Die Römer in
Südwestdeutschland
Der Untergang der römischen
Republik und die Regierungszeit des Kaisers Augustus (44 v.Chr. - 14 n.
Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Domitian, Nerva und Trajan (81 - 117 n. Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Hadrian und Antoninus Pius (117 - 161 n.Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Marc Aurel und Commudus (161-192 n.Chr.)
Der Aufbau des römischen
Staats
Das Heer während der römischen
Kaiserzeit
Römische Religion und
Philosophie
Römische Literatur
Entstehung und Ausbreitung
des Christentums
Entwicklung des
Christentums von Kaiser Konstantin I. bis zum Untergang des
weströmischen Reiches (306 - 476)
Römische Medizin
Münzsystem und Fernhandel im
Römischen Reich
Das Weiterleben der
römischen Kultur
Römisches Recht
Römische Sprichwörter
und Lebensregeln
Das Geheimnis um den Ort
Grinario
Das römische Kastell in
Grinario
Das Dorf Grinario
Die Menschen im Dorf
Grinario
Ausgrabungen im heutigen
Köngen
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Bewaffnung und Ausrüstung
Geschichte des römischen Heerwesens
Belagerung Inhaltsverzeichnis
- Römer
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Größe und Aufbau des Heeres in der Kaiserzeit
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Kaiser Augustus
(27 v. Chr. - 14 n. Chr.) ersetzte das bis dahin bestehende
Bürgerheer, das nur zu Kriegszeiten ausgehoben wurde,
durch ein stehendes Heer. Es umfasste
250.000 -
300.000 Mann. Das Heer bestand aus drei Teilen:
Prätorianergarde,
Legionen
und Hilfstruppen.
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Augustus (*63 v. Chr., †14 n.
Chr.), römischer Kaiser von 27 v. Chr. - 14 n.
Chr. |
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Die
Prätorianergarde (praetoriae
cohortes) war eine Elitetruppe zum besonderen Schutz des
Kaisers. Sie umfasste neun Kohorten à 500 Mann und bestand
größtenteils aus Infanterie, zum kleineren Teil aus
Kavallerie. Den Oberbefehl führte zunächst Augustus selbst.
Im Jahr 2 v. Chr. wurde die Garde zwei gleichrangigen
Prätorianerpräfekten unterstellt, die dem Ritterstand
angehörten. Stationiert war die Elitetruppe an verschiedenen
Plätzen in und um Rom.
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Uniformiert und ausgerüstet war
die Garde ähnlich wie die übrigen Soldaten. Auf
Anordnung von Kaiser Augustus mussten sie in Rom
Zivilkleidung tragen, wohl um die Senatoren nicht
vor den Kopf zu stoßen. Die Stadtgrenze schied das
befriedete stadtrömische Rechtsgebiet (domi) von der
Außenwelt (militiae).
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Der Dienst in der
Prätorianergarde war mit einigen
Privilegien
verbunden: Die Dienstzeit war kürzer und der Sold
höher als in einer Legion. Ein Prätorianer verdiente
750 Denare im Jahr, während der einfache Legionär
225 und ein Soldat der nicht-römischen
Auxiliartruppen sogar nur 75 Denare erhielt.
Außerdem bestand Aussicht auf hohe Posten in Heer
und Verwaltung. Größe und Zusammensetzung der Garde
änderte sich während der Kaiserzeit mehrmals.
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Seit
Kaiser Tiberius
(14-37 n. Chr.) wurden die Prätorianer zu einem
Machtfaktor im politischen Leben. Spätestens mit der
Ermordung des Kaisers Commodus im Jahr 192 n.
Chr. stellten die Soldaten der stadtrömischen
Garnison unter Beweis, dass sie den Kaiser nicht nur
zu beschützen, sondern - sobald ihre Interessen
berührt waren - auch zu beseitigen wussten. Das
Potential ihrer Waffen ließ sich immer wieder auch
in politische Macht umsetzen. Erst unter
Kaiser
Konstantin I. (306 - 337 n. Chr.) verloren die
Prätorianerpräfekten ihre militärischen Funktionen
und wurden zu direkt dem Kaiser unterstellten,
nunmehr senatorischen, zivilen Amtsträgern.
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An der Seite des
Kaisers Tiberius stieg der Präfekt der
Prätorianergarde, Lucius Aelius Seianus
(auch 'Sejan' genannt), zum zweitmächtigsten
Mann des Römischen Reiches auf. Zeitweise
regierte er sogar allein. Nach den Aussagen der
meisten Quellen (Tacitus, Sueton,
Cassius Dio) nutzte er die Gunst des
Kaisers skrupellos aus mit dem Ziel, selbst nach
der Herrschaft zu greifen. Tacitus
(um 50 - 120 n. Chr.), der Chronist der frühen
Kaiserzeit, attestiert Sejan
einen chronisch schlechten Charakter und wittert
in jeder seiner Handlungen ein Verbrechen. "Nach
außen hin", so behauptet der Historiker, "zeigte
er gestellte Bescheidenheit, innerlich
beherrschte ihn die Gier, höchste Ziele zu
erreichen". Diese Beurteilung ist jedoch
skeptisch zu betrachten: die eigentliche
Zielscheibe könnte auch Kaiser Tiberius
gewesen sein - nach der Devise: Wer einem
schlechten Herrscher dient, muss selbst ein
schlechter Mensch sein. Im Jahr 31 ließ Tiberius
Sejan hinrichten - warum ist unklar.
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Unter
Kaiser Augustus umfasste
die römische Armee 25 Legionen
mit insgesamt 105.000
bis 155.000 Mann. Die Legionäre waren ausschließlich freie
römische Bürger. Um 190 n. Chr. gab es im Römischen
Reich 30 Legionen, die vor allem an der Nord- und Ostgrenze
stationiert waren. In Obergermanien standen die 22.
Legion (in Mainz) und die 8. Legion (in Straßburg), in
Rätien gab es dagegen lange Zeit nur Hilfstruppen. Dies
änderte sich erst im Jahr 179 n. Chr., als die 3. Legion
nach Regensburg versetzt wurde.
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Römische Legionäre
Trajansäule Rom
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Der Grundsatz von
Kaiser Augustus,
dass die Legionen nur aus römischen Bürgern bestehen
sollten, wurde unter seinen Nachfolgern immer weiter
ausgehöhlt, bis im 2. Jahrhundert in den Legionen fast nur
noch Bewohner der Grenzgebiete dienten, denen das römische
Bürgerrecht bei Eintritt in die Legion verliehen worden war.
Auch das Offizierskorps unterlag immer stärker der
Entfremdung.
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Seit
Kaiser Augustus
machten die Hilfstruppen, nunmehr in der Bewaffnung
den Legionen weitgehend angeglichen, die Hälfte des
Reichsheeres aus. Die Hilfstruppen wurden
unterschieden nach Einheiten, die aus Fußkämpfern
bestand, den Kohorten (cohortes) und berittenen
Einheiten, den 'alae'. Sie unterstanden
jeweils Präfekten, die zumeist dem römischen
Ritterstand angehörten.
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In
Obergermanien und in
Rätien überwachten die Hilfstruppen das
Limesgebiet. Sie kontrollierten den Grenzverkehr,
stellten die Besatzungen für die Kleinkastelle und
Wachttürme entlang des Limes und übernahmen Aufgaben
als Kundschafter. Insgesamt waren entlang des
obergermanischen und rätischen Limes zwischen Rhein
und Donau ca. 35.000 Angehörige der Hilfstruppen
eingesetzt, die zu etwa 40 verschiedenen
Truppenverbünden gehörten. Reichsweit bestand die
römische Armee gegen Ende des 2. Jahrhunderts aus
ca. 400.000 Soldaten (bei 60 Millionen
Reichsbewohnern).
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Größe und Aufbau
Geschichte des römischen Heerwesens
Belagerung Inhaltsverzeichnis
- Römer Zurück zum Seitenanfang
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Bewaffnung und Ausrüstung eines Legionärs
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- Ausrüstung eines kampfbereiten Legionärs
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Der
kaiserlich-gallische Helm
(galea oder cassis) war
gefüttert und seine Wangenklappen (bucculae) waren
beweglich. Der Helmbusch
(crista) bestand aus Rosshaar. Der Wangenschutz bestand aus Eisen oder Bronze.
Stirn und Schläfe des Soldaten wurden durch
einen Schirm an der Vorderhaube geschützt.
Der einfache Legionär
montierte den Helmbusch nur bei Paraden. Der
Centurio trug ihn - um 90 Grad
gedreht - auch beim Kampf.
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Gesichtshelm, 2. Hälfte 2. Jahrhundert
und 3. Jahrhundert n. Chr., Pfrondorf
Württembergisches
Landesmuseum
Stuttgart |
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- Kettenhemd (lorica hamata)
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Das
Kettenhemd
wurde
aus Eisenringen gefertigt und mit Leder
unterfüttert
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- Schienenpanzer (lorica
segmentata)
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In der römischen Armee
wurden wurden verschiedene Arten von
Brustpanzern (lorica) verwendet. Den
Muskelpanzer (thorax) trug nur
der Kaiser und hohe Offiziere. In der Kaiserzeit
(genauer: Ende der Regierungszeit von Tiberius,
14 - 37 n. Chr.) wird das Kettenhemd (lorica
hamata) durch den Schienenpanzer (lorica
segmentata) ersetzt.
Der Schienenpanzer war 2 - 3 kg leichter als das
Kettenhemd und hatte auch eine höhere
Schutzwirkung. Außerdem eignete er sich besser
für die Massenproduktion.
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- Gürtel (cingulum militiae)
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Das
cingulum
militiae, ein mit
Metallplättchen besetzter, über die
Hüften getragener Ledergürtel mit einem Schurz
aus 4 - 8 langen, ebenfalls mit Metallbeschlägen
versehenen Lederriemen zum
Schutze des Unterleibes, wurde im 1. Jh. n. Chr.
im römischen. Heere eingeführt. Es war
gallischer Herkunft. Das cingulum war das
Symbol des Soldatenstandes und aufwendig
verziert.
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Seit dem
römischen Feldherrn Scipio d. Ä. (235 -
183 v. Chr.) wurde der
gladius, das
infolge seiner Schwerpunktverhältnisse zu Hieb
und Stich gleich gut geeignete breite Schwert
spanischer Herkunft mit einer 60 bis 70 cm
langen Klinge, zur Hauptwaffe. Er hing rechts am Gürtel.
So konnte der Legionär das Schwert auch in
geschlossener Formation ziehen ohne seine
Deckung durch den Schild zu vernachlässigen. Der
centurio und alle höheren Offiziere trugen den
gladius auf der linken Seite.
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Der
Dolch (pugio)
war zweischneidig und hing links am Gürtel
in einer mit Metall beschlagenen
Holzscheide. Die aus hochwertigem Stahl
geschmiedeten Klingen waren 200 bis 250 mm lang
und nicht mehr als 60 mm breit.
Von den Centurionen und den höheren Offizieren
wurde er rechts getragen
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Im
3.
Jahrhundert v. Chr. wurde der
zuvor verwendete Rundschild
(clipeus) vom
scutum, einem
langen, ovalen, mit Leder bezogenen
Holzschild, verdrängt.
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Im
ersten
Jahrhundert v. Chr. hatte das
scutum meist die Form eines
zylindrisch gebogenen Rechtecks
(etwa 120x80 cm) und bestand aus
zweischichtigem, mit Leder
überzogenen Sperrholz. Der Rand war
mit einem Eisenbeschlag, die Mitte
mit einem Eisenbuckel versehen. Die
Ornamente auf Schild unterschieden
sich von Legion zu Legion. Das
scutum war an den Rändern mit Metall
eingefasst. Auf dem Marsch
befestigte man den Schild mittels
eines Trageriemens auf der linken
Rückenseite. Gegen Regen konnte der
Schild mit einer Hülle aus Leder
geschützt werden.
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Der
Pilum
verdrängte um 300 v. Chr. die zuvor verwendete
Stoßlanze (hasta). Wahrscheinlich wurde
er von den Samnitern (einem italischen
Bergstamm im südlichen Apennin) übernommen, mit
denen man von 343 bis 295 v. Chr. einen
erbitterten Krieg führte. Es war ein Wurfspeer
mit einer dünnen langen Eisenspitze. Sein
Gewicht betrug im 1. Jahrhundert v. Chr. nur
noch 2 kg, die Länge war 1,5 m. Der vordere Teil
war, mit Ausnahme der Spitze, weich geschmiedet,
so dass sie sich beim Auftreffen verbog. Dadurch
sollte das Herausziehen aus dem Schild und der Rückwurf verhindert werden.
Der Wurfspeer wurde auf eine Entfernung von ca.
20 Meter geworfen und hatte die Aufgabe den
Gegner seiner Deckung (seiner Schilde) zu
berauben.
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Unter dem Panzer wurde ein
Wollhemd (tunica) getragen. Bei schlechtem
Wetter trug der Legionär über dem Panzer das
sagum, ein auf der rechten Schulter mit einer
Spange gehaltenes Wolltuch, das auch als Decke
diente. In den ersten zwei Jahrhunderten nach
Christus begann sich die Verwendung von
Hosen
(braccae) durchzusetzen.
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Die mit 90 Eisennägeln besetzte
Sohle der Sandalen (caligae) bestanden aus
starkem Rindsleder. Das Tragen von Sandalen
hatte den Vorteil, dass der Fuß stets gut
belüftet war und eine Blasenbildung verhindert
wurde. Falls die Sandalen einmal nass wurden,
trockneten sie schnell. Die 'calicae' wurden
Anfang des zweiten Jahrhunderts n. Chr. zum Teil
durch einen geschlossenen 'calceus' ersetzt.
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- Marschgepäck eines Legionärs
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- Das gesamte Gepäck
(sarcina)
wurde gebündelt und an einer gegabelten Stange
(furca) über die Schulter getragen.
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- Mantelsack mit Kapuzenumhang aus
gewalktem Wolltuch
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- Strumpfartige Umwicklungen für
die Beine aus Filz oder Fell
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- Ledertasche (pera) mit Kleingerät: Hammer
(malleus), Messer (cultellus), Löffel (lligula),
Holzkamm (pecten), Öllampe aus Ton (lucerna), Riemen etc.
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- Netz mit Proviant für drei Tage
(Getreide = Weizen, Dinkel, Gerste, Brot, Zwieback,
haltbar gemachter Speck, Käse)
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- Steinmühle zum Mahlen von
Getreide
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- Feldflasche
(ampulla) mit Essigwasser
(posca)
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Zusammen mit den
Waffen betrug das Gewicht der feldmarschmäßigen
Ausrüstung 25 - 30 kg. Seit Kaiser
Augustus mussten die Soldaten in Friedenszeiten
zu Übungszwecken dreimal monatlich einen
Tagesmarsch von 30 km feldmarschmäßig
ausgerüstet zurücklegen.
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Bei geeigneten Straßen
marschierte man in Sechserkolonnen. Ein Heer mit
zwei Legionen und zwei Reitertruppen war dann ohne
Tross 5 bis 6 km lang, mit Tross 12 bis 15 km. An
einem Tag wurden durchschnittlich 15 bis 20 km
zurückgelegt. (Die Beförderung der
Verpflegungsmittel für Mensch und Tier erfolgte
vorwiegend durch Maultiere, seit Marius je Legion
rund 1300. Dem Heere folgten Marketender (lixae) und
Händler (mercatores), die aber das Feldlager nicht
betreten durften.
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Dem
militärischen Lagerbau
wurde große Bedeutung zugemessen. Jede Nacht des
Feldzuges verbrachte die Truppe in einem befestigten
Lager. Ein Lager hatte immer
Wall
und
Graben (fossa), die Krone des Walles war
begehbar und mit einem Palisadenzaun versehen. Im
Sommer übernachtete man in Lederzelten, außen in
Wallnähe die Verbündeten, nach der Mitte zu die
Kerntruppen. Winterlager (hiberna) erhielten
bessere Befestigungen und wärmere Unterkünfte.
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Dem Legionär stand täglich
Verpflegung aus etwa 1 kg Weizen zu, dazu etwas Salz
und Fett. Ein Teil davon wurde als Brot und
Zwieback, ein anderer ungemahlen ausgegeben. Im
Lager kochten sich die Soldaten davon ihre
Hauptmahlzeit, einen Schrotmehlbrei (puls).
Zeitweilig erfolgte eine zusätzliche Verteilung
geringer Mengen von Fleisch, Käse, Gemüse (z.B.
Zwiebeln, Lauch, Feigen).
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In Friedenszeiten wurden die Soldaten
neben dem täglichen Waffentraining auch für andere
Aufgaben eingesetzt, wie zum Beispiel beim
Straßenbau
eingesetzt. Eine gut funktionierende Infrastruktur war
Voraussetzung für einen schnellen Transport des Militärs an
mögliche Brennpunkte. Einzelne Legionäre wurden auch für
Sonderaufgaben eingesetzt. Dazu gehörte die Kontrolle des
Warenverkehrs an wichtigen Straßenpunkten.
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Größe und Aufbau
Bewaffnung und Ausrüstung
Belagerung
Inhaltsverzeichnis
- Römer Zurück zum Seitenanfang
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Geschichte des römischen Heerwesens
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- Frühe Römische Republik (287 - 133 v. Chr.)
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Wehrpflichtig
war jeder römische Bürger im Alter von 17 bis 46
Jahren, der über ein Vermögen verfügte, das ihm
erlaubte, seine Ausrüstung selbst zu stellen.
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Durch eine
Vermögensschätzung wurde festgestellt, wer
welche Rüstung stellen konnte. Den ersten Rang
nahmen die Reiter ein, gefolgt von den
schwer bewaffneten Fußsoldaten, welche die
Rüstung für den Kampf in der
Phalanx
(Schild, Panzer, Beinschiene, Helm, Lanze,
Schwert) stellen konnte. Die weniger Begüterten
stellten die Leichtbewaffneten
(Schild,
Schleuder).
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Dieser Rhythmus
konnte nicht mehr eingehalten werden, als mit
den Kriegen außerhalb Italiens die Dienstzeiten
länger wurden. Die Abwesenheit des
Hofeigentümers bedeutete häufig den
wirtschaftlichen Untergang des Betriebes bzw.
den Aufkauf durch einen Großgrundbesitzer. Damit
sank die Zahl derer, die ihre Ausrüstung stellen
konnten, d.h. die Wehrkraft wurde geschwächt.
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Die Truppen der
italischen Bundesgenossen entsprachen an Zahl,
Bewaffnung und Kampfwert den Legionen und wurden
sowohl von einheimischen als auch von römischen
Präfekten befehligt. Sie bestanden nur bis zur
Verleihung des Bürgerrechts an alle Italiker im
Jahre 89 v. Chr..
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Während der
Samnitenkriege
(343-295 v. Chr.) bestand das römische Heer aus vier
Legionen. Den Kern einer
Legion
("Auslese") bildeten 3000
Schwerbewaffnete,
die in 30 taktische Einheiten
(Manipel)
unterteilt waren. Zu den Schwerbewaffneten gehörten
10 Manipel mit jeweils 120 Speerträgern
(Hastaten), 10 Manipel der eigentlichen
Schwerbewaffneten (Principes) mit jeweils 120
Mann und 10 Manipel mit insgesamt 600 kampferprobten
Soldaten (Triariern). Jeder Manipel war
nochmals in zwei Zenturien aufgeteilt. Hinzu kamen
1200 Leichtbewaffnete, die den Feind bei
seinem Aufmarsch störten oder bei Bedarf die
Zwischenräume zwischen den Manipeln füllten. Die
Reiterei, in 10 Schwadronen zu je 30 Mann
eingeteilt, fand als 'Aufklärungstruppe' Verwendung
und sicherte während eines Gefechts die verwundbaren
Flanken der Infanterie.
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Die Infanteristen
kämpften im kompakten Block der 'Phalanx',
waren aber durch die Gliederung in
drei
Linien aufgelockert. In der ersten Linie
kämpften die Hastaten
(hastati).
Hinter ihnen standen die
Principes,
die in die Lücken der ersten Linie
nachzurücken hatten. Die
Triarier
(triarii) bildeten die dritte Linie. Nur 600
Mann stark, standen sie als 'Feuerwehr' in
Reserve. Die Manipel der Hastaten und
Principes standen mit 20 Mann in der Breite
und 6 Mann in der Tiefe. Beweglichkeit und
selbständiges Operieren einer Manipel
erreichte man sowohl durch seitliche wie
rückwärtige Abstände der drei Linien, die
jeweils schachbrettartig angeordnet waren.
Die zweifache Lockerung ermöglichte eine
geordnete Ablösung der erschöpften
vordersten Kämpfer und eine Anpassung an das
Gelände.
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Wie auf vielen anderen
Gebieten bildete sich auch im Kriegswesen in
einem langsamen organischen Prozess
ohne
größere Traditionsbrüche
ein fester Stil
des Handelns heraus. Nichts wurde mehr
verabscheut als Improvisation. Alles wurde
methodisch gehandhabt. Die Scheu vor
Unerprobtem war groß. Der Erfolg der
römischen Truppen ist bis in die Kaiserzeit
hinein auf Disziplin
und
Ausdauer
(patienta) und weniger auf
Kühnheit
(fortitudo) und Überraschungseffekte
zurückzuführen. Zu diesen Eigenschaften
passt, dass der militärische Erfolg fast
ausschließlich durch einen massiven
Frontalvorstoß der Schwerbewaffneten gesucht
wurde.
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In der
Schlacht von
Cannae sollte das
größte Heer, das Rom bis dahin
ins Feld gestellt hatte, die
zusammengewürfelten Truppen der
Karthager unter ihrem Feldherrn
Hannibal
einfach erdrücken. Die römischen
Konsuln
Aemilius Paullus
und
Gaius
Terentius Varro
stellten auf dem rechten Flügel
die römische, auf dem linken die
Reiterei der Verbündeten auf.
Unter den Truppen Hannibals
befanden sich zahlreiche
keltische Krieger, die
der römischen Schlachtordnung
nicht gewachsen waren. Sie
stellte der karthagische
Feldherr halbkreisförmig im
Zentrum auf. Daneben postierte
er erfahrene
afrikanische Söldner
und auf den Flanken seine
überlegene Reiterei. Hannibal
kalkulierte den Rückzug seiner
ersten Linien bewusst ein. Die
nachdrängenden Römer gerieten
dabei zwischen die schwer
bewaffnete karthagische
Infanterie, die den Legionären
in die Flanken fielen. In der
Zwischenzeit hatten die
iberischen und keltischen Reiter
die römische Kavallerie besiegt
und attackierten die Legionen
von hinten. Es folgte ein
Blutbad.
Nur 14.500
Römer sollen überlebt haben.
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Im
Zweiten Punischen
Krieg wurde die bisher geübte Praxis,
den auf ein Jahr gewählten höchsten Beamten,
den Konsuln, das Oberkommando zu überlassen,
aufgehoben. Die Feldherren neuen Typs
wurden durch Volksbeschluss bestimmt. So
erhielt Scipio der Ältere, genannt
Africanus, 211 v. Chr. den Oberbefehl über
Spanien, ohne die übliche Ämterlaufbahn
hinter sich gebracht zu haben.
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- Späte Römische Republik (133 - 27 v. Chr.)
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Die vielfältigen militärischen
Aufgaben außerhalb Italiens führen dazu, dass immer
mehr römische Bürger für immer längere Zeit ihren
Aufgaben zuhause nicht nachkommen konnten. Viele
Bauernhöfe wurden vernachlässigt bzw. gingen ein.
Kein Wunder, dass allmählich Kriegsmüdigkeit um sich
griff, und dass die immer erfolgreicher werdenden
Versuche, sich vor dem Wehrdienst zu drücken, den
Gedanken der allgemeinen Wehrpflicht verdrängten.
Diese Änderung der sozialen Verhältnisse und die
Notwendigkeit, Italien gegen die Kimbern und
Teutonen zu verteidigen, führten ab 107 v. Chr. zur
Heeresreform des Marius.
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Gaius Marius
(um 157 - 86 v. Chr.), römischer Feldherr,
Staatsmann und Anführer der Popularen im 88 v.
Chr. ausgebrochenen Bürgerkrieg. Besiegte 102 v.
Chr. die Teutonen bei Aquae Sextiae und 101 v.
Chr. die Kimbern bei Vercellae; unterlag Sulla
im Bürgerkrieg |
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Der
Geschichtsschreiber Plutarch berichtet
über den Konsul Marius: "Sogleich [nach
seiner Wahl] führte er auch eine Werbung durch,
wobei er entgegen dem Gesetz und Herkommen
viel mittelloses Volk und Sklaven in die Listen
eintragen ließ; denn die früheren Feldherren
hatten dergleichen Leute nicht angenommen,
sondern die Waffen als eine Art Auszeichnungen
nur solchen Personen in die Hand gegeben, die
auf Grund der Schätzung auch berechtigt waren".
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In seiner Heeresreform schuf
Marius ein Söldnerheer, dessen Soldaten nicht
mehr wie bisher nach dem Vermögen ausgehoben,
sondern als Freiwillige angeworben wurden. Die
Soldaten aus den Proletarierkreisen,
die bisher
laut Gesetz nicht dienen konnten,
wurden vom
Staat besoldet und als Veteranen mit
Landzuweisungen versorgt. Damit entwickelte sich
ein Soldat anderen Charakters.
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Nach einer
Dienstzeit von 16 Jahren (ab Kaiser Augustus 20)
stand jedem Soldat ein kleiner Bauernhof oder -
ab Augustus - eine Geldabfindung zu. Nur
römische Bürger konnten Legionäre werden.
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Mit der sozialen Umschichtung in
den Legionen verband Marius einen Wechsel ihres
Aufbaus, der sich aufdrängte, weil die Bewaffnung
der Infanterie mit ihren drei Linien vereinheitlicht
worden war. Er fasste je drei Manipel zu einer
neueren größeren Einheit, der
Kohorte,
zusammen und ersetzte die
'Manipel-Legion'
durch die 'Kohorten-Legion'
(= 10 Kohorten)
. Eine Kohorte umfasste 420 bis 620 Mann. Die
Zahl ihrer Legionäre schwankte zwischen 4200 und
6200 Mann. Die Neugliederung hatte folgendes
Aussehen: 1 Legion = 10 Kohorten = 30 Manipels = 60
Zenturien.
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Wie die Manipeln,
so waren auch die Kohorten während eines
Gefechts seitlich und in der Tiefe in Abständen
gegeneinander versetzt. Gegenüber den Manipeln
hatten sie den Vorteil, dass sie wesentlich
straffer und übersichtlicher geführt werden
konnten. Die normale Formation blieb die Linie
mit drei Gliedern (1. Linie mit 4 Kohorten, 2.
und 3. Linie mit drei Kohorten).
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Nach der Reform des Konsuls
Marius ging man bei der Reiterei und den
Leichtbewaffneten dazu über, die römischen
Bürger durch Bundesgenossen zu ersetzen. In
der Reiterei dienten Numider, Bithynier und
Germanen. Speerwerfer aus Numidien, Bogenschützen
aus Kreta, Schleuderer von den Balearen und
spanische Infanterie lösten nach und nach die
römischen Leichtbewaffneten ab.
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Unter
Caesar dienten meist
(ausgehobene) romanisierte Kelten der
Gallia
Cisalpina und der
Gallia Narbonensis, die
sich so ihr Bürgerrecht erwarben. Im Kampf standen
die Kohorten in der Regel rund 50 Mann breit und 8
Mann tief. Fiel ein Soldat, trat der Hintermann an
seine Stelle. Die zweite Kohorte deckte die Lücken
der ersten. Die dritte Kohorte wurde seit Caesar als
taktische Reserve zurückgehalten. Aufgabe der
Reiterei war es, die feindliche Schlachtordnung auf
beiden Seiten anzugreifen.
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Kaiser Augustus
schuf ein stehendes Heer
aus
Berufssoldaten. Der Kaiser war Befehlshaber des
Heeres, das jedes Jahr auf ihn vereidigt wurde.
Er sorgte für das materielle Wohl der Soldaten
und war ihr alleiniger Patron. Die
Offiziersränge wurden nur mit Personen besetzt,
die dem Kaiser treu ergeben waren.
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In der
frühen Kaiserzeit
bestand die Hauptmasse der Legionäre noch aus
Italikern und romanisierten Galliern und Spaniern.
Bei den Prätorianern wurde der Prozentsatz an
Italikern hochgehalten, da aus ihren Reihen ein
Großteil der Zenturionen des Gesamtheeres
hervorging, welche die Durchdringung mit
italisch-römischen Geist gewährleisten sollten.
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Mit
Kaiser Hadrian
(117-138 n. Chr.) begann die Ergänzung der Legionen
aus den Grenzgebieten, in denen sie stationiert
waren. Septimius Severus (193-211 n. Chr. löste auch
die italische Prätorianergarde auf, was eine rasche
'Barbarisierung' des Kriegswesens zur Folge hatte.
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Kaiser Hadrian
(117 - 138 n. Chr.)
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Von Augustus an
waren alle principes bemüht, sich mit
materiellen und ideellen Mitteln der Ergebenheit
dieser Verbände zu versichern.
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Größe und Aufbau
Bewaffnung und Ausrüstung
Geschichte des römischen Heerwesens
Belagerung Inhaltsverzeichnis
- Römer Zurück zum Seitenanfang
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Belagerung einer Stadt
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Waren in der
belagerten Stadt ausreichend Vorräte vorhanden
und / oder die Verpflegungs- und
Unterbringungsmöglichkeiten der Angreifer
begrenzt, so entschloss man sich unter
Ausnutzung der Schwachstellen der Verteidigung
zum Einsatz bestimmter Belagerungstechniken.
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War die Belagerung vorauszusehen
und noch genügend Zeit vorhanden, so präparierte man
das Vorfeld der Stadt so, dass für die Angreifer
eine Annäherung an den eigentlichen Graben- und
Mauerring erschwert wurde. Dies geschah, indem man
Löcher grub und sie mit leichter, unauffälliger
Abdeckung versah. Vorgehende Soldaten brachen ein
und stürzten auf die Pfähle am Grubenboden. Auch
Fußangeln wurden verlegt.
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Fahrbare Schutzdächer
(vineae) und Schutzschilde (plutei) wurden
über das Vorfeld an die Stadtmauer heran geschoben.
Sie sollten die angreifenden Soldaten decken. Häufig
bildeten mehrere Soldaten bei ihrem Vorrücken zur
Befestigungsanlage eine 'Schildkröte'
(testudo), indem sie ihre Schilde ziegelfrmig über
ihre Köpfe hielten.
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Schutzdach, gebildet
aus Schilden, die über den Köpfen der Soldaten
ineinander geschoben sind. Rechts testudo
simplex (einfache 'Schildkröte'), rechts testudo
iterata. |
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Ausheben von
gedeckten
Laufgräben bis an die Stadtmauer. Von dort aus
grub man Minenstollen unter der Mauer. Durch das
Anzünden der hölzernen Stollenverbauung brachen
Stollen und Stadtmauer zusammen. So entstand eine
Bresche. Gestattete die Geländebeschaffenheit
dieses Verfahren nicht, baute man
Rampen aus
Holz und Flechtwerk auf die feindliche Befestigung
zu. Deren Ziel war es, Sturmtruppen durch die
gedeckten Laufgänge der Rampe bis auf die Höhe der
Mauerkrone heranzubringen.
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Benutzung von fahrbaren,
mehrstöckigen Belagerungstürmen (turris). Ein
Belagerungsturm überragte die Mauern und verfügte
über Fallbrücken. In das unterste Stockwerk war
meistens ein Rammbock eingebaut. Er bestand aus
einem schweren, an der Stirnseite mit einem ehernen
'Widderkopf' versehenen Baumstamm, der im Turm
aufgehängt war. Die oft mehr als 100 Mann umfassende
Bedienungsmannschaft zog den Baumstamm so weit wie
möglich zurück und ließ ihn an die Mauer donnern.
Die obersten Stockwerke eines Belagerungsturms waren
mit Schützen und Belagerungsartillerie besetzt.
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Im Jahr 52 v. Chr. belagerte
Cäsar die gallische
Stadt Avaricum (heute Bourges). Es
gelang ihm zunächst nicht, die Stadt vollständig
einzunehmen. Daher versuchte er, die Stadtmauer
zu zerstören. Die Stadtmauer bestand aus einem
Holzfachwerk, in dessen Zwischenräume Steine
geschüttet worden waren. Gab das hölzerne
Skelett der Mauer nach, stand der Angreifer vor
einer losen Schotterhalde, die nur schwer zu
übersteigen war. Caesar ließ einen Damm bauen,
über den zwei Belagerungstürme
in Richtung der Mauer gerollt wurden. Im Schutze
der Türme sollte von einer Plattform aus der
Angriff erfolgen. Sichelförmige Haken wurden
gegen die Mauer geschleudert, um sie
niederzureißen. Die Verteidiger auf der anderen
Seite unterminierten den Damm, versuchten, die
Haken abzuwehren und die Belagerungstürme in
Brand zu setzen. Kurzfristig hatten die
Verteidiger Erfolg, es gelang ihnen, einen
Belagerungsturm in Brand zu setzen. Schließlich
gelang den Römern, den Brand zu löschen und die
Mauer zu überwinden.
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An die Stadtmauer
heran gerollter Belagerungsturm
(turris).
Der Rammbock hat bereits eine Bresche in die
Mauer geschlagen, während die auf dem Turm in
Stellung gebrachte Artillerie Steine in die
Stadt schießt.
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Der jüdische Historiker
Flavius Josephus (* 37 oder 38, † nach 100)
schildert in seiner "Geschichte des jüdischen
Krieges" sowohl die Eroberung der Stadt Masada
durch die Römer als auch den kollektiven Selbstmord der
Unterlegenen. Die Römer bauten eine noch heute erhaltene
Erdrampe (agger) bis zu der Mauer der Festung.
Dadurch wurde der Einsatz schwerer Kriegsgeräte
gesichert. Die Soldaten wurden mit einem Schutzdach auf
Rollen vor den Angriffen der Belagerten geschützt. Nach
der Fertigstellung der Rampe wurde der Belagerungsturm (turris)
herangeschoben. Vermutet werden Türme von 20 Meter Höhe.
Zuverlässige historische Belege gibt es hierfür nicht.
Die oberen Bereiche des Turms waren mit
Geschützen ausgerüstet. Die unten eingebauten Widder
dienten zum Einreißen der Mauer.
War ein Widder nicht eingebaut, sondern eine
selbstständige Kampfwaffe, bestand er aus einem
niedrigen Schutzhaus mit einem Baumstamm. Mit Stricken -
befestigt am hinteren Ende - setzten Soldaten den Balken
in Bewegung. Der vordere Teil war mit Eisen beschlagen,
häufig in Form eines Widderkopfes, und damit
namensgebend für die Ramme.
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Angreifer und Verteidiger setzten
auch ihre Artillerie ein, die sich aus
Katapultgeschützen verschiedenen Kalibers und
verschiedener Konstruktion zusammensetzte. Die
Abschussenergie lieferten gedrillte Stränge
tierischer Sehnen. In den Legionen der Kaiserzeit
gehörten Katapulte zur Standardausrüstung. In der
römischen Kaiserzeit werden vielfach Typen von
Katapulten bildlich dargestellt (zum Beispiel auf
der Trajansäule in Rom mit ihren Abbildungen aus den
Dakerkriegen des ersten Jahrzehnts des 2.
Jahrhunderts).
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Der
Wurfarm
des 'Onager' (lat.:
wilder Esel) wurde in einem verdrehten
Sehnenbündel gelagert
und über einen
Seilzug
gespannt. Die Sehnenbündel, die aus
Nacken- und Sprunggelenksehnen von
Stieren bestanden, erfüllten hierbei die
Funktion einer Sprungfeder und sorgten
für die zum Werfen nötige Energie.
Am Ende des Wurfarmes wurden in einer
Art Schale ein oder mehrere
Wurfgeschosse geladen und durch das
Lösen einer Sperre
weggeschleudert. Die beim Lösen des
Wurfarms freigesetzte Energie setzte
auch das Katapult in Bewegung, das dabei
(ähnlich einem mit den Hufen
ausschlagenden Esel) mit dem hinteren
Ende nach oben wippte. Neben großen
Steinkugeln wurden auch Brandsätze und
Tierkadaver als Munition verwendet. Die
Geschosse konnte man 100 bis 350 m weit
schleudern, je nach Größe des Wurfarms.
Ein 'Onager' konnte, zerlegt in
Einzelteile oder auch komplett, auf
einem mit zwei Ochsen bespannten Wagen
transportiert werden. Eine Legion besaß
im Durchschnitt zehn Onager.
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Römischer
'Onager'
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Der Archäologe Marcus
Junkelmann, der zahlreiche Experimente zum
römischen Militärwesen durchgeführt hat, kommt zu
dem Schluss: Die römischen Torsionsgeschütze
waren "hoch entwickelte Präzisionswaffen mit
bemerkenswert konstanter Schussleistung, die an
Treffgenauigkeit, Reichweite, Durchschlagskraft und
Feuergeschwindigkeit alles weit übertrafen, was vor
dem späten Mittelalter gebaut worden ist."
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Allen
Schülern und Studenten, die gerade eine Prüfung zu bestehen
haben, wünschen wir viel Erfolg. Wir drücken auch die
Daumen für diejenigen, die eine Klausur schreiben müssen oder
eine Hausarbeit bzw. Referat anzufertigen haben.
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Der Inhalt der Internet-Seiten,
die unter dem unten stehenden Inhaltsverzeichnis
'Die Römer'
zur Verfügung stehen, ist auch Inhalt einer
135seitigen
Broschüre. Der Preis der Broschüre beträgt 12 € (plus
Porto). Der Reinerlös kommt der Sanierung des Köngener
Schlosses, einem Kulturdenkmal von hohem Wert, zugute. Bitte
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an den
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und Kulturverein Köngen e.V.!
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Stand: 28.06.2019
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Geschichts- und Kulturverein Köngen e.V. Autor: Dieter Griesshaber
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