Chronologie der
wichtigsten Ereignisse in Köngen
Köngen im Späten
Mittelalter (1250 - 1400)
Köngen in der Zeit vom
Späten Mittelalter bis zur Reformation (1400 - 1520)
Köngen in der Zeit von der
Reformation bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1520 - 1618)
Köngen zur Zeit des
Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648)
Köngen in der Zeit vom
Westfälischen Frieden bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts (1648 - 1750)
Köngen in der Zeit von der
Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Untergang des Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation (1750 - 1806)
Köngen in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts (1806 - 1850)
Köngen in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts (1850 - 1900)
Köngen in der Zeit der
Weimarer Republik (1918 - 1933)
Köngen in der Zeit nach
dem Zweiten Weltkrieg (1945 - 1982)
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Deutschland 1850-1871
Deutschland 1871-1890
Deutschland 1890-1914
Württemberg 1850-1871
Württemberg 1871-1918
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Köngen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
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- Das Köngener Schloss und seine Bewohner
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Berta Weishaar
geb.Gunzenhauser (* 1854, † 1935)
Privatbesitz
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Der in Utrecht
geborene Kunstmaler Christian
Friedrich Mali (*1832, †1906)
hielt sich aufgrund familiärer
Beziehungen in seinen letzten
Lebensjahren immer wieder in Köngen auf.
Seine Mutter war eine Kaufmannstochter
aus Weilheim an der Teck, seine
Schwester, verheiratet mit dem
holländischen Maler Pieter
Francis Peters, bewohnte mit
ihrer Familie das Köngener Schloss.
Dabei entstand 1897 das unten
abgebildete Landschaftsbild mit einer,
wahrscheinlich im Jahr 1806 errichteten
Gruhbank
(auch Ruhebank). Es ist ein
kleines Spätwerk des Malers, der sich
von seinem Künstlerkollegen Anton Braith
1860 dazu anregen ließ, sich der
Tiermalerei zuzuwenden.
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Gemälde
des 'Königsbaus' in Köngen, gemalt von
Anna Peters
Privatbesitz
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Dorfidyll in Köngen, gemalt von Anna
Peters
Privatbesitz
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Köngener
Gruhbank, gemalt von Christian Friedrich
Mali
Bildnachweis: Braith-Mali-Museum
Biberach an der Riss (Inv. Nr.
1989/07894;SK Mali 3564; Museum Biberach
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Bericht eines Augenzeugen
(des damals siebzehnjährigen A.
Flaig): "Am festgesetzten Tag,
vormittags um neun Uhr, kam
König Wilhelm I. mit großem
Gefolge von Denkendorf her im
Galawagen bei den Linden an.
Hier hatten sich Pfarrer und
Schultheiß mit Gemeinderat,
Lehrer und Schüler und eine
unzählbare Menschenmenge aus der
Umgebung, ja aus dem ganzen
Land, zum Empfang aufgestellt.
Sie begrüßten den Herrscher mit
jubelnden Hochrufen. ....."
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Im Jahre 1845 arbeiteten
in Köngen 80 Leinewebermeister, die vielfach
einem Familienbetrieb vorstanden. Jeder
Betrieb verfolgte
die Herstellung seiner
Ware vom Rohstoff bis zum Endprodukt und
dessen Vertrieb. So gab die Leineweberei
einem großen Teil der rund 2000 Einwohner
über das ganze Jahr Arbeit und Brot.
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Es begann
mit dem Anbau des Flachses auf den
Feldern. Nach der Ernte erfolgte das
'Rotten' in Wasser und das
'Darren' in der Sonne. Beim
'Brechen' wurden die holzigen
Stengelanteile zerkleinert, die
anschließend durch das 'Schwingen'
entfernt wurden. Erst durch das
'Hecheln' wurde der Flachs
faserig,
weich und glänzend. Nun konnte das das
'Spinnen' und
'Spulen'
folgen. Was Abgaben an die
Grundherrschaft und Eigenbedarf übrig
ließen, versuchten die Frauen auf den
Märkten der Umgebung abzusetzen.
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Bereits im Jahre 1812 war
in der Nähe von Köngen eine
Baumwollspinnerei entstanden, die auf
eine Automatisierung der Fertigung mit hohem
Produktionsausstoß abzielte. Mit steigender
Produktivität dieses
Fabrikationsbetriebs
war über die Köngener Leinewebermeister und
die in den Arbeitsablauf einbezogenen
Menschen das Urteil gesprochen. Lange
hielten einige Familienbetriebe an Flachsbau
und Webstuhl fest, bis auch dies völlig
unrentabel wurde. -
Bittere Armut
breitete sich um 1875 im Dorf aus. Viele bis
dahin selbständige Meister mussten den Weg
in die Abhängigkeit gehen.
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Kissen und Nadeln
haben Spindel und Webstuhl
notdürftig ersetzt. Frau Weishaar
gelang es, die vornehmen Familien
des Landes für die preiswürdige Ware
zu interessieren und ihren Absatz
sicherzustellen. Später wurde die
Klöppelschule zu einer
Industrieschule für weibliche
Handfertigkeiten ausgebaut,
lange bevor der Staat in den
Volksschulen ein solches Fach
einführte. Bis in die Zeit um 1900
gehörte es zum Bilde Köngens, dass
an schönen Tagen Frauen und Mädchen
emsig klöppelnd vor den Häusern
saßen. Die Materialnot des ersten
Weltkriegs machte der Klöppelkunst
in Köngen endgültig ein Ende.
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In der Zeitung
'Schwäbische Kronik' vom
16.12.1883 steht: "Köngen 14. Dez.
Veranlasst durch den vorjährigen
Hagelschlag kam hier ein
Industriezweig wieder in Aufschwung,
der zwar schon 1853 aus derselben
Veranlassung von Frau Ministerin
(Marie) Weishaar ins Leben gerufen,
aber allmählig wieder in Abgang
gekommen war: Die
Spitzenklöppelei
in dem dortigen
Rittersaal unter Anleitung von Frau
Gutsbesitzer Dr. (Berta) Weishaar
und Frl. (Katharina) Maier. Frau
Weishaar besorgt auch den Verkauf
der Spitzen und hat seit dem
Bestehen [dem Wiederaufleben] der
Klöppelschule (Herbst 1882) schon
die schöne Summe von 8500 M. für
Spitzen ausbezahlt. In diesem Winter
wurde nun die Einrichtung getroffen,
dass an einem gewissen Tag der Woche
von den Mädchen nur gestrickt oder
genäht werden darf, damit über dem
Klöppeln das Erlernen dieser für die
spätere Hausfrau so unentbehrlichen
Fertigkeiten nicht vernachlässigt
wird."
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Deutschland 1850-1871
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