Die Römer in
Südwestdeutschland
Der Untergang der römischen
Republik und die Regierungszeit des Kaisers Augustus (44 v.Chr. - 14 n.
Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Domitian, Nerva und Trajan (81 - 117 n. Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Hadrian und Antoninus Pius (117 - 161 n.Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Marc Aurel und Commudus (161-192 n.Chr.)
Der Aufbau des römischen
Staats
Das Heer während der römischen
Kaiserzeit
Römische Religion und
Philosophie
Römische Literatur
Entstehung und Ausbreitung
des Christentums
Entwicklung des
Christentums von Kaiser Konstantin I. bis zum Untergang des
weströmischen Reiches (306 - 476)
Römische Medizin
Münzsystem und Fernhandel im
Römischen Reich
Das Weiterleben der
römischen Kultur
Römisches Recht
Römische Sprichwörter
und Lebensregeln
Das Geheimnis um den Ort
Grinario
Das römische Kastell in
Grinario
Das Dorf Grinario
Die Menschen im Dorf
Grinario
Ausgrabungen im heutigen
Köngen
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Römische Kaiser 81 -117
Römische Kaiser 117 - 161
Römische Kaiser 161 -192
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Der Kampf um die Herrschaft
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Der spätere
Kaiser Augustus
wurde am 23.9.63 v. Chr. als
Gaius Octavianus
(Octavian) geboren. [Den Namen 'Augustus' (der
Erhabene) gab ihm 27 v. Chr. der römische Senat].
Sein gleichnamiger Vater, der aus einer plebejischen
Familie stammte, war Senator
und
Prätor.
Er starb, als Octavian vier Jahre alt war. Die
Mutter Octavians, Atia, war eine Tochter von
Cäsars Schwester Julia.
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Hinweis: Die Aufgaben der hohen
Staatsbeamten (Konsul, Aedil, Volkstribun,
Quästor, Prätor, Prokonsul, Konsul, Zensor) und
der Beschlussorgane (Senat, Kurienversammlung,
Zenturienversammlung, Versammlung der Plebs,
Volksversammlung) in der Zeit der Republik haben
wir auf der Seite
'Der römische Staat'
beschrieben.
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Augustus
(lat. = der
Erhabene), Ehrenname des Gaius Octavianus
(Octavian), römischer Kaiser von 27 v. Chr. bis
14 n. Chr., * 23.9.63 v. Chr. in Velitrae, †
19.8. 14 n. Chr. in Nola.
Bildquelle: Nationalmuseum
Syrakus
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- Im Alter von 12 Jahren hält
Octavian seine erste öffentliche Rede, die
Leichenrede zu Ehren seiner Großmutter Julia. Zur
gleichen Zeit hatte Julius Caesar den
Gallischen Krieg (58 - 51 v. Chr.) erfolgreich
beendet.
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- Octavian beteiligte sich am
Spanienfeldzug Cäsars
(46 v. Chr.). Bei dem von
Caesar für das Jahr 44 v. Chr. geplanten Feldzug
gegen die Parther sollte er ein hohes Kommando
erhalten.
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Der
achtzehnjährige Octavian erfährt in seinem Studienort
Apollonia (im heutigen Albanien) von der Ermordung
Cäsars (März 44 v. Chr.). Während seiner sofortigen
Rückkehr nach Rom wird ihm mitgeteilt, dass Caesar ihn
testamentarisch adoptiert hatte. Aus moralischen Gründen
fühlt er sich verpflichtet, das Erbe Cäsars anzunehmen und
die Ermordung seines Verwandten zu rächen.
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In Rom angekommen, musste sich Octavian
mit Marcus Antonius, einem alten militärischen
Mitstreiter Cäsars, und mit
Marcus Aemilius Lepidus,
seit Cäsars Tod im Amt des Operpriesters (pontifex
maximus), auseinandersetzen. Im Kampf um die Macht hatten
beide gute Ausgangspositionen.
Cäsars Mörder
(Brutus, Cassius u. a.) hatten für ihr weiteres Vorgehen
kein Konzept und spielten im Kampf um die Staatsgewalt bald
keine Rolle mehr. Sie waren der Meinung gewesen, dass sich
mit dem Tod des 'Tyrannen' die alte Freiheit von selbst
wieder herstellen würde. Da Brutus und Cassius noch keine
Konsuln gewesen waren, standen sie nach römischer
Vorstellung nicht in der vordersten Reihe der politischen
Elite. Außerdem besaßen beide keine herausragenden
Führungsqualitäten.
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Marcus Antonius war 44 v.
Chr. zusammen mit Caesar Konsul, besaß also
legitimierte Staatsgewalt. Nach
Cäsars
Ermordung bemächtigt er sich der Staatskasse und des
Nachlasses von Caesar. Seine berühmte Leichenrede am
20. März endet mit einer Ovation des 'Volkes' für
den ermordeten Herrscher und vertreibt die
Cäsarmörder aus Rom. Er bemüht sich, Octavian an
der Übernahme von Cäsars Erbe zu hindern. Seine
Willkürherrschaft macht ihn jedoch bei der
Senatsmehrheit, besonders bei dem Politiker und
Philosophen Cicero
(106 - 43 v. Chr.)
verhasst.
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Marcus Antonius,
römischer Staatsmann, * 82 v. Chr., † 30 v. Chr. |
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Octavians
Versuch, von
Antonius die Herausgabe von Cäsars Vermögen zu
erreichen, misslang. Unter Einsatz seines
Privatvermögens zahlte er jedem Mitglied der
städtischen Plebs (der Unter- und
Mittelschichten Roms) die von Caesar in seinem
Testament versprochene Erbschaft in Höhe von 300
Sesterzen aus. Außerdem ließ er zu Ehren seines
Adoptivvaters die von diesem eingerichteten
"Siegesspiele" (gewidmet der Göttin Victoria)
veranstalten, nicht zuletzt aus dem Grund, das Volk
für sich zu gewinnen.
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- Der militärische Sieg Octavians über
Antonius in Mutina (43 v. Chr.)
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Antonius schikanierte Octavian,
wann immer er konnte, so dass im Verlauf eines
Vierteljahres ein offenes Zerwürfnis ausbrach, bei
dem es auch zu Tätlichkeiten kam. Beide Kontrahenten
verließen im Oktober 44 v. Chr. Rom, um
Unterstützung beim Militär zu suchen.
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Antonius ging in
seiner Funktion als militärischer Magistrat
nach Brundisium, um dort das Kommando über
vier Legionen zu übernehmen. Er musste
feststellen, dass Octavian diesen Truppen
bereits ein hohes Geldgeschenk für den Fall
ihres Einsatzes auf seiner Seite versprochen
hatte. Die Meuterei konnte Antonius nur mit
der Strenge des Disziplinarrechts
unterbinden.
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Octavian stellte
aus Veteranen, die in Kampanien angesiedelt
waren, ein Heer zusammen. Darunter befanden
sich zahlreiche ehemalige Anhänger Cäsars.
Da er nicht wie Antonius Staatsbeamter,
sondern lediglich Privatmann war, hatte er
dazu keine Berechtigung. Ein paar Wochen
später liefen zwei der von Brundisium nach
Norden in Marsch gesetzten vier Legionen des
Antonius zu dem irregulären Heer des
Octavian über.
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Als
Octavian nach
Rom zurückkehrte, benutzte er die
Gelegenheit einer öffentlichen Ansprache, um
dem Senat seine usurpierte militärische
Macht anzubieten. Der Senat unter der
Führung von Cicero erkannte, dass
durch die Annahme dieses Angebots die
republikanische Position gestärkt werden
würde. Octavian erhielt die ihm bis dahin
fehlende Legitimation: Im Alter von
19 Jahren wurde er in den Senat aufgenommen
und erhielt am 1. Januar 43 v. Chr. die
Vollmachten eines Proprätors. Er hatte nun
offiziell die militärische Befehlsgewalt
(propraetorisches Imperium).
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Im Sommer und
Herbst 44 v. Chr. hielt der Politiker und
Schriftsteller Cicero eine Reihe von
feurigen Reden gegen Antonius, die unter der
Bezeichnung 'Orationes philippicae'
(die
'philippischen Reden') in die Rhetorikgeschichte
eingegangen sind. In einer Rede im Senat am 2.
September wirft er Antonius
subversive
Politik vor und stellt ihm ein moralisches
Ultimatum. Über Octavian schreibt Cicero:
"Auf ihm allein beruht die Hoffnung auf Freiheit
... er will den Staat sichern, nicht zerstören".
Nach dem Willen von Cicero sollte Octavian
Instrument des Senats werden. Insgeheim
plante Cicero nach der Erreichung seines Ziels
(der Wiedererrichtung der alten Republik),
Octavian wieder seine Macht zu entziehen.
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M.
Tullius Cicero (* 106
v. Chr., † 43
v. Chr.) |
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Ciceros
rednerisches Vorbild war der berühmteste
Redner, den Griechenland gehabt hat:
Demosthenes. Dessen "Philippische
Reden", d.h. die Reden, die er in den
Jahren 351 bis 341 v. Chr. gegen den
Athens Freiheit bedrohenden König
Philipp von Mazedonien gehalten hatte,
gelten als Höhepunkt der Redekunst
überhaupt. Cicero hat, um seinem Vorbild
Demosthenes zu huldigen, die
Zusammenstellung seiner Reden gegen
Antonius ebenfalls 'Orationes
philppicae' genannt.
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Im April 43 v. Chr. wurde
Antonius in Mutina (Modena) von Octavian
besiegt. Falls Cicero der Meinung war, den jungen
Octavian kontrollieren zu können, so hatte er sich
getäuscht: Im August 43 v. Chr. marschiert dieser
mit seinem Heer nach Rom und erzwingt, da beide
Konsuln in der Schlacht gefallen waren, seine
Einsetzung als Konsul für das folgende Jahr.
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Im
November 43 v. Chr. kam
es zu einem, auf fünf Jahre angelegten,
politischen Zweckbündnis zwischen Octavian,
Antonius und Lepidus. Lepidus spielte dabei eine
geringe Rolle. Der Senat räumte dem
'Triumvirat'
umfassende Vollmachten zur
"Wiederherstellung des
Staates" ein. Im Grunde handelte es sich um ein
Ermächtigungsgesetz.
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Das Triumvirat
war für Octavian nur ein
Instrument für die
Machtergreifung. Er war zu diesem Zeitpunkt
bereits entschlossen, die Republik nicht wieder
herzustellen.
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Im Jahr
42 v. Chr. siegten
die Triumvirn gegen die Mörder Cäsars,
Brutus
und Cassius, in der
Schlacht von Philippi
an der makedonischen Ostküste. Die Mörder gaben sich
selbst den Tod. Damit war die letzte Möglichkeit,
die Republik wieder zu errichten, vergeben.
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Brutus und
Cassius hatten sich im Herbst 43 v. Chr. nach
dem Osten des römischen Reiches abgesetzt.
Brutus hatte Makedonien mit den angrenzenden
Gebieten, Cassius Syrien gewonnen. Im
Frühjahr 43 erhielten sie dann, vor allem auf
Betreiben Ciceros, die
amtliche Anerkennung
ihrer selbst erworbenen Stellung durch den
Senat.
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Nach der Schlacht von Philippi
erfolgte eine teilweise Demobilisierung des
Heeres.
Hunderttausend Veteranen mussten
versorgt werden. 41/40 v. Chr. verteilt
Octavian in Italien gewaltsam Land an sie. Dabei
kommt es zum 'Perusinischen Krieg'
gegen
Lucius Antonius, dem Bruder des Triumvirn.
Dieser Krieg ging wegen seiner besonderen
Grausamkeit in die Geschichte ein.
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Um ihre Macht auch gegenseitig
abzusichern, teilen sich die Triumvirn im Oktober
des Jahres 40 v. Chr. das römische Reich
geographisch untereinander auf (Vertrag von
Brundisium).
Octavian
übernimmt den
westlichen Teil, Antonius die Osthälfte. Die
Stellung des Lepidus war zu diesem Zeitpunkt
so geschwächt, dass er nicht mehr als
gleichberechtigter Partner erschien. Trotzdem erhält
er die Provinz Africa, wahrscheinlich deshalb, weil
Octavian und Antonius Streitereien wegen dieses
Gebietes vermeiden wollten. Um das gute Einvernehmen
zu besiegeln, heiratet Antonius
Octavia, die
Schwester Octavians. Octavian heiratet in zweiter
Ehe Scribonia, eine Verwandte des
Sextus
Pompeius (Sohn von Pompeius dem Großen). .
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Aus der
Verbindung des Octavian mit Scribonia entstammt
die Tochter Julia.
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Weitere Anerkennung erfuhr
Octavian durch die Bekämpfung der Piratenplage.
Sextus Pompeius, der auch politische Ziele
verfolgte, benutzte seit 38 v. Chr. Sizilien als
Ausgangsbasis für Überfälle in ganz Italien. In
Octavians Auftrag errang der Befehlshaber
Marcus
Agrippa in der
Seeschlacht von Mylae (36 v.
Chr.) den entscheidenden Sieg über die
Piratenflotte. Lepidus versuchte erfolglos
das Kommando des siegreichen Unternehmens an sich zu
reißen. Damit hatte er seinen politischen Untergang
besiegelt. Bis zu seinem Tod im Jahre 13 v. Chr.
verblieb ihm nur noch das Amt des
Pontifex
maximus. Vor dem Bruch mit Lepidus war das
Triumvirat
in Tarent um weitere fünf Jahre
verlängert worden (37 v. Chr.).
Nun ist Octavian
alleiniger Herrscher über die Westhälfte des
Imperiums.
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Marcus Aemilus Lepidus (* um 90
v.Chr., † 12 v. Chr.)
römischer Politiker und Feldherr |
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Octavian lässt sich von
Scribonia
scheiden und heiratet am
17. Januar 38 v. Chr. die knapp 20jährige
Livia Drusilla.
Die Braut war von
ihrem bisherigen Ehemann
Tiberius
Claudius Nero schwanger. Letzterer wurde
dazu veranlasst, Livia freizugeben, was er
denn auch, in realistischer Einschätzung der
Kräfteverhältnisse, ohne zu zögern tat.
Ungewöhnlich war für eine in höchsten
Kreisen geschlossene Ehe, dass es sich um
eine Liebesheirat handelte. Livia stammte
aus der bedeutenden Familie der Claudier und
verfügte über gute Beziehungen. Octavian war
durch von Julius Caesar vorgenommene
Adoption Teil der julischen Famile geworden.
So wurde die julisch-claudische Dynastie
geschmiedet, aus der nach Augustus und
Tiberius die späteren Kaiser Caligula,
Claudius und Nero hervorgingen. Über 50 Jahre lang,
bis zum Tod des Augustus 14 n. Chr. führten
Livia und Augustus eine harmonische und
glückliche Ehe.
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Drei Jahre nach der
Hochzeit verlieh Octavian als Mitglied des
Dreimännerkollegiums zur Neuordnung des
römischen Staates seiner Ehefrau wichtige
Rechte: Er entließ sie aus seiner Gewalt als
Ehemann und übergab ihr damit die Verfügung
über das in die Ehe gebrachte Vermögen,
verlieh ihr die Unverletzlichkeit der
Volkstribunen, die er selbst besaß, und das
Recht, Statuenwidmungen von staatlichen wie
privaten Stiftern anzunehmen.
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Antonius hielt sich fast
nur noch im Osten des römischen Reiches auf.
Cleopatra VII., die Königin von Ägypten, gewann
ihn für sich und ihre politischen Ziele.
37 v.
Chr. trennt sich Antonius von Octavia, der
Schwester Octavians, ohne die Ehe aufzuheben.
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Antonius hatte
Cleopatra 41 v. Chr. in Tarsos kennen
gelernt, als er vom Osten des Reiches Besitz
ergriff. Als er 38 v. Chr. den Plan fasste, den
gesamten hellenistischen Osten unter die
Herrschaft einer Dynastie zu stellen, trat
Cleopatra in den Mittelpunkt seines - nicht nur
erotischen - Interesses. Sie war für ihn der
Hebel, um das reiche Ägypten in die Hand zu
bekommen.
Aus der Beziehung zwischen
Antonius und Cleopatra
wird mehr als eine poltische
Verbindung. Der Legende nach kann Antonius den
Reizen der ägyptischen Königin nicht
widerstehen. Cleopatra bekommt drei Kinder von
Antonius. Der römische Geschichtsschreiber
Cassius Dio beschreibt sie als
Schönheit mit beträchtlichem Charme: "Herrlich
war sie anzusehen und schön war es ihr zu
lauschen. Sie verstand es jedermann auf
gewinnende Art zu begegnen." Der griechische
Historiker Plutarch schreibt
über Cleoüatra: "Die Interaktion mit ihr war
fesselnd und ihre Erscheinung, zusammen mit
ihrer Überzeugungskraft in der Diskussion und
der bei jeder Äußerung aufscheinenden Charakter,
war stimulierend".
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Cleopatra VII.,
die Große, *69 v. Chr., † 30 v. Chr., Königin
von Ägypten (51 - 30 v. Chr.) letzte Herrscherin
aus der Ptolomäischen Dynastie |
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Octavian
unternahm zwischen 35 und 33 v. Chr.
erfolgreiche Feldzüge in
Dalmatien und
Illyrien. Durch Sicherungsmaßnahmen wurde
die Ostküste Italiens wirksam vor Einfällen
geschützt.
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Octavian nützt die
Beziehung zwischen Antonius und Cleopatra
propagandistisch aus. Er wirft Antonius vor,
sich von Rom abgewandt zu haben und gab sich als
wahrer römischer Patriot aus. Daneben konstruierte
er einen ideologischen Gegensatz zwischen einem
freiheitlichen Westen und einem despotischen Osten.
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Seinen
Amtsantritt als Konsul des Jahres 33 v. Chr.
eröffnete Octavian mit einer Rede, die sich
offen gegen Antonius wandte. Er hetzte gegen den
'Trunkenbold Antonius' und die 'Hexe Cleopatra',
die ihn mit ihren Zauberkünsten umgarnt habe.
Cleopatra wolle nichts anderes als die
Herrschaft über das römische Reich.
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Nach dem
Ablauf des
Triumvirats im Jahre 33 nutzte Octavian die
künstlich erregte Stimmung gegen Antonius, um sich
für die verlorene diktatorische Vollmacht einen
Ersatz zu beschaffen. Durch eine Art Akklamation,
die in der römischen Verfassung gar nicht vorgesehen
war und sich in einem Treueid der italischen
Bevölkerung vollzog, ließ er sich seine bisherige
Macht erneuern.
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Im Jahr
32 v. Chr.
beschafft sich Octavian auf illegale Weise das
Testament von Antonius und lässt es
veröffentlichen. Darin waren großzügige Abfindungen
für seine Kinder mit Cleopatra vorgesehen. Außerdem
wollte er nach seinem Tod in Ägypten begraben
werden. Dies entsprach nicht den Vorstellungen der
Römer, sein Ansehen sank weiter. Ein Bürgerkrieg
zwischen den Anhängern von Octavian und von Antonius
bahnte sich an.
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Antonius wurde von vielen seiner
Anhänger dazu gedrängt, seine Verbindung mit
Cleopatra aufzugeben. Cleopatra wusste, dass nach
einer Trennung von Antonius ihre eigene
Königsherrschaft in Frage gestellt war und kämpfte
wie ein Löwin gegen einen Bruch, und sie siegte. Zu
allem Unheil ließ sich Antonius von Cleopatra dazu
verleiten, seiner Frau Octavia den 'Scheidungsbrief'
zu schicken. Seine römische Anhängerschaft lief nun
auseinander.
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Der
Senat
stellte sich auf
die Seite Octavians und unterstützte ihn bei seinen
Kriegsvorbereitungen. Um einen Bürgerkrieg
wenigstens formell zu entgehen, erklärte Octavian 32
v. Chr. nicht Antonius sondern der ägyptischen
Herrscherin den Krieg (Auswärtiger Krieg, bellum
externum).
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Die entscheidende Schlacht des
Krieges fand am 2. September 31 v. Chr. im
Golf von Ambrakia an der Westküste Griechenlands
statt. Sie ging als Seeschlacht von Actium in
die Geschichte ein. Die Flotte von Octavians
Feldherrn Agrippa schloss die gegnerischen Schiffe
ein. Antonius wagte einen Ausbruch, doch konnten nur
wenige Schiffe die Umzingelung unbeschadet
durchbrechen. Antonius und Cleopatra flohen nach
Ägypten.
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Octavian führte seine Truppen
nach Ägypten. Als er Alexandria 30 v. Chr. eroberte,
beging Antonius
Selbstmord. Dem römischen
Geschichtsschreiber Sueton nach
soll Octavian den besiegten Antonius zum Selbstmord
durch das Schwert gezwungen haben. Plutarch
berichtet dagegen, dass sich Antonius freiwillig in
das Schwert stürzt, nachdem er eine gefälschte
Nachricht vom Tod Cleopatras erhalten hat. Cleopatra
folgte dem Tod von Antonius einige Tage später. Damit
endet der Bürgerkrieg. Um Thronansprüchen von
Caesarion, dem Sohn von Cleopatra und Caesar
zuvorzukommen, ließ ihn Octavian aufspüren und
töten. Ägypten wurde zum persönlichen Eigentum
Octavians.
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Siehe Landkarte: Römisches Reich 28 v.
Chr.
Antonius und Cleopatra
sind eines der berühmtesten Liebespaare der
Geschichte. Bislang ist die Grabstätte Cleopatras nicht bekannt. Man weiß auch nicht,
ob sie gemeinsam mit Antonius beigesetzt wurde.
Ägyptische Archäologen haben 2008 in einem
Schacht des Tempels von Taposiris Maro 22 Münzen
mit einem Abbild Cleopatras, den Kopf einer
Statue der Königin und eine Maske von Antonius
entdeckt, in dem sie die gemeinsame Grabstätte
vermuten.
Nebenbei bemerkt: Die
schillernde Persönlichkeit
und das bewegte Leben
der
ägyptischen Herrscherin
Cleopatra
VII. (* 69, † 30 v. Chr.) faszinieren seit mehr als 2000
Jahren. Ihr primäres
Ziel war es, die Machtstellung des
Ptolemäer-Reichs zu konsolidieren und weiter
auszubauen. Um dieses Ziel zu erreichen, war
die letzte Vertreterin der Ptolemäer-Dynastie in
Ägypten Liebesverhältnisse mit den
beiden
mächtigsten Römern ihrer Zeit, Gaius
Iulius Caesar und nach dessen
Ermordung Marcus Antonius,
eingegangen. Ihr spektakulärer Freitod
machte sie zur großen tragischen Heldin.
Die Geschichte Cleopatras inspirierte
zahlreiche Schriftsteller, Musiker, Maler
und Filmproduzenten zu ihren Werken. Jede
Epoche schuf ihr eigenes unverwechselbares
Kleopatra-Bild. Das Römische Reich
instrumentalisierte Kleopatra als die
wichtigste Trophäe des eigenen
Gründungsmythos auf dem Weg zur
uneingeschränkten Hegemonie. Die Neuzeit
erhob sie zur Ikone der weiblichen Macht.
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- Das Ende der Bürgerkriege
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Der
Seesieg bei Actium und
die Einnahme Alexandrias machten den 33jährigen
Octavian zum alleinigen Herrscher über die
Mittelmeerwelt. Mit dem Tod des
Antonius
enden die fast sechzig Jahre andauernden
Bürgerkriege. Die Völker im Raum des Imperium
Romanum sehnten sich nach Frieden. Es sollte sich
bald zeigen, dass Octavian (Augustus) der lang
ersehnte "Friedensfürst" war.
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Als Octavian 29 v. Chr. wieder
nach Rom kommt, erhält er einen
'Triumph'.
Diese Festlichkeit galt im Römischen Reich
einerseits als öffentliche Anerkennung der
Leistungen des siegreich heimkehrenden Feldherrn,
andererseits als Danksagung an den Gott Jupiter
Optimus Maximus. Beim Volk galt Octavian als
derjenige, der aufgrund seiner
militärischen
Mittel für Ruhe, Ordnung und Frieden sorgen
konnte und auch bereit war, dies zu tun. Octavian
schloss die Tür des Janustempels, die nur
geschlossen werden durfte, wenn im ganzen
Herrschaftsbereich Frieden herrschte. (Janus
galt als Gott der Türen, des Ein- und Ausgangs, der
Anzeichen für Krieg und Frieden.)
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Sicherung und Erweiterung der Herrschaft
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- Die Person des Octavian bis zum Ende
des Bürgerkriegs
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Schon kurz nach der Öffnung von
Caesars Testament, zeichnete Octavian ein
fester
Wille zur Macht aus. Allerdings hatte er noch
keine Vorstellung von der Form der Macht. Wie alle
Mitglieder der Adelsschicht sucht er durch die
Übernahme öffentlicher Verantwortung
eine
gesellschaftliche Stellung um damit Ehre, Macht und
Einfluss zu gewinnen (cursus honorum = man will Ehre
gewinnen). Die Vorstellung, dem Volk und dem Land zu
dienen, gab es damals nicht.
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Julius Caesar hatte seine Absicht,
allein zu herrschen, zu deutlich durchblicken lassen. Die
entscheidende Ursache für seine Ermordung war die Angst
seiner Feinde im Senat vor einem
Alleinherrscher (Rex).
Dies hätte das Ende der aristokratischen Herrschaft
bedeutet. Das Schicksal Cäsars ließ Octavian vorsichtig
werden, seine durch das Militär erworbene Machtstellung
offen zu demonstrieren. Stattdessen verfolgte er das Ziel,
ihr durch die Verfassung einen legalen Hintergrund
zu
geben.
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Von 30 v. Chr. bis zu
seinem Tod war Octavian (Augustus) praktisch
Alleinherrscher, wahrte jedoch stets den Schein, der
Vollstrecker des Volkswillens zu sein.
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Octavian erkannte, dass eine
Militärmonarchie, wie sie Caesar angestrebt hatte,
langfristig nicht durchgesetzt werden konnte. Stattdessen
setzte er auf Akzeptanz und
Vertrauen der
Beherrschten. Hier zeigt sich bereits ein Grundzug seines
späteren Herrschaftssystems, des Príncipats. Keinesfalls
sollte der Eindruck entstehen, dass er von sich aus die
Staatsmacht besitzen wolle.
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Nach der Schlacht bei Actium vertrat das
Heer, dessen Angehörige an weitere 'Beutezüge'
dachten, oft völlig andere Interessen als die den Frieden
herbeisehnende Zivilbevölkerung (Senat, Ritter,
römische Bürger in Rom, Italien und dem Reich, unterworfene
Provinzbewohner, Freigelassene und Sklaven). Der Erfolg
Octavians bestand darin, dass durch freiwillige
Übereinstimmung (consensus omnium) und durch das
Vertrauen aller Klassen der römischen Öffentlichkeit
seine Person als der alleinige Garant des Friedens
angesehen wurde.
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Am
13. Januar 27 v. Chr.
legte Octavian alle seine
"Ausnahmegewalten"
(Gesetzgebung, Befehlsgewalt über das Heer und die
Provinzen) nieder, die er während des Bürgerkriegs
erhalten hatte. Damit war die Republik
formal
wieder hergestellt. Die
Senatssitzung, in der dies
geschah, war von den Mittelsmännern Octavians
sorgfältig inszeniert worden. Octavian wollte keine
Macht preisgeben! Die Senatoren bestürmten ihn,
weiterhin Verantwortung zu übernehmen und gaben ihm
fast die ganze Macht zurück. Nur die befriedeten
Provinzen (Asia, Africa, Sizilia u. a.)
unterstanden von neuem der Verwaltung des Senats. Um
seinen neuen Status noch zu erhöhen, gab ihm der
Senat drei Tage später den ehrenden Beinamen
Augustus (=der Erhabene, im Sinne von heilig
oder verehrenswert).
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Augustus bezeichnete sich selbst
als Princeps (= erster Bürger), dem seine
Führungsrolle aufgrund seiner
Leistungen
zugefallen war. Seine Funktion als Princeps
verpflichtete ihn, seine Untertanen zu schützen und
ihre Interessen zu wahren. Um seinen Rang als
oberster Heerführer zu unterstreichen, behielt er
den Titel eines Imperators bei.
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Der Princeps stand außerhalb des
eigentlichen Staatsapparats. Mit dieser
privaten
Stellung des Princeps beabsichtigte Augustus,
den Anschein des Weiterbestehens der Republik
zu erwecken. Das Principat wurde von ihm so
dargestellt, als ob dieses Herrschaftssystem nur
eine vorübergehende Notmaßnahme wäre und die
vom Senat erteilten Vollmachten so bald als möglich
zurückgegeben würden. Vor allem wollte Augustus den
Eindruck erwecken, der Einfluss des Princeps beruhe
mehr indirekt auf seinem Ansehen (auctoritas).
Als Fassade des Principats bestand die Rechtsordnung
mit den Organen der Republik.
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Augustus nutzte die in der
republikanischen Zeit bei der Verlängerung der
Amtsbefugnis geübte Praxis der
Trennung
von
Amtsgewalt und Amt (Prorogation). Er ließ
sich nach und nach vom Senat
Amtsgewalten
(nicht das Amt!) unter Wahrung der Rechtsform
zusprechen. Die Summe der Amtsgewalten
ermöglichten es Augustus, die politischen Fäden in
die Hand zu bekommen und ein Höchstmaß an
politischer Einflussnahme zu erhalten.
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Das
'imperium prokonsulare'
(= Befehlsgewalt eines Prokonsuls) machte ihn 27 v.
Chr. zum Statthalter der nicht-senatorischen
Provinzen Spanien, Gallien, Syrien, Zypern, Kiligien
und Ägypten. Er hatte nun die legale
Verfügungsgewalt über die Legionen und die
rechtliche Möglichkeit, außenpolitisch zu
handeln.
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Die
'tribunica potestas',
die sich Augustus 23 v. Chr. vom Senat übertragen
ließ, gab dem Princeps das
Veto- bzw.
Interzessionsrecht der Volkstribunen
gegen alle
Maßnahmen der Magistrate sowie die Unverletzlichkeit
seiner Person. (Tribunen waren 'sacrosancti =
unverletzlich). Er hatte von nun an auch das Recht,
den Senat einzuberufen, Gesetze vorzuschlagen und
gegen Vorschläge sein Veto einzulegen.
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Im gleichen Jahr
wurde seine Macht über die Provinzen um eine
weitere Periode verlängert. Eine Neuerung war,
dass von nun an auch
senatorische Statthalter
seinen Anweisungen Folge zu leisten hatten.
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Innerhalb des
Pomeriums, in dem Bereich also, der von den
Römern als 'domi' (daheim) bezeichnet wurde,
galten die Privilegien des
'civis romanus'
(des römischen Bürgers), zu denen vor allem das
Recht zum Tode verurteilter römischer Bürger
gehörte, vor der Volksversammlung der
Zenturiatskomitien Berufung einzulegen (Provokationsrecht).
Die Macht im Pomerium hatten nur die regulären
Magistrate, nicht die Promagistrate. Kein
bewaffneter Soldat durfte im Pomerium
angetroffen werden.
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Im Jahr
23 v. Chr. erhielt
August das Amt des Zensors. In der Zeit der
Republik hatten die zwei Zensoren folgende Rechte:
Aufstellung einer Liste der Wehrfähigen, Festlegung
der Steuerhöhe eines jeden Bürgers, Zusammensetzung
des Senats, Vergabe von Staatsaufträgen, Sorge um
die Sittlichkeit (curo morum). Alle diese Rechte
fielen nun an Augustus.
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Im Jahre
19 v. Chr. kamen
weitere Befugnisse hinzu, die Augustus
uneingeschränkte Machtausübung im italienischen
Kernland ermöglichten. Im Zuge dieser Befugnisse
wurden zahlreiche Gesetze zur Hebung der Moral in
Italien erlassen, so zum Beispiel Gesetze gegen den
Ehebruch und die Verschwendungssucht.
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- Übernahme von Ämtern aus der Zeit der
Republik
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Von 31 - 23 v. Chr. wurde
Octavian / Augustus jährlich das
Amt des Konsuls
verliehen. Als er im Jahr 23 v. Chr. auf
Lebenszeit die Amtsgewalt eines Volkstribunen
übernahm, legte er dieses Amt nieder. Danach
begleitete Augustus das Amt des Konsuls noch noch
zweimal. Das Konsulat hatte später nur noch eine
Ehrenstellung.
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Zu Beginn des Principats
verwaltete der Senat, kontrolliert von
Augustus, Rom, Italien und die zehn 'senatorischen
Provinzen'. Im Verlauf der römischen Kaiserzeit
wurden die Kompetenzen des Senats zunehmend
beschnitten.
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Viele der
eigentlichen Verwaltungsaufgaben wurden von den
Angehörigen des kaiserlichen Haushalts,
Freigelassenen und Sklaven des Princeps,
versehen. Sie galten nicht als Staatsbeamte.
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- Militärische Absicherung des
Principats
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In der Zeit der Republik war es
nie vorgekommen, dass ein römischer Beamter
innerhalb des pomerium, der Stadtgrenze Roms,
dauernd über Truppen verfügen konnte. Aus diesem
Grund ging Augustus maßvoll und vorsichtig vor. Er
schuf außer einer Leibgarde eine
Polizeitruppe, die drei "Stadtkohorten",
beschränkte sich jedoch anfangs darauf, von den
insgesamt zwölf Kohorten zu je 500 Mann abwechselnd
drei in Rom Wache halten zu lassen. Die restlichen
Einheiten waren in der Umgebung Roms einsatzbereit
untergebracht.
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Man baute keine
Kasernen für die Truppen, sondern quartierte
sie, in kleinen Gruppen verteilt, in
Bürgerhäusern ein. Sie durften auch keine
Uniform tragen. So vermied man jedes
überflüssigen Aufsehen.
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- Die gesellschaftliche Fundierung des
Principats
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Die politische Elite der
römischen Republik, die Nobilität, hatte durch
die genaue Beachtung politischer Spielregeln
und einer weitgehend einheitlichen
Lebensanschauung eine gewisse Sonderstellung und
Homogenität erreicht. Im Volk genoss die Nobilität
hohes Ansehen.
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Jeder
'nobilis'
(Angehöriger der Nobilität) versuchte durch
individuelle Leistung sein
Ansehen
innerhalb seiner sozialen Gruppe und beim
Volk zu steigern. Die individuelle Leistung
beruhte auf der 'virtus', der "Summe
aller persönlichen Qualitäten des zur
politischen, militärischen und
gesellschaftlichen Führung befähigten
Mannes" (Hölkeskamp). Erfolge brachten
'gloria' (Ruhm) und
'honos'
(Ehre) und bedeuteten die Steigerung der 'auctoritas'
(der politischen Einflussnahme). Durch
Ansehen, Einflussmöglichkeit auf die Politik
sowie durch persönlichen Reichtum wurde die
'dignitas'
(der Rang bzw. die Würde)
eines 'nobilis' innerhalb der Nobilität
bestimmt. Die Leistungsfähigkeit musste
ständig neu bewiesen werden. Auch der
Princeps Augustus unternahm alle
Anstrengungen, um seine Leistungsfähigkeit
ständig zu beweisen! In seinen 'Res gestae'
führt er seine Stellung als Princeps auf
seine herausragende Leistungsfähigkeit und
sein Prestige in der Gesellschaft zurück.
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Ein
besonderes System der wechselseitigen Hilfe,
das sog. Klientelsystem, trug dazu
bei, dem 'nobilis' Ansehen beim Volk zu
verschaffen. Die
Klientel
war ein
Schutzverhältnis des 'nobilis' als 'patronus'
gegenüber einem einfachen Römer als
Klienten. Es bestand darin, dass der Patron
die Existenz des Klienten sicherte, ihn vor
Gefahren schützte und vor Gericht vertrat.
Der Klient war zu
Gegenleistungen
verpflichtet: Er musste seinen Patron
politisch unterstützen, indem er ihn in die
von diesem angestrebten Ämter wählte oder
für dessen Anträge in der Volksversammlung
stimmte. Der Besitz einer möglichst großen
Anzahl von Klienten führte zu Ansehen und
politischer Macht.
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In der
spätrömischen Republik (133 - 44 v. Chr.)
verführten bisher nicht gekannte Machtfülle,
Reichtum und militärische Erfolge die Oberschicht
dazu, die alten Spielregeln nicht mehr einzuhalten,
sich aus dem Gruppenkonsens zu lösen und ihre
persönlichen machtpolitischen Interessen zu
verfolgen.
Die auf
persönlichen Treueverhältnissen aufgebaute
Adelsherrschaft war seit dem Aufkommen des
Berufsheers und der Ausdehnung des territorialen
Machtbereichs den siegreichen Feldherren nicht mehr
gewachsen. Die Nobilität verlor zunehmend die
Kontrolle über die politischen Handlungsabläufe.
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Kaiser Augustus
versuchte mit dem Rückgriff auf traditionelle
aristokratische Wertvorstellungen und dem Schlagwort
von der Wiederherstellung der 'res publica'
und ihrer 'libertas' (Handlungsfreiheit) die
alte republikanische Führungsschicht an sich zu
binden und die eigene Herrschaft zu legitimieren.
Die besondere Form der Herrschaft, das
Principat,
baute in die aristokratische, von Treueverhältnissen
durchwobene Gesellschaft (Klientelsystem) die
Führung durch den obersten Kriegsherrn
ein. Die
Lebensanschauung und die politischen Spielregeln der
römischen Oberschicht blieben weit gehend erhalten.
In den Augen der römischen
Gesellschaft wurde Augustus zu ihrem Patron. Die
Pflege der Klientel war notwendig, um seine
Position als Princeps zu legitimieren. Die Nobilität
unterwarf sich der neuen monarchischen Ordnung.
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- Das Verhältnis zwischen Kaiser
Augustus und den verschiedenen Bevölkerungsgruppen
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Kaiser
Augustus gelang es, die Senatoren von der
neuen Ordnung zu überzeugen und ihre
Tatkraft auf Ereignisse zu lenken, die
seiner Stellung nicht gefährlich werden
konnten. Er anerkannte die gesellschaftliche
und soziale Stellung der Senatoren und
vermittelt ihnen das Gefühl von Sicherheit.
Sie bildeten den Kern seiner
Verwaltungsorganisation. Ihre
politische
Selbständigkeit war ihnen jedoch
genommen.
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Der Senat erfuhr unter
Augustus zahlreiche Änderungen. Die
wichtigste Änderung war die Reduzierung
seiner Mitglieder von etwa 1000 (eine Zahl,
die von Caesar eingeführt worden war) auf
zuerst 800, später dann auf 600.
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Augustus
bekam vom Senat den 'Goldenen Schild'
mit den vier Kardinaltugenden:
virtus
(Leistungsbereitschaft und
Leistungsfähigkeit),
clementia
(Milde, Nachsicht im Umgang mit
Unterlegenen),
justitia
(Gerechtigkeit),
pietas (loyale
Haltung gegenüber Göttern und auch
gegenüber der Familie).
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Nach der Schlacht
von Actium hatte Augustus das Heer
von 60 auf 28 Legionen verkleinert.
Die Beibehaltung der alten
Truppenstärke hätte die finanziellen
Kräfte des Princeps und Roms weit
überstiegen. So übernahm Augustus
die schon von Caesar begonnene
Ansiedlung der Veteranen. Vor allem
in Italien, aber auch in vielen
Provinzen entstanden neue Kolonien
ausgedienter Soldaten.
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In der Zeit der Republik
waren die Ritter reiche Leute, die nicht in
der Politik tätig waren. Um sie als Klientel
zu gewinnen, machte sie Augustus bevorzugt
zu Verwaltungsbeamten. Parallel dazu
lief die schleichende Entmachtung der
Senatoren.
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Das 'consilium
principis' (Rat des Princeps) war
eine Art Planungsstab für den Umbau und
die Festigung der neuen Staatsordnung.
Dieser Rat hatte maßgeblichen Anteil an
der Erstellung der Gesetzesvorlagen für
den Senat.
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Die 'plebs urbana'
(die Bevölkerung der Stadt Rom) setzte sich
aus Mittel- und Unterschichten zusammen.
Augustus fühlte sich verpflichtet, auch für
das Wohl dieser Klientel zu sorgen. Er
richtete sein Verhalten auch ganz nach der 'fama'
(=öffentliche Meinung, öffentliche
Erwartung) aus.
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Die in Rom ansässigen
Bürger lebten seit langem von dem
Brotgetreide, das kostenlos an sie
verteilt wurde. Augustus hütete sich, dieses
Privileg anzutasten. Von Zeit zu Zeit,
anlässlich eines Sieges oder eines
festlichen Ereignisses in der Familie des
Herrschers, fand eine zusätzliche Verteilung
statt, welche die Beliebtheit des Wohltäters
noch steigerte. Die Bürger in Rom hatten
auch Anspruch auf reservierte Plätze bei den
Veranstaltungen im Zirkus und den
Aufführungen im Theater:
panem et
circensis (Brot und Spiele).
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In den 'ludi
saeculares' (Jahrhundertspielen) im
Jahr 17 v. Chr. sah die Bevölkerung den
Beginn eines neuen Zeitalters.
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Augustus sorgte sich um
den zügigen Ausbau von Bauwerken, die von
allen Bürgern benutzt werden konnten. Er
verschönerte aus eigenen Mitteln Rom und
kümmerte sich um die Wasserzufuhr. Auch
seine engen Freunde, zu denen auch Agrippa
gehörte, veranlasste er, aus ihren Vermögen
prunkvolle Bauten zu errichten. Durch die
gewaltige Bautätigkeit in Rom verschaffte
Augustus Tausenden von Arbeitern ein
ausreichendes Einkommen. Den 'Proletariern'
wurde Land zugewiesen, damit sie sich selbst
versorgen konnten.
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Augustus kannte die
politische Bedeutung der Propaganda.
Er wusste, dass die öffentliche Meinung für
jeden Politiker ein ausschlaggebendes Moment
darstellte. Dem Ritter Maecenas gab er den
Auftrag, die besten Dichter für das neue
Herrschaftssystem zu gewinnen und ihnen die
entsprechenden Themen, wie zum Beispiel die
Rückbesinnung auf die altrömische Tradition,
vorzugeben. Die Aeneis von Vergil, die
Römeroden von Horaz und die Elegien von
Properz sind Werke der Weltliteratur.
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Horaz
(* 65 v. Chr., † 8 v. Chr.) |
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Die
strengen Sitten der römischen Vorzeit
wurden von den Dichtern beschrieben und
von den Künstlern, Architekten
abgebildet. Ihre Werke trugen dazu bei,
die öffentliche Meinung zur Ehe-, Erb-
und Luxusgesetzgebung (siehe unten) zu
beeinflussen.
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Um das Volk an sich zu
binden, benutzte Augustus auch
Gesten
und symbolhafte Handlungen. Dazu
gehörte die öffentliche Inszenierung des
Privatlebens. Dies führte zu öffentlichem
Renommee. Augustus blieb fast zeitlebens in
Rom, also in der Nähe seiner Klientel. Neben
seinem Wohnhaus stand der Tempel des Apollo
(Sakrale Sphäre als Herrschaftspfeiler).
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Augustus ging auf die
unterschiedlichen Traditionen der
Reichsbevölkerung ein. So war es zum
Beispiel in den Ostprovinzen üblich, dass
den Herrschern göttliche Verehrung zuteil
wurde. Zuerst verbot er sämtliche
Kulthandlungen, die sich rein auf ihn als
Person bezogen. Sein Kompromiss sah dann
vor, seine Person mit der der
personifizierten Roma in einem Staatskult
zusammenzufassen.
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Im konservativen
Staatskult der Stadt Rom galten bis zum
Ende der zweiten Jahrhunderts nach
Christus nur tote Kaiser als Götter.
Aber überall in den Provinzen und in
Italien - besonders dort, wo Griechen
und Orientalen ansässig waren - setzte
sich der Kult des lebenden Kaisers
schnell durch. Er hatte seine Wurzeln im
orientalischen Gottkönigtum. Auch die
hellenistischen Herrscher hatten diesen
Kult betrieben. In den Wirren des
dritten Jahrhundert ging der Staatskult
augusteischer Prägung restlos zugrunde.
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Straffung der Verwaltung.
Die Stadt Rom wurde in 14 Verwaltungsbezirke
eingeteilt.
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Zur Beförderung von Beamten und
von Briefen der Staatsverwaltung richtete Augustus
einen staatlichen Kurierdienst ein. An den
Fernstraßen gab es in bestimmten Abständen
Rasthäuser (mansiones) und Wechselstationen (mutationes)
für die Pferde. Für die Beförderung von privaten
Briefen gab es keine eigene staatliche Einrichtung.
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Julia,
die Tochter des Kaisers und später seine
gleichnamige Enkelin hatten sich gegen
die ihnen unerträglich erscheinende
Bevormundung durch ihren Vater bzw.
Großvater empört. Um glaubhaft zu
bleiben, musste Augustus auch sie für
ihre Ausschweifungen bestrafen. Sie
wurden auf einsame Inseln verbannt.
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Die kaiserliche
Kasse war von der Senatskasse streng getrennt.
Der Princeps kam für alle militärischen Ausgaben
auf, dafür flossen alle Steuern aus den ihm
anvertrauten Provinzen in seine Kasse.
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Die im Jahr 181 v. Chr.
gegründete Stadt Aquileia in der
Nähe des heutigen Venedig hatte hatte den einzigen
natürlichen Hafen Italiens. Unter Kaiser
Augustus wurde dieser Hafen zu einem
Güterverteilungszentrum ersten
Ranges. Das römische Mittelmeer war ein
zusammenhängender Raum, Aquileias Bezugshafen am
anderen Ufer war das ägyptische Alexandria.
Die Handelsbeziehungen zur Provinz Africa
umfassten die Produkte Öl, Getreide, Wein, Keramik
und für die Fischsoße "Garum". Von Norden, aus
barbarischem Gebiet, strömten Bernstein, Pelze,
Sklaven, Salz. In Ost-West-Richtung lief der
Austausch zwischen Italien und dem Balkan. In
Aquileia existierte eine gewaltige Industrie der
Edelsteinbearbeitung, die zusammen mit der
Schmuckfabrikation rund um den Bernstein und dem
Hafen als solchem eine immense Kaufkraft in die
Stadt brachte.
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Augustus war bemüht, und den
Anbruch eines neuen Zeitalters auch nach außen
darzustellen. Nach den Bürgerkriegen war der Bedarf
an Investitionen in der Hauptstadt entsprechend
hoch. Neben der Restaurierung von Tempeln
wurden
prunkvolle Neubauten wie das
Marcellus-Theater, der Apollo-Tempel auf dem
Palatin, der 'ara pacis (Friedensaltar), das
Horologium (eine riesige Sonnenuhr, deren
Mittelpunkt ein ägyptischer Obelisk bildete) und das
weitläufige Kaiserforum gebaut. Mit Recht konnte
Augustus von sich sagen, er habe Rom als eine aus
Lehmziegel erbaute Stadt vorgefunden und als Stadt
aus Marmor hinterlassen.
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Zahlreiche Bauprojekte wurden von
Marcus Vipsanius Agrippa, dem Freund und Feldherrn des Augustus,
umgesetzt. Darunter fällt auch das Pantheon. Auch
die Wasserleitungen Aqua Iulia und Aqua Virgo sind
Agrippa zu verdanken.
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Durch das 'imperium
proconsulare' hatte Augustus 27 v. Chr. die
rechtliche Möglichkeit erhalten, außenpolitisch zu
handeln. Augustus war der Patron des Militärs und
musste daher dafür sorgen, dass dieses 'Beute"
machen konnte. Dieses erforderte militärisches
Vorgehen. Außerdem wurden von einem Princeps
militärische Erfolge
erwartet (Virtus- und
Gloria-Denken). Die Außenpolitik wurde von Augustus
zur Sicherung der eigenen Herrschaft
betrieben. Im Hintergrund der
expansiven
Außenpolitik stand die römische
Weltherrschaftsideologie. Die 'Pax Romana'
war als Zustand gedacht, der nach der Unterwerfung
der übrigen Völker durch die Römer entstand.
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Um den Anspruch auf
Weltherrschaft zu verwirklichen, mussten zwei
Voraussetzungen erfüllt werden. Zum einen sollten
durch Beseitigung aller Unruheherde in der Nähe
Italiens und in den westlichen Provinzen die
Verbindungen innerhalb des Imperiums gesichert und
die kürzesten, am besten zu verteidigenden Grenzen
erreicht werden. Andererseits war das eigentliche
Herrschaftsgebiet durch weit ins Binnenland
vorgeschobene Bollwerke abzuschirmen.
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Augustus verstand
sich nicht als großer Feldherr. Während seiner
Herrschaft verließ er sich auf seine Heerführer,
vor allem auf Agrippa, der die Flotte in der
Schlacht von Actium kommandiert hatte. Agrippa
war im Kampf um die Macht im Staat der
wichtigster Helfer des Augustus
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Um mehrere Niederlagen der Römer
gegen die Parther wettzumachen und den
Frieden an der Ostgrenze zu sichern, dachte Augustus
an einen Krieg. Da der östliche Nachbar zu diesem
Zeitpunkt einen Krieg vermeiden wollte und auch die
öffentliche Meinung in Rom einem Feldzug nicht
gerade positiv gegenüberstand, kam es
20 v. Chr.
zu einer diplomatischen Lösung. Augustus erhielt die
dem Crassus bei Karrhai im Jahre 53 v. Chr.
abgenommenen Feldzeichen und die überlebenden
Gefangenen zurück.
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Die Germanienpolitik von
Augustus zielte eindeutig auf Expansion.
Eine Bedrohung durch die Germanen bestand
nicht. Augustus sah das
Problem der
langen Rheingrenze, die in Zentraleuropa
einen großen Knick machte. Um diese Grenze
zu verkürzen, sollte das römische Grenze
auf Kosten des bis dahin freien Germanien bis
an die Elbe vorgeschoben werden.
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12 v. Chr.:
beauftragte Augustus seinen Stiefsohn
Drusus mit der Expansion Richtung Elbe.
Nach dessen Tod im Jahr 9 v. Chr. übernahm
sein anderer Stiefsohn Tiberius das Kommando
über die Rheinlegionen.
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10 v. Chr.:
Die Markomannen werden von den Römern am
oberen Rhein vernichtend geschlagen. Sie
ziehen sich nach Osten zurück. Ihr neuer
König Marbod errichtet
seine Herrschaft in Böhmen und Nordmähren.
Seine Macht dehnt er bis an die untere Elbe
aus und beunruhigt damit Rom.
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9 v. Chr.: Drusus
(Stiefsohn des Augustus)
dringt mit seinen Truppen von der Donau bis zur Elbe
vor. Im Maingebiet werden die
Markomannen
unter ihrem König Marbod vernichtend
geschlagen. 40.000 Germanen werden gefangen genommen
und auf linksrheinisches Gebiet deportiert.
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Tiberius,
*16.11.42 v. Chr.,
†
16.3.37 n. Chr., Stiefsohn des Kaisers
Augustus, römischer Kaiser (Imperator
Tiberius Caesar Augustus) vom 19.8.14 n.
Chr. bis zu seinem Tod.
Bildquelle:
Westfälisches Römermuseum in Haltern.
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6 n.
Chr.: Tiberius greift das Reich des
Markomannenfürsten
Marbod an.
Seine Truppen marschieren von Carnentum aus
nach Norden. Zur gleichen Zeit versucht der
römische Feldherr Gaius Sentius
Saturninus vom Westen her zum
Böhmerwald vorzudringen. Der Feldzug wurde
wegen des Beginns des 'Pannonischen
Aufstands' auf dem Balkan
abgebrochen. Diese Rebellion, die sich in
einem Gebiet ereignete, das sich die Römer
bis 12 v. Chr. untergeordnet hatten, musste
dringend niedergeschlagen werden.
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9 n.
Chr.: Schlacht bei dem Ort
Kalkriese in
Niedersachsen (als 'Schlacht im Teutoburger
Wald' bekannt). Niederlage des römischen
Feldherrn Varus. Das Ziel, an die Elbe zu
kommen, wurde von Augustus zunächst
aufgegeben. Die Reichsgrenze wurde bis an
den Rhein zurückgenommen. Eineinhalb
Jahrhunderte lang gab es keine Versuche der
Römer mehr, die Gebiete nördlich der Donau
in das Imperium Romanum einzuverleiben.
Siehe Historischer Atlas: Römisches
Reich 9 n. Chr.
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Augustus versuchte
zunächst seine eigene - die iulische - Linie zur
Nachfolge heranzuziehen. Seine Ehe mit
Livia
blieb kinderlos. Aus seiner Ehe mit
Scribonia
hatte Augustus eine Tochter mit dem Namen
Julia,
die er 25 n. Chr. Marcellus, dem Sohn seiner
Schwester Octavia, zur Frau gab. Da dieser
zum Zeitpunkt der Heirat noch keine 20 Jahre alt
war, wurde er an den Staatsgeschäften nicht
beteiligt. Als Augustus 23 v. Chr. schwer erkrankte,
wurde sein engster Vertrauter
Agrippa
Stellvertreter des Kaisers. Man rechnete damit, dass
nach einem eventuellen Tod des Kaisers ein
Machtkampf zwischen Marcellus und
Agrippa
ausbrechen würde. Augustus überlebte, sein
Schwiegersohn Marcellus starb noch im Jahr 23 v.
Chr.
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Agrippa war nun erster
Anwärter auf den Thron. 21 v. Chr. wurde er von
Augustus gedrängt, sich von seiner Frau scheiden zu
lassen und die verwittwete Julia zu heiraten. Dieser
Verbindung entsprangen drei Söhne und zwei Töchter.
Augustus adoptierte die Söhne
Gaius (geb. 20
v. Chr.) und Lucius (geb. 17 v. Chr.). Seine
langfristigen Pläne orientierten sich an den beiden
Kindern, obwohl Agrippa der offizielle Thronkandidat
blieb.
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Im Jahr 12 v. Chr. starb Agrippa.
Da Augustus glaubte, dass Gaius und Lucius im Falle
seines Todes schutzlos sein würden, rückten die
Söhne seiner Frau Livia aus ihrer Ehe mit Tiberius
Claudius Nero, Tiberius und
Drusus, zu
Stellvertretern des Kaisers auf.
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Lucius verstarb 2 n. Chr.
an einer Seuche und Gaius 4 n. Chr. an einer
Kriegsverletzung. Am 26. Juni 4 n. Chr. adoptierte
Augustus den 44jährigen Tiberius.
Es folgte die Übertragung zentraler Kompetenzen für
den innen- und außenpolitischen Bereich. Auch der
Senat signalisierte Zustimmung. Schwiegersohn war
Tiberius zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Auf
Anweisung des Augustus war die Ehe mit Julia sechs
Jahre zuvor geschieden worden. Grund waren die, wie
es hieß, anhaltenden Ausschweifungen der
Kaisertochter, die vom strengen Vater zur Strafe auf
eine einsame Insel vor der Tyrrhenischen Küste
verbannt wurde. Tiberius hatte auf diese
Entscheidung keinerlei Einfluss, die Entscheidung
war von Augustus in seinem Namen ausgesprochen
worden. Im Jahre 13
n. Chr. wurde Tiberius dem Princeps in allen
Funktionen gleichgestellt. Sein Testament wurde im
Vestaheiligtum in Rom hinterlegt.
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Im
Sommer 14 n. Chr. unternahm
Augustus zusammen mit Tiberius eine Reise über die Insel
Capri nach Beneventum. Da er sich unwohl fühlte, ruhte er
sich vier Tage auf Capri aus. Bei seiner Rückkehr auf das
Festland verstarb er am 19. August 14 n. Chr. in
Nola,
einen Monat vor seinem 76. Geburtstag. Seine Asche wurde in
seinem Mausoleum auf dem Marsfeld in Rom beigesetzt. Der
Senat ließ ihn vergöttlichen.
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Als Augustus starb,
war für seine Nachfolge alles vorbereitet. Keine
Selbstverständlichkeit, denn eigentlich war die von Augustus
installierte Herrschaft nicht auf Nachfolge angelegt.
Vielmehr war der Initiator der Monarchie mit dem Anspruch
angetreten, die alte Republik wiederhegestellt zu haben (an
deren Zerstörung er nicht unmaßgeblich beteiligt gewesen
war;)
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Kaiser Augustus erschien durch
seine maßvolle und selbstlose Regierung allen seinen
Zeitgenossen als ein vom Himmel gesandter Retter und
Wohltäter. Als er im Jahr 14 n. Chr. starb, war die
Trauer groß. Unzählige Menschen säumten die Straßen,
als sich der Leichenzug vom Sterbeort Nola in
Kampanien zur Hauptstadt Rom bewegte. (Als sein
Nachfolger Tiberius starb, lief das Volk durch die
Straßen von Rom und skandierte "Tiberium in Tiberim"
- "Werft Tiberius in den Tiber!")
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Mit Recht konnte Augustus am Ende
seines Lebens behaupten, dass er in keinem seiner
jeweiligen Ämter mehr Macht und Rechte besessen
hätte als seine Kollegen. Was ihn, seiner eigenen
Aussage gemäß auszeichnete, waren Ansehen und
Respekt zugleich, die ihn überall, ohne sein Zutun,
als Herrscher kennzeichneten. Diese Autorität
beruhte nicht auf einer staatsrechtlichen Regelung,
sondern sie wurde von der Ehrfurcht beseelt, die
alle Bewohner des römischen Reichs freiwillig dem
Princeps erwiesen.
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Seit Augustus wuchsen die von
Rom eroberten Provinzen - vom Atlantischen bis in
den Vorderen Orient - allmählich zu einem Reich
zusammen, das diesen Namen auch verdiente: Das
Mittelmeerbecken und seine Randzonen verschmolzen,
bei allen regionalen Unterschieden zu einer Rechts-
und Kulturgemeinschaft.
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Römische Kaiser 81 -117
Römische Kaiser 117 - 161
Römische Kaiser 161 -192
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Allen
Schülern und Studenten, die gerade eine Prüfung zu bestehen
haben, wünschen wir viel Erfolg. Wir drücken auch die Daumen
für diejenigen, die eine Hausarbeit anzufertigen bzw. ein
Referat zu halten haben.
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