Die Welt des späten
Mittelalters (1250 - 1400)
Das Ende der Luxemburger
und der Aufstieg der Habsburger Kaiserdynastie (1400 - 1517)
Die Reformation von
Luthers Anschlag der 95 Thesen bis zum Wormser Reichstag (1517 - 1521)
Der Dreißigjährige Krieg
(1618 - 1648)
Vom Westfälischen Frieden
(1648) bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen (1740)
Der Aufstieg Preußens zur
europäischen Großmacht (1740 - 1763)
Die Französische
Revolution bis zum Ende der Diktatur Robespierres (1789 - 1794)
Deutschland in der Zeit der
Französischen Revolution und der Herrschaft Napoleons (1789 - 1815)
Restauration und
Revolution (1815 - 1830)
Monarchie und Bürgertum (1830
- 1847)
Die Revolution von
1848/49
Von der gescheiterten
Revolution 1848 bis zur Gründung des Deutschen Reiches 1871
Die Innen- und Außenpolitik
Bismarcks (1871 - 1890)
Das Deutsche Kaiserreich
von 1890 bis zum Ausbruch der Ersten Weltkriegs 1914
Die Industrielle
Revolution in England und Deutschland (1780 - 1914)
Europäischer
Kolonialismus und Imperialismus (1520 - 1914)
Der Erste Weltkrieg (1914 -
1918)
Der Weg zur Weimarer
Republik 1918 - 1919
Der Kampf um die Staatsgewalt
in der Weimarer Republik (1919 - 1933)
Die Machtübernahme der NSDAP
und die Errichtung der Diktatur Hitlers (1933 - 1939)
Der Zweite Weltkrieg (1939
- 1945)
Der Weg in die Teilung
Deutschlands (1945 - 1949)
Der Kalte Krieg: Vom
Kriegsende 1945 bis zum Bau der Berliner Mauer 1961
Die Ära Adenauer (1949 -
1963)
Die Kanzlerschaft Ludwig
Erhards 1963 - 1966
Kalter Krieg Teil 2: Von
der Kubakrise 1962 bis zur Auflösung der Sowjetunion 1991
Die Zeit der Großen
Koalition 1966 - 1969
Die Ära Brandt (1969 - 1974)
Die Kanzlerschaft Helmut
Schmidts (1974 - 1982)
Die Kanzlerschaft Helmut
Kohls von 1982 bis 1987
Die Kanzlerschaft Helmut
Kohls von 1987 - 1989
Der Weg zur
Wiedervereinigung Deutschlands (Teil I: Die DDR von den siebziger Jahren
bis zum Fall der Mauer im Jahr 1989)
Vom Fall der Berliner
Mauer bis zur deutschen Einheit (1989 - 1990)
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Geschichte
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Wirtschafts- und Finanzpolitik 1982 - 1987
Außenpolitik 1982 - 1987
Ost- und Deutschlandpolitik 1982 - 1987
Innenpolitik 1982 - 1987
Literaturhinweise
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Regierungswechsel
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- Anlass für den Regierungswechsel
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Infolge der mit der zweiten
Ölpreisexplosion 1979 eintretenden
Wirtschaftskrise mit Massenarbeitslosigkeit,
hoher Inflationsrate und anhaltender
Wachstumsschwäche plädiert die FDP, der liberale
Koalitionspartner der SPD, immer deutlicher für
harte Einschnitte bei den staatlichen Ausgaben
und für eine Neuorientierung der
Wirtschaftspolitik.
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-
Seit 1969 hatte sich die
Zahl der Arbeitslosen von
179.000 auf 1,79 Millionen verzehnfacht. Der
Schuldenstand des Bundes
war in dieser Zeit von 45 auf 300 Milliarden
gewachsen. 1981 hatten über 8.000 deutsche
Firmen Bankrott gemacht, für 1982 wurden
12.000 Konkurse erwartet; im Durchschnitt
der 1960er Jahre waren es jährlich 1.800
gewesen. (Quelle: Wochenzeitung "Die Zeit)
-
Die Versuche des Kanzlers
Schmidt mit kreditfinanzierten
öffentlichen Konjunkturprogrammen
der wachsenden Arbeitslosenzahl
gegenzusteuern, hatten außer dem
explosionsartigen Anstieg der
Staatsverschuldung wenig bewirkt. Der
liberale Wirtschaftsminister Otto Graf
Lambsdorff mahnte, die Neuverschuldung zu
stoppen und den unfinanzierbaren Sozialstaat
zurückzustutzen. Hans-Friedrich Genscher,
der Parteivorsitzende der FDP, verlangte
einen strikten Sparkurs und ein Ender der
"überzogenen Anspruchsmentalität"
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Das am 9. September 1982 von
Wirtschaftsminister Graf Lambsdorff (FDP) dem
Bundeskanzler Helmut Schmidt überreichte
"Strategiepapier" zur Bewältigung der
wirtschaftlichen Probleme verlangt entschiedene
Sparmaßnahmen durch tiefe Einschnitte ins soziale
Netz. Nachdem Schmidt am 17. September 1982
Lambsdorffs Thesenpapier als
"Scheidungsbrief"
bezeichnet und die Entlassung des
Wirtschaftsministers erwägt, erklären die vier
FDP-Minister ihren Rücktritt. CDU und FDP waren nun
vor die Entscheidung gestellt, den Kanzler zu
stürzen oder Neuwahlen anzustreben.
|
Durch den Bruch
der Koalition gerät die FDP in eine
Existenzkrise. Innerparteilich waren die
Widerstände gegen einen Wechsel zu einer
Koalition mit der CDU/CSU erheblich. In einem
Beschluss vom 25. September fordern 700
Linksliberale den Parteivorsitzenden Genscher
zum sofortigen Rücktritt auf. Die Anhänger für
eine Koalition mit den Unionsparteien setzen
sich durch. Genscher wird auf dem FDP-Parteitag
(7. November 1982) als Parteivorsitzender
bestätigt.
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In der Debatte
vor der Abstimmung sprach
Helmut Schmidt
von einem "Vertrauensbruch ohne
Wählerauftrag" und forderte sofortige
Neuwahlen.
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Von 495 abgegebenen und
gültigen Stimmen waren 256 auf den
Kandidaten Kohl entfallen. Gegen eine
Kanzlerschaft Helmut Kohls hatten 235
Abgeordnete gestimmt, vier sich der Stimme
enthalten.
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Helmut Kohl (* 1930,
† 2017), Kanzler der Bundesrepublik Deutschland
von 1982 bis 1998
Aufnahme im Jahre 1994
Mit
besonderer Genehmigung
des Bildautors Josef Albert Slominski
(slomifoto). Link:
www.slomifoto.de
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Zusammensetzung des ersten Kabinetts Kohl
(4.10.1982 - 30.3.1983): Bundeskanzler:
Helmut Kohl (CDU), Auswärtiges: Hans-Dietrich
Genscher (FDP), Inneres. Friedrich Zimmermann
(CSU), Justiz: Hans A. Engelhard (FDP),
Finanzen: Gerhard Stoltenberg (CDU), Wirtschaft:
Otto Graf Lambsdorff (FDP), Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten: Josef Ertl (FDP),
Arbeit und Sozialordnung: Norbert Blüm (CDU),
Verteidigung: Manfred Wörner (CDU), Jugend,
Familie und Gesundheit: Heiner Geißler (CDU),
Verkehr: Werner Dollinger (CSU), Post- und
Fernmeldewesen: Christian Schwarz-Schilling
(CDU), Raumordnung, Bauwesen und Städtebau:
Oscar Schneider (CSU), Innerdeutsche
Beziehungen: Rainer Barzel (CDU), Forschung und
Technologie: Heinz Riesenhuber (CDU), Bildung
und Wissenschaft: Dorothee Wilms (CDU),
Wirtschaftliche Zusammenarbeit: Jürgen Warnke
(CSU).
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In seiner
ersten
Regierungserklärung, die Helmut Kohl am 13.
Oktober 1982 abgibt, kündigt er eine
"geistig-moralische Wende" und eine
"Politik
der Erneuerung" an. Die Wirtschaftskrise soll
mit einem "Dringlichkeitsprogramm" überwunden
werden. Als Schwerpunkte nennt Kohl: 1. Die
Schaffung neuer Arbeitsplätze 2. Die Sicherung des
sozialen Netzes 3. Eine Ausländerpolitik, die sowohl
Integration als Rückführung ermöglicht. 4. Eine
Erneuerung der Grundlagen in der deutschen Außen-
und Sicherheitspolitik. 4. In der Ost- und
Deutschlandpolitik sollen die bestehenden Verträge
eingehalten und die laufenden Verhandlungen
fortgesetzt werden.
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Die Gefährdung der
Sozialversicherung führt der neue Bundeskanzler auf
die "unkorrigiert überzogenen Ansprüche an den
Staat und die soziale Sicherung" zurück. Im
Mittelpunkt einer neuen Wirtschafts- und
Gesellschaftspolitik sollen
"Freiheit, Dynamik
und Selbstverantwortung" stehen. Der Staat müsse
"auf seine ursprünglichen und wirklichen Aufgaben
zurückgeführt" und "die sozialen Leistungen von
Staat und Gesellschaft auf die wirklich
Hilfsbedürftigen" konzentriert werden.
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-
Nach der Regierungsbildung
verbleibt das Problem von Neuwahlen. Das
Grundgesetz sah keine Möglichkeit einer
Parlamentsauflösung oder vorgezogener Neuwahlen vor.
Um die Auflösung des Bundestags und Neuwahlen zu
erreichen, stellt Bundeskanzler Kohl am 17. Dezember
1982 die Vertrauensfrage. Verabredungsgemäß
enthalten sich 248 Abgeordnete von CDU/CSU und FDP
ihrer Stimme, so dass Helmut Kohl die Mehrheit
verfehlt. Dem Ersuchen um Auflösung des Bundestags
folgt Bundespräsident Karl Carstens am 7.
Januar 1983 trotz seiner verfassungsrechtlichen
Bedenken gegen das angewandte Verfahren. Seine
Entscheidung begründet er mit der "Einigkeit aller
Parteien" und mit der
"politischen
Ausnahmesituation". Das
Bundesverfassungsgericht bestätigt Mitte Februar
1983, dass der Bundespräsident, gestützt auf die
'Einschätzungs- und Beurteilungskompetenz' des
Bundeskanzlers, legitimiert gewesen sei, den
Bundestag vorzeitig aufzulösen.
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Karl Carstens
(* 1914, † 1992), deutscher Politiker (CDU)
1976 - 1979 Präsident des Deutschen Bundestages
1979 - 1984 Bundespräsident der Bundesrepublik
Deutschland
Bildquelle:
www.Bundespraesident.de |
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Bei einer Wahlbeteiligung von
89,1% bringt die vorgezogene Bundestagswahl am 6.
März 1983 eine deutliche Bestätigung der
christlich-liberalen Regierungskoalition. Die
Unionsparteien kommen bei einem Zuwachs von 4,3%
mit 48,8% der Stimmen auf das nach 1957 beste
Ergebnis ihrer Geschichte. Die
FDP verlor
zwar 3,6% gegenüber 1980, erhielt jedoch trotz der
innerparteilichen Auseinandersetzungen 7,0% der
Stimmen. Die SPD erlitt mit 38,2% einen
Verlust von 4,7%. Einen überraschenden Erfolg
verbuchen die Grünen, die mit 5,6%
Stimmenanteil erstmals in den Bundestag einziehen..
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-
CDU/CSU und
FDP
schließen am 22. März 1982 eine
Koalitionsvereinbarung auf der Basis des
Regierungsprogramms vom Oktober 1982. Bei der Wahl
des Bundeskanzlers am 29. März erhält
Helmut Kohl
271 von 486 gültigen Stimmen. Die Besetzung des
Kabinetts bleibt bis auf zwei Ressorts unverändert.
In seiner Regierungserklärung
nennt Kohl
folgende Schwerpunkte: Fortsetzung der Verständigung
mit den osteuropäischen Staaten, Verbesserung der
Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlichen
Aufschwung, Abbau der Massenarbeitslosigkeit.
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Regierungswechsel
Außenpolitik 1982 - 1987
Ost- und Deutschlandpolitik 1982 - 1987
Innenpolitik 1982 - 1987
Literaturhinweise
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Wirtschafts- und Finanzpolitik 1982 - 1987
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- Wirtschaftliche Situation 1981 - 1982
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Jahr
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Inflationsrate (in %)
|
Arbeitslose (in 1000) |
Arbeitslosenquote (in %) |
Wachstumsrate Bruttosozialprodukt (in %) |
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1981 |
6,3 |
1272 |
5,1 |
0,0 |
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1982 |
5,2 |
1833 |
7,2 |
- 1,1 |
|
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. |
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Als Folge der
Wirtschaftskrise erreicht die Zahl der Insolvenzen mit
11.916 Konkursen und Vergleichsverfahren von Unternehmen
im Jahr 1982 einen Nachkriegsrekord.
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-
Die
Beiträge zur
Arbeitslosenversicherung werden von 4%
auf 4,6% erhöht. Zugleich werden die
Zuschüsse an die Bundesanstalt für Arbeit um
1,3 Mrd. DM gekürzt.
-
Der 1977 abgeschaffte
Krankenversicherungsbeitrag für Rentner
wird wieder eingeführt.
-
Leistungsminderungen beim
Kinder- und Wohngeld.
-
Verschiebung der
Anpassungserhöhungen für
Renten
und
Sozialhilfe.
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Entsprechend der
"Angebotsorientierten Wirtschaftstheorie"
geht die Regierung Kohl davon aus, dass
steigende Unternehmergewinne zu mehr
Investitionen und zur Schaffung neuer
Arbeitsplätze führen. Eine andere Maßnahme zur
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wird im März
1984 ergriffen: Ein Vorruhestandsgesetz
soll es Arbeitnehmern vom 58. Lebensjahr an
ermöglichen, vorzeitig in den Ruhestand zu
treten, um jüngeren Arbeitslosen einen
Arbeitsplatz freizumachen.
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Nebenbei bemerkt: Am 22. Juni 1983 wird
erstmals von der US-Raumfähre 'Challenger' aus ein
mehrfach verwendbarer Satellit im All ausgesetzt und
wieder eingefangen.
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-
Eine zentrale wirtschafts- und
finanzpolitische Maßnahme lag in der
Steuerreform,
die 1986, 1988 und 1990 in drei Stufen umgesetzt
wurde und die vor allem mit
Steuerfreibeträgen
operierten. Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen
wurden durch die dreimalige Anhebung des
Grundfreibetrags entlastet. Für Familien dieser
Einkommensgruppe wurden die Kinder- und
Ausbildungsfreibeträge angehoben.
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-
Die Finanzminister der Staaten
des Europäischen Währungssystems legen im
März 1983 neue Leitkurse innerhalb des
Währungsverbundes fest. Die DM wird um 5,5%
aufgewertet. Der französische Franc, der die
Neuordnung erforderlich gemacht hatte, wird um 2,5%
abgewertet.
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|
-
Während des Jahres 1985 verfällt
der Dollar in einem Maße, dass er den deutschen
Export gefährdet. Die Forderung der USA, eine
expansive Geld- und Wachstumspolitik zu
betreiben, lehnte die Bundesregierung ab. Für sie
hat die Stabilität der DM absoluten Vorrang. Im
Gegenzug forderte die Bundesrepublik ihrerseits von
der amerikanischen Regierung eine
Politik des
Haushaltsausgleichs. Die Spannungen zwischen der
Bundesrepublik und den USA verstärken sich im Herbst
1987. Als der amerikanische Finanzminister drohte,
den Wert des Dollars noch weiter fallen zu lassen -
und damit den deutschen Export fast unmöglich zu
machen -, kam es am 19. Oktober 1987 zum
Börsenkrach. Wider Erwarten beruhigen sich
danach die Turbulenzen.
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- Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzpolitik
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- Die
wirtschaftspolitischen
Erfolge der Regierung Kohl waren zum Teil
beträchtlich. So lag das Wachstum des
Bruttosozialprodukts, das 1982 noch um 1,1%
abgenommen hatte, 1983 wieder bei 2,1%. Auch die
Inflationsrate nahm ständig ab.
Nicht erfolgreich
war die Regierung Kohl beim Kampf gegen die
Arbeitslosigkeit. Noch im Jahr 1989 gab es 2,04
Millionen Arbeitslose.
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Jahr |
Inflationsrate (in %) |
Arbeitslose (in 1000) |
Arbeitslosenquote (in %) |
Wachstumsrate Bruttosozialprodukt
(in %) |
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1982
|
5,2
|
1833
|
7,2
|
-1,1
|
|
|
1983
|
3,3
|
2258
|
8,8
|
2,1
|
|
|
1984
|
2,4
|
2266
|
8,8
|
3,1
|
|
|
1985
|
2,0
|
2304
|
8,9
|
1,9
|
|
|
|
. |
|
-
Gleichzeitig mit dem
Regierungswechsel setzte im Winter 1982/83 ein
zunächst verhaltener, allerdings lang andauernder
konjunktureller Aufschwung ein. Zunächst stiegen
die Gewinne der Unternehmen stärker als die
Investitionen. Nach 1985 nahm die
Investitionstätigkeit erheblich zu. Aufgrund des
hohen Dollarkurses stieg ab 1984 auch der Export.
Nach dem Verfall des Dollars zwischen 1985 und 1987
stagnierte zwar der Export, doch nahmen die
Ausfuhrüberschüsse weiterhin zu.
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Der
Preisverfall beim Erdöl
bewirkte Mitte der achtziger Jahre einen
Kaufkraftschub von etwa 40 Mrd. DM. Nicht zuletzt
trugen die privaten Haushalte, die durch die
Steuerreform entlastet worden waren, zur
Erhöhung
der Inlandsnachfrage bei. Begünstigt durch
Kostenminderungen und hoher Inlandsfrage ging der
zunächst moderate Aufschwung in eine Hochkonjunktur
über.
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|
-
Die Annahme, das steigende
Unternehmergewinne auch zur
Schaffung von neuen
Arbeitsplätzen führen, ging bis 1989 nur
unzureichend in Erfüllung. Ein weiterer Grund für
die hohe Arbeitslosigkeit lag in den achtziger
Jahren in der erhöhten Nachfrage nach
Erwerbstätigkeit durch geburtenstarke Jahrgänge und
insbesondere durch Frauen.
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Regierungswechsel
Wirtschafts- und Finanzpolitik 1982 - 1987
Ost- und Deutschlandpolitik 1982 - 1987
Innenpolitik 1982 - 1987
Literaturhinweise
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Außenpolitik 1982 - 1987
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-
Die
"Doppelstrategie",
nämlich einerseits Sicherheitsvorkehrungen
für den Fall eines militärischen Angriffs der
Sowjetunion zu treffen und andererseits auf die
Entspannung
zwischen West und Ost hinzuwirken,
hatte sich für die Bundesrepublik durchaus als
erfolgreich erwiesen. In seiner Regierungserklärung
von 1982 bekennt sich deshalb Helmut Kohl zum
"NATO-Doppelbeschluss" vom Dezember 1979. Er
bekräftigt ausdrücklich, dass neue amerikanische
Mittelstreckenraketen in Europa stationiert werden
sollen, falls die in Genf geführten Verhandlungen
über einen beiderseitigen Abbau des Potentials an
Mittelstreckenraketen ohne Ergebnis verlaufen.
-
Der Bundeskanzler gibt das Ziel
vor, die Beziehungen zu den USA, die am Ende der
Regierung Schmidt stark gelitten hatten, wieder zu
verbessern.
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In der
Ostpolitik stellte
sich die neue Bundesregierung auf die Grundlage der
bestehenden Verträge. Gegenüber der DDR sollte auf
bestehende Vereinbarungen aufgebaut und weitere
Regelungen zur Konfliktvermeidung festgelegt werden
(Schaffung eines "Modus vivendi"). Kohl
bekräftigte zugleich das Ziel
"Einheit in
Freiheit", wies jedoch darauf hin, dass es "nur
in historischen Zeiträumen" zu verwirklichen sei.
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- Die Stationierung der Mittelstreckenraketen
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Nebenbei bemerkt: Am 14. Juni
1982 endet Falklandkrieg zwischen Großbritannien
und Argentinien mit der Kapitulation der
argentinischen Truppen in Port Stanley.
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In seiner
Regierungserklärung vom 21. November 1983
begründet Bundeskanzler Helmut Kohl die
Stationierung der US-Mittelstreckenwaffen u. a.
damit, dass die Sowjetunion trotz mehrerer
Abrüstungsvorschläge des Westens auf ihren
Maximalforderungen beharre. Wörtlich sagte Kohl:
„Sie möchte unverändert die Aufstellung von
nuklearen Mittelstreckenwaffen in Europa vollständig
verhindern und sich das Monopol an landgestützten
Mittelstreckenraketen sichern“. In namentlicher
Abstimmung billigt der Bundestag am 22. November
1983 mit 286 gegen 225 Stimmen bei einer Enthaltung
die Entscheidung der Bundesregierung,
"fristgerecht den Beginn des Stationierungsprozesses
einzuleiten". Die Durchsetzung des Beschlusses
war ein politischer Kraftakt, den die
Bundesregierung als Nachweis ihrer
Bündnistreue
unternommen hatte.
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Am 23. November
1983, nur einen Tag, nachdem der Bundestag der
Stationierung neuer amerikanischer
Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublik
zugestimmt hatte, unterbrach die Sowjetunion
Abrüstungsverhandlungen in Genf. ( Bei diesen
Verhandlungen hatte die NATO eine
"Null-Lösung"
vorgeschlagen: Verzicht auf
die Nachrüstung, wenn die Sowjetunion ihre
Mittelstreckenraketen abgebaut hat.). Wenige
Monate später, im Frühjahr 1984, begann der
Kreml mit Gegenmaßnahmen, unter anderem mit der
Verlegung von Mittelstreckenraketen kürzere
Reichweite nach Mitteleuropa.
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-
Unter strenger
Geheimhaltung werden am 23. November 1983 die ersten
Komponenten der Pershing-II-Raketen in die
Bundesrepublik eingeflogen und zum Militärdepot
Mutlangen transportiert.
Bundesverteidigungsminister Wörner (CDU) teilt
am gleichen Tag mit, die Aufstellung der
Mittelstreckenwaffen werde zur Jahreswende 1983/84
abgeschlossen sein. Das Bundesverfassungsgericht
erklärt am 18. Dezember 1984 die Zustimmung der
Bundesregierung zur Stationierung der
Pershing-II-Raketen und Cruisemissiles für
verfassungsgemäß und weist damit die Klage der
Grünen-Bundestagsfraktion zurück.
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- Die Beziehungen zu den USA
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-
Die
US-Regierung unter
Präsident Reagan betrieb ihre Außenpolitik im
Verhältnis zu ihren Bündnispartnern als
nationale
Interessenpolitik. Bei den Genfer
Abrüstungsverhandlungen wurde die Bundesregierung
nicht konsultiert. Dies galt auch für die
antikommunistische Konfrontationspolitik
gegenüber der Sowjetunion in Reagans erster Amtszeit
(1981 - 1985) und für das Rüstungsforschungsprogramm
'Stratetic Defense Initiative' (SDI, "Krieg der
Sterne").
|
-
Mit dem
Raketenabwehrsystem SDI sollte es eines
Tages gelingen, feindliche Nuklearaketen
schon während des Anflugs auszuschalten. In
diesem Fall wäre es der Sowjetunion fast
unmöglich geworden, nach einem Angriff auf
ihr Territorium einen Gegenschlag
durchzuführen.
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-
Vom 1. bis 6. Mai 1985 besucht
US-Präsident Ronald Reagan die Bundesrepublik,
unterbrochen durch seine Teilnahme am
Weltwirtschaftsgipfel der G-7-Staaten in Bonn.
Reagan und Kohl
bringen aus Anlass des 40. Jahrestages des
Kriegsendes die Aussöhnung zwischen beiden
Völkern zum Ausdruck. Die Visite im KZ Bergen-Belsen
war erst nach heftigen Protesten in den USA und in
der Bundesrepublik gegen den Besuch des Bitburger
Soldatenfriedhofs ins Besuchsprogramm aufgenommen
worden.
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Mit dem
Abrüstungsschritt der beiden Großmächte war der
zentrale Grund für den NATO-Doppelbeschluss
weggefallen. In Europa sollen lediglich die
Gefechtsfeldwaffen (Short Range Nuclear Forces -
SNF) mit einer Reichweite unter 500 km
verbleiben. Die von Helmut Kohl propagierte
Politik der Abschreckung mit nuklearen Waffen
von kurzer, mittlerer und langer Reichweite war
praktisch aufgehoben. Im Bereich der
konventionellen Bewaffnung stand Europa einer
drückend überlegenen Sowjetunion gegenüber.
Erneut kam die Befürchtung
einer "Abkoppelung" der selbst nicht
bedrohten USA von Europa auf. Für beide deutsche
Staaten kam die Bedrohung durch die atomaren
Kurzstreckenwaffen hinzu.
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- Die Beziehungen zur Sowjetunion
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-
Die
Ostpolitik der Regierung
Kohl stand in den ersten Jahren ganz im Schatten
des NATO-Doppelbeschlusses und der konfrontativen
Beziehungen zwischen den USA und der Sowjetunion.
Die Bundesregierung will die
Entspannungspolitik
der sozial-liberalen Regierung fortsetzen, vom
NATO-Doppelbeschluss jedoch nicht abweichen.
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-
Auf ihrem Besuch
in Moskau vom 4. - 6. Juli 1983 können
Bundeskanzler Kohl
und
Außenminister Genscher
(FDP) im Gespräch mit dem
sowjetischen
Parteichef Jurij W. Andropow keine Annäherung
der sicherheitspolitischen Standpunkte erzielen.
Sowjetische Abrüstungsvorschläge werden von ihnen
abgelehnt. Dennoch erklären beide Seiten ihre
weitere Verhandlungsbereitschaft über die nukleare
Mittelstreckenraketenrüstung in Europa und ihr
Interesse, trotz der Kontroversen die
Zusammenarbeit auf wirtschaftlicher Ebene
auszubauen.
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Hans-Dietrich Genscher
(1927 - ), deutscher Außenminister von 1974 bis
1992
Bildquelle:
www.genscher.de
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- Die Beziehungen zu Frankreich
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-
Am 20. Januar 1983, also während
der Kanzlerschaft Helmut Schmidts, hatte das
französische Staatsoberhaupt
Francois Mitterand
in einer Rede vor dem Deutschen Bundestag die enge
Zusammenarbeit beider Staaten bei der Gestaltung der
Zukunft und der Sicherheit Westeuropas bekräftigt.
Mitterand betont zugleich die
eigenständige Rolle
Frankreichs in nuklearstrategischen Fragen.
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-
Am 29. September 1984 besuchen
Francois Mitterand
und
Helmut Kohl
gemeinsam zwei Soldatenfriedhöfe auf dem
Schlachtfeld von Verdun, wo im Ersten Weltkrieg
mehr als
500.000 Soldaten den Tod fanden, und gedenken den
Toten beider Weltkriege. Die beiden Staatsmänner
reichen sich über den Gräbern die Hände. Diese
symbolträchtige Geste der
deutsch-französischen
Versöhnung findet in der internationalen
Öffentlichkeit große Beachtung.
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-
Zu Beginn der Regierung Kohl
stand die Europapolitik unter dem Zeichen der
Agrar- und Budgetkrise der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft (EG) sowie der allgemeinen
wirtschaftlichen Krise. Die Maßnahmen zur
europäischen Einigung, die unter Helmut Schmidt
primär ökonomisch ausgerichtet waren,
erhielten unter Helmut Kohl zunehmend einen
politischen Charakter.
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-
Zwischen der
Bundesrepublik und Frankreich bestanden
grundlegende Interessenkonflikte. Der
französischen Regierung ging es um die
Subventionierung der eigenen Landwirtschaft
durch die Europäische Gemeinschaft. In der
Frage einer europäischen Währungsunion
strebte Frankreich "weichere" Kriterien
für eine gemeinsame Währung an. Ihr sollte
hauptsächlich die Aufgabe zukommen, die
Dominanz der DM in Europa zu brechen.
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Trotz der
unterschiedlichen Interessen gaben
Staatspräsident Mitterand und
Bundeskanzler Kohl ihr gemeinsames Ziel,
die europäische Einigung, nicht
auf.
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Nach dem Scheitern
ihrer Beratungen über Agrar-, Finanz- und
Strukturfragen bei den Sitzungen des
Europäischen
Rates im Dezember 1983 über Beitragszahlungen
Großbritanniens finden die Staats- und
Regierungschefs auf ihrer Gipfelkonferenz am 26.
Juni 1984 einen Kompromiss: Großbritanniens
Premierministerin Margaret Thatcher
kann sich
mit der Forderung nach Senkung der britischen
Beiträge weitgehend durchsetzen. Die Bundesrepublik
kann nach Zustimmung der anderen Mitgliedstaaten die
Subventionen für die deutsche Landwirtschaft
erhöhen.
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Margaret Thatcher
(*
1925), Premierministerin des Vereinigten
Königreichs von 1979 bis 1990
TIME
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Regierungswechsel
Wirtschafts- und Finanzpolitik 1982 - 1987
Außenpolitik 1982 - 1987
Innenpolitik 1982 - 1987
Literaturhinweise
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Ost- und Deutschlandpolitik 1982 - 1987
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Überraschend für viele betrieb Helmut
Kohl eine aktive Ost- und Deutschlandpolitik. Sie
verlief auf zwei Ebenen, zum einen in der ständigen Betonung
der Rechtsstandpunkte der Bundesrepublik und des
Selbstbestimmungsrechts, zum anderen in der
praktischen Zusammenarbeit mit der DDR. Eine operative
Wiedervereinigungspolitik betrieb die Bundesregierung nicht.
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Die Betonung lag auf der
Freiheit und Selbstbestimmungsrecht anstelle der
territorialen Einheit. Selbstbestimmung, so erklärte
Kohls außenpolitischer Berater
Teltschik, dem
sowjetischen Botschafter noch Ende September 1989,
bedeute in der deutschen Frage konkret: Es könne
"Einheit heißen, müsse es aber nicht zwangsläufig".
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Parallel zur offiziellen Außenpolitik
verstärkte die SPD ihre Zusammenarbeit mit der SED.
Egon
Bahr verfolgte das Konzept einer
Sicherheitspartnerschaft, das mit dem atlantischen
Sicherheitsbedürfnis der Bundesrepublik nicht vereinbar war.
Die SPD sah eine "Relativierung der Westbindung" und
eine grundsätzliche Abschwächung des Legitimationsvorbehalts
gegen die DDR vor.
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Die Regierung Kohl verfolgt das
Ziel, durch finanzielle Leistungen an die DDR
Zusicherungen über humanitäre Erleichterungen
zu erhalten. Am 29. Juni 1983 erhält die DDR einen
vom bayerischen Ministerpräsidenten
Franz Josef
Strauß (CSU) vermittelten Kredit westdeutscher
Banken über eine Milliarde DM. Im Gegenzug wird
Mitte September 1983 von der DDR eine
Verordnung
über Familienzusammenführung
bekannt gegeben.
Ende Juli 1984 übernimmt die Bundesregierung
Bürgschaften für Kredite deutscher Banken an die DDR
in Höhe von 950 Millionen DM. Als Gegenleistung
sicherte die DDR die Senkung des Mindestumtausches
für Rentner, den Abbau der Selbstschussanlagen und
zügigere Abfertigungen an der innerdeutschen Grenze
zu. Außerdem wurden die Ausreisemöglichkeiten für
DDR-Bürger erweitert.
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Nach der
Gewährung des zweiten Großkredits an die DDR
warf die 'Prawda' in Moskau der Bundesrepublik
vor, sie verfolge mit ihrer Politik die
"Unterhöhlung" der sozialistischen Ordnung der
DDR.
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Anlässlich der
Trauerfeierlichkeiten für den am 9. Februar 1984
verstorbenen Staats- und Parteichef Andropow treffen
sich erstmals Bundeskanzler Kohl
und
DDR-Staatsratsvorsitzender Honecker am 13.2.1984
in Moskau zu einem Gespräch zusammen. Mit der
Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung
über ihre Erwartungen an die am 17. Januar 1984 in
Stockholm begonnene Konferenz über Vertrauensbildung
und Abrüstung signalisieren sie ihre Bereitschaft,
den Ost-West-Dialog fortzusetzen und die
deutsch-deutschen Beziehungen weiterzuentwickeln.
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Erich Honecker
(1912 -
1994), 1976 - 1989 Vorsitzender des
DDR-Staatsrats |
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In einer
gemeinsamen Erklärung von
Bundeskanzler Kohl
und dem DDR-Staatsratsvorsitzenden Honecker
am 12. März 1985 heißt es, dass die
Unverletzlichkeit der Grenzen, die Beachtung der
territorialen Integrität und der Souveränität aller
Staaten in Europa in ihren gegenwärtigen Grenzen
eine grundlegende Bedingung für den Frieden seien.
Von deutschem Boden dürfe nie wieder Krieg, sondern
müsse Frieden ausgehen ("Deutschlanderklärung").
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Der
Besuch Honeckers in der
Bundesrepublik, der auf sowjetischen Druck hin
immer wieder verschoben worden war, kam im September
1987 zustande. Dem Bundeskanzler gelang die
schwierige Aufgabe, eine Balance zwischen der
Symbolik gleichberechtigter Zweistaatlichkeit und
dem prinzipiellen Legitimationsvorbehalt gegen das
Vorhandensein von zwei deutschen Staaten zu finden.
Kohl bekannte sich zum Verfassungsauftrag,
"in
freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit
Deutschlands zu vollenden". Allgemein wurde
Honeckers Besuch als die politische Anerkennung der
DDR durch die Bundesrepublik aufgefasst.
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Regierungswechsel
Wirtschafts- und Finanzpolitik 1982 - 1987
Außenpolitik 1982 - 1987
Ost- und Deutschlandpolitik 1982 - 1987
Literaturhinweise
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Innenpolitik 1982 - 1987
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Trotz des
Anwerbestopps von 1973 war die
Zahl der Ausländer
aufgrund von Familiennachzug und höheren
Geburtenraten nicht wesentlich zurückgegangen,
sondern auf einer Höhe über 4 Millionen verblieben.
Anfang der achtziger Jahre nahm die Anzahl der
Asylbewerber zu, so dass die Zahl der Ausländer
in der BRD 1981/82 auf über 4,6 Millionen anstieg.
Angesichts dieser Entwicklung verfolgen alle
Bundesregierungen eine Doppelstrategie von
Zuzugsbegrenzung einerseits und Förderung der
Rückführung andererseits. Auch die Integration der
Ausländer in der Bundesrepublik wird gefördert.
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In der neuen
Regierungskoalition kommt es zu erheblichen
Differenzen über das Maß und die Handhabung der
Integration. Da Rückführungen rechtlich sehr
eingeschränkt möglich waren, wurde in den achtziger
Jahren die Anzahl der Ausländer in der
Bundesrepublik nicht wesentlich gesenkt. Die
Integrationsmaßnahmen traten auf der Stelle.
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Die
IG Metall
beginnen im
Mai 1984 in den Tarifgebieten
Nordwürttemberg/Nordbaden und Hessen
Schwerpunktstreiks in der Metallindustrie. Die
Strategie der Gewerkschaft ist es, gezielt
Zulieferbetriebe zu bestreiken und somit die
Produktion in den weiter verarbeitenden Betrieben
lahm zu legen. Die Bundesanstalt für Arbeit
muss laut Arbeitsförderungsgesetz an diejenigen
Betroffenen Lohnersatzleistungen zahlen,
deren Betrieb außerhalb der umkämpften Tarifbezirke
lag. Um diese Zahlungen in Zukunft zu vermeiden,
bringt die Bundesregierung 1985 einen
Gesetzesentwurf zur "Sicherung der Neutralität
der Bundesanstalt für Arbeit bei Arbeitskämpfen"
ein. Die im März 1986 verabschiedete Änderung des
Gesetzes schränkt die Gewährung von Leistungen durch
die Bundesanstalt für Arbeit an durch einen Streik
mittelbar von Kurzarbeit bzw. Arbeitslosigkeit
betroffene Arbeitnehmer ein.
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Bei dem siebenwöchigen
Arbeitskampf in der Metallindustrie müssen
nahezu die gesamte Automobilindustrie und ihre
Zulieferbetriebe zeitweise ihre Produktion
einstellen. Nach der Schlichtung durch den
SPD-Politiker Georg Leber vereinbaren die
Tarifparteien, die Wochenarbeitszeit auf 38,5
Stunden zu senken. Da auch andere Branchen mit
Arbeitszeitverkürzungen folgen, sinkt die
Wochenarbeitszeit im gesamtwirtschaftlichen
Durchschnitt auf 39 Stunden.
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Erstmals seit dem
Scheitern der „Konzertierten Aktion“ treffen am
6.9.1985 in Bonn Bundesregierung,
Arbeitnehmervertreter und Delegierte des Deutschen
Gewerkschaftsbundes DGB zusammen. Während sich
Vertreter der Regierung über Verlauf und Ergebnis
des Gesprächs zufrieden zeigen, erneuert der
DGB-Vorsitzende Ernst Breit trotz tendenzieller
Übereinstimmung in Einzelfragen seine Kritik an der
Politik der „beschäftigungspolitischen
Tatenlosigkeit und des kontraproduktiven
Sozialabbaus“ der Regierung.
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Forschung:
Das
Bundeskabinett billigt im März 1984 das "Programm
Umweltforschung und Umwelttechnologie 1984 - 1987",
in dem es Förderungsmittel im Umfang von 2 Mrd. DM
bereitstellen will.
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5. April 1984: Als erstes Land
der Bundesrepublik verankert Bayern den
Umweltschutz in der Verfassung
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Parteienfinanzierung: Ende
Oktober 1983 einigen sich die Parteiführungen von
CDU, CSU und FDP als Konsequenz aus einer
Parteispendenaffäre (Flick-Affäre) auf eine
Neuregelung. Großspenden über 20.000 DM sind
steuerrechtlich nur abzugsfähig, wenn der Spender im
Rechenschaftsbericht ausgewiesen wird.
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Regierungswechsel
Wirtschafts- und Finanzpolitik 1982 - 1987
Außenpolitik 1982 - 1987
Ost- und Deutschlandpolitik 1982 - 1987
Innenpolitik 1982 - 1987
Literaturhinweise
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Allen
Schülern und Studenten, die gerade eine Prüfung zu bestehen
haben, wünschen wir viel Erfolg. Wir drücken auch die
Daumen für diejenigen, die eine Klausur schreiben müssen oder
eine Hausarbeit bzw. Referat anzufertigen haben.
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Literaturhinweise
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Dülfer, Jost
|
Europa im
Ost-West-Konflikt 1945 - 1990 (Oldenbourg Grundriss der
Geschichte 18). München 2004
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Dreher, Klaus
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Helmut Kohl. Leben mit
Macht. Stuttgart 1998
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Gaddum, Eckart
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Die deutsche
Europapolitik in den 80er Jahren. Interessen, Konflikte
und Entscheidungen der Regierung Kohl. Paderborn 1994
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Görtemaker, Manfred
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Geschichte der
Bundesrepublik Deutschland von der Gründung bis zur
Gegenwart. 1999
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Hillgruber, A.
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Deutsche Geschichte 1945
- 1986. Die "deutsche Frage" in der Weltpolitik. 6.
überarbeitete Auflage. Stuttgart 1987.
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Mählert, Ulrich
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Kleine Geschichte der
DDR. München 1999
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Recker, Marie-Luise
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Geschichte der
Bundesrepublik Deutschland. München 2002.
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Risse-Kappen, Thomas
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Die Krise der
Sicherheitspolitik. Neuorientierungen und
Entscheidungsprozess im politischen System der
Bundesrepublik Deutschlan 1977 - 1984. Mainz 1988.
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Die Bundesrepublik
Deutschland 1969 - 1990, Oldenbourg Grundriss der
Geschichte. München 2004
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Schöllgen, Gregor
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Die Außenpolitik der
Bundesrepublik Deutschland. Von den Anfängen bis zur
Gegenwart. München 1999
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Schöllgen, Gregor
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Geschichte der
Weltpolitik von Hitler bis Gorbatschow 1941 - 1991,
München 1996
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Schwarz, Hans-Peter
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Das Gesicht des
Jahrhunderts, Berlin 1998
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Staritz, Dieter
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Geschichte der DDR.
Frankfurt am Main 1996
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Steininger, Rolf
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Deutsche Geschichte,
Darstellung und Dokumente in vier Bänden, Frankfurt am
Main 2002. Band 4: 1974 bis zur Gegenwart (499 Seiten,
Fischer Taschenbuch 15583).
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Stöver, Bernd
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Die Bundesrepublik
Deutschland. Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002.
144 Seiten
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Stand: 21.01.2019 Copyright © 2019 Geschichts- und Kulturverein Köngen
e.V. Autor: Dieter Griesshaber
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