
								böhmisch-nationalkirchlichen Bewegung. 1411 
								wird er vom Papst exkommuniziert. Sein Kampf 
								gegen den Ablass führte auch zu politischen 
								Auseinandersetzungen. Trotz Zusicherung freien 
								Geleits zum Konzil von Konstanz durch 
									König 
								Sigismund wird er 1415 als Ketzer verbrannt.
									
									Nach der Verbrennung von Johannes 
							Hus gewannen die 'Hussiten' immer mehr an 
							Boden. Ihre Forderungen (Freiheit der Predigt, 
							Laienkelch, Armut der Geistlichen, weltliche Strafen 
							für Todsünden) wurden von König Sigismund verweigert. Die Verweigerung der Forderungen 
							und die nach dem Tod von Wenzel IV. im Jahr 1419 
							verstärkten Bemühungen Sigismunds um die Erhaltung 
							der luxemburgischen Hausmacht in Böhmen führten zu 
							den 'Hussitenkriegen' (1419 - 1436). Die 
							Hussiten verfolgten sowohl kirchenreformerische als 
									auch national-tschechische Ziele. 
									
									In fünf Kreuzzügen 
									rannten die katholischen Truppen 
									- als Vertreter von Kirche und Staat - gegen 
									die Hussiten an, allerdings 
									ohne Erfolg. Im Gegenzug dehnten die 
									Hussiten ihre Kriegszüge bis über die 
									Reichsgrenzen aus und stellten eine 
									beständige Bedrohung der Katholiken dar. 
									Dabei waren die "Hussiten" kein homogener 
									Gegner, sondern umfassten verschiedene 
									Strömungen, von denen die militanten 
									Taboriten und Orebiten 
									den radikalen Flügel darstellten. Die
									Utraquisten galten als 
									gemäßigt.
									Nach vielen militärischen 
							Niederlagen gegen die Hussiten sah sich Sigismund 
							gezwungen, Verhandlungen mit seinen politischen 
							Gegnern in Böhmen aufzunehmen. In Basel 
									gelang 1433 eine Annäherung an die 
									gemäßigten Utraquisten, die 
									sich mit kaiserlichen Truppen gegen die
									Taboriten verbündeten und 
									sie im Jahr 1434 bei Lipany 
									in der heutigen Slowakei vernichtend 
									schlugen.
									Am 14. 
									Juli 1436 erkannten die Hussiten auf dem
									Landtag von Iglau Kaiser 
									Sigismund als rechtmäßigen König von 
									Böhmen an. Zuvor hatten sie in den
									"Prager Kampaktaten" 
									zugestimmt, die ihnen unter anderem das 
									Abendmahl in beiderlei Gestalt, also auch 
									den Laienkelch, erlaubten.
									Die Hussitenkriege fanden 
									1436 zwar ein Ende, doch im Innern Böhmens 
									setzte sich fort, was zum Aufstand der 
									Hussiten beigetragen hatte und wofür viele 
									Menschen gestorben waren: sowohl die 
									Eigenmacht des Adels gegenüber dem König 
									als auch die Gegensätze und 
									Eifersüchteleien innerhalb des Adels. 
									Die Schwäche der staatlichen Ordnung 
									bestimmte weiterhin das Schicksal Böhmens. 
									Im Jahr 1462 erklärte Papst Pius II.  
									die Zugeständnisse an die Hussiten für 
									ungültig. Nicht zuletzt deshalb verstummten 
									die Rufe nach Reform nicht mehr. |  |  |  
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					Sigismund I. 
					stirbt am 9. Dezember 1437 in Znaim. Mit seinem Tod endet die 
					Herrschaft des luxemburgischen Königshauses. 
					 
					 
					
						|  | Mit dem Tod Sigismunds war die 
						männliche Linie des Hauses Luxemburg erloschen. Sein 
						Stammland, das Herzogtum Luxemburg 
						hatte Sigismund 1411 an seine Nichte Elisabeth 
						von Görlitz verpfändet. In Finanznot verkaufte 
						diese das Herzogtum 1441 an Herzog Philipp den 
						Guten von Burgund. Bis zum Tod Karls 
						des Kühnen 1477 blieb Luxemburg unter 
						burgundischer Herrschaft. |  |  
				| 
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				| 
				Das Königtum im ausgehenden Mittelalter  
				König Sigismund  
				König Maximilian I.  
				Literaturhinweise    
				Württemberg 1400 - 1520    
				Köngen 1400 - 1520 (exemplarisch für ein Dorf)   
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				| 
				Friedrich III. von Habsburg (Deutscher 
				König 1440 - 1493, römisch-deutscher Kaiser seit 1452) 
				
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					Die Wahl Friedrichs III. zum deutschen König
					
					 
					
						|  | 
							
							
							Nachfolger Sigismunds I., des 
							letzten Luxemburgers, wird 1438 sein Schwiegersohn,
							Herzog Albrecht von Österreich, zum deutschen 
							König gewählt. Mit ihm beginnt das "ewige 
							habsburgische Königtum". 
							Albrecht II. stirbt 
							bereits 1439.   
							Friedrich
							von Innerösterreich 
							wird zum Vormund des (noch ungeborenen) Sohnes 
							Albrechts II.. Für diesen Erben (Ladislaus 
							Posthumus) übernimmt er als 
							Friedrich III. 
							1440 die Regierung. Erst zwei Jahre nach der Wahl 
							bricht Friedrich III. zur Krönungsreise nach Aachen 
							auf.   |  |  
				| 
					Persönlichkeit und Regierungsstil
					  
					
						|  | 
							
							
							Gängige Urteile von Historikern 
							über die Persönlichkeit Friedrichs III. sind: 
							"Bedächtiger und zäher Charakter", "von Natur aus 
							schwerfällig und ohne Tatkraft", "Erzschlafmütze des 
							Heiligen Römischen Reiches", "nicht energisch genug, 
							um sich durchzusetzen", "zögernd, schlaff und quallig", "entschlusslos", "phlegmatisch".
							 
							
								|  |  | Friedrich III. von Habsburg 
								(* 1415, † 1493), deutscher König von 1440 bis 
								1493, römischer Kaiser von 1452 bis 1493. |  |  
						|  | 
							
							Neuere Forschungen zeigen, dass 
							Friedrich III. durchaus das Pro und Kontra einer 
							Lage abwog und vor allem 
							langfristige Ziele 
							anvisierte. Von aktuellen, vorübergehenden Krisen 
							ließ er sich nicht über Gebühr erregen. 
							Paradoxerweise beruhte der Entschluss, in einer 
							bestimmten Lage nicht zu handeln, auch auf einem 
							Entschluss. Sein zögerndes Handeln war häufig 
							Grundlage für große politische Erfolge.   
							
							Hinter der Politik Friedrichs 
							III. stand die Vorstellung seiner 
							königlichen 
							(und kaiserlichen) Würde und Herrschaftsrechte. 
							Als Kaiser sah er sich als obersten Gerichtsherr. 
							Gleichzeitig glaubte er an die imperiale 
							Sonderstellung des Hauses Österreich.
							 
							Basierend auf seiner Vorstellung,
							oberster Herr des Rechts 
							zu sein, versuchte 
							er häufig, politische Konflikte mit Hilfe 
							juristischer Verfahren zu lösen. Sein juristisches 
							Herrschaftswissen kam ihm dabei zugute.  
							
							In seiner Rolle als oberster 
							Gerichtsherr konnte Friedrich III. 
							belohnen 
							und bestrafen: So war es ihm möglich, zur 
							Belohnung Reichslehen oder Regalien zu vergeben und 
							als Strafe auch zu entziehen. Zum gleichen Zweck 
							vergab oder entzog er dem Adel die 
							"Blutgerichtsbarkeit" (d.h. das Recht, Strafen 
							an Leib und Leben zu verhängen und zu vollstrecken).
							
							
							Neben den auf dem römischen Recht 
							basierenden Maßnahmen benutzt Friedrich III. auch 
							finanzpolitische Instrumente um seine Herrschaft 
							zu sichern bzw. zu erweitern. In den letzten zwei 
							Jahrzehnten spielen auch kriegerische Aktivitäten 
							eine Rolle.
							  |  |  
				| 
					
						|  | 
							
							
							Durch den frühen Tod 
							Albrechts 
							II. (deutscher König 1438/39, König von Böhmen 
							und Ungarn 1437 - 1439) wurden Ansätze einer starken 
							Reichspolitik auf territorialer Grundlage 
							(Vereinigung von Österreich, Ungarn und Böhmen)  
							zerstört. 
							
							Das 'Landfriedensgesetz' 
							von 1442, das auf einer Vereinbarung zwischen 
							Friedrich III. und den Reichständen beruhte, wurde 
							in der Praxis nicht umgesetzt.  Die Fürsten 
							verfolgten weiterhin ihre Sonderinteressen; dem 
							König fehlten zur Durchsetzung seiner Ziele 
							finanzielle und militärische Ressourcen. 
							
							
							In dem 
							Zeitraum 1444 bis 1471 
							hielt sich Friedrich III. nur in seinen Erbländern 
							im äußersten Südosten des Reiches auf. Grund waren 
							Spannungen innerhalb der Familie Habsburg sowie 
							Auseinandersetzungen mit dem Adel Böhmens und 
							Ungarns. 
							 
							
								|  | An der Spitze einer Allianz 
								aus ungarischen, polnischen und walachischen 
								Truppen zog der ungarische 
								Reichsverweser Johann Hunyadi 1448 den 
								Türken entgegen. Am 17. Oktober 
								begann die dreitägige Schlacht auf dem 
								Amselfeld im Kosovo, genau dort, wo 
								1389 serbisch-bosnische Truppen 1389 eine 
								einschneidende Niederlage gegen die Türken 
								erlitten. Die Geschichte wiederholte sich: 
								Hunyadi war den Gegnern hoffnungslos unterlegen 
								und wurde in die Flucht getrieben. Beide 
								Niederlagen auf dem Amselfeld verankerten sich 
								tief im serbischen Gedächtnis. |  |  
						|  | 
						
						Siehe Historischer Atlas: Heiliges Römisches Reich um 
						1450 |  
						|  |  |  
						|  | 
							Nach der 
							Eroberung 
							Konstantinopels durch die Türken 1453 wartete 
							man im Reich vergeblich auf ein Engagement des 
							Kaisers. Eine von den Wittelsbachern angeführte 
							Fürstengruppe plante die Absetzung Friedrichs III.
							
							 
							
								|  | Ein Zeitgenosse 
								Friedrichs schreibt: "Der Kaiser sitzt daheim, 
								bepflanzt seinen Garten und fängt kleine Vögel, 
								der Elende".  (Friedrich III. hat sich mit 
								Vergnügen der Agrikultur und der Birnenzucht 
								gewidmet.) |  
								|  |  |  |  
						|  | 
							
							Maßnahmen zur 
							Stärkung der 
							Zentralgewalt lassen sich seit den sechziger 
							Jahren deutlich erkennen; nach 1470 beschleunigt 
							sich die Modernisierung des Reiches. 
							 
							
							
							1467 
							trifft Friedrich III. eine 
							Maßnahme zur 
							Friedenssicherung im Reich: Eigenmächtiges 
							militärisches Vorgehen des Adels (Landfriedensbruch) 
							wird zum Majestätsverbrechen erklärt, auf das 
							nach dem Vorbild des römischen Rechts die 
							Todesstrafe stand. Von dieser Regelung wird mehrmals 
							Gebrauch gemacht.
							
							
							
							Maßnahmen zur 
							finanziellen 
							Konsolidierung der Königsherrschaft: Sämtliche 
							königlichen und kaiserlichen Dienstleistungen (z.B. 
							die Vergabe von Hoheitsrechten)  mussten bezahlt 
							werden. Auf das von Karl IV. verwendete Mittel der 
							Verpfändung von Reichsgut wird verzichtet.
							
							
							
							Ab 1471 wird Friedrich III. auch in 
							den westlichen Grenzregionen des Reichs aktiv. 
							 |  |  
				| 
					Wahrung und Erweiterung der Hausmacht
					  
					
						|  | 
							1444: 
							Erfolgloser Versuch Friedrichs III., den Schweizern 
							ihre durch die Schlacht bei Sempach (1386) 
							gewonnenen habsburgischen Gebiete wieder zu 
							entreißen.   
							
								|  | Ohne Wissen der 
								Kur- und Reichsfürsten hatte Friedrich III. den 
								französischen König Karl VII. gebeten, ihn gegen 
								die Schweizer militärisch zu unterstützen. Die 
								Söldnerhaufen (Armagnacs), die Karl VII. in das 
								Reichsgebiet schickte, erlitten in einer 
								Schlacht in der Nähe von Basel so hohe Verluste, 
								dass sie aus dem Schweizer Gebiet abzogen und 
								stattdessen  das obere Elsass verwüsteten.  Nach 
								Zwistigkeiten mit dem deutschen Reichstag in 
								Nürnberg zog sich Friedrich III. aus der 
								"Schweizer Affäre" zurück, er nahm Rücksicht auf 
								seine Seelenruhe.  |  
								|  |  |  |  
						|  | 
							Spannungen mit den Adligen 
							Böhmens und Ungarns. 
							Friedrich III. wahrt die Interessen seiner 
							Hausmacht.   
							
								|  | 
									
									1458 wählte der 
									ungarische Adel Matthias Corvinus zum 
									König. Kaiser Friedrich wurde ein Jahr 
									darauf zum Gegenkönig ernannt. 1463 gelang 
									ein Arrangement, wonach Friedrich die 
									Stellung von Corvinus akzeptierte und selbst 
									als ungarischer König anerkannt wurde. 
									Bedingung des Kaisers war, dass ihm ganz 
									Ungarn zustehe, falls Corvinus keine Erben 
									hat.  
									Corvinus eroberte 
									Niederösterreich, Kärnten und die 
									Steiermark. 1485 vertrieb er den Kaiser aus 
									Wien.  1490 starb er ohne Nachfolger.  
									 |  |  
						|  | 
							Spannungen innerhalb der 
							Habsburgischen Familie
							  
							
								|  | 
									
									Im Verlauf des Krieges 
									mit seinem Bruder, Herzog Albrecht VI. kommt 
									es 1462 zu einer demütigenden Belagerung 
									Friedrichs III. und seiner Familie in der 
									Wiener Hofburg.
									1486 
									setzte Friedrich III. die Nachfolge seines 
									Sohnes Maximilian als deutschem König 
									durch. Von diesem Zeitpunkt an regierten 
									Vater und Sohn gemeinsam.  
									 |  |  |  
				| 
					
						|  | 
							Mit dem 
							Konkordat, das 
							Friedrich III. 1445  mit dem Papst 
							abschließt, gewinnt er erhebliche Kontrollrechte für 
							die Kirche Österreichs, ebenso die Garantie der 
							Kaiserkrönung.
							  
							
								|  | Ratgeber 
								Friedrichs III. in dieser Angelegenheit war Enea 
								Silvio Piccolomini (der spätere Papst Pius II.). 
								Dieser hatte sich nach seiner Priesterweihe 1445 
								vom Gegner zum Anhänger der Kurie gewandelt. 
								Friedrich III. machte diese Umkehr mit, ließ 
								sich dies jedoch reichlich honorieren. |  |  
						|  | 
							Durch das 
							Konkordat vom 
							Februar 1448 wird die weltliche Macht im 
							Kirchenbereich weiter gestärkt. Friedrich III. 
							erzielte - neben finanziellen Gewinnen - ein 
							Mitspracherecht bei der kirchlichen 
							Stellenbesetzung. 
							  
							
								|  | 
									
									Friedrich III. machte 
									dieses Konkordat nicht zum Reichsgesetz, so 
									dass die Regionalfürsten nicht gezwungen 
									waren, den Vertrag zu akzeptieren. Durch 
									eigene Verhandlungen mit dem Papst konnten 
									sie zusätzliche Vorteile herausholen. 
									
									Durch die Verbindung mit 
									der weltlichen Macht hat das Papsttum die 
									geplanten Reformen "an Haupt und Gliedern" 
									für das 15. Jahrhundert aufgegeben.  Das 
									Papsttum der Renaissance beginnt sich 
									auszuformen.  |  |  
						|  | 
							Friedrich III. 
							starb 1493 in Linz nach einer spektakulären 
							Beinamputation. Sein Leichnam, mit kostbaren Wässern 
							und Salben einbalsamiert, wurde, auf einem Sessel 
							sitzend, in der großen Stube des Linzer 
							Schlosses einen Tag lang jedermann gezeigt, dann 
							nach Wien überführt und, mit dem amputierten Bein 
							vereint, zu St. Stephan beigesetzt. (Der Sitz ist 
							symbolhafter Ausdruck der Herrschergewalt.)
							
							 |  |  
				| 
					
						|  | 
						
						Nebenbei bemerkt: In die Regierungszeit Friedrichs 
						III. fällt die Erfindung des Buchdrucks mit 
						beweglichen Lettern aus Metall durch 
						Johannes 
						Gutenberg (eigentlicher Name: Johannes Gensfleisch 
						zur Lade). Auf dem Reichstag in Frankfurt werden im 
						Herbst 1454 gedruckte, aber noch ungebundene Bibeln 
						angeboten. Viele Entwicklungen wären ohne diese 
						Erfindung anders verlaufen oder hätten gar nicht 
						stattgefunden: Ausbreitung der 
						Renaissance und 
						des Protestantismus, industrielle und politische
						Revolutionen 
						der Neuzeit. |  
						|  |  |  |  
				| 
 |  
				| 
				Das Königtum im ausgehenden Mittelalter  
				König Sigismund  
				König Friedrich III.  
				Literaturhinweise   |  
				| 
 |  
				| 
				Maximilian I. (Deutscher König 1486 - 
				1519, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ab 1508)
				  |  
				| 
 |  
				| 
					Die Situation des deutschen Reiches am Ende des 15. 
					Jahrhunderts   
					
						|  |  |  
						|  | 
							
								|  | 
									Regelmäßige Einkünfte 
									sollten den Kaiser in die Lage versetzen, 
									mit einem zeitgemäß ausgerüsteten Heer den
									Frieden nach innen und außen zu 
									wahren. 
									  
									
										|  | Voraussetzung war die Bewilligung von 
										Reichssteuern 
										durch die Reichsstände 
										sowie die Möglichkeit des Herrschers, 
										diese Steuern durch eigene Behörden  
										einzutreiben (straffe 
										Zentralverwaltung). |  
										|  |  |  |  
								|  | 
									Erhöhung der 
									Regierungseffizienz durch Ablösung des 
									auf die Person des Herrschers ausgerichteten
									Hofsystems. Unterstützung des 
									Herrschers durch ein kollegiales 
									'Regierungsregiment', das auch in dessen 
									Abwesenheit aktiv werden konnte.  
									Ablösung der regional und 
									zeitlich begrenzten Friedensordnungen durch 
									einen 'Ewigen Reichslandfrieden'. 
									Errichtung von Institutionen zur 
									Durchsetzung dieses Friedens.
									 
									 |  |  |  
				| 
					Das Regierungsprogramm Maximilians 
					  
					
						|  | 
							
							Einführung von Reichssteuern
							
							Bewahrung des Landfriedens
							
							Einführung eines 
							'Regierungsregiments' 
							Aufstellung eines Reichsheeres
							 |  
						|  | 
							
								|  | 
								 | Maximilian I. 
								von Habsburg (* 1459, † 1519), 1486 Krönung 
								zum römischen König, 1493 Übernahme der 
								Regentschaft über das Heilige Römische Reich, 
								1508 Ausrufung als erwählter römischer Kaiser 
								(ohne päpstliche Krönung) |  |  
								|  |  |  |  |  |  |  
				| 
					Die Einführung von Reichssteuern
					  
					
						|  | 
							
							Die Einführung von Reichssteuern 
							sollten Maximilian die notwendige Handlungsfreiheit 
							gewährleisten. Um finanzielle Hilfen der 
							Reichsstände für einen beabsichtigten Romzug zu 
							erhalten, beruft Maximilian I. den Reichstag 
							nach Worms ein.
							Die Reichsstände befürchteten 
							durch die Einführung von Reichssteuern eine 
							Stärkung der Königsmacht.
							Berthold von Henneberg, als 
							Erzbischof von Mainz zugleich Erzkanzler des Reichs, 
							versuchte, durch Bewilligungsversprechen 
							Reformmaßnahmen zu erreichen, die auf die 
							Einschränkung königlicher Macht zugunsten der Stände 
							zielen und zugleich die Einheit des Reiches stärken 
							sollten.   
							Der 
							Wormser Reichstag 1495 
							stimmte der Einführung von Reichssteuern zu. In der 
							Folge kamen jedoch nur sehr wenige Reichsstände 
							ihrer Pflicht nach, die bewilligten Steuern 
							einzuziehen und an den König abzuführen.  
							 |  
						|  | 
							
								|  | 
									
									
									Keine 
									Bedrohung von 
									außen - die 
									Gefährdung des Reichslehens Mailand durch 
									die Franzosen, die Türkengefahr im Osten, 
									die Hilferufe des Deutschen Ordens gegen den 
									König von Polen - konnte die Reichsstände 
									dazu veranlassen, dem König die in Worms 
									bewilligten Steuern zuzuführen.  
									
									
									Zur Finanzierung seiner Vorhaben war 
									Maximilian gezwungen, die 
									Ressourcen 
									seiner Erbländer 
									zu mobilisieren. Dazu gehörten auch die 
									Silberbergwerke in Tirol.
									  |  |  |  
				| 
					Die Bewahrung des Landfriedens
					  
					
						|  | 
							Damit der von
							Maximilian I. in Worms verkündete
							"Ewige Landfrieden" auch 
							Wirklichkeit werden konnte, verabschiedeten die auf 
							dem Reichstag von Worms zusammengekommenen 
							Territorialherren, die Reichsstände, gemeinsam mit 
							dem Kaiser einen Kompromiss zur Reform der 
							Reichsverfassung. Damit jeder seine 
							Ansprüche zukünftig nicht mehr durch das überkommene 
							mittelalterliche Fehderecht, sondern auf einem
							geordneten Rechtsweg durchsetzen 
							konnte, sah der Beschluss die Einrichtung eines vom 
							Kaiser unabhängigen Reichskammergerichts 
							vor.  |  
						|  | 
							Um die 
							Reichsstände zur Steuerbewilligung zu bewegen, 
							akzeptierte er  ständische Positionen wie die 
							Besetzung des Reichskammergerichts und dessen 
							Lokalisierung außerhalb des Königshofes. Die Kompetenz des 
							Reichskammergerichts in Angelegenheiten des 
							Landesfriedensbruchs konnten vom König im Reichstag 
							durchgesetzt werden.
							  
							
								|  | 
									
									Maximilian I. führte den 
									Beschluss über das Reichskammergericht loyal 
									durch: Noch im Jahr 1495 wurde es in 
									Frankfurt feierlich eröffnet. 
									Die Zuständigkeit des 
									Reichskammergerichts bezog sich in 
									erster 
									Instanz auf Zivilprozesse gegen 
									Reichsunmittelbare und Fälle von 
									Landfriedensbruch. Als 
									zweite Instanz 
									diente das Reichskammergericht bei der 
									Anfechtung von Urteilen landesherrlicher und 
									reichsstädtischer Obergerichte in 
									Zivilsachen. Das Gericht war in hohem Maße 
									von den Reichsständen beeinflusst, d.h. vom 
									König unabhängig.   |  |  
						|  | 
							Die in Worms 1495 gefassten 
							Beschlüsse zum 'Ewigen Reichslandfrieden' 
							wurden keineswegs schlagartig umgesetzt. So kämpften 
							einige Reichsstände weiterhin um das Fehderecht.
							
							 |  |  
				| 
					Einführung eines 
					'Regierungsregiments'
					  
					
						|  | 
							Die Reichstände verlangten auf 
							dem Wormser Reichstag 1495 ein von ihnen dominiertes 
							Reichsregiment. Hier kam es zu keiner Einigung mit 
							dem König.  
							
								|  | Mit einem 
								ständischen Reichsregiment 
								wäre dem König 
								jegliche Entscheidung in Reichsangelegenheiten - 
								sogar über die Außenpolitik und die 
								Kriegsführung - genommen worden. |  
							Um weiteren 
							Plänen der Reichsstände für ein ständisch 
							dominiertes Reichsregiment zuvorzukommen, errichtete 
							Maximilian in Innsbruck ein 
							Regiment für die Erbländer 
							und das Reich, zu dem auch eine Schatzkammer für die 
							Finanzverwaltung und die Steuereintreibung gehörte.
							
							 
							
								|  | Hintergrund auch dieser 
								Maßnahme war, sich Geldmittel zu verschaffen. 
								Nur mit Hilfe der Geldmittel, die diese Behörden 
								mobilisierten, konnte sich Maximilian behaupten. 
								Allerdings konnte die Finanzverwaltung nur in 
								den Erbländern tätig werden. |  
							Als die 
							Geldquellen aus den Erbländern versiegten, gab 
							Maximilian auf dem 
							Augsburger Reichstag 
							des Jahres 1500 dem Drängen der Reichsstände nach, 
							ein ständisches Reichsregiment zu akzeptieren, in 
							der Hoffnung, der Reichstag würde neue Reichssteuern 
							bewilligen.
							 
							
								|  | 
								Auch dem in Nürnberg 
								residierenden Regiment gelang es nicht, die 
								Stände zur Erfüllung ihrer Pflichten gegenüber 
								dem Reich zu bewegen. Die ständisch dominierte 
								Reichsverfassung blieb so ein kurzfristiges 
								Intermezzo. Das Reich kehrte zu einer 
								gemischt monarchisch-ständischen Verfassung 
								zurück. Bezüglich der Reichssteuern blieb der 
								König Bittsteller. Er hatte weiterhin keinen 
								Einfluss auf die Eintreibung von Steuern.  
								 |  |  
					Aufstellung eines Reichsheeres
					  
					
						|  | 
							Der Wormser 
							Reichstag hatte die
							Aufstellung
							eines Reichsheeres 
							beschlossen.   |  
						|  | 
							Trotz des 
							Mangels an finanziellen Ressourcen ist es Maximilian 
							im Laufe seiner Regierungszeit gelungen, den 
							Landsknechten eine 
							straffe, einheitliche 
							Organisation 
							zu geben.
							
							 |  
						|  | 
							Trotz seiner 
							persönlichen Vorliebe für die Reiterei und das 
							Geschützwesen, legte Maximilian den Schwerpunkt 
							seines Militärs auf das 
							infanteristische Söldnerwesen. 
							 
							 
							
								|  | 
									Das 
									Fußvolk kämpfte nun erfolgreich in 
									geschlossenen, quadratischen 
									'Gevierthaufen'. Auch die Berittenen traten 
									nicht mehr als Einzelkämpfer, sondern als 
									Formation auf. Die Geschütze wurden zur 
									Begleitwaffe der infanteristischen 
									Söldnerheere.  |  
								|  | 
									Die 
									Bereitschaft des Söldnerheeres, für die 
									Interessen des Königs zu kämpfen, hing vor 
									allem von der Höhe des Soldes ab. Solange 
									sie nicht bezahlt wurden - und dies kam 
									häufig vor - waren sie kampfunwillig. Ganze 
									Kompanien wurden aus Geldgründen zur 
									Fahnenflucht veranlasst.
									 |  |  |  
				| 
					Die Heiratspolitik Maximilians
					  
					
						|  | 
							1477: Heirat Maximilians 
							mit der reichsten Erbin seiner Zeit, 
							Maria von 
							Burgund, der Tochter des kurz zuvor gefallenen 
							Karls des Kühnen. Eingefädelt wurde diese Hochzeit 
							von seinem Vater (Friedrich III.)
							  
							
								|  | 
									Mit dieser Hochzeit wurde 
									die Basis für das weitere Ausgreifen des 
									Hauses Habsburg - auch nach dem Tod Marias 
									im Jahre 1482 - geschaffen. Es bedurfte 
									allerdings eines 
									15jährigen Krieges, 
									ehe es gelang, bedeutende Teile des 
									burgundischen Erbes an das Haus Habsburg zu 
									binden.  Mit der burgundischen 
									Heirat Maximilians beginnt eine Serie von 
									genealogischen Zufällen aus Heiraten, 
									Todesfällen und Erbschaften, die den 
									Habsburgern innerhalb von wenigen 
									Jahrzehnten zu einem Reich verhalf, in dem 
									"die Sonne nicht unterging".
									  |  |  
						|  | 
							
							1495: 
							Doppelhochzeit der beiden Kinder aus Maximilians 
							burgundischer Ehe, Philipp dem Schönen und 
							Margarethe, mit den Kindern des spanischen 
							Königs (Ferdinand II. von Aragón), 
							Johanna
							und Johann.
							
							Der Infant 
							Johann stirbt 
							ein halbes Jahr nach der Eheschließung. Nach dem Tod 
							ihrer beiden älteren Geschwister 
							Johann 
							und
							Isabella 
							wird 
							Johanna die Erbin der 
							spanischen Königreiche. Nach dem Tod ihrer 
							Mutter 
							Isabella I. von Kastilien und León im Jahr 1504 
							reklamiert Johanna das Königreich Kastilien für 
							sich.  Mit Philipp hatte Johanna zwei Söhne und eine 
							Tochter. 1506 erliegt ihr Mann, 
							Philipp der 
							Schöne, erst 28 Jahre alt, einem Fieberleiden. 
							Nach dem Tod ihres Mannes verfällt Johanna in eine 
							tiefe Depression. Zunächst führt 
							Ferdinand II. 
							für sie die Regentschaft in Kastilien, dann, ab 
							1516, ihr Sohn Karl, der spätere Kaiser des Heiligen 
							Römischen Reiches, Karl V. 
							(reg. 1530-1536). 
							Bis zu ihrem Tod am 12. April 1555 in Tordesillas 
							bleibt Johanna formal Königin. Der jüngere Sohn wird 
							1556 zum Kaiser Ferdinand I. (reg. 1556-1564) 
							gekrönt.  
							 |  
						|  | 
							
								|  | 
								Nach dem Tod der 
								Ehefrau Ferdinands II. von Aragón, 
								Isabella 
								von Kastilien und León 
								(der Katholischen), 
								im Jahre 1504, hätte ein weiteres Kind aus der 
								zweiten Ehe des spanischen Königs mit der 
								französischen Prinzessin 
								Germaine de Fois 
								die Herrschaft der Habsburger noch verhindern 
								können. Die Ehe blieb jedoch kinderlos.  
								 |  |  
						|  | 
							
							Das Fundament der Herrschaft über 
							die Königreiche Ungarn und Böhmen wird 
							1515 
							in der "Wiener Doppelhochzeit" gelegt. 
							Maximilian heiratet, stellvertretend für einen 
							seiner Enkel Karl und Ferdinand, Anna, die Tochter 
							König Wladislaws von Polen. (Er hatte sich zu 
							diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden, welcher 
							Enkel Anna heiraten sollte). Maximilians Enkelin 
							Maria heiratete Wladislaws einzigen Sohn, 
							Ludwig. 
							(Maria war zehn Jahre alt, Ludwig neun.)  
							
							1516 
							wird Anna von Böhmen und Ungarn, mit dem jüngeren 
							der beiden Kaiserenkel, Ferdinand, getraut. 
							
							1526 
							stirbt der Sohn Königs Wladislaws von Polen in der
							Schlacht bei Mohács. Durch die 
							Kinderlosigkeit seiner Ehe mit Maximilians Enkelin 
							Maria wird die habsburgische Erbfolge ermöglicht.
							
							 |  |  
				| 
					
					
					Durchsetzung und Sicherung der Erbschaften
					
					 
					
						|  | 
							Der Erbfolgekrieg um Burgund
							  
							
								|  | 
									
									Am 7. August 1479 gelingt 
									Maximilian bei Guinegate (Théouranne) 
									ein Sieg gegen den französischen König 
									Ludwig XI. (1461-1481).
									
									Maximilian muss sich 
									gegen die niederländischen Städte 
									durchsetzen, die danach strebten, den ihnen 
									aufgezwungenen Einheitsstaat wieder 
									aufzulösen und ihre provinziellen 
									Selbständigkeiten zurück zu gewinnen. 
									Krieg gegen Frankreich 
									auch um das zum Reich gehörende Herzogtum 
									Mailand. 
									1482:  
									Im Frieden von Arras muss Maximilian 
									seine Tochter Margarethe dem künftigen Karl 
									VIII. von Frankreich versprechen (Im 
									gleichen Jahr war Maria von Burgund bei 
									einem Jagdunfall gestorben).  
									
									
									1493 Friede von Senlis: 
									Das Herzogtum Burgund wird zwischen der 
									französischen Krone (Karl VIII.) und 
									Habsburg (Maximilian) geteilt.  
									 |  |  
						|  | 
							Der Kampf um Böhmen und Ungarn
							  
							
								|  | 
									1490:
									Beendigung der Erbteilungen innerhalb des 
									Hauses Habsburg. Vereinigung aller 
									habsburgischen Herrschaftslinien bei 
									Friedrich III. und seinem Sohn Maximilian.
									
									 
									
										|  | Nachdem 
										1457 die niederösterreichische Linie 
										ausgestorben war, blieb auch die Tiroler 
										Linie ohne Erbe: Sigmund, Erzherzog von 
										Österreich-Tirol, hatte keine legitimen 
										Erben, so dass er sich 1490 entschloss, 
										seine Länder an König Maximilian zu 
										übergeben. Maximilian gelangte so in den 
										Besitz der reichsten Silberbergwerke 
										Europas. |  |  
								|  | 
									
										|  | Mit 
										Nachdruck hatte Matthias seinen Anspruch 
										auf die Krone in Ungarn gegen den 
										Habsburger Kaiser Friedrich III. 
										durchgesetzt. Als der böhmische König 
										von Podriebrad eine Revolte des 
										österreichischen Adels gegen Friedrich 
										III. unterstützte, trat Matthias auf die 
										Seite des Kaisers. Er eroberte Mähren 
										und Schlesien und ließ sich 1469 als 
										Gegenkönig Georgs in Böhmen wählen. |  |  
								|  |  |  |  
						|  | 
							Der Krieg mit den Schweizern
							  
							
								|  | 
									Die Schweizer weigerten 
									sich, die Beschlüsse des Wormser Reichstags 
									von 1495 (Reichssteuer, Zuständigkeit des 
									Reichskammergerichts) anzunehmen. Sie sahen 
									in der neuen Reichsverfassung eine 
									Bedrohung ihrer Selbständigkeit. 
									 
									 |  
								|  | 
									Bei dem 1499 beginnenden 
									Krieg ging es Maximilian - neben der 
									Verpflichtung der Schweizer zur Reichstreue, 
									d.h. vor allem zur Abgabe von Reichssteuern 
									- um die Reaktivierung und Ausdehnung 
									seiner Herrschaftsrechte in Tirol.
									
									 
									
										|  | Für 
										Maximilian waren der Ausbau seiner 
										Positionen in Tirol und die Sicherung 
										des Engadins von großer Bedeutung, ging 
										es doch um die Verbindung zum Herzogtum 
										Mailand, das aufgrund seiner Heirat mit 
										der Nichte des Herzogs 1493 in das 
										Zentrum der königlichen Politik rückte. |  |  
								|  | 
									
									In mehreren Schlachten in 
									Graubünden und Tirol siegten die 
									Eidgenossen. Auch im Bodenseegebiet waren 
									sie erfolgreich: in der 
									Schlacht an der 
									Calven gegenüber einem tirolischen 
									Aufgebot, in der 
									Schlacht bei Dornach 
									(22.7.1499) gegenüber den Kontingenten des 
									Schwäbischen Bundes.  
									Am 22.September 1499 wird 
									in Basel ein Friedensvertrag unterzeichnet, 
									in dem sich die Schweizer den 
									Erwerb 
									einst habsburgischer Territorien 
									bestätigen ließen. Außerdem wird die 
									Eidgenossenschaft von der Reichssteuer 
									freigestellt und das Reichskammergericht für 
									die Schweiz nicht zuständig erklärt. Die 
									Reichszugehörigkeit blieb jedoch 
									unbestritten.   |  |  
						|  | 
							
								|  | 
									Nach dem 
									Basler 
									Frieden von 1499 hatten sowohl 
									Maximilian als auch die Schweiz freie Hand, 
									in den Kampf um die Herrschaft in Italien 
									einzutreten.
									  
									
										|  | 
										Angestoßen wurde der Konflikt um Italien 
										vom französischen König 
										Karl VIII. 
										.Er hatte 1494 versucht, das Königreich 
										Neapel-Sizilien zu erobern, um die vom 
										Haus Anjou beanspruchten Rechte 
										durchzusetzen. Obwohl Karl VIII. 
										scheiterte, setzte sein Nachfolger, 
										Ludwig XII., die französische 
										Italienpolitik fort. Ludwig XII. 
										konzentrierte sich auf den Erwerb des 
										Herzogtums Mailand. |  |  
								|  | 
									
									Maximilian sah in dem 
									Besitz Italiens einen wichtigen Faktor für 
									die Stellung des römisch-deutschen 
									Kaisertums und für die Vorherrschaft in 
									Europa. Bei der Eröffnung des Reichstags in 
									Worms 1495 forderte er von den Reichsständen
									"eilende Hilfe" zur Verteidigung des 
									Reiches - allerdings vergeblich.  
									
									1499: Mit Hilfe 
									von in der Schweiz angeworbenen Söldnern 
									wurde der Herzog von Mailand, 
									Ludwig 
									Sforza, von den Franzosen vertrieben. 
									Maximilian, der durch die Ehe mit 
									Bianca 
									Maria Sforza persönlich mit dem 
									Herzoghaus verbunden war, konnte es aufgrund 
									mangelnder Ressourcen nicht verhindern.
									
									
									1509 
									wird das Bündnis mit Frankreich von den 
									Schweizern nicht erneuert. Sie verfochten 
									nun eigene Ziele. 
									Im 
									Sommer 1512 
									besetzen die Schweizer Mailand. 
									Massimiliano, der Sohn des von den Franzosen 
									gefangenen Herzog Ludwigs, wird als Herzog 
									eingesetzt - die faktische Herrschaft übten 
									die Schweizer aus.  
									Der Versuch Maximilians, 
									die Schweizer an einem 
									Angriff gegen 
									Frankreich zu beteiligen (zusammen mit 
									burgundisch-habsburgischen und englischen 
									Truppen) scheiterte: Hohe französische 
									Geldzahlungen brachte die Schweizer Truppen, 
									die bei der Stadt Dijon kämpfen sollten, von 
									ihrem Angriff ab.  
									Im Februar 1508 bricht 
									der große Venezianerkrieg aus, der 
									acht Jahre dauerte und in den fast alle 
									europäischen Großmächte verwickelt waren. 
									Den äußeren Anlass bildete der Wunsch 
									Maximilians, sich in Rom zum Kaiser krönen 
									zu lassen. Venedig verwehrte ihm mit 
									Waffengewalt den Durchzug. Bei der 
									Belagerung von Padua wird die Armee 
									Maximilians durch Venedig abgekauft.  
									 |  
								|  | 
									In den Jahren von 1508 
									bis zum Tod Maximilians im Jahre 1519 
									versuchten Frankreich und die Schweizer 
									Eidgenossen Eroberungen in Italien zu 
									machen, während der deutsche Kaiser - 
									aufgrund der fehlenden Unterstützung durch 
									die Reichsstände - in diesen 
									europäischen Machtkampf kaum eingreifen 
									konnte. 
									  
									
										|  | Die 
										Schweizer unterlagen 1515 gegen ein 
										französisches Heer. Ihre früheren 
										Erfolge wurden dadurch zunichte gemacht. 
										Das Herzogtum Mailand kam wieder in den 
										Besitz Frankreichs. Die Schweizer 
										Eidgenossen beschlossen, sich in Zukunft 
										aus kriegerischen Auseinandersetzungen 
										heraus zu halten. In einer Erklärung vom 
										14. September 1515 verzichteten sie auf 
										weitere Angriffskriege. Neutralität 
										sollte von nun an prägender Bestandteil 
										der Eidgenossenschaft sein. |  |  |  
						|  | 
						
						Nebenbei bemerkt: In die Regierungszeit Kaiser 
						Maximilians fällt die Wiederentdeckung Amerikas 
						durch Christoph Kolumbus 
						(1492). Seinem Weg 
						folgen später Eroberer und Missionare, Siedler und 
						afrikanische Sklaven, Waren und Ideen. Dafür kommen Gold 
						und Silber nach Europa, Kartoffeln, Tabak, Mais - und 
						der Traum von einer "Neuen Welt". |  
						|  |  |  
						|  | 
						Nebenbei bemerkt: Peter Henlein, 
						deutscher Schlosser und Feinmechaniker (*zwischen 1479 
						und 1485 in Nürnberg, † 1542 in Nürnberg) stellte um 
						1510 als Erster dosenförmige 
						Uhren her. Dadurch wurde die Zeitmessung 
						transportabel gemacht. Bei Uhrmachern und Historikern 
						sind die Person und das Werk Peter Henleins (auch Hele 
						oder Henle) nicht unumstritten. 
						Fest steht, dass Henlein
						 eine 
						Technik entwickelt hat, Uhrwerke so klein 
						und schwerkraftunabhängig zu machen, 
						dass sie am Körper getragen werden konnten. Der Humanist 
						und Theologe Johannes Cochlaeus 
						schreibt im Jahr
						1512 folgendes: 
						„Petrus Hele macht Uhren, 
						die selbst die gelehrtesten Mathematiker bewundern. Er 
						fertigt nämlich aus wenig Eisen Werke mit sehr vielen 
						(Zahn)rädern, die immer wie man sie kehrt und wendet, 
						ohne jedes Gewicht 40 Stunden lang (die Zeit) zeigen und 
						schlagen, auch wenn man sie an der Brust oder in der 
						Gürteltasche trägt.“ 
						 Fakt 
						ist allerdings, dass Peter Henlein weder den 
						‚Federzugantrieb‘ noch die ‚Unruhe‘ 
						erfand.  |  |  
				| 
 |  
				| Allen 
				Schülern und Studenten, die gerade eine Prüfung zu bestehen 
				haben, wünschen wir viel Erfolg.  Wir drücken auch die 
				Daumen für diejenigen, die eine Klausur schreiben müssen oder 
				eine Hausarbeit bzw. Referat anzufertigen haben.  |  
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				Literaturangaben |  
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						| Angermeier, Heinz | Die Reichsreform 1410 - 
						1555. Die Staatsproblematik in Deutschland zwischen 
						Mittelalter und Gegenwart. München 1989. |  
						| Hoensch, Jörg K. | Die Luxemburger: Eine 
						spätmittelalterliche Dynastie. |  
						| Hoensch, Jörg K. | Kaiser Sigismund. 
						Herrscher an der Schwelle zur Neuzeit 1368 - 1437 (1996) |  
						| Körber, Esther | Habsburgs europäische 
						Herrschaft. Von Karl V. bis zum Ende des 16. 
						Jahrhunderts. Geschichte Kompakt, Wissenschaftliche 
						Buchgesellschaft 2002. 160 Seiten |  
						| Krieger, 
						Karl-Friedrich | Die Habsburger im 
						Mittelalter. Von Rudolf  I. bis Friedrich III. 1994 |  
						| Leuschner, Joachim - 
						Boockmann, Hartmut | Europa im Hoch- und 
						Spätmittelalter.1982. |  
						| Lutz, Heinrich | Das Ringen um deutsche 
						Einheit und kirchliche Erneuerung. Von Maximilian I. bis 
						zum Westfälischen Frieden. 1490 bis 1648. Propyläen 
						Geschichte Deutschlands, Band 4. Berlin 1983 |  
						| Moraw, Peter | Von offener Verfassung zu 
						gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter 
						1250 - 1490 (Propyläen-Geschichte Deutschlands, Band 3, 
						1985) |  
						| Schubert, Ernst | Einführung in die 
						deutsche Geschichte im Spätmittelalter (1998) |  
						| Seibt, Ferdinand (Hg.) | Handbuch der Europäischen 
						Geschichte, Band 2, (1994  4. Auflage) |  
						| Thomas, Heinz | Deutsche Geschichte des 
						Spätmittelalters 1250 - 1500, (1983) |  
						|  |  |  
						|  | Und hier ein
						
						Roman, der neben 
						einer spannenden Geschichte auch außergewöhnlich gut das 
						gesellschaftliche Leben des 15. Jahrhunderts 
						beschreibt:   Vandenberg, Philipp: 
						Der 
						Spiegelmacher. |  |  
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				Das Königtum im ausgehenden Mittelalter  
				
				König Sigismund  
				König Friedrich III.  
				König Maximilian I.  
				Literaturhinweise  
				Schwaben 1400 - 1520    
				Köngen 1400 - 1520 (exemplarisch für ein Dorf) 
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				| Stand: 20.01.2019                                                  
				Copyright ©  2019 Geschichts- und Kulturverein Köngen e.V.                                                  
				Autor: Dieter Griesshaber |  
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