Die Römer in
Südwestdeutschland
Der Untergang der römischen
Republik und die Regierungszeit des Kaisers Augustus (44 v.Chr. - 14 n.
Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Domitian, Nerva und Trajan (81 - 117 n. Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Hadrian und Antoninus Pius (117 - 161 n.Chr.)
Römische Geschichte zur
Zeit der Kaiser Marc Aurel und Commudus (161-192 n.Chr.)
Der Aufbau des römischen
Staats
Das Heer während der römischen
Kaiserzeit
Römische Religion und
Philosophie
Römische Literatur
Entstehung und Ausbreitung
des Christentums
Entwicklung des
Christentums von Kaiser Konstantin I. bis zum Untergang des
weströmischen Reiches (306 - 476)
Römische Medizin
Münzsystem und Fernhandel im
Römischen Reich
Das Weiterleben der
römischen Kultur
Römisches Recht
Römische Sprichwörter
und Lebensregeln
Das Geheimnis um den Ort
Grinario
Das römische Kastell in
Grinario
Das Dorf Grinario
Die Menschen im Dorf
Grinario
Ausgrabungen im heutigen
Köngen
|
|
|
|
|
|
Zum
Inhaltsverzeichnis 'Die Römer'
weiter zur nächsten Seite
zurück zur vorangehenden Seite
|
|
Münzsystem
Literaturhinweise
|
|
Wirtschaft im Römischen Reich
|
|
- Von den Anfängen bis zur
Kaiserzeit
|
|
-
Bis zum Ende des 3.
Jahrhunderts v. Chr. war die agrarisch
ausgerichtete Stadt Rom in der Landschaft Latium im
Vergleich zu dem nördlich angrenzenden Etrurien und
dem südlich gelegenen Kampanien ein recht
unbedeutendes Wirtschaftsgebiet. In Etrurien gab es
bis zu dieser Zeit bereits ein hoch entwickeltes
Metallhandwerk. Während man in Rom den Ackerbau noch
im Familienbetrieb durchführte gab es in Kampanien
und Süditalien bereits Großbetriebe, in denen
Griechen arbeiteten. Die Bauern Latiums setzten ihre
Produkte (Eier, Fleisch, Hühner, Gemüse, Wein, Öl)
auf den Marktplätzen Roms ab. Ausländische Kaufleute
(Griechen, Karthager, Phönizier und Etrusker) boten
auf diesen Märkten Bronzearbeiten, Geräte und
Keramik an und tauschten Rohstoffe ein. Die
Bedarfsdeckung erfolgte in der Landschaft Latium
jedoch zum weitaus überwiegenden Teil durch eigene
agrarische und handwerkliche Produktion. Im Handwerk
zeichnete sich eine beginnende Spezialisierung ab
(Weber, Töpfer, Schmied, Goldschmied, Färber,
Schuster, Gerber).
-
Die zunehmende Ausdehnung
des römischen Herrschaftsgebiets ab dem 4.
Jahrhundert v. Chr. führte zu einem grundlegenden
Wandel der landwirtschaftlichen Struktur Italiens.
Große Gebiete des eroberten Landes wurde als
römisches "Staatsland"
(ager publicus) eingezogen
und an reiche römische Bürger, insbesondere
Aristokraten, verpachtet. An die Stelle der
vielen kleinen Höfe der freien Bauern traten nun vielfach die
großen Güter, die mit Hilfe von
Sklaven bewirtschaftet wurden.
|
|
|
-
Die Eigentümer der großen
landwirtschaftlichen Güter, hauptsächlich
Senatoren
und Ritter, profitierten vom
Export
der Agrarprodukte, die sie mit
Hilfe der Sklaven billig erstellen konnten.
Senatoren und Ritter waren es auch, die mit der
Lieferung von Kriegsmaterial und mit der
Truppenverpflegung viel Geld verdienten.
Auch die Einnahmen aus Bauunternehmungen
(Tempel, Theater, Markthallen, Kasernen,
Wasserleitungen, Kanalisation u. a.) flossen dieser
sehr kleinen Bevölkerungsschicht zu.
Große
Vermögen wurden bei wenigen Personen angehäuft;
sie führten ein üppiges Luxusleben. Alle übrigen,
die nicht diesem kleinen Kreis angehörten, waren der
ständigen Gefahr ausgesetzt, dass durch Krisen,
Kriege und innere Unruhen ihr bisschen Besitztum
verringert oder gar aufgelöst wurde. So war der
bäuerliche
Mittelstand Italiens
fast völlig von der Auflösung betroffen.
-
Der
bäuerliche
Mittelstand hatte bis zur
Heeresreform des Marius im Jahr 107 v. Chr.
(Schaffung von Berufsheeren!) die meisten Soldaten
für die ständigen Kriege zu stellen und konnten für
immer längere Zeit ihren Aufgaben zuhause nicht
nachkommen. Viele Bauernhöfe wurden vernachlässigt.
Den reichen Bürgern Roms fiel es daher leicht, die Bauern
auszubooten und den größten Teil des Staatslandes an
sich zu bringen.
|
Im Jahr 133 v. Chr. bemühte
sich der Volkstribun Tiberius Sempronius
Gracchus vergeblich um eine
Sozialreform mit Landverteilung an die
verarmte Unterschicht Italiens; er wird
erschlagen. Dies ist der Beginn 100-jähriger
innerer Unruhen und Bürgerkriege. Von
123 bis 121 v. Chr. setzt Gajus Gracchus
das Werk seines Bruders fort. Er
sicherte die Getreidezuteilung an die
"Proletarier" und gewann auch den Ritterstand
für sich. Als er aber allen Italikern durch ein
"Bundesgenossengesetz" das
römische Bürgerrecht verleihen wollte, stieß er
auf Widerstand. Auch er wird getötet. Die
reichen Bürger Roms hatten ihre Interessen
durchgesetzt.
|
-
In den letzten beiden
Jahrhunderten der Römischen Republik (bis 31 v.
Chr.) erreichte der Sklavenhandel
einen
traurigen Höhenpunkt. 209 v. Chr. erbeutete man aus
Tarent 30.000 Sklaven, 167 v. Chr. aus Epirus
150.000 und 146 v. Chr. aus Karthago 50.000. Man
rechnet im ersten Jahrhundert v. Chr. mit drei Millionen Sklaven
südlich des Apennin.
Auf Delos, dem größten Sklavenmarkt, wurden täglich
bis zu 10.000 Sklaven umgeschlagen. Die Sklaven
wurden bis zur "Amortisation" ausgebeutet, d.h. bis
sie sich zu Tode gearbeitet hatten.
|
|
|
-
Ab dem Ende des 4.
Jahrhunderts v. Chr. wurden in ganz Italien
neue Städte für die stark wachsende
Bevölkerung gegründet. Gleichzeitig füllten
sich zuvor nahezu unbewohnte Regionen mit Höfen,
Landgütern und Dörfern. Als sich um 300 v.
Chr. die Stadt Rom von ihrem Hinterland
nicht mehr ausreichend ernährt werden konnte, kam
das Getreide zunehmend aus Kampanien und - noch
während des 3. Jahrhunderts n. Chr. auch aus der
Gallia Cisalpina und Sizilien. Anfang des 2.
Jahrhunderts kommt als Getreidelieferant für die
Stadt Rom Nordafrika hinzu.
-
Die
erfolgreichen Kriege im Westen und
Osten des Mittelmeerraums gegen Karthago, Makedonien und das Seleukidenreich führten dazu, dass die
politische
Vorherrschaft Roms auf die
wirtschaftliche
Überlegenheit der griechisch-hellenistischen Welt
mit
ihrem einheitlichen Wirtschaftsgebiet und ihrer
einheitlichen Währung stieß. Erst zu Beginn des
Zweiten
Punischen Krieges (218 - 201 v. Chr.) führte auch Rom
mit dem Silberdenar eine geordnete Einheitswährung ein. Mit
der römischen Herrschaft wechselte allmählich auch die
bisherige "Weltwährung", die griechische Drachme.
|
|
|
|
|
-
Rom nutzte die
Glückskonstellation des
vorgefundenen einheitlichen Wirtschaftsgebiets
und zog den gesamten Fernhandel an
sich. Die bisherigen Handelszentren Marseille,
Neapel, Syrakus, Rhodos und Byzanz wurden
zurückgedrängt. Mit Karthago und Korinth wurden die
gefährlichsten Rivalen 146 v. Chr. völlig zerstört.
-
Die Dominanz Roms im
Wirtschaftsraum rund um das Mittelmeer ist den neuen
sozialen Gruppen der
Ritter und
Freigelassenen
zu verdanken. Da diese Gruppen von den Staatsämtern
ausgeschlossen waren, verlagerten sie Aktivität auf
den ökonomischen Bereich. Es waren hauptsächlich die
Ritter, welche einzeln oder auf dem Weg über
Beteiligungen die großen
Fernhandels-
und Geldgeschäfte
übernahmen. Begünstigt durch
die Intensivierung der
Geldwirtschaft, führten
sie jene verwaltungstechnischen und wirtschaftlichen
Aufgaben aus, welche die Römische Republik mit ihrem
Verwaltungsapparat nicht zu leisten vermochte.
Dazu gehörte unter anderem die Versorgung der Heere.
|
|
|
-
In den Großbetrieben der
Landwirtschaft in Italien wurde vor allem
die Wein- und Ölproduktion enorm gesteigert. Im 2.
und 1. Jahrhundert v. Chr. hatten Wein und Öl aus
Italien infolge der Qualität, aber auch wegen der
billigen Herstellungskosten (Sklaven!) alle
Konkurrenten aus dem Feld geschlagen.
-
Großbetriebe des
Handwerks in Italien gab es vor allem in
der Lederverarbeitung und im
Textilgewerbe. Hier
ergab sich für die spezialisierten Handwerker die
Gelegenheit mit anderen Spezialisten arbeitsteilig
zusammenzuarbeiten. Auch Sklaven mit handwerklichen
Fertigkeiten wurden eingestellt. Ungelernte Sklaven
wurden in diesen Betrieben ebenfalls ausgebildet und
bei Bedarf an andere Betriebe weiterverliehen.
|
|
-
Die
römische Wirtschaft
erreichte im ersten Jahrhundert n. Chr. ein hohes
Niveau, das bis zum dritten Jahrhundert n. Chr.
Bestand hatte. Diese Blüte basierte auf einer
gut organisierten Landwirtschaft,
die klimatische Bedingungen zu nutzen wusste, sowie
einem stabilen Staatswesen und
einem florierenden Handel.
Der
Reichtum beruhte neben der Kriegsbeute und den
Einnahmen aus den Provinzen auch auf fortschrittlicher Technologie,
Arbeitsteilung, Handel, verlässlichen Institutionen
und auf einer Frieden und Sicherheit garantierenden
Staatsmacht.
|
Die Produktion von
Nahrungsmitteln war der zentrale Punkt
jeder ökonomischen Aktivität. Hungersnöte hatten
ihren Grund sowohl in durch die Kriege
zerstörten Ernten als auch in schlechten
Wetterlagen. Für die langfristige
Entwicklung der Landwirtschaft spielten
diese
kurzfristigen Ereignisse keine Rolle. Um
Engpässe in der Versorgung und in deren
Folge soziale Unruhen zu vermeiden, wurden die
Getreidepreise reguliert oder Korn an Bedürftige
verteilt. So gab Rom über lange Phasen Getreide
an 200.000 Einwohner kostenlos ab. Der jährliche
Getreidebedarf der Hauptstadt Rom belief sich
auf 500.000 Tonnen bzw. 1.400 Schiffsladungen
(pro Schiff etwa 370 Tonnen).
|
|
|
|
-
Nach dem
Zusammenbruch
der Römischen Republik ermöglichte im ersten
Jahrhundert n. Chr. die
"Pax Augusta"
(der 'Augustusfrieden') eine Periode
weiteren wirtschaftlichen Aufschwungs, vor
allem für den Fernhandel. Die an der
Peripherie des Römischen Reiches gelegenen
Länder wurden als vollwertige Handelspartner
einbezogen: im Westen Spanien, Gallien,
Britannien, Schottland und Germanien, im
Süden und Osten Mauretanien
(Marokko/Algerien), Numidien (Tunesien),
Abessinien (Äthiopien), Nubien, die Küsten
Arabiens am Roten Meer und der südrussische
Raum bis zu heutigen Kiew. Das gesamte
große Wirtschaftsgebiet stand unter der
Führung Roms und Italiens.
-
Rom wurde zum Zentrum
eines intensiven Fernhandels, der sich über
Zwischenhändler auf ganz Europa mit Ausnahme
des Nordostens, auf Afrika bis in die
Gebiete Zentral-, Ost- und Westafrikas, auf
Asien bis nach Vorder- und Hinterindien, Sri
Lanka (Ceylon) und China erstreckte.
Voraussetzung dieses Fernhandels war ein
hoher Entwicklungsstand des Bankgewerbes
(z.B. bargeldloser Zahlungsverkehr) und der
kaufmännischen Buchführung. Der Umfang des
Handels mit Massengütern auf dem Landweg war
wegen der hohen Transportkosten relativ
gering. Als Transportmittel auf dem Land
gab es nur Karren und Fuhrwerke, die von
Eseln, Pferden, Kamelen und Ochsen gezogen
wurden. Der Transport der Fernhandelsgüter
erfolgte über das Meer. Die Seerouten
verliefen im Mittelmeer, im Roten Meer, im
Schwarze Meer sowie auf dem Indischen und
Atlantischen Ozean.
|
-
Italien
exportierte seine
Produkte wie Öl, Wein, Glas- und Metallwaren,
Bronzegeräte und feines Tongeschirr, die so genannte
"Terra sigillata", hauptsächlich in die neu
gewonnenen Absatzmärkte der Grenzländer und
Grenzprovinzen.
|
- Öl und Wein wurden "in
alle Welt" exportiert. Der Boden wurde
zunehmend intensiv genutzt und die
Produktionsmethoden laufend verbessert:
Bewässerung, Drainage, Gründüngung mit Klee
und Lupine, Zweierntenwirtschaft, Benutzung
neuartiger Geräte u.a.
|
|
|
-
Italien importierte vor
allem Getreide aus Ägypten und Nordafrika sowie die
am kaiserlichen Hof und bei der Oberschicht
begehrten Luxusgüter wie Perlen, Edelsteine,
Gewürze, Parfüms aus Indien, Seide aus China. Vom
Schwarzen Meer wurden Kaviar, Pelze und Honig
eingekauft.
|
Bei allen
wesentlichen Produkten des täglichen Bedarfs
überwog jedoch die agrarische und handwerkliche
Produktion für den lokalen Markt
den
Import bei weitem. - Das Imperium Romanum unter
dem Principat kannte im ökonomischen Sektor
keine Vereinheitlichung im Sinne eines
systematisch koordinierten
Großwirtschaftsraums. Eine verbindliche
Absprache unter den einzelnen Teilräumen (zum
Beispiel in welchem Teilraum welches Produkt
erstellt werden soll) gab es nicht. Ebenso fehlt
eine konsequente staatliche Wirtschaftspolitik.
|
|
|
|
-
Der römische
Staat garantierte innerhalb seiner Grenze eine zuvor
nicht gekannte
Sicherheit, ein
relativ
einheitliches Rechtssystem,
das den Privatbesitz schützte und Willkür
verhinderte. Die
Währung
blieb über lange Zeit stabil. Ein
einheitliches Maßsystem
sorgte dafür, dass
Waren, die in einem Gebiet des Reichs produziert
wurden, unkompliziert in ein anderes gelangen
konnten. Ein
Netz solider Straßen
ermöglichte den Transport.
|
|
- Zweites Jahrhundert n. Chr.
|
-
Bildung von
großen
Wirtschaftsräumen: Neben Italien (mit Sardinien,
Korsika und Sizilien) auch Germanien, Gallien, Spanien,
Afrika
|
-
Die rege Export- und Importtätigkeit
bescherte den Provinzen wirtschaftlichen
Aufschwung, untergrub aber gleichzeitig
schon gegen Ende des ersten Jahrhunderts n.
Chr. die
zentrale Stellung
Italiens. So
entstanden zum Beispiel im Süden Galliens
große Keramikmanufakturen, deren Produkte in
fast alle Teile des Reiches exportiert
wurden.
|
Neue Absatzmärkte
in den Provinzen hatten in der Regel die
Folge, dass die Produktionsstätten näher
an sie heranrückten. Die besseren
Standortbedingungen sprachen häufig für
die Produktion in den Provinzen. Die
wirtschaftlich Ausbeutung durch Rom ging
zurück. Ein wichtiger Handelsplatz
war Colonia Ulpia Traiana,
die größte römische Stadt am Niederrhein
(auf dem Gebiet des heutigen
Xanten)
|
-
Die
Provinzen
gingen immer mehr dazu über an, ihre
Bedarfsartikel
selber zu erzeugen, so
dass seit dem Ende des 1. Jahrhunderts n.
Chr. Italiens Wirtschaft immer weniger
exportieren konnte, stagnierte und die
Städte langsam zu schrumpfen begannen.. Im
2. Jahrhundert n. Chr. war die Blütezeit der
meisten Provinzen, vielerorts wurde die
Landwirtschaft intensiviert, ihre
Erzeugnisse veredelt, Industrien aufgebaut.
Während der politischen und wirtschaftlichen
Krise des Römischen Reiches im dritten
Jahrhundert setzte in den großen
Wirtschaftsräumen eine totale
Eigenentwicklung ein.
|
|
-
Ägypten und Cyrenaica:
vor allem Weizen und Leinentextilien,
daneben Baumwolle, Glas-, Elfenbein-,
Edelsteinwaren, Ammoniak, Papyrus, Bier
-
Syrien:
purpurgefärbte Textilien
(auch aus Baumwolle und Seide), Parfüms,
Salben.
-
Kleinasien:
Wolle, Leinentextilien, Marmor, Kaviar
-
Griechenland:
Textilien, Marmor aus
Attika, Harz, Holz, Pferde, Kunstwerke, auch
Export von Sklaven aus Thessalien und
Makedonien.
-
Nordafrika:
vor allem Weizen und
Olivenöl, daneben Perlen, Schwämme, Purpur,
Sandarakholz, Marmor, Pferde, wilde Tiere
für die Arenen.
-
Britannien:
Metalle, Wolle, Tierhäute
-
Gallien und Rheinland:
Wollstoffe, Töpferwaren (terra sigillata),
Glas- und Bronzewaren, Messinggeräte,
Schweine
-
Spanien:
Wein, Öl, Kork, Metall, auch
Export von Sklaven
-
Raetia und Noricum:
Eisen, Gold, Holz,
Pelze, Tierhäute, auch Export von Sklaven
-
Germanien:
Holz,
Häute, Vieh
|
|
|
|
-
Auch im
deutschen
Südwesten besorgten Groß- und Fernhändler
diejenigen Waren, die in der lokalen
Produktion nicht hergestellt werden konnten.
Bei Ausgrabungen fand man etwa Amphoren für
Wein, Olivenöl, eingelegte Oliven,
eingelegte Datteln und Fischsauce aus
Italien, Spanien und Südfrankreich.
|
-
Mit der Blüte des
Römischen Reiches und seiner
Expansionspolitik wurde der
Weinanbau auf weite Teile
Europas ausgedehnt. Die römischen
Legionen ließen sich ihren Wein
anfänglich über weite Strecken aus
der Heimat heranschaffen. Erst nach
und nach begannen sie, in den
besetzten Regionen Wein anzubauen.
Auch in den germanischen
Provinzen betrieben die
Römer Weinanbau. Nach dem Abzug der
Römer wurde der Anbau von Weinreben
von den Klöstern
übernommen. Jahrhunderte später ließ
der erste deutsche Kaiser, Karl der
Große, großflächig Weinberge
anlegen.
|
An der Mosel
bauten die Römer ab der Mitte
des dritten Jahrhunderts Wein
an. Allerdings wurde auch
weiterhin Wein aus dem
Mittelmeerraum importiert. In
Trier und Umgebung wurden
zahlreiche Amphoren gefunden, in
denen der Wein transportiert
wurde. Im Jahr 98 n. Chr. hatte
der römische Chronist Tacitus in
seiner "Germania" die
Trinkgewohnheiten der Germanen
wie folgt beschrieben: "Als
Getränk dient eine Flüssigkeit
aus Gerste oder Weizen, in eine
gewisse Ähnlichkeit mit Wein umgefälscht".
|
|
|
|
|
|
-
Aus dem südwestdeutschen
Raum wurden vor allem Felle,
landwirtschaftliche Produkte, Vieh und Honig
exportiert. Als Gegenleistung nahmen die
Germanen, auch das legen die Bodenfunde
nahe, gerne Metallgefäße, feine Keramik,
Schmuck und Werkzeuge.
|
|
|
|
|
|
|
|
- Die wirtschaftliche
Krise des Imperium Romanums im dritten Jahrhundert
|
|
|
-
Am Ende des 2.
Jahrhunderts setzte ein allgemeiner
Niedergang der Wirtschaft im Imperium ein.
Der schon vorher stetig wachsende Druck der
Randvölker, insbesondere der Germanen und
Perser, steigerte sich erheblich. Der von
Rom geübte Brauch, Zahlungen an Randvölker
zu leisten - zu deren Beschwichtigung, zur
Stiftung von Unfrieden unter ihnen, zum
Freikauf von Kriegsgefangenen - nahm jetzt
ein großes Ausmaß an. Das bedeutete einen
Abfluss der knapp werdenden Edelmetalle. Da
auch die meist germanischen Söldner nach
ihrem Ausscheiden aus römischen Diensten mit
ihrem ersparten Sold und mit Beutegut
heimkehrten, wurde die Notwendigkeit, die
Steuern zu erhöhen, immer stärker. Außerdem
verursachte die Reichsverteidigung
einen
erhöhten Steuerbedarf. Der lähmende
Steuerdruck traf eine durch Epidemien und
Barbareneinfälle dezimierte Bevölkerung. Der
Mangel an Arbeitskräften führte zu einem
Mangel an Agrar- und Industrieprodukten. Dies
wiederum führte zu einem Rückgang des
Handels.
|
|
-
Das
Wirtschaftssystem des Römischen Reichs
wurde auf
allen Ebenen gestört, von den Kleinbauern
auf dem Land über das städtische
Kunsthandwerk bis zum überregionalen Handel.
Das wirtschaftliche Tief konnte zu dieser
Zeit nicht durch die Einführung neuer,
effizienterer Technologien kompensiert
werden. Eine neue Phase des Aufschwungs
gab es in dieser Zeit deshalb nicht. Das
goldene Zeitalter des Römischen Reiches war
zu Ende. Der Niedergang Westroms war
eingeleitet.
|
|
|
-
Der amerikanische
Althistoriker Robert Knapp schätzt, dass
lediglich 0,5 Prozent der 50 bis 60 Millionen
Bewohner des Imperium Romanums "wahrscheinlich 80
Prozent und mehr des Gesamtvermögens"
kontrollierten. Ein Viertel dürfte der Mittelschicht
angehört haben, die sich durch relativ gesicherte
Einkünfte auszeichnete. Das waren Händler,
Gewerbetreibende, Handwerker, größere Bauern und die
üppig besoldeten Legionär. Alle übrigen führten ein
prekäres, oft unfreies Leben.
|
|
|
Wirtschaft
Inhaltsverzeichnis Römer
Zurück zum Seitenanfang
|
|
Das römische Münzsystem
|
|
- Geschichte des römischen Münzwesens bis zum Ende der
Republik (31 v. Chr.)
|
-
Das älteste Rom kannte nur den
Tauschhandel. Als Wertmesser diente das Vieh
(pecus), Schafe und Rinder. Das Wort
'pecunia'
(=Vermögen an Vieh) blieb die Bezeichnung für Geld.
Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. erfolgte die
Bezahlung auch mit Bronze. Ein Gesetz bestimmte die
Gleichung: 1 Rind = 10 Schafe = 100 Pfund Bronze.
Das Metall wurde, jeweils dem vereinbarten Preis
entsprechend, zerstückelt und abgewogen ('Pendere'
heißt sowohl 'wägen' als auch 'zahlen',
'Aes-timare' bedeutet ursprünglich 'das Erz
zerschneiden' = den Bronzewert einer Sache
bestimmen, aestimare
= schätzen).
|
|
|
-
Die bronzene Barrenwährung
ist als "aes rude" (rohes
Erz), "aes signatum"
(gestempeltes Erz) und "aes grave"
(schweres Erz) bekannt. Die mit Stempeln
versehenen, genormten Bronzebarren (aes
signatum) kamen gegen 300 v. Chr.
auf. Zentrale Werteinheit war das "As".
Durch die Stempelung garantierte der Staat
nicht nur die Reinheit des Metalls, sondern
durch eine Wertziffer auch das Gewicht. Die
zentrale Werteinheit für das Gewicht war,
wie auch schon bei dem "aes grave", ein As.
Diese Art von Geld war jedoch zu schwer, um
in Mittel- und Oberitalien den Tauschhandel
verdrängen zu können.
-
Vorbild für die erste
römische Münzprägung waren die
griechischen Städte in Unteritalien.
Dies gilt für den technischen Vorgang des
Prägens, die Herstellung der Prägestempel
und auch für die Münzbilder
|
|
|
-
Mit der
Einführung der
Silberwährung im Jahre 268 v. Chr. wurde am
Tempel der Iuno Moneta auf dem Kapitol eine
Prägestätte für Münzen aus Gold, Silber und Kupfer
eingerichtet. Sie stand unter der Aufsicht von 3
Münzmeistern. Erste Ansätze zur Prägung von
Silbermünzen hatte es schon 289 v. Chr. gegeben. Das
Wertverhältnis von Gold, Silber und Kupfer war
100:10:1. Rechnungseinheit blieb bis zur Zeit des
C. Gracchus (123-121 v. Chr.) der
kupferne As.
-
Der
Erste
Punische Krieg (264 - 241 v. Chr.)
beschleunigte die Entwicklung zur
Geldwirtschaft. Für die Ausrüstung der
Flotte war viel Geld notwendig gewesen.
Umgekehrt floss durch Plünderungen und
Kontributionen viel Edelmetall aus Sizilien nach
Rom. Nach 241 v. Chr. setzte sich der Zustrom an
Edelmetall durch die Tributzahlungen Karthagos
fort. Das meiste Geld wurde sofort in Umlauf
gebracht: zur Bezahlung der aufgenommenen
Darlehen und der vom Staat vergebenen Aufträge.
-
Um 217 v. Chr.,
also ein Jahr nach Beginn des Zweiten Punischen
Krieges (218 - 201 v. Chr.) gab der römische Senat
das alte, unbrauchbar gewordene Münzsystem auf und
schuf stattdessen eine geordnete
Einheitswährung. Systematisch und in
größeren Auflagen entstanden Münzen aus Bronze,
Silber und gelegentlich Gold erst ab ca. 211 v. Chr.
Dies war der Zeitpunkt als das besiegte Syrakus Rom
die Edelmetallvorräte lieferte, die es brauchte, um
die Münzreform mit Leben zu erfüllen.
|
|
|
-
Das Gewicht für ein As wurde wesentlich
herabgesetzt. Unterteilt wurde das As in
fünf kleinere Nominale: Semis, Triens,
Quadrans, Sextans und Uncia, die allerdings
schon bald an Bedeutung verloren.
-
Drei Silbermünzen
wurden eingeführt: der Denar
von lateinisch denarius (zehn Asse
enthaltend), der Quinar von
lateinisch quinarius (fünf Asse enthaltend),
der Sesterz von von semis
tertius (halb der Dritte, mit anderen Worten
zweieinhalb As und der Victoriat
(abgeleitet von seiner Darstellung auf der
Rückseite, die eine Victoria zeigt, wie sie
ein Trophäe bekränzt. Der Denar wurde die
gebräuchlichste Silbermünze, nach der jedoch
- im Gegensatz zu As und Sesterz - das Geld
nicht gerechnet wurde. Ursprünglich im Wert
von 10 Assen, wenig später im Wert von 16
Assen, so dass der Denar immer 4 Sesterzen
entsprach. Der Sesterz, ursprünglich
zweieinhalb Asse, entsprach wenig später 4
Assen. Diese Relation blieb dann
unverändert.
Von
C. Gracchus (123-121 v. Chr.) bis
tief in die Kaiserzeit hinein wurden größere
Geldbeträge in Sesterzen angegeben.
Der Victoriat war ausschließlich für die
griechische Welt gedacht. Er sollte mit
seinem identischen Feinsilbergehalt die in
Unteritalien und Sizilien gebräuchliche
Drachme ersetzen.
-
Nach der Niederlage der
süditalienischen Städte, die sich im
Zweiten Punischen Krieg gegen Rom
gestellt hatten, wurde deren lokale
Münzprägung eingestellt und das
vorhandene Silbergeld eingeschmolzen.
Anschließend wurde das römische Münzsystem
eingeführt. Mit der Einführung des Denars
endete die Silberprägung jener Städte, die -
wie Metapont oder Syrakus - ihre eigenen
Münzen ausgegeben hatten. Als sich die
Bürger Unteritaliens an den Denar gewöhnt
hatten, wurde bereits 170 v. Chr. die
Ausprägung des Victoriats
eingestellt.
-
Das neue Münzsystem mit
seiner reichen Auswahl an Kleingeld
machte es den römischen Bürgern,
die keinen eigenen Bauernhof besaßen,
möglich, den täglichen Bedarf an
Nahrungsmitteln auf dem Markt zu
erwerben. Ein Laib Brot war nun für 1 As zu
haben, eine Amphore Wein kostete 20 As. Seit
der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. nahm
der Geldumlauf stark zu. Der tägliche
Einkauf wurde in Rom und anderen städtischen
Siedlungen normal. Auch im ländlichen
Bereich wurde der Tauschhandel durch die
Geldwirtschaft abgelöst. Die ausreichende
Versorgung mit Geld lag bis zur Kaiserzeit
in den Händen des römischen Senats. Er
entschied jährlich, wie viele Münzen und
welche Sorten geprägt werden sollten.
-
Das neue Münzystem bot
auch eine Grundlage dafür, die
italienischen Verbündeten
(Bundesgenossen) wirtschaftlich enger an Rom
zu binden. Auch die zur Finanzierung des
Krieges erforderlichen Steuern konnten
effizienter ermittelt und eingezogen werden.
|
|
|
-
Die
Münzen in der
republikanischen Zeit trugen zunächst meist den
Kopf der Göttin Roma und das Bild der mythologischen
Dioskuren Castor und Pollux bzw. einen
Schiffschnabel.
-
Unter
Caesar
erscheint
eine echte goldene Kurantmünze, der
Aureus,
mit dem Gewicht von 7,7 g. Er hat den Wert von 25
Silberdenaren, deren Normgewicht zwischen 3,9 g und
3,4 g betrug. Auf 1 Denar gehen jetzt 4 Sesterzen,
die nun aber nicht mehr aus Silber, sondern aus
Messing bestehen.
-
Mit Caesar beginnt die große
Reihe der Herrscher- und Kaiserbildnisse, in denen
das römische Münzbild den Gipfel seiner
künstlerischen Gestaltung erreicht. Auf der Vorder-
und Rückseite wurden Bilder und Texte platziert, die
gezielt politische Botschaften verbreiteten.
Im Jahr 71 n. Chr. erhielten beispielsweise die
Soldaten am Rhein nach ihrem Sieg über die Bataver
überwiegend Münzen mit Darstellung von
Victoria (Sieg) und Securitas
(Sicherheit). In Italien waren dagegen in
demselben Jahr Münzen mit der Abbildung von
Concordia (Eintracht) besonders zahlreich. Dort war
die Gesellschaft durch den Bürgerkrieg zerrissen. Am Ende der
Republik dominiert die römische Währung eindeutig
über alle anderen noch vorhandenen Lokalwährungen -
zumindest was die in Edelmetall-Ausgaben betrifft.
-
In
fast jedem Gebiet, das Rom seinem Territorium
hinzufügt, wurde das römische Münzsystem eingeführt.
Die Bedingungen waren jedoch lokal unterschiedlich
und abhängig von politischen, gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Umständen.
-
Um
120 n. Chr., als das Römische
Reich seine größte Ausdehnung hatte, konnte man von
Britannia bis Kleinasien und von Nordafrika bis zu
Rhein reisen, ohne Geld wechseln zu müssen. Die
Münzprägung war zu dieser Zeit größtenteils in Rom
zentralisiert. Nur im Osten des Reiches gab es noch
Städte. die ihre eigenen Bronzemünzen anfertigten.
-
Innerhalb eines Finanzdistrikt
kam es zu einem regelrechten Kreislauf des
Geldes. Die eingezogenen Steuern verwendete
man als Sold für die dort stationierten Truppen. Die
Soldaten bezahlten damit Produkte auf dem Markt. Mit
diesen Münzen zahlten die lokalen Händler und Bauern
ihre Steuern. Wenn die Steuern für den Sold nicht
ausreichten oder Sonderzahlungen erfolgten, wurde
das Münzgeld aus Rom geliefert.
|
- Münzwesen von Caesar bis ins
3. Jahrhundert n. Chr.
|
|
- 1
Aureus (Gold) = 25 Denare = 100
Sesterzen = 400 Asse
|
|
- 1 Denar (Silber)
= 4 Sesterzen = 16 Asse
|
|
- 1 Sesterz (Messing)
= 4 Asse. Ab 180 n. Chr. besteht der
Sesterz aus Bronze
|
|
- 1 As
(Kupfer oder
Bronze)
|
- Wertverhältnisse der Münzmetalle
|
|
- Gold : Silber =
12,5 : 1
-
Silber : Kupfer =
60 : 1
|
|
|
- ab 60 n. Chr.
zunehmende Münzverschlechterung durch
Gewichtserleichterung und Veränderung des
Feingehalts der Münzen
|
-
Von Anfang
an war der Denar aus beinahe purem
Silber hergestellt worden. Damit der
Staat mehr Münzen prägen konnte,
wurde der Silbergehalt ab dem 1.
Jahrhundert in kleinen Schritten
immer weiter gesenkt. Metallurgisch
gesehen wurde auch Messing als
Legierung von Kupfer und Zink
verwendet.
-
Ab der
Mitte
des 2. Jahrhunderts nimmt der
Zinkgehalt rapide ab, während Blei
und Zinn als Legierungsbestandteile
stark zunehmen. Etwa 180 n. Chr.
bestehen die Sesterzen, die nach wie
vor die geläufigste Rechnungseinheit
darstellen, nicht mehr aus Messing,
sondern aus Bronze. Für den Gehalt
der Silbermünzen gilt
ähnliches: Lag zur Zeit des Augustus
der Silbergehalt noch zwischen 90
und 95 Prozent, so sank er nach dem
Jahr 180 weit unter 50 Prozent. - Um
160 n. Chr. beginnen die wertvollen
Goldmünzen aus dem Verkehr zu
verschwinden und in die Sparstrümpfe
zu wandern.
-
Kaiser
Aurelian (270 - 275) schloss
alle städtischen Münzstätten bis auf
Alexandreia und sorgte dafür, dass
in den staatliche Prägestätten die
gängigen, leicht versilberten
Kupfermünzen mit dem vollem Gewicht
herausgebracht wurden. Zuvor hatte
die Hauptprägestätte in Rom
eigenständig, d.h. mit angemaßtem
Vorrecht, eine Unmasse leichter
Münzen in Umlauf gesetzt.
|
-
Kaiser Aurelian gelang es jedoch
nicht, dem bereits während der
Regierungszeit
Caracallas
(211 - 217) geschaffenen
Doppeldenar
mit dem Namen
"Antonian" einen Wert zu
geben, der stabile Preise
gesichert hätte. Aus der
ursprünglichen Silbermünze wurde
eine
Bilonprägung. Bilon
ist eine nur geringe Spuren von
Silber enthaltene Legierung aus
einem starken Anteil Kupfer und
anderen unedlen Metallen. Die
Silberfarbe der Münze konnte
häufig nur durch Beizen in einer
Lösung von Weinstein und
Kochsalz erreicht werden.
-
Um
274/274 n. Chr.
explodierten die Preise. Von
da an wurde der Denar nur
noch zum Wert seines
Metallgehalts angenommen.
Damit brach das ganze
römische Münzsystem
nach fast 500 Jahren
zusammen.
|
|
-
Mit der
Münzreform des
Kaisers Diokletian
(284-305) im
Jahre 294
verschwand die bisherige
Nominalordnung
des römischen
Münzwesens. Im Jahr 301 wurden
mittels kaiserlichen Erlasses die
Wertrelationen der sieben
Jahre zuvor eingeführten neuen
Münztypen geregelt, von denen der
'Nummus', eine große
Kupfermünze mit Silberüberzug, sowie
der 'Argenteus',
eine reine Silbermünze, für den
Umlauf am wichtigsten waren. Der
'Aureus' entsprach
1/60, der 'Argenteus'
1/96 des römischen Pfundes.
Wichtigste Einheit in unedlem Metall
war nun der Follis, eine mit
dünnem Silberüberzug versehene
Bronzemünze. Im Gegensatz zur frühen
Kaiserzeit beschränkte sich der
Bild- und Legendenvorrat der Münzen
auf wenige Typen, mit denen die vier
Herrscher ihr eigenes Bild zusammen
mit Szenen wie Staatsopfer,
Münzgöttinnen (monetae), Feldlager
und 'genius populi romani'
präsentierten. Diokletian erließ ein
Edikt, das einerseits Mindestlöhne,
auf der anderen Seite Höchstpreise
festsetzte. Diese Quelle gewährt
einen gewissen Einblick in das
Lohn-Preisgefüge (siehe unten).
|
- Im Jahr
301 erließ Diokletian das
sogenannte Preisedikt (edictum
de pretiis rerum venalium),
mit dem für einen Katalog
von mehr als 1000 Waren und
Dienstleistungen
Höchstpreise festgesetzt
wurden, die bei Androhung
der Todesstrafe nicht
überschritten werden
durften. Er fand jedoch
keine Möglichkeit, die
Einhaltung des Edikts
wirksam zu kontrollieren.
|
|
Auch das neue Münzsystem war
raschen Veränderungen
unterworfen. Schon gegen 310 n.
Chr. verschwand der
Argenteus,
der Follis wurde immer
mehr im Gewicht reduziert: Wog
er bei seiner Einführung noch 9
bis 11 g, so war er im Jahr 335
schon auf 1,5 g herabgesunken.
|
|
|
|
|
- frühe Kaiserzeit (bis 60 n.
Chr.)
|
-
Tageslohn eines
Arbeiters: 1 Denar = 4 Sesterzen = 16 Asse
-
Ein einfacher Legionär
bekam ein Jahressold von 225 Denar; ein
leichtbewaffneter Soldat einer Hilfstruppe
erhielt jährlich nur 185 Denare.
-
Jahresgehalt
eines erfahrenen Centurios (Führer einer
Hundertschaft): 3.375 Denare
-
Jahresgehalt
eines Primipulus (Führer der ersten Centurie
der ersten Kohorte einer Legion): bis zu
13.500 Denare
-
Hohe
Stabsoffiziere erhielten ca. 30.000 Denare
pro Jahr
-
Spitzengehälter in der kaiserlichen
Verwaltung betragen in dieser Zeit gut
75.000 Denare pro Jahr
-
Entlassungsgeld eines Legionärs nach 25
Dienstjahren: 3000 Denare
|
Auffallend ist der
große Unterschied in der Besoldung
zwischen Soldaten und Offizieren.
|
-
Zwei Sesterzen reichten
pro Tag und Person zur Deckung der
unmittelbaren Lebensbedürfnisse
-
Eine
einfache Hauptmahlzeit: 2 Asse
-
1/2 Liter Wein, 100 g
Wolle, Lampe: jeweils 1- 2 Asse
-
Wochenbedarf eines Erwachsenen an Getreide:
12 Asse
-
Arbeitskleidung: 10 Denare, feine Tunika: 50
Denare
-
Tonschale: 2 Asse
-
1 Pfund Feigen oder
Datteln: 3 Asse
-
1 kg
Rindfleisch: 8 Asse, 1 kg Schweinefleisch: 1
Denar
-
Eintrittsgeld für ein
Bad: 1/4 As
-
Preis für 1 Rind: 200
Denare
-
Bezahlung
eines Lehrers pro Jahr: 180 Denar für jeden
Schüler
-
1 Pfund
aus China importierte Seide: 12.000 Denare
-
Preis für einen Sklaven:
200 - 1000 Denare (eine hübsche Sklavin
kostete ab 2000 Denare)
-
1 qm Bauland auf dem
Palatin: 1 Aureus
Quellen: Römermuseum Haltern,
Lehrbuch Iter Romanum, Rheinisches Landesmuseum
Trier u. a. (Siehe Literaturhinweise)
|
|
|
- unter Kaiser Commodus (180 -
192 n. Chr.)
|
|
- unter Kaiser Diokletian (284 -
305 n. Chr.)
|
-
Tageslöhne: Hirte
20 Denare, Gelernte Facharbeiter, Maurer,
Zimmermann, Schmied, Schlosser, Bäcker,
Kalkbrenner jeweils 50 Denare, Seematrose 60
Denare, Tüncher, Wandmaler 75 Denare,
Bildermaler 150 Denare.
-
Monatsgehälter:
Mittelschullehrer (Statistik und Rechnen)
pro Schüler 50 Denare, Lehrer des
Ingenieurfachs pro Schüler 100 Denare,
Lehrer für Fremdsprachen pro Schüler 200
Denare
-
Einige Preise (in
Denaren): 1
römisches Pfund (ca. 357 Gramm) Schweinefleisch
12, 1 kg
Ziegenfleisch 8, 1 kg Käse 24-36, ein Ei 1,
1 Paar Männersandalen 120, 1 einfache
Ölflasche 100, ein Huhn 30, 1 Sextar (etwa
0,56 Liter) Salerner Wein 30, 25 Feigen 4
-
Preise für
Dienstleistungen (in Denaren):
Gepäckträger 2, Haarschneiden 2, Macherlohn
für eine Hose 20, Rechtsanwalt für eine
Eingabe an das Gericht 250, Rechtsanwalt für
die Wahrnehmung eines Gerichtstermins 1000
|
|
|
|
Literaturhinweise
|
-
Syme, Ronald:
Die Römische
Revolution (In diesem Buch wird auf spannende Weise der
Machtkampf beschrieben, den die römische Oligarchie in den
Jahren 60 v. Chr. bis 14 n. Chr. führt)
-
Greiner, Wilfried/Pelzl, Bernhard:
Ruinen erzählen. Alltägliches Leben im alten Rom.
Wien/Köln/Weimar 1998 (Informationen über Bereiche der
römischen Alltagskultur: Spiele, "römische Nächte",
Kochkunst, Theater, Mode, Medizin, Handel und Gewerbe, Tod
und Begräbnis).
-
Eck, Werner: Augustus und seine
Zeit. München 1998 (Schilderung der römischen Verwaltung in
den Provinzen sowie der administrativen Grundlagen des
römischen Imperiums).
-
Bleicken, Jochen:
Augustus. Eine
Biographie. Berlin 1998 (Beschreibung und umfassende
Erklärung des Prinzipats. Schilderung des Zeitbewusstseins,
der Reichsverwaltung und der Armee, der Gesetzgebung u.a.)
-
Flaig, Egon: Ritualisierte
Politik. Zeichen, Gesten und Herrschaft im Alten Rom.
Göttingen 2003
-
Overbeck, B.: Rom und die
Germanen. Das Zeugnis der Münzen
-
Müller, Armin (Hrsg.): Die Welt
der Römer. Münster 1999
-
Kampmann, Ursula:
Leitwährung für ein halbes Jahrtausend. In: DAMALS, Das
Magazin für Geschichte, Heft 10/2014
-
Pleticha / Schönberger:
Die Römer, Geschichte und Kultur von A-Z, München 1977
-
Spektrum Spezial, Heft 2-2016:
Leben und Sterben im alten Rom
|
|
Wirtschaft
Münzsystem
Zurück zum Seitenanfang
|
|
Dein Erfolg, den
Du durch das Studium dieser Seite erzielt hast (z.B. bei der
Erstellung eines Referats oder bei der Prüfungsvorbereitung) ist
auch für uns ein Erfolgserlebnis!
|
|
Der Inhalt der
Internet-Seiten, die unter dem unten stehenden
Inhaltsverzeichnis 'Die Römer'
zur Verfügung stehen, ist
auch Inhalt einer 135seitigen Broschüre. Der Preis der
Broschüre beträgt 12 € (plus Porto). Der Reinerlös kommt der
Sanierung des Köngener Schlosses, einem Kulturdenkmal von hohem
Wert, zugute. Bitte richten Sie Ihre
Bestellung an den
Geschichts-
und Kulturverein Köngen e.V.! |
|
Zum
Inhaltsverzeichnis 'Die Römer'
weiter zur nächsten Seite
zurück zur vorangehenden Seite
|
|
|
|