Die Römer in
Südwestdeutschland
Der Untergang der römischen
Republik und die Regierungszeit des Kaisers Augustus (44 v.Chr. - 14 n.
Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Domitian, Nerva und Trajan (81 - 117 n. Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Hadrian und Antoninus Pius (117 - 161 n.Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Marc Aurel und Commudus (161-192 n.Chr.)
Der Aufbau des römischen
Staats
Das Heer während der römischen
Kaiserzeit
Römische Religion und
Philosophie
Römische Literatur
Entstehung und Ausbreitung
des Christentums
Entwicklung des
Christentums von Kaiser Konstantin I. bis zum Untergang des
weströmischen Reiches (306 - 476)
Römische Medizin
Münzsystem und Fernhandel im
Römischen Reich
Das Weiterleben der
römischen Kultur
Römisches Recht
Römische Sprichwörter
und Lebensregeln
Das Geheimnis um den Ort
Grinario
Das römische Kastell in
Grinario
Das Dorf Grinario
Die Menschen im Dorf
Grinario
Ausgrabungen im heutigen
Köngen
|
|
|
|
|
|
Zum
Inhaltsverzeichnis 'Die Römer'
weiter zur nächsten Seite
zurück zur vorangehenden Seite |
|
Commodus
Kaiser Augustus 27 - 14 n.Chr.
Römische Kaiser 81 -117
Römische Kaiser 117 - 161 |
|
Kaiser Marc Aurel (161 - 180 n. Chr.)
|
|
|
|
-
Die sittlichen Forderungen der
stoischen Philosophie prägten das Leben Marc
Aurels: Bescheidenheit, Wahrhaftigkeit, Selbstbeherrschung,
Pflichterfüllung, Dankbarkeit für alles Gute und Nächstenliebe.
Die römische Hochkultur erreichte unter Marc Aurel
ihre größte Blüte, aber er führte auch mörderische
Feldzüge gegen germanische Stämme.
|
Marc Aurel
schreibt in seinen 'Selbstbetrachtungen':
"Der erste Grundsatz: Lass dir nicht den Geist
verwirren, denn alle Dinge müssen sich dem
Naturgesetz beugen, und bald schon wirst du zu
nichts vergehen wie Hadrian und selbst Augustus.
Der zweite: den Tatsachen ins Auge sehen und zu
wissen, was sie bedeuten, daran zu denken, dass
es deine Aufgabe ist, ein guter Mensch zu
werden. Was die Menschennatur verlangt, sollst
du ohne überflüssige Bedenken tun; sprich aus,
was dir nicht richtig erscheint, doch taktvoll,
bescheiden und aufrichtig."
|
|
|
-
Cassius Dio
(geb. zwischen
155 und 164 in Nikaea, gest. um 230) berichtet in
seiner Gesamtdarstellung der römischen Geschichte
über Marc Aurel: "Zu allen Tugenden, die er besaß,
kam noch hinzu, dass er besser regierte als
irgendjemand, der jeweils an der Macht gewesen war."
An einer anderen Stelle seines Buches heißt es: "Das
Glück, das er verdiente, war ihm nicht hold, denn
mannigfaltige Probleme belasteten nahezu seine
gesamte Amtszeit. Doch was mich betrifft, so
bewundere ich ihn aus eben diesem Grund um so mehr,
weil er unter unerhörten Widrigkeit standhielt und
zugleich das Reich behütete."
-
Im Jahr 1776 schrieb der Brite
Edward Gibbon in seiner monumentalen
Geschichte vom Untergang Roms, das zweite
Jahrhundert, jene in der Herrschaft Marc Aurel
gipfelnde Ära der "guten Kaiser", sei "das
glücklichste und blühendste" Zeitalter der
Menschheit gewesen: ein Reich im Frieden nach außen
(nicht mehr unter Herrschaft von Kaiser Marc Aurel!)
und mit sich selbst, Wohlstand für viele, eine
Blütezeit für Philosophie und Architektur.
|
|
|
|
|
|
|
-
Im Todesjahr Hadrians (138) war
Marc Aurel 17 Jahre alt. Der zum Kaiser erhobene
Antoninus Pius begann schon bald, einen Teil
seiner Aufgaben an Marc Aurel abzugeben. 139 wurde
Marc Aurel Caesar und ein Jahr darauf Konsul. Im
Frühjahr 145 heiratete er
Faustina, die
Tochter des Kaisers. Im Jahr 146 wurden ihm die
tribunizische Amtsgewalt und die Befehlsgewalt über
die Grenzlegionen verliehen.
|
|
|
|
|
|
|
Lucius Verus
(*130, † 169)
Gemeinsam mit Marc Aurel von 161 bis zu seinem
Tod römischer Kaiser |
|
Marc Aurel gab
seinem Mitregenten mit 'Verus' einen Bestandteil
seines eigenen Namens. Dieser hieß nun
Lucius
Verus. Unter den beiden Herrschern behielt
Marc Aurel die Führungsposition. Mit der
Ernennung von Lucius Verus hatte er die
Möglichkeit einer späteren Usurpation verhindert
und einen ergebenen Helfer bei seinen
Regierungsgeschäften gewonnen.
|
|
|
|
|
|
|
-
Am Euphrat und an der
Donau war in absehbarer Zeit mit einem
verschärften Druck der
Parther bzw.
der Germanen
zu rechnen. Durch die
lange kampflose Zeit hatte das römische Heer
an Schlag- und Widerstandskraft verloren.
Marc Aurel, der für sein Reich nichts
sehnlicher als den Frieden wünschte, hatte
als Feldherr keine Erfahrungen.
|
|
-
Von der Glanzzeit des
Römischen Reiches hatte nur die
schmale
Oberschicht (ca. 1% der 60 Millionen
umfassenden Gesamtbevölkerung) tatsächlich
profitiert. Sie bestand aus den Senatoren,
den Rittern, den lokalen und provinzialen
Eliten (Dekurionen) sowie den Familien und
Beamten, die an das Kaisertum gebunden
waren. Große Bevölkerungsgruppen, wie zum
Beispiel die Sklaven und die Landbewohner
(plebs rustica), profitierten wenig oder gar
nicht von der wirtschaftlichen Blüte. Ganze
Landstriche waren verarmt.
Es gab keine
Mittelschicht! Nur beim Militär war ein
sozialer Aufstieg möglich. Die starre
Hierarchisierung der Gesellschaft barg die
Gefahr für eine Krise (innere Desintegration
von Bevölkerungsgruppen).
|
|
-
Mit dem Ausbleiben
größerer Kriege ging die Anzahl der Sklaven
zurück. So fehlte es vielen Landgütern an
Arbeitskräften, die notwendig waren, um
das Land zu bestellen. Dies führte wiederum
dazu, dass sie weniger Steuern an die
Staatskasse zahlen konnten. Neben den
geringeren Einnahmen, wurde die Staatskasse
durch die hohen Ausgaben für die Erstellung
von Repräsentationsbauten belastet (Das
goldene Zeitalter sollte auch dokumentiert
werden!). Eine weitere finanzielle Belastung
für den Staat war das Gewohnheitsrecht der
'plebs urbana' (der Bevölkerung der Stadt
Rom) auf Getreideversorgung.
|
|
|
|
|
|
|
-
Marc Aurel suchte
der Gefahr einer Invasion zu begegnen und
betraute Lucius Verus, seinen
Adoptivbruder und Mitregenten, mit dem
Oberbefehl über die aus dem Westen
verstärkten Truppen und schickte ihn,
zusammen mit dem Truppenführer
Avidius
Cassius nach Syrien.
|
|
|
|
-
Marc Aurel schloss einen
milden Frieden mit den Parthern.
Armenien wurde wieder römisches
Klientelreich. Alle übrigen Eroberungen
wurden den Parthern zurückgegeben. Unter
Avidius Cassius wurde ein großes
Militärkommando gebildet, das im Osten
stationiert blieb.
Lucius Verus
(er
hatte den Feldzug weitgehend seinen
Generälen überlassen!) kehrte nach Rom
zurück. Am 23. August 166 feierten die beiden
Kaiser einen prunkvollen Triumph.
|
Bei der
Einnahme von Seleukeia (166) traten bei
den römischen Truppen erste Fälle der
Pest auf. Diese Seuche breitete sich
rapide im Reich aus und erreichte sogar
Germanien. Die Hauptstadt Rom wurde
besonders heimgesucht. Viele Landgüter
verloren ihre Arbeitskräfte und lagen
brach. Die Seuche dauerte bis 183 und
war Mitursache sowohl für die
wirtschaftliche Krise als auch für
die Schwächung der militärischen
Kapazitäten. Die Pest wurde als
Strafe der Götter angesehen.
|
|
|
|
|
-
In der zweiten Hälfte des
zweiten Jahrhunderts n. Chr. begann das
nordöstliche Mitteleuropa zu veröden. Die
Ostgermanen, zusammengefasst in den beiden
Großstämmen der Goten
und der
Vandalen, setzten sich in Bewegung;
ebenfalls die bisher in der ostelbischen
Heimat verbliebenen Elbgermanen, die sich
vorwiegend zu dem Großstamm der
Alemannen
zusammenschlossen. Auf dem Weg nach
Süden wurden andere Völkerschaften
verdrängt. Im "Schubverfahren"
gelangten diejenigen Völkerschaften an die
Grenzen des Römischen Reiches, die im Kampf
um neue Siedlungsplätze verloren hatten. Vom
Osten her gab es ebenfalls "Schubbewegungen"
in Richtung des Römischen Reiches, ausgelöst
von den aus dem Iran stammenden sarmatischen
Völkerschaften.
|
|
|
|
-
Marc Aurel
beabsichtigte, sofort nach Beendigung des
Partherkrieges (166) die Situation an der
Donau zu bereinigen. Sein Plan war,
zwei
neue Provinzen ('Markomania' und
'Sarmatia') nördlich und östlich des
Mittellaufs der Donau einzurichten. Diese
Pläne scheiterten an der durch die
Pest
verursachten Reduzierung der militärischen
Schlagkraft.
|
|
-
Die Donaugrenze wurde
von den zuständigen Gouverneuren wieder
hergestellt, doch Marc Aurel hielt es für
richtig, zusammen mit Lucius Verus im Jahr
168, auf dem Kriegsschauplatz zu
erscheinen. Er bestand darauf, den Germanen
nachzusetzen und die Reichsgrenze
langfristig
zu sichern.
|
Mitten in
den Vorbereitungen zu diesem Feldzug
starb Anfang 169 Lucius Verus
an
einem Schlaganfall. Nach den
Begräbnisfeierlichkeiten in Rom zog Marc
Aurel wieder an die Nordgrenze. Noch im
Jahr 169 n. Chr. war eine große
germanische Armee unter der Führung der
Sueben durch die ungarische Tiefebene
und über die Julischen Alpen nach
Norditalien gezogen und bedrohte dort
die Bevölkerung.
|
|
|
-
Die militärische
Initiative ging auf die 'Barbaren' über. In
Dakien
wurde 170 der Statthalter
Marcus Cornelius Fronto besiegt. Im gleichen
Jahr konnten die
Kostoboken bis nach
Thessalien vordringen. Die Römer konnten es
nicht verhindern, dass die
Markomannen
im Jahr 171 in Oberitalien einbrachen.
Ende 171 gelang es den römischen
Legionen nach verlustreichen Kämpfen wieder
die Oberhand zu gewinnen und die Germanen
über die Donaugrenze zu drängen.
|
Die Römer
verließen sich jetzt nicht mehr auf die
rein lineare Verteidigung an der Grenze.
Vielmehr schufen sie nun Sonderkommandos
mit der Aufgabe, hinter der Front den
Übergang über die Alpen zu sperren.
|
|
|
-
172 richtete sich eine
Offensive der Römer gegen die
Quaden.
Bei den Kämpfen ereignete sich das so
genannte "Regenwunder": Die römischen
Truppen wurden, als sie umzingelt und von
der Wasserzufuhr abgeschnitten waren, durch
einen plötzlich einsetzenden Gewitterregen
gerettet.
|
|
-
Nach dem
Frieden mit
den Quaden wandte sich Marc Aurel
173
gegen die
Markomannen. Auch sie
wurden unterworfen. Nach dem Vertrag, den
der Kaiser ihnen auferlegte, musste sie
einen vierzehn Kilometer breiten Streifen am
rechten Donauufer räumen. Ein überraschendes
Überschreiten der Donau sollte dadurch
verhindert werden.
|
|
|
|
-
175 wurde der
Krieg gegen die Jazygen fortgesetzt.
Aufgrund eines unerwarteten Ereignisses
musste der Feldzug unterbrochen werden: Der
Befehlshaber im Orient,
Avidius Cassius,
ließ sich von seinen Truppen zum Kaiser
ausrufen. Marc Aurel schloss nach einer
gewonnenen Schlacht einen Friedensvertrag
mit den Jazygen und zog nach Syrien.
|
In Syrien
kam es zu keinen Kämpfen, da der
Usurpator von seinen eigenen Truppen
umgebracht worden war. Die Anhänger von
Avidius Cassius wurden nicht weiter
verfolgt. Den Winter 175/176 verbrachte
Marc Aurel in Syrien. 176 kehrte er über
Athen nach Rom zurück. Auf der Rückreise
starb seine Frau Faustina.
|
|
|
- A
-
Am 23. Dezember 176 wurde
in Rom für Marc Aurel und seinen Sohn
Commodus ein Triumphzug für die Siege über
die Germanen abgehalten. Gleich danach
begann die Arbeit an einem gewaltigen
Monument, einer Ehrensäule
nach dem Vorbild der Trajansäule. Die fast
40 m hohe, nur teilweise erhaltene Monument
illustriert in 116 Szenen, wie der römische
Kaiser die Barbaren "befriedete". Die
Betrachter sahen, wie Dörfer niedergebrannt,
Frauen und Kinder verschleppt und versklavt
wurden. In den Augen der Römer war das ein
voller Erfolg und eine verdiente Strafe für
die Feinde.
|
|
-
177
erhoben sich
die germanischen Stämme erneut. Bis zum
Tod von Marc Aurel
am 17. März 180 in Vindobona (Wien) kam es zu schwersten
militärischen Auseinandersetzungen, doch die
Römer waren auf der Siegesstraße.
Commodus, der bereits 176 von seinem
Vater Marc Aurel zum Mitregenten ernannt
worden war, schloss einen sofortigen
Frieden. Die Friedensbedingungen fielen für
Germanen und Sarmaten günstig aus.
|
|
|
|
|
|
|
|
-
Die Anordnungen des Kaisers
hatten ohne die vorherige Bewilligung durch den
Senat Gesetzeskraft (=legis vigorem). Das
Kaiserrecht stellte eine "modernere" Rechtsschicht
dar, welche die alten Schichten überlagerte, ohne
sie außer Kraft zu setzen.
|
Aus dem Senat als
ehemaligem Gremium der römisch-italischen
Aristokratie wurde mehr und mehr eine
Versammlung der Führungsschicht des gesamten
Imperiums. Der Anteil der Senatoren, die aus
Italien stammten, ging von rund 56% bei
Antoninus Pius auf etwa 43% bei Marc Aurel
zurück.
|
|
|
|
Im Zusammenhang
mit den Reformen spielten die Freigelassenen bei
Marc Aurel eine weit größere Rolle als bei
seinen beiden Vorgängern.
|
|
|
|
|
|
-
Für die Kriege an Euphrat waren
hohe Ausgaben erforderlich, die den
Staatshaushalt stark belasteten. Dies hielt den
Kaiser nicht davon ab, neben den
Triumphen
der Jahre 166 und 176 für die den Stadtrömern (plebs
urbana) nach Gewohnheitsrecht zustehenden
Getreidelieferungen und
Lustbarkeiten
(panem et circensis) zu sorgen. Hohe Ausgaben waren
für die Prachtbauten erforderlich.
|
|
|
|
-
Der
Import von Luxusprodukten
aus dem Fernen Osten (Seide, Glas, Kunst- und
Schmuckgegenstände, Delikatessen) musste mit
Edelmetall bezahlt werden und bildete einen
ständigen Verlustposten in der Zahlungsbilanz Roms.
Der negativen Zahlungsbilanz begegnete man weder
durch Drosselung der Luxusimporte noch durch
Steigerung der Produktivität, sondern durch
Geldabwertung. Der Ausbruch der wirtschaftlichen
Krise wurde dadurch nur hinausgeschoben.
|
|
-
Durch Zahlungen, die der Kaiser
aus seiner Privatkasse (er hatte persönliche
Einnahmen aus seinen Domänen, Bergwerken und
Steinbrüchen!) an die Bevölkerung leistete und durch
Schuldenerlass, wurden die ökonomischen Probleme
noch vergrößert.
|
|
-
Die Schwäche der wirtschaftlichen
Entwicklung lag hauptsächlich darin, dass die
Erzeugung von Verbrauchsgütern mit den
steigenden Bedürfnissen der sich ständig
vermehrende Bevölkerung nicht Schritt hielt. Fragen
nach wirtschaftlichen Zusammenhängen wurden von den
Römern nur selten gestellt. Eine konsequente
staatliche Wirtschaftspolitik gab es zu dieser
Zeit nicht.
|
|
|
Die
Provinzen
fingen an, ihre Bedarfsartikel selber zu
erzeugen, so dass bereits seit dem Ende des
ersten Jahrhunderts Italiens Wirtschaft immer
weniger exportieren konnte, stagnierte und die
Städte langsam zu schrumpfen begannen.
|
|
|
|
|
|
-
Die Ernennung von Commodus
bedeutete eine Rückkehr zum alten dynastischen
Prinzip. Die Epoche der Adoptivkaiser war zu
Ende. Das Bestreben, die Herrschaft in der Familie
zu belassen, ist dem Prinzipat immanent. Bei den
Vorgängern Marc Aurels waren keine Erben zur
Verfügung gestanden.
|
|
|
Marc Aurel
Kaiser Augustus 27 - 14 n.Chr.
Römische Kaiser 81 -117
Römische Kaiser 117 - 161
Inhaltsverzeichnis Römer
Zurück zum Seitenanfang
|
|
Kaiser Commodus (180 - 192 n. Chr.)
|
|
|
-
Geboren am 31. August 161 in
Lanuvium als Sohn des Kaisers Marc Aurel und Anna
Galeria Faustina. Commodus war von Anfang an als
Thronfolger vorgesehen.
-
Im Alter von fünf Jahren wurde
ihm der Caesarentitel verliehen.
-
Nahm an dem Triumphzug Marc
Aurels im Jahre 176 teil.
-
177 zum Mitregenten erhoben. Zur
gleichen Zeit übte er zum ersten Mal das Konsulat
aus.
-
178 und 179 kämpfte Commodus
zusammen mit seinem Vater gegen Germanen und
Sarmaten.
|
|
|
|
Kaiser
Commodus (180 - 192 n. Chr.) |
|
|
-
Commodus wurde in erblicher
Thronfolge mit Zustimmung des Senats und des
Heeres zum Kaiser ausgerufen. Er war der erste
unter allen seinen Vorgängern, der
"im Purpur
geboren" war (sein Vater war bei seiner Geburt
bereits Kaiser!). Dies prädestinierte ihn seiner
Ansicht nach allein schon zum Herrscher.
-
Nach dem Friedensschluss mit
Markomannen, Quaden und Jazyken kehrte Commodus nach
Rom zurück, wo er noch im Jahr seiner
Thronbesteigung (180) einen glänzenden Triumph
feierte.
|
|
-
Die Alleinregierung des Kaisers
Commodus entwickelte sich zu einer
schrankenlosen
Autokratie. Die Regierungsgeschäfte langweilten
ihn tödlich, er überließ sie ohne Bedenken seinem
jeweiligen Günstling. Die Günstlinge stammten
entweder aus dem Ritterstand oder waren
Freigelassene.
-
Der Kaiser verfolgte den
Abbau
der oberen Schichten (Senat, Aristokratie).
Seine Aktionen als Gladiator, Wagenlenker und
Tierkämpfer fanden den Beifall der Unterschichten,
die zufrieden waren, wenn sie mit "Brot und Spielen"
versorgt wurden.
|
-
Commodus ließ viele
Adlige umbringen und machte nicht einmal vor
seinen nächsten Blutsverwandten halt. Es kam
ihm darauf an, von ihm bevorzugte Personen
zu Senatoren zu machen. Auf diese Weise
änderte sich die
Zusammensetzung des
Senats und führte zu einer
beträchtlichen Minderung seines Ansehens.
-
Commodus stützte sich bei
seiner Auseinandersetzung mit der
Oberschicht auf das
Volk und vor
allem auf die Prätorianergarde
in
Rom. Sein jeweils bevorzugter Günstling
führte den Befehl über die Prätorianer. Der
Kaiser wurde zur Marionette von Prätorianern
und Höflingen. Beim ersten Anzeichen der
Unbeliebtheit im Volk opferte er jedoch
seinen Günstling, wenn er auf diese Weise
seine Herrschaft retten konnte.
|
|
|
-
Gegen den letzten Willen seines
Vaters schloss Commodus nach dessen Tod
Frieden
mit Markomannen, Quaden und Jazygen. Als Grund
gab er die Überforderung der zur Verfügung stehenden
Mittel des Reiches an. Der Frieden muss für die
früheren Kriegsgegner sehr günstig gewesen sein,
denn für Jahrzehnte blieb die Donaugrenze ruhig.
-
Kurz nach dem Regierungsantritt
von Kaiser Commodus durchbrachen die
Kaledonier
den Antoninuswall in Schottland und verheerten
das Hinterland. In drei Feldzügen konnten die
Kaledonier wieder zurückgedrängt werden. Der
Antoninuswall wurde neu gesichert.
-
Nach den Kriegen hatten sich die
Verhältnisse in den Grenzprovinzen nicht mehr
normalisiert. Kaiser Commodus kümmerte sich nur
wenig um die dortige Klientel.
|
|
|
|
Der erste
Mordanschlag auf Commodus wurde jedoch im Jahr
182 von seiner Schwester Lucilla eingefädelt.
Mit den täuschenden Worten "Sieh her! Das
schickt Dir der Senat!" stürzte sich ihr Neffe,
mit einem Dolch bewaffnet, in der Nähe des
Kolosseums auf den Kaiser. Bevor er sein Ziel
erreichen konnte, wurde er von der Leibwache des
Kaisers entwaffnet. Lucilla und ihr Neffe wurden
hingerichtet.
|
|
-
Während Perennis den
gesamten Regierungsapparat kontrollierte,
gab sich Commodus seinen Vergnügungen und
Ausschweifungen hin. Er soll 300 Konkubinen
und ebenso viele Lustknaben gehabt haben.
-
Während des
Aufstandes
der Kaledonier in der Provinz Britannien
setze sich Perennis über die Befehlsgewalt
der aus dem Senatorenstand kommenden
Kommandeure hinweg. Die von ihm neu
zusammengestellten Kampftruppen unterstanden
dem Befehl seiner ritterlichen
Standesgenossen. Meutereien der Soldaten
ließ er brutal niederschlagen. 1500 Soldaten
der britischen Legionen marschierten nach
Rom um ihre Beschwerden über Perennis dem
Kaiser vorzulegen und dessen Tod zu fordern.
In der Protestaktion war eine
versteckte
Bedrohung des Kaisers
enthalten. Zur
gleichen Zeit wurde ein (evtl. scheinbarer)
Plan von Perennis aufgedeckt, Commodus zu
beseitigen und einen seiner Söhne als Kaiser
einzusetzen. Den
Aufstand des Heeres
fürchtend, ließ der Kaiser Perennis
hinrichten und verlieh sich für die
erfolgreiche "Rettung" den Titel 'Felix'
(der Glückliche).
|
-
Mit
Marcus Aurelius Cleander,
einem ehemaligen Sklaven aus Phrygien, wurde 186 ein
weiterer Günstling des Kaisers an die Spitze der
Prätorianergarde gestellt. Er blieb mehrere Jahre
unangefochten in seiner Stellung.
|
-
Cleander war noch
skrupelloser als sein Vorgänger und stets
darauf bedacht, sich selbst zu bereichern.
Er ging so weit, öffentliche Ämter an den
Meistbietenden zu verkaufen. In Rom
herrschte völlige Anarchie.
-
Als im Jahr 190 in Rom
aufgrund von Getreideknappheit eine
Hungersnot ausbrach, schrieb das Volk
Cleander die Schuld zu. Im Circus Maximus
brach der Aufstand aus. Städtische Kohorten
schlossen sich den Aufständischen an.
Commodus, das Ende seiner Herrschaft
befürchtend, lieferte Cleander der wütenden
Menge aus. Cleander wurde gelyncht.
|
-
Nach dem Tod Cleanders übernahm
Commodus die Regierungsgeschäfte selbst. Die
Hoffnung des Volkes auf Besserung der Lage erfüllte
sich jedoch nicht. Der Kaiser zeigte erste
Anzeichen von Größenwahn. Er nötigte den Senat,
ihn schon zu Lebzeiten als Gott
zu verehren.
Sein Glaube an seine eigene Göttlichkeit und seine
Sendung raubten ihm den Sinn für die Wirklichkeit.
Sämtliche Monate wurden nach den verschiedenen Namen
seiner Kaisertitulatur benannt.
|
|
-
Das Heer, das in Friedenszeiten
zwischen 300 und 350 Tausend Mann umfasste, war
während des Markomannenkriegs auf nahezu 800 Tausend
Mann erhöht worden.
-
Die Prätorianergarde und die an
der Peripherie des Imperiums konzentrierten
Heeresverbände profilierten sich immer mehr zu den
entscheidenden Machtfaktoren im Römischen
Reich.
|
Von Augustus an
waren alle Kaiser bemüht, sich mit allen Mitteln
die Ergebenheit der Prätorianergarde und der
Grenztruppen zu sichern und rivalisierende
Einflüsse, wie die des Senats, zurückzudrängen.
Die
Monopolisierung des militärischen
Oberbefehls in der Hand des Kaisers war die
entscheidende Grundlage des gesamten politischen
Systems. Ein Kaiser, der wie Commodus die
militärische Befehlsgewalt aus der Hand gab,
förderte das Machtbewusstsein
und die
Eigenständigkeit
der Truppenkommandeure und
des jeweiligen Prätorianerpräfekten. Die
Beschwerde der Legionäre aus Britannien über die
Regierungstätigkeit des Perennis (siehe oben)
war eine Anmaßung eines Heeresverbandes, die nur
aufgrund einer Schwäche des Kaisers und seiner
Regierung möglich war. Der Zerfall des gesamten
politischen Systems deutete sich an.
|
|
|
|
-
Der
Freikauf von
Kriegsgefangenen bedeutete einen Abfluss
der im Imperium knapp werdenden Edelmetalle.
Dieser Effekt wurde verstärkt durch die
vielen germanischen Söldner, die aus
römischen Diensten mit erspartem Sold in
ihre Heimat zurückkehrten.
-
Ausbau der
Grenzverteidigung (Grenzbefestigungen,
Sold und Ausrüstung der Soldaten).
-
Wiederaufbaukosten
der verheerten Grenzprovinzen.
-
Ausgaben des Kaisers für
Ausschweifungen, Lustbarkeiten,
Fechterspiele und 'Geldspenden' für seine
Günstlinge.
-
Finanzierung der alle und
alles kontrollierenden
Bürokratie.
|
|
Die
Steuerschraube wurde auf ein nicht mehr
ertragbares Maß angezogen. Der alles lähmende
Steuerdruck und die
Macht der Bürokraten
traf auf eine durch die Pest und die
Barbareneinfälle dezimierte Bevölkerung. Viele
Krisenfaktoren verstärkten sich gegenseitig. So
führte der Arbeitskräftemangel zu einem Mangel
an Produkten aus der Landwirtschaft (im Jahr 190
herrschte in Rom Getreideknappheit!) und Gewerbe
und zu einem Rückgang des Handels, der sich
wiederum in einem verringerten Steueraufkommen
ausdrückte.
|
|
Die Wirtschafts-
und Finanzkrise war Teil einer allgemeinen
Strukturkrise des Reiches. Die
wechselseitige Wirkung der Krisenfaktoren
aufeinander liefen auf eine
Wirtschaftskatastrophe hinaus. Die Faktoren
wurden nicht als Merkmal einer
langfristigen
strukturellen - in den Untergang führende -
Krise wahrgenommen, sondern nur als
zeitlich begrenzte Symptome der Kriege
angesehen.
|
|
|
|
|
|
-
Mehrmals hatten sich Höflinge und
Senatoren gegen Kaiser Commodus verschworen, doch
alle Attentatsversuche waren fehlgeschlagen.
Am 31.12.192 gelang einer Verschwörergruppe, zu
welcher der Kammerherr Electus, die
Lieblingskonkubine Marcia und der Prätorianerpräfekt
Quintus Aemilius Laetus gehörte, die Tat: Commodus
wurde von einem Athleten mit dem Namen Narcissus in
seinem Bad erdrosselt. Der Kaiser war tot - doch
der Staat versank im Chaos.
-
Commodus verfiel der
"damnatio
memoriae", der Verdammung seines Gedenkens: Auf
allen Inschriften wurde sein Name getilgt. Die Wahl
seines Nachfolgers war schwer: Das Jahr 193 sah vier
Kaiser, von denen sich schließlich
Septimus
Severus durchsetzte.
|
-
Nach der Ermordung von
Kaiser Commodus überschlugen sich die
Ereignisse. Der erste Nachfolger,
Pertinax, wurde von den Gardisten
ermordet - er war ihnen zu streng. Doch auch
in den Provinzen meldeten Senatoren
Ansprüche auf den kaiserlichen Purpur an.
Die Donau-Legionen riefen Septimus
Severus zum Kaiser aus, die Heere
in der Provinz Syria Pescennius
Niger, die Truppen in Britannien
Clodius Albinus. Severus
verbündete sich mit Albinus und ging mit 16
Legionen gegen seinen Gegner vor. Im
Frühjahr 194 kam es zur
Entscheidungsschlacht an der
Kilikischen Pforte, einem schmalen
Gebirgspass im südlichen Kleinasien. Die
severische Übermacht führte zur Niederlage
von Pescennius Niger. 20.000 Soldaten sollen
auf seiner Seite gefallen sein.
-
Um seine
Herrschaft zu legitimieren, erfand Septimus
Severus eine Adoption durch den zum Gott
erhobenen Marc Aurel. Dadurch wurde Commodus
nachträglich zum Bruder des amtierenden Kaisers,
dessen Andenken nicht verdammt bleiben konnte.
Der Name des verhassten Commodus wurde an den
alten Stellen der Inschriften erneut
eingemeißelt - eine Ironie der Geschichte.
|
|
|
|
Marc Aurel
Commodus
Kaiser Augustus 27 - 14 n.Chr.
Römische Kaiser 81 -117
Römische Kaiser 117 - 161
Zurück zum Seitenanfang
|
|
Allen
Schülern und Studenten, die gerade eine Prüfung zu bestehen
haben, wünschen wir viel Erfolg. Wir drücken auch die
Daumen für diejenigen, die eine Klausur schreiben müssen oder
eine Hausarbeit bzw. Referat anzufertigen haben.
|
|
Der Inhalt der Internet-Seiten,
die unter dem unten stehenden Inhaltsverzeichnis
'Die Römer'
zur Verfügung stehen, ist auch Inhalt einer
135seitigen
Broschüre. Der Preis der Broschüre beträgt 12 € (plus
Porto). Der Reinerlös kommt der Sanierung des Köngener
Schlosses, einem Kulturdenkmal von hohem Wert, zugute. Bitte
richten Sie Ihre Bestellung
an den
Geschichts-
und Kulturverein Köngen e.V.!
|
|
Zum
Inhaltsverzeichnis 'Die Römer'
weiter zur nächsten Seite
zurück zur vorangehenden Seite
|
|
|
|
Stand: 23.11.2021
Copyright © 2021 Geschichts- und Kulturverein Köngen e.V.
Autor: Dieter Griesshaber
|
Datenschutzhinweis
|
|
|
|