Die Welt des späten
Mittelalters (1250 - 1400)
Das Ende der Luxemburger
und der Aufstieg der Habsburger Kaiserdynastie (1400 - 1517)
Die Reformation von
Luthers Anschlag der 95 Thesen bis zum Wormser Reichstag (1517 - 1521)
Der Dreißigjährige Krieg
(1618 - 1648)
Vom Westfälischen Frieden
(1648) bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen (1740)
Der Aufstieg Preußens zur
europäischen Großmacht (1740 - 1763)
Die Französische
Revolution bis zum Ende der Diktatur Robespierres (1789 - 1794)
Deutschland in der Zeit der
Französischen Revolution und der Herrschaft Napoleons (1789 - 1815)
Restauration und
Revolution (1815 - 1830)
Monarchie und Bürgertum (1830
- 1847)
Die Revolution von
1848/49
Von der gescheiterten
Revolution 1848 bis zur Gründung des Deutschen Reiches 1871
Die Innen- und Außenpolitik
Bismarcks (1871 - 1890)
Das Deutsche Kaiserreich
von 1890 bis zum Ausbruch der Ersten Weltkriegs 1914
Die Industrielle
Revolution in England und Deutschland (1780 - 1914)
Europäischer
Kolonialismus und Imperialismus (1520 - 1914)
Der Erste Weltkrieg (1914 -
1918)
Der Weg zur Weimarer
Republik 1918 - 1919
Der Kampf um die Staatsgewalt
in der Weimarer Republik (1919 - 1933)
Die Machtübernahme der NSDAP
und die Errichtung der Diktatur Hitlers (1933 - 1939)
Der Zweite Weltkrieg (1939
- 1945)
Der Weg in die Teilung
Deutschlands (1945 - 1949)
Der Kalte Krieg: Vom
Kriegsende 1945 bis zum Bau der Berliner Mauer 1961
Die Ära Adenauer (1949 -
1963)
Die Kanzlerschaft Ludwig
Erhards 1963 - 1966
Kalter Krieg Teil 2: Von
der Kubakrise 1962 bis zur Auflösung der Sowjetunion 1991
Die Zeit der Großen
Koalition 1966 - 1969
Die Ära Brandt (1969 - 1974)
Die Kanzlerschaft Helmut
Schmidts (1974 - 1982)
Die Kanzlerschaft Helmut
Kohls von 1982 bis 1987
Die Kanzlerschaft Helmut
Kohls von 1987 - 1989
Der Weg zur
Wiedervereinigung Deutschlands (Teil I: Die DDR von den siebziger Jahren
bis zum Fall der Mauer im Jahr 1989)
Vom Fall der Berliner
Mauer bis zur deutschen Einheit (1989 - 1990)
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Deutschland im Jahre 1933
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- Politische Machtblöcke nach dem Ersten Weltkrieg
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Demokraten (SPD, DDP,
Zentrum): Vertreter eines
parlamentarischen Regierungssystems. Die
'Demokraten' hatten infolge der kriegsbedingten
Spaltung der Sozialdemokraten ihre absolute Mehrheit
im Reichstag verloren. Auch das
Amt des
Staatsoberhaupts, das wegen seiner großen
Vollmachten besonders wichtig war, musste an die
Monarchisten abgegeben werden (Grund: Hoher
Stimmenanteil für den Kandidaten der KPD bei der
Wahl des Reichspräsidenten).
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Monarchisten (DNVP, DVP):
Anhänger eines konstitutionellen
Regierungssystems. Nach dem Verlust der
Staatsgewalt im Oktober 1918 (Einführung eines
parlamentarischen Systems) sahen die Monarchisten ab
1930 die Gelegenheit, unter Einsatz der Vollmachten
des von ihnen gestellten Reichspräsidenten
Hindenburg wieder ihre alte Machtposition zu
erlangen. Im Reichstag waren sie in der Minderheit.
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In der Folge des Krieges waren
zwei neue Parteien entstanden, die
'Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei! (
NSDAP) und
die 'Kommunistische Partei Deutschlands' (KPD). Beide strebten weder das alte
konstitutionelle noch das neue parlamentarische
System an sondern die Diktatur ihrer Partei.
Dies machte die Entscheidung im direkten Machtkampf
zwischen den Monarchisten und den Demokraten
unmöglich!
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Der NSDAP
konnte man nicht einfach beitreten.
Jeder musste nach den Statuten einen
persönlich unterschriebenen
Aufnahmeantrag stellen,
deutscher Staatsangehöriger,
"unbescholten" und "arischer Abkunft"
sein. Freimaurer und Angehörige
sonstiger Geheimorden sowie katholische
Geistliche waren zeitweise von der
Mitgliedschaft in der NSDAP
ausgeschlossen. In der 20 Jahren ihrer
Existenz nach der Neugründung 1925 stand
die Partei nur während gut der Hälfte
der Zeit allen offen. Zwischen Mai 1933
und April 1937 sowie zwischen Februar
1942 und Mai 1945 war sie komplett für
die Allgemeinheit geschlossen. Eintreten
konnten nur bestimmte Personen wie
HJ-Führer und Angehörige des
NS-Frontkämpferbundes, der
NS-Betriebszellenorganisation oder
Kriegsheimkehrer.
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- Die Machtübertragung an Hitler und die NSDAP
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Die Monarchisten glauben, Hitler
und die NSDAP für ihr eigenes Ziel, die
Wiedererlangung der im Oktober 1918 verlorenen
Macht, einsetzen zu können. Deshalb beteiligen sie
Hitler an der Staatsgewalt.
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30. Januar 1933:
Der greise
Reichspräsident Hindenburg ernennt Hitler zum
Reichskanzler. Eine Koalitionsregierung ("Regierung
der nationalen Konzentration") aus
DNVP und
NSDAP wird gebildet. Im neuen Kabinett befinden
sich nur drei Mitglieder der NSDAP (Hitler als
Reichskanzler, Frick als Innenminister, Göring als
Minister ohne Geschäftsbereich). Hitler verspricht,
die Zusammensetzung der Regierung unverändert zu
lassen.
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Adolf Hitler
(1889 -
1945), deutscher Reichskanzler (1933 -1945),
Führer der Nationalsozialisten
DHM
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Reichspräsident Hindenburg wollte eine
Regierung, die sich auf
alle Kräfte
der nationalen Rechten stützte. Sein Ziel
war es, ein politisch geeintes Volk "frei von
Parteizwang" und "weg von Eigensucht" zu
schaffen. Von Hitler versprach er sich die
Erfüllung dieses Ziels. Die
Deutschnationale
Volkspartei (DNVP) und der 'Stahlhelm,
Bund der Frontsoldaten', hatten schon im
Oktober 1931 ein Zweckbündnis mit den
Nationalsozialisten geschlossen (Harzburger
Front).
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Schon
während der Kabinettsumbildung forderte
Hitler die Auflösung des Reichstags
und Neuwahlen.
Hitler hoffte, so
eine parlamentarische Mehrheit zu erlangen, die ihm die immer schon angestrebte Zerschlagung der Demokratie
erlaubte. Zugleich wusste er, dass ihm die Parlamentsauflösung
die Möglichkeit eröffnete,
sieben Wochen lang mit Notverordnungen zu regieren.
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- Die Aufhebung der Grundrechte und die Beseitigung des
Parlamentarismus
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Am 4. Februar 1933 wurde
die "Verordnung
zum Schutz des deutschen Volkes"
erlassen. Bereits diese Verordnung ermöglichte es
der Regierung unter dem Vorwand, Gefahr abzuwehren,
sozialdemokratische und kommunistische Versammlungen
und Zeitungen zu verbieten sowie öffentliche Kritik
zu unterdrücken.
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Die Brandstiftung im Reichstagsgebäude
durch einen Einzeltäter am 27. Februar 1933
wussten die neuen Machthaber instinktsicher für ihre
Zwecke auszunutzen. Die NSDAP sprach von einem
kommunistischen Komplott. Bereits am 28.
Februar wird Deutschland mit der vom
Reichspräsidenten Hindenburg erlassenen
„Notverordnung zum Schutze von Volk und Staat“
in einen permanenten Ausnahmezustand versetzt.
Elementare Grundrechte der Weimarer Verfassung
wurden „bis auf weiteres außer Kraft gesetzt“, die
Selbstständigkeit der Länder drastisch
eingeschränkt.
Die monarchistischen Regierungsmitglieder
hatten dieser Verordnung zugestimmt.
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Die
„Notverordnung zum Schutze von Volk und
Staat“ sollte
gleichsam zum „Grundgesetz“ des so
genannten „Dritten Reiches“ werden. Sie war
ein unbefristeter und uneingeschränkter
Freibrief für den Ausbau der Diktatur.
Verdächtige und unerwünschte Personen
konnten von nun an ohne Anklage, Beweise und
einen Rechtsbeistand verhaftet werden.
Keiner durfte mehr öffentlich frei seine
Meinung äußern. Presse-, Vereins- und
Versammlungsfreiheit gehörten der
Vergangenheit an.
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Die Reichstagswahlen vom
5. März 1933 brachten für die NSDAP nicht
die erwartete Mehrheit. Nur 43,9 % der Deutschen
stimmten bei einer Wahlbeteiligung von 88,7 % für
die Partei Hitlers. Zusammen mit den konservativen
Bündnispartnern reichte das für die Fortsetzung der
Regierung. Ein Drittel der Wähler (30,4%) stand
immer noch hinter den Parteien der Weimarer
Koalition (SPD, DDP, Zentrum). Die KPD erhielt 12,3
% der Stimmen.
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Die Wahlen waren nicht mehr frei, weil die mit
der NSDAP konkurrierenden Parteien
mit Hilfe des
Staatsapparats massiv benachteiligt und verfolgt
wurden. Die staatlich gelenkte Gewalt und Propaganda
verband sich mit dem Terror der Straße. Hitler
selbst hatte sich dem Volk als
Vollstrecker eines
göttlichen Auftrags angeboten, der die nationale
Wiedergeburt herbeiführen werde.
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Am
21. März 1933 wurde
der neu gewählte Reichstag feierlich in der
Potsdamer Garnisonskirche eröffnet. Hitler
nutzte diese Gelegenheit, um sich
propagandaträchtig an der Seite des
Reichspräsidenten Hindenburg zu zeigen.
Bereits am 22. März 1933 wird das KZ Dachau als
erstes SS-geführtes Konzentrationslager
eingerichtet. Insgesamt entsteht ein KZ-System mit
24 Haupt- und über 1000 Außenlagern. Die Häftlinge
werden aus politischen oder "rassistischen" Gründen
interniert.
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Bereits Anfang März
verfügte Hitler über eine große
Exekutivmacht. Was ihm zur Errichtung einer
Diktatur noch fehlte, war das Zugriffsrecht
auf die Gesetzgebung. Kaum war der
Reichstag eröffnet, forderte Hitler angesichts der
angeblichen Notlage von diesem Parlament nichts
weniger als die Selbstaufgabe. Vier Jahre lang
wollte er ohne Hinzuziehung des Parlaments selbst
Gesetze erlassen können, selbst solche, die
verfassungswidrig waren.
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Am 23. März 1933 stimmte der
Reichstag mit der erforderlichen die Verfassung
ändernden Mehrheit dem "Gesetz zur Behebung
der Not von Volk und Reich", dem so
genannten 'Ermächtigungsgesetz' zu. Die anwesenden
94 SPD-Mitglieder (15 saßen in Haft!) lehnten das
Gesetz geschlossen ab. Die Mandate der Kommunisten
wurden nachträglich aufgehoben.
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Mit dem
Ermächtigungsgesetz hatte die
Legislative
(Parlament) der Exekutive (Regierung) für
zunächst 4 Jahre die Befugnis erteilt, Gesetze
zu erlassen. Das Prinzip der Gewaltenteilung
war aufgehoben. Hitler war jetzt auch unabhängig
von den Notverordnungen des Reichspräsidenten.
Dieser war praktisch entmachtet. Das
Ermächtigungsgesetz etablierte die
nationalsozialistische Diktatur
und öffnete
den Weg zur Gleichschaltung von Staat und
Gesellschaft. 1937 wurde das
Ermächtigungsgesetz auf weitere vier Jahre, 1943
auf unbestimmte Zeit verlängert. Die Weimarer
Verfassung bestand immer noch, sie war nur
stark ausgehöhlt; der Reichstag wird formell
nicht aufgelöst.
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Auszüge aus dem
"Ermächtigungsgesetz"
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Art. 1.
Reichsgesetze können
außer in dem in der Reichsverfassung vorgesehenen Verfahren auch
durch die Reichsregierung
beschlossen werden.
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Art. 2.
Die von der
Reichsregierung beschlossenen
Reichsgesetze können von der
Reichsverfassung abweichen,
soweit sie nicht die Einrichtung des
Reichstags und des Reichsrats als
solche zum Gegenstand haben. Die
Rechte des Reichspräsidenten bleiben
unberührt.
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Art. 3. Die von der
Reichsregierung beschlossenen Reichsgesetze werden vom
Reichskanzler ausgefertigt und im Reichsgesetzblatt verkündet.
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Art. 4.
Verträge des Reichs mit
fremden Staaten, die sich auf Gegenstände der
Reichsgesetzgebung beziehen, bedürfen nicht der Zustimmung der
an der Gesetzgebung beteiligten Körperschaften. Die
Reichsregierung erlässt die zur Durchführung dieser Verträge
erforderlichen Vorschriften.
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Art. 5. Dieses Gesetz tritt mit
dem Tage seiner Verkündung in Kraft. Es tritt mit dem 1. April
1937 außer Kraft; es tritt ferner außer Kraft, wenn die
gegenwärtige Reichsregierung durch eine andere abgelöst wird.
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- Die Ausschaltung der Gewerkschaften und der Parteien
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Mit den Worten Hitlers sollten
alle diejenigen "mundtot" gemacht werden, "die dem
Volke schaden". Schaden richteten nach der
Auffassung der Nationalsozialisten neben den
Juden vor allem die
Kommunisten, aber
auch die Sozialdemokraten an. Ab Februar 1933
galten die Kommunisten praktisch als
vogelfrei. Viele ihrer führenden Köpfe emigrierten
oder wurden in die im März errichteten
Konzentrationslager gesperrt.
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Die Gewerkschaften wurden
am 2. Mai 1933, kurz nach der gemeinsamen
Feier des "Tages der Arbeit", durch
Überfallkommandos ausgeschaltet und ihre
leitenden Funktionäre eingesperrt. Ihr
potentielle Widerstandskraft wurde durch die
gewaltsame Überrumplung innerhalb von
wenigen Wochen gebrochen.
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Die
Gewerkschaften sagten sich bereits im
März 1933 von der SPD los. In der
Hoffnung, ihre Organisation erhalten zu
können, biederten sie sich - allerdings
ohne Erfolg - bei den
Nationalsozialisten an. Am 2. Mai wurden
führende Gewerkschaftler verhaftet und
das Vermögen der Organisation
eingezogen.
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Die
Sozialdemokraten hatten, wie auch die
Kommunisten, zu spät erkannt, dass mit
der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler
am 30. Januar die Machtübernahme durch
eine Bewegung begann, die zu
Unterdrückung und Umsturz entschlossen
war. Als sie die Gefahr erkannten, waren
sie bereits Opfer der politischen
Verfolgung.
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Im März 1933
kam es im Zuge einer „Aktion wider den undeutschen
Geist“ zu einer organisierten und systematisch
vorbereiteten Verfolgung jüdischer,
marxistischer und pazifistischer Schriftsteller.
Dabei handelte es sich um eine von der
‚Deutschen Studentenschaft‘ geplante und
durchgeführte Aktion unter Führung des
‚Nationalsozialistischen Deutschen
Studentenbundes‘.
Anfang
April 1933 rief die ‚Deutsche Studentenschaft‘ die
Universitäten zur Mobilisierung gegen den „jüdischen
Zersetzungsgeist“ auf.
„Kampfausschüsse“ der
Universitäten sollten die Bibliotheken nach
„zersetzendem Schrifttum“ durchforsten.
-
Höhepunkt
waren die am 10. Mai 1933 in Berlin
und in 21 anderen deutschen Universitätsstädten groß
inszenierten öffentlichen
Bücherverbrennungen, bei denen unter
anderen Werke von Karl Marx, Sigmund Freud, Thomas
Mann, Heinrich Mann, Erich Maria Remarque, Bertold
Brecht, Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Carl von
Ossietzky, Lion Feuchtwanger und Alfred Kerr
von
Studenten, Professoren und NS-Organen den Flammen
übergeben
wurden.
In Berlin begleitete Goebbels die
Bücherverbrennung , die in Deutschland zumeist mit
Gleichgültigkeit aufgenommen wurde, mit einer
Schmährede gegen die „verfemten“ Autoren, die in der
NS-Kunst und Kultur keinen Platz finden sollten.
Im
Jahr 1934 umfassten die „Schwarzen Listen“
mehr als 3.000 Titel verbotener Bücher und
Schriften. Der
Buchhandel unterstützte
die Nationalsozialisten tatkräftig bei der Auslese.
Das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels
veröffentlichte die Verbotslisten.
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Die
Bücherverbrennung war nicht einmalig in der
deutschen Geschichte.
Schon 1817 hatten deutschnationale Studenten
auf ihrem Wartburgfest zur
Erinnerung an die „Völkerschlacht“ gegen
Napoleons Truppen den „Code Napoléon“ und
Werke jüdischer Autoren ins Feuer
geschleudert. Der Dichter Heinrich
Heine (1797 – 1856) schrieb damals:
„Dies war ein Vorspiel nur, dort wo man
Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende
Menschen“. Er behielt Recht: Die
Bücherverbrennung durch die
Nationalsozialisten war nur das Vorspiel zum
Mord an Europas Juden.
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Deutschland im Jahre 1933
Innenpolitik Hitlers
Außenpolitik Hitlers
Literaturhinweise
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Der organisatorische Ausbau des
nationalsozialistischen Staates
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- Die Aufhebung des Föderalismus
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Föderalismus:
Beteiligung der Länder an der Gesetzgebung und der
Verwaltung des Gesamtstaates. Art. 60 der Weimarer
Verfassung bestimmte: "Zur Vertretung der deutschen
Länder bei der Gesetzgebung und Verwaltung des
Reichs wird ein Reichsrat gebildet". Der
Reichsrat war die Vertretung der Landesregierungen.
-
Anfang
1933 hatten die Nationalsozialisten in den meisten
deutschen Ländern noch keine parlamentarische
Mehrheiten. Nach den Reichstagswahlen vom 5. März
1933 behauptete die Reichsregierung kurzerhand, dass
in den Ländern die öffentliche Sicherheit nicht mehr
gewährleistet sei. Deshalb sollten
Reichskommissare in Zusammenarbeit mit der SA
die Landesregierungen verdrängen. Klagen der Länder
gegen dieses verfassungswidrige Vorgehen blieben
wirkungslos.
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Der Nationalsozialismus bricht
mit der Zerstörung des Föderalismus eine Tradition
des deutschen Verfassungslebens. Der Vorgang beginnt
mit Gewaltmaßnahmen gegen die Länder und steigert
sich am 31. März 1933 mit dem
"Gesetz zur
Gleichschaltung der Länder mit dem Reich",
welches die Regierung kraft ihrer Vollmacht aus dem
Ermächtigungsgesetz erließ. Das Wahlverhältnis der
Parteien aus der Reichstagswahl musste vom Landtag
und den Gemeinden übernommen werden. In das
Landesparlament durften nur noch von der NSDAP
gewünschte Personen einziehen.
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Artikel 1: "Die
Volksvertretungen der Länder werden
aufgehoben".
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Artikel 2: "Die
Hoheitsrechte der Länder gehen auf das Reich
über".
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Artikel 4: "Die
Reichsregierung kann neues Verfassungsrecht
setzen".
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- Die Zweiteilung von Staat und Partei
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- Die
herkömmlichen
Einrichtungen des Staates, die Verwaltung und
die Reichswehr , blieben weitgehend in den Händen
der Monarchisten.
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- Neue Einrichtungen (oder
umgestaltete herkömmliche) wurden der NSDAP
überantwortet. Diese Partei konnte dem Staat nicht
nur Weisungen erteilen, sondern übernahm auch einen
Teil der Staatsorgane.
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- Der NS-Staat entwarf sich kaum
oder gar nicht gerichtlich nachprüfbaren
Einschränkungen der Gewalt.
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- Die Sicherung der NS-Herrschaft
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- Herkömmlicherweise
unterstand die Polizei in Deutschland den
Ländern.
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- Im
März 1933
werden in den Ländern nationalsozialistische
Polizeikommissare eingesetzt.
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- Als mit dem "Gesetz über
den Neuaufbau des Reichs" vom
30. Januar 1934
die Selbständigkeit der Länder aufgehoben
wurde, ging auch die Polizeihoheit auf das
Reich über. Am 17.
Juni 1936 wurde
Heinrich Himmler zum "Chef der Deutschen
Polizei". Er unterstand dem Innenminister,
nahm jedoch von diesem keine Weisungen
entgegen.
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Heinrich
Himmler (* 1900, † 1945),
deutscher Politiker der NDSAP |
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- Die Nationalsozialisten
richteten ihr besonderes Augenmerk auf die
Politische Polizei, die es neben der
Schutz- und Kriminalpolizei schon in der
Weimarer Republik gegeben hatte. Es entstand
die Geheime Staatspolizei, die
Gestapo.
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- Die Polizeigewalt wurde
den Organen der Regierung entzogen und der
SS überantwortet, die ein Organ der
NSDAP war.
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- Innerhalb der Polizei
übernahmen Sicherheitspolizei
und
Sicherheitsdienst (SD) die Aufgabe der
Abwehr von möglicherweise drohenden
Gefahren. Dazu gehörte auch die Verfolgung
der Juden. Die Leitung der SD hatte
Heydrich.
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Reinhard
Heydrich (* 1904, †
1942), Chef der
Sicherheitspolizei (Gestapo und Kripo) und des
Sicherheitsdienstes
Bildquelle: bpk, Berlin
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Die SA wurde von
Ernst Röhm und anderen ehemaligen
Offizieren des Ersten Weltkriegs als
uniformierte und bewaffnete Kampf-, Schutz-
und Propagandatruppe für Hitlers NSDAP
gegründet. Die braunen Uniformen der SA
prägten bald das Straßenbild. Nach dem Motto
"Jugend führt Jugend" sprach man die jungen
Leute an, die sich, angeführt von
Weltkriegsveteranen, austoben durften. Das
Symbol der SA war der Kämpfer mit dem
vorgereckten Kinn, den Sturmriemen
herabgezogen. Auch in den Kleinstädten und
Dörfern demonstrierte die SA für Hitler,
Volk und Vaterland.
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Die Jahre vor
Hitlers Machtantritt 1933 war die
große Zeit der SA. Ernst Röhm sagte: "Die SA
ist der Wegbereiter des Neuen Reiches." Zu
diesem Zweck gliederte er mit mehr oder
weniger Druck alle Konkurrenzverbände in die
SA ein, unter ihnen den "Stahlhelm"
mit einer halben Million Mitgliedern. Anfang
1934 zählte der gesamte Stoßtrupp mehr als
drei Millionen Mitglieder.
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Nach der
Machtergreifung der
Nationalsozialisten 1933 wurde die
SA zum Teil als Hilfspolizei zur
Verfolgung von politischen Gegnern und Juden
eingesetzt. Die ersten
Konzentrationslager wurden bereits 1933 von
SA-Leuten betrieben, und die SA war
maßgeblich an der Planung und Ausführung des
Holocaust in Südosteuropa beteiligt. Von
Kriegsbeginn an fühlte sich die SA für die
vormilitärische Ausbildung der jungen Leute
zuständig. Auch die Verbreitung der
nationalsozialistischen Ideologie in der Jugend
zählte auch noch während des Krieges zu
ihren Aufgaben. Die Vorstellung von einer nach
1934 entmachteten SA ist nur für den
Einsatz als kämpfende Truppe richtig. (Quelle: Daniel Siemens:
Sturmabteilung - Die Geschichte der SA,
München 2019)
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Insoweit der SS auch die
Polizei unterstellt war, oblag ihr die
Gewährleistung der inneren Sicherheit
des Staates. Die Unterdrückung politischer
Gegner unterlag ebenfalls ihrer
Zuständigkeit. Durch Gestapo und SS werden
unbequeme oppositionelle Persönlichkeiten
der Rechten wie der Linken, der
Konservativen wie des Zentrums und der
Arbeiterbewegung umgebracht.
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Grundlage des
organisatorischen Aufbaus ist die sorgfältig
gegliederte, zu blindem Gehorsam
verpflichtete Partei, die jede Regung
des Volkslebens überwacht. Leitbild des
Nationalsozialismus ist die
'Volksgemeinschaft' (Einebnung aller
Klassenunterschiede,
Gesinnungsgemeinschaft). Ausgestoßen aus der
Volksgemeinschaft waren Angehörige
nicht-arischer Rassen, Kommunisten und
Sozialisten (das Judentum war für die
Nationalsozialisten keine Religion, sondern
eine Rasse).
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Ende 1933
waren 28 Prozent der 14- bis
18-Jährigen in der
Hitler-Jugend (HJ)
organisiert, Ende 1934
bereits 42,9 Prozent (rund
1.260.000 Jugendliche) und
1935 - nach ihrer
gesetzlichen Festsetzung zur
alleinigen
Staatsjugendorganisation -
49 Prozent (etwa 2.040.000
Jugendliche). Der Anteil der
im Jungvolk der
Hitler-Jungend erfassten 10-
bis 14-jährigen Kinder
bezogen auf die Gesamtzahl
dieser Altersgruppe hatte
sich von 32 Prozent Ende
1933 schon 1934 auf 48,8
Prozent erhöht.
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Der
Druck, Mitglied in der
Hitler-Jugend zu werden,
ging insbesondere von den
Schulen aus. Viele Lehrer
waren bereits 1933 der NSDAP
beigetreten. An höheren
Schulen war der Anteil der
HJ-Mitglieder höher als an
den Volks- und
Berufsschulen.
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1. Dezember 1936: HJ
wird Pflichtorganisation für 10-18
Jährige. Auch die Mitgliedschaft im
"Bund Deutscher Mädel"
wird seit 1936 verpflichtend.
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Nichtmitgliedschaft bedeutete
Widerstand gegen den
Nationalsozialismus
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Reichsarbeitsdienst
(RAD): ein halbes
Jahr für alle jungen Männer und Frauen
(Pflichtorganisation ab 26.6.1935),
paramilitärische Ausbildung, Voraussetzung
für das Universitätsstudium. Konstantin
Hierl ist Reichsarbeitsführer (seit
7.7.1934)
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Deutsche Arbeitsfront
(DAF) unter der
Führung von Robert Ley (ab
10.5.1933). Diese Organisation tritt an die
Stelle der gewaltsam aufgelösten freien
Gewerkschaften und der Unternehmerverbände.
Die Aufgabe der DAF war die
nationalsozialistische Schulung (bzw.
Indoktrination) und Überwachung ihrer
Mitglieder (Arbeiter, Angestellte und
Unternehmer). Die Betriebe wurden mit
nationalsozialistischen Funktionären
durchsetzt. Die Mitgliederzahl stieg von 14
Millionen 1934 auf 25 Millionen im Jahr
1942.
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Der
Reichsnährstand,
gegründet am 13.9.1933, war eine
Organisation, die alle Betriebe, Personen
und Verbände der Ernährungswirtschaft
zwangsweise zusammenfasste. Sie
unterstand der Leitung des
"Reichsbauernführers"
Walter Darré,
der zugleich das Amt des Reichsministers für
Ernährung und Landwirtschaft bekleidete.
Die volle agrarische Autarkie sollte durch
Schutz vor dem Wettbewerb mit dem Ausland
erreicht werden. Ein gleichbedeutendes Ziel
Darrés war es, das für ihn "rassisch
gesunde" Bauerntum zu fördern und damit
einen Beitrag zur Erhaltung der "nordischen
Rasse" zu liefern.
1939 hatte der
Reichsnährstand über 14 Millionen
Mitglieder.
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Die NS-Frauenschaft
wurde 1931 von den NSDAP gegründet. Die
meisten großen Frauenverbände waren 1933
nach der Machtübernahme Hitlers aufgelöst
worden. Das 'Deutsche Frauenwerk'
bestand weiterhin als Dachverband der
verbliebenen Frauenvereine, war jedoch eng
mit der NS-Frauenschaft verbunden.
Reichsführerin beider Organisationen war ab
1934 Gertrud Scholtz-Klink. Die
NS-Frauenschaft sollte durch Schulungen die
private Lebensführung der Frauen im Sinne
der nationalsozialistischen Ideologie
beeinflussen. Die Frauen sollten möglichst
viel "erbgesunde" Kinder in die Welt setzen
und sie anschließend zu wertvollen
Mitgliedern einer "wehrhaften
Volksgemeinschaft" erziehen.
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Flugblatt der
Freizeitorganisation "Kraft durch
Freude"
Bildquelle: Phönix-
Illustrationsdruck- und Verlag GmbH
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- Auch die
Reichskulturkammer
unter der Leitung von
Goebbels ist eine Zwangsorganisation.
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- Machtkonzentration in der Hand Hitlers
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Der
Tod des Reichspräsidenten
von Hindenburg am 2. August.1934 gibt Hitler die
Gelegenheit, die Konzentration der Macht in
seiner Hand fortzuführen: Er vereinigt die Ämter des
Reichspräsidenten und des Reichskanzlers. Damit war
er auch der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Die
Soldaten gelobten dem "Führer" ihre Bereitschaft zu
"unbedingtem Gehorsam". (Bisher war die Reichswehr
auf die Verfassung vereidigt gewesen und nicht auf
eine einzelne Person).
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Über die
Vereinigung der Ämter gab es am 19. August 1934
eine Volksabstimmung. Die Wahlbeteiligung
lag über 95%, davon 89% Ja-Stimmen. Damit wird
Hitler legitimer
Nachfolger Hindenburgs
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Auch die
Reichsregierung
wurde ihrer Macht beraubt. Sie tagte ab 1933 immer
seltener und nach vier Jahren überhaupt nicht mehr.
Die letzte Kabinettsitzung, in der Gesetze beraten
und verabschiedet wurden, fand am 9.12.1937 statt.
Die Minister blieben zwar an der Spitze der
Regierung, aber an politischen Entscheidungen waren
sie nicht mehr beteiligt. Es gab nun
keine
Beschlussorgane mehr.
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Deutschland im Jahre 1933
Organisation des NS-Staates
Außenpolitik Hitlers
Grundlagen der Macht Hitlers
Literaturhinweise
Zurück zum Seitenanfang
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Die innenpolitischen Maßnahmen Hitlers
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- Ausnutzung der Spannungen zwischen Monarchisten und
Nationalsozialisten
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Die
Reichswehr fühlte sich
von der SA
(Sturmabteilung), der paramilitärischen
Organisation der NSDAP mit mehr als 2 Millionen Mitgliedern,
bedroht. Tatsächlich wollte der Chef des SA,
Ernst Röhm, der Reichswehr den Rang ablaufen.
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Der monarchistische
Reichswehrminister, Werner von Blomberg,
bestand darauf, dass die Reichswehr "der einzige
Waffenträger des Reiches" bleiben müsse. Dies
bedeutete nichts anderes als den Anspruch der
Monarchisten auf Machtbeteiligung. Auch
von
Papen machte klar, dass es die Monarchisten
nicht zulassen wollten, "aus dem Staat verdrängt zu
werden" (Rede am 17.6.1934).
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Um den von
ihm geplanten Krieg durchführen zu können,
brauchte Hitler eine gut ausgebildete und
ausgerüstete Armee, die ihm ergeben war. Zu
Hitlers wichtigsten Vorhaben gehörte es - auch
wenn er das noch nicht offen aussprach - der
Aufbau der Reichswehr zu einer kriegsfähigen
Truppe. Für Ernst Röhm war die SA ein wesentlicher
Teil der künftigen Armee. Hitler befürchtete von der
SA einen Aufstand, falls er deren
Wünsche nicht nachkommen würde.
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Hitler
beugt sich dem Anspruch der
Monarchisten, indem er seine Parteiarmee beseitigt.
Am 30. Juni 1934 lässt er
Röhm und ein
Drittel der höheren SA-Führerschaft ermorden. Auch
Hitlers Vorgänger im Kanzleramt, General
Kurt von
Schleicher, wird ermordet.
Klar ist, dass die Führung der Reichswehr an den
Verbrechen beteiligt war und damit ihre
Selbstständigkeit gegenüber Hitler verlor. Hitler
verzichtet nicht, einen dritten
Waffenträger im Staat zu seiner persönlichen
Verfügung zu haben: An die Stelle der weitgehend entmachteten
SA setzt er die
SS, deren Aufstieg zu
einer innenpolitischen Streitmacht nun begann. Die
Reichswehr war jedoch erleichtert und
arbeitete in der Folgezeit reibungslos mit Hitler
zusammen. Allerdings spielte die SA auch nach der
Ermordung Röhms vor allem in den Kriegsjahren eine
stabilisierende Rolle in Hitlers Reich.
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Ernst Julius
Röhm (1887 - 1934), Führer der SA
(Sturmabteilung) |
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Die Entmachtung
der SA entspannte auch die
Gegensätze
innerhalb der Nationalsozialisten. In der SA
(2 Millionen Mitglieder) und den
Frontkämpferverbänden (1 - 1,5 Millionen
Mitglieder) hatten sich diejenigen
mittelständischen und kleinbürgerlichen Kräfte
zusammengefunden, die mit der
pro-kapitalistischen Politik der
Hitler-Regierung unzufrieden waren (Beispiel:
Warenhäuser wurden nicht - wie im Parteiprogramm
angekündigt - zerschlagen). Mit der gewaltsamen
Lösung dieses sozialen Konflikts
stabilisierte sich das Regime Hitlers. Folgen
des Massakers vom 30. Juni 1934 waren die Schwächung
der mittelständischen Politik und die Stärkung
industrieller Interessen.
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Trotz weitgehender
Übereinstimmung blieb das Verhältnis zwischen
Monarchisten und Nationalsozialisten von Misstrauen
und Rivalität gekennzeichnet. Hitlers Herrschaft
beruhte darauf, dass er beide Gruppen gegeneinander
ausspielte. Häufig übernahm Hitler die Rolle des
Schiedsrichters, erhob sich also über beide.
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- Wirtschafts- und Sozialpolitik
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Oberste Ziele: Schaffung
der Kriegsfähigkeit (z.B. Sicherung der
Energieversorgung), Wohlstand für die Bevölkerung.
Keine Zentralverwaltungswirtschaft, allerdings
Vorgabe von Plänen (Direktiven). Wie die Pläne
erfüllt wurden, war Sache der Privatwirtschaft. Die
Unterordnung der Privatwirtschaft unter den Staat
erfolgte erst 1943.
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Agrarpolitik: Der
Reichsnährstand
bestimmte die Preise für
landwirtschaftliche Produkte und steuerte Angebot
und Nachfrage. Für die Bauern bedeutete diese
Landwirtschaftspolitik zwar gesicherte Abnahmepreise
ihrer Produkte, doch auch den
Verlust ihrer
unternehmerischen Freiheit (weitgehende
Kontrolle von Arbeit, Qualität und Beständen sowie
Ablieferungszwang). Um der Zersplitterung des Bodens
entgegenzuwirken, mussten Betriebe mit einer
Nutzfläche von zwischen 30 und 500 Morgen nach dem
Reichserbhofgesetz
vom 29.9.1933 ungeteilt an
einen Erben übergehen.
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- Prinzip: Erhöhung der
Staatsausgaben in
Zeiten wirtschaftlicher Not (u. a. zur
Verminderung der Arbeitslosigkeit).
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Hjalmar Horace
Greely Schacht (1877-1970),
Politiker und Bankier, Präsident der
Reichsbank (1924 - 1930)
Reichswirtschaftsminister (1934 - 1937)
unter Adolf Hitler
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Mit dem Gesetzespaket
"zur Verminderung der Arbeitslosigkeit"
wurden für Frauen zinslose
Ehestandsdarlehen eingeführt, sofern sie
ihren Arbeitsplatz aufgeben (1000 RM bei
Heirat als Gutschein für Hausrat,
Rückzahlung 1 Prozent pro Monat nach 1/4
Jahr; Kürzung der Darlehensschuld durch
jedes Kind um ein Viertel). 700.000 Frauen
konnten auf diese Weise aus dem
Arbeitsprozess ausgegliedert werden. -
Mutterschaft, Hausfrauendasein, "art- und
naturgemäße" Frauenarbeit entsprachen dem
NS-Frauenbild.
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Die
Anteil der Arbeitslosen sinkt von
fast 30 % im Jahr 1932 auf 13,5 % im
Jahr 1934.1936 sind nur noch 7,4% der
Erwerbspersonen arbeitslos. Bald danach
wird der Zustand der Vollbeschäftigung
erreicht. 1939 muss das Reich wieder
ausländische Arbeitskräfte
heranziehen. Der
Rückgang der
Arbeitslosenzahl ist zweifellos auch
auf die Besserung der internationale
Wirtschaftslage zurückzuführen. Viele
Erfolge der NS-Wirtschaftspolitik
beruhen auf Maßnahmen früherer
Regierungen. Außerdem sind bei den
deutschen Statistiken Zweifel
angebracht.
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Hitlers Ziel war es, die
einflussreiche Stellung der katholischen Kirche (sie
hatte den Nationalsozialismus vielfach kritisiert!)
zu schwächen. In dem am 20. Juli 1933 in Rom
unterzeichneten Abkommen mit dem Heiligen Stuhl, dem
so genannten 'Reichskonkordat'
sicherte das
Deutsche Reich der katholischen Kirche in
Deutschland innere Autonomie und ungehinderte
Verbreitung ihrer Schriften zu. Das Eigentum der
Kirche und die Beibehaltung der katholischen
Bekenntnisschulen wurden vom Deutschen Reich
garantiert. Im Gegenzug verlangte Hitler von
Bischöfen und Priestern Wohlverhalten und Verzicht
auf politische Kritik.
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Über die
Judenpolitik Hitlers von 1933 - 1939
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Deutschland im Jahre 1933
Organisation des NS-Staates
Innenpolitik Hitlers
Grundlagen der Macht Hitlers
Literaturhinweise
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Die Außenpolitik Hitlers 1933 - 1939
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- Hitlers außenpolitisches Programm
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Außenpolitik war für
Hitler ein Instrument im Kampf der Völker um
den zur Verfügung stehenden Lebensraum. Eine
weitere Grundanschauung Hitlers, aus der
sich seine Außenpolitik ableiten lässt, war
die Vernichtung der für ihn minderwertigen
Rassen, vor allem der Juden (Juden war für
Hitler die Angehörigen einer Rasse).
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Hitler in "Mein
Kampf": "Österreich muss zu Deutschland und
danach muss das großdeutsche Reich
Eroberungskriege führen".
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Der Beginn der englischen
Wiederaufrüstung und die Verlängerung der
Dienstzeit in Frankreich (von 18 Monaten auf
2 Jahre) veranlassen Hitler am 9. März 1935,
den Wiederaufbau der deutschen Luftwaffe,
der bereits in vollem Gange ist, öffentlich
anzukündigen und die
Allgemeine
Wehrpflicht wieder einzuführen.
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18. Juni 1935:
Das Flottenabkommen
mit Großbritannien gestattet
Deutschland, eine Flotte in der Stärke von
35 Prozent der englischen zu bauen. -
(Großbritannien ist aus machtpolitischen
Gründen der Wunschpartner Hitlers. Er setzte
auf Aufgabenverteilung und war sogar bereit,
dafür auf Kolonialpolitik und den Bau einer
starken Schlachtflotte zu verzichten.)
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Die Ratifizierung des
Beistandspakts zwischen Russland und
Frankreich durch das französische Parlament
im Februar 1936 nimmt Hitler zum Anlass, die
Locarnoverträge aus dem Jahre 1925 zu
kündigen und das
entmilitarisierte
Rheinland zu besetzen. Beides wird von
einer Reichstagsauflösung und einem
zustimmenden Volksentscheid begleitet.
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Am 20.
Mai 1936 verbreitete der aus deutschen
Emigranten bestehende
"Ausschuss zur
Vorbereitung einer Deutschen Volksfront"
in Paris eine 'Deklaration der Deutschen
Opposition zur Rheinlandbesetzung und zu
Hitlers Kriegspolitik'. Vertreter der
Arbeiterparteien und der
Exil-Organisationen der großen
Gewerkschaften aber auch parteilich
Ungebundene hielten darin dem deutschen
Volk vor Augen, dass Hitler einem Krieg
zusteuert. Sie fordern ein gemeinsames
Eintreten "für den Sturz der
Hitler-Diktatur". Die
Volksfront-Idee
scheiterte 1938 an inneren Differenzen.
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Obwohl das deutsche Heer
zu diesem Zeitpunkt noch keinem Krieg
gewachsen ist, handeln Frankreich und
Großbritannien nicht.
Italien hält
sich völlig zurück.
Großbritannien
ist mit Problemen außerhalb Europas stark
beschäftigt: Angriff Japans auf China,
machtpolitische Gegensätze mit der
Sowjetunion in Afghanistan, Angriff Italiens
auf Äthiopien.
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Im
August 1936
schließen Deutschland und Japan den
"Antikominternpakt", der beide Mächte
gegen Russland vereinigt.
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Zwischen dem 01. und 16. August 1936 finden
in Berlin die Olympischen Sommerspiele
statt. Das NS-Regime nutzt die Spiele, um
sich im Ausland als weltoffenes und
friedvolles Land darzustellen. Im selben
Jahr fin Garmisch-Partenkirchen die
Olympischen Winterspiele statt.
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- Der Anschluss Österreichs 1938
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- Hitlers
"erstes Ziel"
ist der Anschluss Österreichs an das
Deutsche Reich. Danach soll die
Tschechoslowakei besetzt werden. Mit
diesen beiden Aktionen will Hitler für den
Fall eines Krieges mit Großbritannien und
Frankreich die "Ostflanke" des Reiches
sichern.
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Ab 1933 gerät
christsoziale Bundeskanzler Dollfuß in
erbitterten Gegensatz zu der
nationalsozialistischen Bewegung in
Österreich. Am 25. Juli 1934 wird er
bei einem missglückten Putschversuch
der Nationalsozialisten ermordet.
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Engelbert
Dollfuß war im Mai
1932 Kanzler geworden. Seine
kurzfristigen Ziele
waren: 1.
Ausschaltung des Parlaments
samt Verhinderung von
Neuwahlen 2. Ausschaltung
von Sozialdemokratie und
Gewerkschaften. Mit seinen
Maßnahmen wollte Dollfuß die
Demokratie
beseitigen und
durch ein
autoritäres, nach dem
Führerprinzip organisiertes
Regime ersetzen. Zum
Jahreswechsel 1933/34 befand
sich die Sozialdemokratie in
offener Auflösung.
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Gegenüber
den
Nationalsozialisten
setzte Kanzler Dollfuß auf
eine Doppelstrategie:
Polizeiliche Repression
sollte die Lage im Innern
befrieden und Druck
aufbauen, um die NS-Führung
in den Geheimverhandlungen
zu Zugeständnissen zu
zwingen. Zugleich suchte die
österreichische Regierung
außenpolitisch beim
faschistischen Italien
Rückendeckung gegen das
nationalsozialistische
Deutschland. Nach einer
NS-Terrorwelle in der ersten
Junihälfte verhängte Dollfuß
ein Betätigungsverbot über
die NSDAP. Hitler wollte Dollfuß zum Rücktritt
zwingen. Anton Rintelen, ein
führender Christsozialer vom
nationalen Flügel der
Partei, sollte neuer
Bundeskanzler Österreichs
werden. Bei dem
nationalsozialistischen
Putschversuch am 25. Juli
1934 sollte Bundeskanzler Dollfuß
lediglich festgenommen
werden. Bei der Festnahme wurde
er allerdings
so schwer verletzt, dass er
kurze Zeit später starb.
Hitler tat alles, um die
Spuren, die zu ihm als dem
eigentlichen Urheber
führten, zu verwischen.
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Der Nachfolger
von Dollfuß,
Kurt Schuschnigg,
bemüht sich bis 1936 vergeblich, die
österreichische Selbständigkeit zu
sichern. Im Februar 1938 sieht er
sich gezwungen, einem
außenpolitischen Zusammengehen
mit Deutschland und der Aufnahme von
Nationalsozialisten in die Regierung
zuzustimmen.
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Italien wandte sich
Schritt für Schritt
Deutschland zu. Opfer dieser
Annäherung wurde das
außenpolitisch isolierte
Österreich.
Mussolini legte dem
neuen Kanzler Kurt
Schussnigg dringend
nahe, einen Modus Vivendi
mit Hitler zu finden. Mit
dem deutsch-österreichischen
"Normalisierung- und
Freundschaftsabkommen"
vom 11. Juli 1936 war der
Weg in den Anschluss
Österreichs an Deutschland
bereits vorgezeichnet.
Schussnigg hingegen sah die
in diesem Abkommen
getroffenen Zugeständnis als
rote Linie, die keinesfalls
überschritten werden durfte.
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Wie zuvor
Engelbert Dollfuß hielt Kurt
Schussnigg in der
Innenpolitik die
Fäden der Regierung und der
Monopolorganisation
"Vaterländische Front"
in seiner Hand. Das
Herrschaftssystem in
Österreich kann als eine
Variante faschistischer
Herrschaft begriffen werden.
Im Außenverhältnis,
insbesondere zum
nationalsozialistischen
Deutschland, hatte
Schussnigg eine äußerst
schwache Position.
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Am 12.
Februar 1938 trafen sich
Hitler und Schussnigg in
Berchtesgaden. Das bei
diesem Treffen unter
massivem Druck Hitlers
geschlossene Abkommen sah
die freie Betätigung der
NSDAP in Österreich und die
außen- und
wirtschaftspolitisch
völliger Gleichschaltung mit
dem nationalsozialistischen
Deutschland vor. Als Folge
des Abkommens häuften sich
die Provokationen,
Aufmärsche und Forderungen
der Nationalsozialisten.
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- Die Besetzung
Österreichs im März 1938
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Der neue Kanzler
wird von Hermann Göring veranlasst, um den
Einmarsch deutscher Truppen zu
bitten. Am
13. März 1938
marschiert die deutsche Wehrmacht
unter dem Jubel der Bevölkerung ein.
Unter dem Jubel der Massen
verkündete Hitler den "Anschluss"
seiner Heimat an das "Dritte Reich".
Bei einer wenige Wochen später
abgehaltenen Volksabstimmung wurde
der "Anschluss" mit einer
Zustimmungsquote von fast 100
Prozent "demokratisch" bestätigt.
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- Die sudetendeutsche Krise des Sommers 1938
und das Münchener Abkommen
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Die
Vorfahren der Sudetendeutschen
wurden im 12./13. Jahrhundert von den
böhmischen Herzögen und Königen ins Land
geholt, um die bis dahin nur dünn
besiedelten Randgebiete ihres Reichs zu
erschließen. Als diese Gebiete, durch
die sich der Gebirgszug der Sudeten
zieht, 1918/19 in die Tschechoslowakei
eingegliedert wurden, setzte sich die
Bezeichnung "Sudetendeutsche" als
Sammelbegriff für die etwa 3,3 Millionen
Deutschen in Böhmen, Mähren und
Sudetenschlesien durch.
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Hitler blieb bei
seinen höheren Beratern nicht ohne
Widerspruch. Der Generalstabschef
des Heeres,
General Ludwig Beck,
vertrat die Ansicht, dass ein
Angriff auf die Tschechoslowakei zu
einem Krieg mit Großbritannien und
Frankreich führen würde und dass
Deutschland ein solchen Krieg nicht
gewinnen könne. Als es General Beck
nicht gelang, Hitler mit seinen
Argumenten zu überzeugen, trat er
zurück. Sein Nachfolger,
General
Franz Halder, der sein Amt am
1.9.1938 antrat, schätzte die Lage
ebenso ein. Er erwog sogar einen
Staatsstreich gegen Hitler.
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Auf Hitler
machten die Bedenken keinen
Eindruck. Da es kein Gremium mehr
gab, in dem Beschlüsse gefasst
werden konnten, gab es auch keines,
das sich gegen die
"Zerschlagung
der Tschechoslowakei"
aussprechen konnte oder in dem das
Für und Wider besprochen wurde. So
setzte sich Hitler durch!
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Das
überwiegend deutsch besiedelte
Sudetenland war durch den Versailler
Vertrag von 1919 Teil der
Tschechoslowakei geworden.
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Der Krieg scheint
unvermeidlich. Der britische Premier
Neville Chamberlain bittet Mussolini um
Vermittlung. Am 29./30. September 1938
kommt es in München zu einem Treffen
zwischen Chamberlain, Daladier, Mussolini
und Hitler. Durch das
"Münchener
Abkommen" werden die sudetendeutschen
Teile mit dem Deutschen Reich vereinigt.
Deutschland und die Westmächte stellen der
Tschechoslowakei eine Garantie des
Restbestandes in Aussicht.
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Auf der
Erinnerungspostkarte zum
Münchener
Abkommen vom September 1938 stehen
Chamberlain und Daladier auf der einen,
Mussolini und Hitler auf der anderen
Seite.
Postkarte
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Die Politik des
"Appeasement",
das heißt die "methodische Beseitigung der
hauptsächlichen Reibungsursachen am
Verhandlungstisch" (Samuel Hoare), als
Fehler der Westmächte, insbesondere
Großbritanniens, zu betrachten, ist nicht
gerechtfertigt. Hätte man Hitler die
sudetendeutschen Gebiete nicht überlassen,
wäre es zum sofortigen Krieg
gekommen. So musste Hitler den Krieg auf das
nächste Jahr verschieben, in dem die
Voraussetzungen für die Westmächte günstiger
waren.
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Chamberlains
Programm der
"gesunden Finanzen"
und des ausgeglichenen Haushalts,
mit dem er sein Land als
Schatzkanzler aus der
Weltwirtschaftskrise herausgeführt
hatte, drohte mit einem neuen
Rüstungswettlauf illusorisch zu
werden. Trotzdem beschloss das
Kabinett im März 1938, die
Aufrüstung zu steigern. Chamberlain
wollte den Frieden, bereitete aber
das Land auf den Krieg vor,
pragmatisch und mit Augenmaß:
Rüstung ja, aber unter
Berücksichtigung der
Wirtschaftskraft.
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Winston
Churchill, 1938 ohne ein
politisches Amt, sah das Problem
anders als Chamberlain: "Heute ist
die größte Bedrohung für das
britische Weltreich der
Nationalsozialismus mit seiner
Doktrin, von Berlin aus die Welt zu
beherrschen." Überzeugt davon, dass
Hitler früher oder später einen
Krieg beginnen werde, hatte er schon
in den frühen dreißiger Jahren,
ungeachtet der wirtschaftlichen
Möglichkeiten, eine massive
Aufrüstung gefordert.
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Der durch
das Münchener Abkommen erreichte
Zeitgewinn von einem Jahr ermöglichte
den Briten eine verstärkte Aufrüstung.
Die neuen britischen Abfangjäger
Hurricane und Spitfire gingen erst im
August 1938 in Serie. Mit diesen
Flugzeugen gelang es im Sommer 1940 die
Luftschlacht um England zu gewinnen.
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- Die Besetzung der Tschechoslowakei im März
1939
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- Im
März 1939
bricht Hitler sein gegebenes Wort und
besetzt die Rest-Tschechoslowakei. Die
Westmächte fassen jetzt den Entschluss, sich
jeder weiteren Ausdehnung der deutschen
Macht unbedingt zu widersetzen.
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- 14./15. März 1939:
Hitler zwingt den tschechischen
Staatspräsidenten
Hacha in Berlin ein
Abkommen über die Auflösung eines
selbständigen tschechischen Staatswesens zu
unterschreiben. Hitler ordnet die Umwandlung
der Tschechoslowakei in ein deutsches
"Protektorat Böhmen und Mähren" an.
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- Der Ausbruch des Krieges mit Polen im August
1939
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Hitler
wollte den Krieg! Allerdings setzt er
darauf, Großbritannien aus dem Konflikt
heraushalten zu können - ein
Trugschluss, der sich rächen sollte.
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Am
11. April 1939
befiehlt Hitler, einen Feldzug gegen Polen
vorzubereiten. Am
23. Mai formuliert
er sein Kriegsziel: "Danzig ist nicht das
Objekt, um das es geht. Es handelt sich um
die Arrondierung des Lebensraumes im
Osten und Sicherstellung der Ernährung."
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Im Sommer
1939 waren immer mehr Diplomaten, hohe
Militärs und sogar Leute wie Göring und
Ribbentrop zu der Überzeugung gekommen,
Deutschland könne einen Krieg gegen die
Westmächte nicht gewinnen. Keiner kannte
jedoch die Meinung des Anderen. Hätte
sich dieser Kreis getroffen, wäre Hitler
isoliert gewesen. Als sie merkten, dass
sie in Wahrheit dasselbe wollten, war es
zu spät.
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Es ist
zunächst unverständlich, warum Hitler
einen Pakt mit einem Land schloss, gegen
das er einen Eroberungskrieg führen
wollte - und dieses Ziel hatte er ja
nicht aufgegeben. Die Umstellung der
Bevölkerung von einem
Antibolschewismus zu einem
freundschaftlichen Verhältnis
und
dann wieder zurück hätten ihm eigentlich
hinderlich erscheinen müssen. Auch der
Nachweis eines späteren Angriffsvorwands
war schwieriger geworden. Für Hitler
hatte der Pakt mit Stalin vor
allem eine innenpolitische Funktion:
Er wollte bei seinen Beratern den
Eindruck erwecken, dass bei Wegfall
eines Zweifrontenkriegs ein Krieg gegen
die Westmächte zu gewinnen war. Hitler
wollte unbedingt Krieg, die deutsche
Führungsschicht wollte ihn nicht. Hitler
setzte sich durch. Stalin wollte um
jeden Preis ein gemeinsames Vorgehen des
Westen unter Einschluss
Hitler-Deutschlands gegen die
Sowjetunion verhindern.
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Deutschland im Jahre 1933
Organisation des NS-Staates
Innenpolitik Hitlers
Außenpolitik Hitlers
Literaturhinweise
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Grundlagen der Macht Adolf Hitlers
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- Persönlichkeitsprofil Adolf Hitlers
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Hitler hatte das Talent, die
Massen zu mobilisieren. Vor 1933 wandte er sich
an diejenigen, die der Weimarer Demokratie radikal
ablehnend gegenüber standen. Er konnte "ihren Ärger,
ihre Frustration und ihre Feindseligkeit
artikulieren sowie ihre Gefühle ansprechen, indem er
die attraktive Vision einer, wie es vielen
schien, besseren Zukunft anbot" (Kershaw). Hitler
versprach eine bessere Gesellschaftsordnung,
nationale Erneuerung, die Beseitigung von Demütigung
und Elend sowie die Konfrontation mit denjenigen,
denen man den Ruin des Landes anlastete.
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Hitler besaß
Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit, komplexe
Tatbestände in den Griff zu bekommen. Er hatte ein
instinktives Verständnis für die Schwachstellen
seiner Verhandlungspartner. "Seine 'Fähigkeit zur
Verstellung' konnte Diplomaten und hohe
kirchliche Würdenträger gleichermaßen täuschen"
(Kershaw). Seine zynische Geschicklichkeit,
Verhandlungen zu führen, beruhte auf einer
Kombination von Einschüchterung und Drohung, von
Schmeichelei und ausgesprochener Lüge.
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Hitler war von der
"Mission"
besessen, Deutschland retten zu müssen. Er war davon
überzeugt, dass nur sein Weg der richtige sei. Seine
Grundideen vertrugen keinen Widerspruch.
Allerdings waren sie so weit gefasst, dass sie mit
anderen ideologischen Richtungen der
nationalsozialistischen Bewegung nicht im
Widerspruch standen. Dies ermöglichte es Hitler, den
Nationalsozialismus als Ganzes zu
repräsentieren.
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Nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs war man lange Zeit der Meinung, der
Nationalsozialismus habe ein polykratisches
Herrschaftssystem hervorgebracht. Hitler
wurde häufig nur als Propagandist, als Demagoge, als
politischer Scharlatan, als Rattenfänger oder als
Handlanger mächtiger Kräfte abgetan (Kershaw). Weder
sein Antisemitismus noch seine außenpolitischen
Vorstellungen wurden damals als konkrete
Zielvorstellungen wahrgenommen. Der Historiker
Eberhard Jäckel vertrat in seiner
1969 veröffentlichten Studie 'Hitlers
Weltanschauung' zum ersten Mal die Ansicht,
dass das nationalsozialistische Herrschaftssystem
ein monokratisches System gewesen
sei und sprach sogar von einer
"Alleinherrschaft Adolf Hitlers". Jäckel
konnte an Hand einer genauen Analyse des Textes von
Hilers Buch "Mein Kampf" herausarbeiten, dass dieser
eine geschlossene Weltanschauung
präsentierte. Diese Weltanschauung bestand faktisch
aus zwei Zielen: die Eroberung von
Lebensraum im Osten und die
Entfernung der Juden. Alles Übrige jenseits
der Verfolgung der beiden Ziele, etwa Staat, Partei,
Wirtschaft usw. war nur Mittel zum Zweck. Hitler war
also "Programmatiker" und
"Politiker". Selbst wenn Adolf Hitler
vielfach opportunistisch handelte, tat er dies nach
Eberhard Jäckel immer im Rahmen eines
fundamentalen, unveränderlichen Gedankengefüges,
das eine innere Konsistenz besaß und feste Ziele
beinhaltete. Die Weltanschauung Hitlers bildete nach
Jäckel den "Entwurf einer Herrschaft".
Sie war das Fundament von Hitlers Hartnäckigkeit,
seinem Gefühl der Unfehlbarkeit und
Selbstsicherheit.
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- Hitlers Maßnahmen zum Erwerb und zur Erhaltung der
Macht
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Außer für seine engste Umgebung
war Hitler weitgehend unzugänglich. Die letzte
Kabinettsitzung, in der Gesetze beraten und
verabschiedet wurden, fand am 9. Dezember 1937
statt, die letzte Ministerbesprechung am 5. Februar
1938. Die Minister blieben zwar an der Spitze ihrer
Verwaltungen, aber an den
politischen
Entscheidungen waren sie nicht mehr beteiligt.
Eine zentrale Koordinationsstelle für die
Regierungstätigkeit gab es nicht. Es gab auch
keine Beschlussorgane mehr und
keine
Beratungen in dafür vorgesehenen Gremien.
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Hitlers Eingriffe
in Geschäfte der Ministerien waren sporadisch
und willkürlich. Wo konventionelle
Regierungsstrukturen seiner Ansicht nach nicht
funktionierten, errichtete er eine ihm selbst
unterstellte 'Sonderbehörde', welche dann
die Aufgaben in seinem Sinn übernahm.
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Der Verzicht auf eine zentrale
Koordinationsstelle für die Regierungstätigkeit
führte dazu, dass der Staatsapparat in
Teilbereiche
zerfiel. Auf den ihm
untergeordneten Ebenen ließ Hitler intensive
Konkurrenz zu. Die jeweiligen Leiter dieser Ebenen
(Minister, Parteiführer, Spitzen des Militärs u. a.)
berief er jeweils einzeln
zu sich. Diese
hatten kein Recht, sich untereinander zu versammeln,
nicht mit Hitler und schon gar nicht ohne ihn.
Hitler hatte es somit leicht, sie gegeneinander
auszuspielen. Seine eigene Macht wurde dadurch
unangreifbar. Die wichtigen und folgenschweren
Entscheidungen traf Adolf Hitler allein.
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Auch Hitlers Macht war
nicht
vollkommen unbegrenzt. Auch er musste
Rücksichten nehmen und fühlte sich sogar trotz
seiner ungeheuren Machtfülle bedroht. Trotz
weitgehender Übereinstimmung war und blieb das
Verhältnis zwischen den Anhängern der alten
Staatsordnung, den 'Monarchisten'
und den
Nationalsozialisten von Misstrauen und Rivalität
gekennzeichnet. Hitler musste sich, um an der Macht
zu bleiben, das Wohlwollen beider Seiten erhalten.
Indem er die Rolle des Schiedsrichters
übernahm, erhob er sich über beide. Seine
eigene
Autorität schützte er dadurch, dass er keine der
beiden Gruppen offen bevorzugte. Dadurch, dass er
augenscheinlich über einer Sache stand, verschaffte
er sich den Handlungsspielraum, seine eigenen Ziele
auch dann durchzusetzen, wenn sie von keiner der
beiden Gruppen geteilt wurden.
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- Das Wesen der Macht Hitlers
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Die Macht Hitler basierte nur in
geringem Maße auf bestehenden
formalen
Herrschaftsstrukturen. Obwohl die Bürokratie im
Dritten Reich beträchtlich ausgeweitet wurde,
funktionierte sie nicht nach klar formulierten,
unpersönlichen Gesetzen und Verordnungen. Die
bürokratische Verwaltung war der
charismatischen
Autorität Hitlers untergeordnet. Dies konnte nur
deshalb funktionieren, weil andere bereit waren,
Hitler 'heroische Qualitäten' zuzuschreiben.
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Die außergewöhnliche Machtfülle,
die Hitler auf sich vereinigen konnte, ist
nicht
nur auf seine Persönlichkeit zurückzuführen. Sie
war auch das Produkt eines großen Teils der
Gesellschaft, der fest daran glaubte, Hitler
würde ihre sozialen und politischen Erwartungen
erfüllen können. Darüber hinaus war seine Machtfülle
ein Ergebnis der Unterschätzung, der Schwächen und
der Mithilfe von anderen.
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Ohne die
Person Adolf Hitler wäre es Ende der
dreißiger Jahre mit großer Wahrscheinlichkeit
nicht zu einem Krieg gekommen. Ebenso
unwahrscheinlich ist der entsetzliche Völkermord
an den Juden.
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Deutschland im Jahre 1933
Organisation des NS-Staates
Innenpolitik Hitlers
Außenpolitik Hitlers
Grundlagen der Macht Hitlers
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Über die
'Diskriminierung
und soziale Ausgrenzung der Juden von 1933 - 1939'
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Literaturhinweise
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Benz, Wolfgang |
Geschichte des Dritten
Reiches, München 2000 |
Bracher, Karl Dietrich |
Zeitgeschichtliche
Kontroversen. Um Faschismus, Totalitarismus, Demokratie,
München 1984 |
Broszat, Martin |
Der Staat Hitlers,
München 2000 |
Burleigh, Michael |
Die Zeit des
Nationalsozialismus. Eine Gesamtdarstellung.
Frankfurt/Main 2000 |
Enzensberger, Hans
Magnus |
Hammerstein oder der
Eigensinn. Frankfurt am Main 2008. [Phase der
Machtübernahme Hitlers ist außerordentlich gut
recherchiert. Literarische Aufbereitung.] |
Fest, Joachim |
Hitler. Frankfurt/Main
1973 |
Frei, Norbert |
Der Führerstaat.
Nationalsozialistische Herrschaft 1933-1945, München
2001 |
Hehl, Ulrich von |
Nationalsozialistische
Herrschaft. München 2001 |
Herbst, Ludolf |
Das
nationalsozialistische Deutschland 1933 bis 1945. Die
Entfesselung der Gewalt. Rassismus und Krieg.
Frankfurt/Main 1999. |
Hildebrand, Klaus |
Das Dritte Reich. München
2003 |
Hildebrand, Klaus |
Deutsche Außenpolitik
1933 - 1945. Kalkül oder Dogma?. Stuttgart 1990 |
Jäckel, Eberhard |
Hitlers Weltanschauung.
Entwurf einer Herrschaft. Tübingen 1969 |
Jäckel, Eberhard |
Hitlers Herrschaft.
Stuttgart 1988. |
Kershaw, Ian |
Hitler. 1889 - 1936.
Stuttgart 1998 |
Kershaw, Ian |
Hitler. 1936 - 1945.
Stuttgart 2000 |
Kershaw, Ian |
Der NS-Staat.
Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im
Überblick. Reinbek b. Hamburg 1999. |
Recker, Marie-Luise |
Die Außenpolitik des
Dritten Reiches. München 1990- |
Wehler, Hans-Ulrich |
Deutsche
Gesellschaftsgeschichte 1914 - 1949. München 2003. |
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Geschichte
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Stand: 07.01.2022
Copyright © 2022 Geschichts- und Kulturverein Köngen e.V. Autor: Dieter Griesshaber
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