Deutschland 1933 - 1939

 

 

 

 

 

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Die Welt des späten Mittelalters (1250 - 1400)

Das Ende der Luxemburger und der Aufstieg der Habsburger Kaiserdynastie (1400 - 1517)

Die Reformation von Luthers Anschlag der 95 Thesen bis zum Wormser Reichstag (1517 - 1521)

Der Dreißigjährige Krieg (1618 - 1648)

Vom Westfälischen Frieden (1648) bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen (1740)

Der Aufstieg Preußens zur europäischen Großmacht (1740 - 1763)

Die Französische Revolution bis zum Ende der Diktatur Robespierres (1789 - 1794)

Deutschland in der Zeit der Französischen Revolution und der Herrschaft Napoleons (1789 - 1815)

 Restauration und Revolution (1815 - 1830)

Monarchie und Bürgertum (1830 - 1847)

Die Revolution von 1848/49

Von der gescheiterten Revolution 1848 bis zur Gründung des Deutschen Reiches 1871

Die Innen- und Außenpolitik Bismarcks (1871 - 1890)

Das Deutsche Kaiserreich von 1890 bis zum Ausbruch der Ersten Weltkriegs 1914

Die Industrielle Revolution in England und Deutschland (1780 - 1914)

Europäischer Kolonialismus und Imperialismus (1520 - 1914)

Der Erste Weltkrieg (1914 - 1918)

Der Weg zur Weimarer Republik 1918 - 1919

Der Kampf um die Staatsgewalt in der Weimarer Republik (1919 - 1933)

Die Machtübernahme der NSDAP und die Errichtung der Diktatur Hitlers (1933 - 1939)

Der Zweite Weltkrieg (1939 - 1945)

Der Weg in die Teilung Deutschlands (1945 - 1949)

Der Kalte Krieg: Vom Kriegsende 1945  bis zum Bau der Berliner Mauer 1961

Die Ära Adenauer (1949 - 1963)

Die Kanzlerschaft Ludwig Erhards 1963 - 1966

Kalter Krieg Teil 2: Von der Kubakrise 1962 bis zur Auflösung der Sowjetunion 1991

Die Zeit der Großen Koalition 1966 - 1969

Die Ära Brandt (1969 - 1974)

Die Kanzlerschaft Helmut Schmidts (1974 - 1982)

Die Kanzlerschaft Helmut Kohls von 1982 bis 1987

Die Kanzlerschaft Helmut Kohls von 1987 - 1989

Der Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands (Teil I: Die DDR von den siebziger Jahren bis zum Fall der Mauer im Jahr 1989)

Vom Fall der Berliner Mauer bis zur deutschen Einheit (1989 - 1990)

 

 

 
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Organisation des NS-Staates   Innenpolitik Hitlers   Außenpolitik Hitlers  Grundlagen der Macht Hitlers   Literaturhinweise


Deutschland im Jahre 1933


  • Politische Machtblöcke nach dem Ersten Weltkrieg
 
  • Demokraten (SPD, DDP, Zentrum): Vertreter eines parlamentarischen Regierungssystems. Die 'Demokraten' hatten infolge der kriegsbedingten Spaltung der Sozialdemokraten ihre absolute Mehrheit im Reichstag verloren. Auch das Amt des Staatsoberhaupts, das wegen seiner großen Vollmachten besonders wichtig war, musste an die Monarchisten abgegeben werden (Grund: Hoher Stimmenanteil für den Kandidaten der KPD bei der Wahl des Reichspräsidenten).

 
  • Monarchisten (DNVP, DVP): Anhänger eines konstitutionellen Regierungssystems. Nach dem Verlust der Staatsgewalt im Oktober 1918 (Einführung eines parlamentarischen Systems) sahen die Monarchisten ab 1930 die Gelegenheit, unter Einsatz der Vollmachten des von ihnen gestellten Reichspräsidenten Hindenburg wieder ihre alte Machtposition zu erlangen. Im Reichstag waren sie in der Minderheit. 

 
  • In der Folge des Krieges waren zwei neue Parteien entstanden, die 'Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei! ( NSDAP) und die 'Kommunistische Partei Deutschlands' (KPD). Beide strebten weder das alte konstitutionelle noch das neue parlamentarische System an sondern die Diktatur ihrer Partei. Dies machte die Entscheidung im direkten Machtkampf zwischen den Monarchisten und den Demokraten unmöglich!

 

Der NSDAP konnte man nicht einfach beitreten. Jeder musste nach den Statuten einen persönlich unterschriebenen Aufnahmeantrag stellen, deutscher Staatsangehöriger, "unbescholten" und "arischer Abkunft" sein. Freimaurer und Angehörige sonstiger Geheimorden sowie katholische Geistliche waren zeitweise von der Mitgliedschaft in der NSDAP ausgeschlossen. In der 20 Jahren ihrer Existenz nach der Neugründung 1925 stand die Partei nur während gut der Hälfte der Zeit allen offen. Zwischen Mai 1933 und April 1937 sowie zwischen Februar 1942 und Mai 1945 war sie komplett für die Allgemeinheit geschlossen. Eintreten konnten nur bestimmte Personen wie HJ-Führer und Angehörige des NS-Frontkämpferbundes, der NS-Betriebszellenorganisation oder Kriegsheimkehrer.

  • Die Machtübertragung an Hitler und die NSDAP
 
  • Die Monarchisten glauben, Hitler und die NSDAP für ihr eigenes Ziel, die Wiedererlangung der im Oktober 1918 verlorenen Macht, einsetzen zu können. Deshalb beteiligen sie Hitler an der Staatsgewalt.

 
  • 30. Januar 1933: Der greise Reichspräsident Hindenburg ernennt Hitler zum Reichskanzler. Eine Koalitionsregierung ("Regierung der nationalen Konzentration") aus DNVP und NSDAP wird gebildet. Im neuen Kabinett befinden sich nur drei Mitglieder der NSDAP (Hitler als Reichskanzler, Frick als Innenminister, Göring als Minister ohne Geschäftsbereich). Hitler verspricht, die Zusammensetzung der Regierung unverändert zu lassen.

Adolf Hitler (1889 - 1945), deutscher Reichskanzler (1933 -1945), Führer der Nationalsozialisten

DHM

 
  • Reichspräsident Hindenburg wollte eine Regierung, die sich auf alle Kräfte der nationalen Rechten stützte. Sein Ziel war es, ein politisch geeintes Volk "frei von Parteizwang" und "weg von Eigensucht" zu schaffen. Von Hitler versprach er sich die Erfüllung dieses Ziels. Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) und der 'Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten', hatten schon im Oktober 1931 ein Zweckbündnis mit den Nationalsozialisten geschlossen (Harzburger Front).

  • Schon während der Kabinettsumbildung forderte Hitler die Auflösung des Reichstags und Neuwahlen. Hitler hoffte, so eine parlamentarische Mehrheit zu erlangen, die ihm die immer schon angestrebte Zerschlagung der Demokratie erlaubte. Zugleich wusste er, dass ihm die Parlamentsauflösung die Möglichkeit eröffnete, sieben Wochen lang mit Notverordnungen zu regieren.

  • Die Aufhebung der Grundrechte und die Beseitigung des Parlamentarismus
     
    • Am 4. Februar 1933  wurde die "Verordnung zum Schutz des deutschen Volkes" erlassen. Bereits diese Verordnung ermöglichte es der Regierung unter dem Vorwand, Gefahr abzuwehren, sozialdemokratische und kommunistische Versammlungen und Zeitungen zu verbieten sowie öffentliche Kritik zu unterdrücken.  

    • Die Brandstiftung im Reichstagsgebäude durch einen Einzeltäter am 27. Februar 1933 wussten die neuen Machthaber instinktsicher für ihre Zwecke auszunutzen. Die NSDAP sprach von einem kommunistischen Komplott. Bereits am 28. Februar wird Deutschland mit der vom Reichspräsidenten  Hindenburg erlassenen  „Notverordnung zum Schutze von Volk und Staat“ in einen permanenten Ausnahmezustand versetzt. Elementare Grundrechte der Weimarer Verfassung wurden „bis auf weiteres außer Kraft gesetzt“, die Selbstständigkeit der Länder drastisch eingeschränkt.  Die monarchistischen Regierungsmitglieder hatten dieser Verordnung zugestimmt.

     

    Die „Notverordnung zum Schutze von Volk und Staat“ sollte gleichsam zum „Grundgesetz“ des so genannten „Dritten Reiches“ werden. Sie war ein unbefristeter und uneingeschränkter Freibrief für den Ausbau der Diktatur.  Verdächtige und unerwünschte Personen konnten von nun an ohne Anklage, Beweise und einen Rechtsbeistand verhaftet werden. Keiner durfte mehr öffentlich frei seine Meinung äußern. Presse-, Vereins- und Versammlungsfreiheit gehörten der Vergangenheit an.  

     
    • Die Reichstagswahlen vom 5. März 1933 brachten für die NSDAP nicht die erwartete Mehrheit. Nur 43,9 % der Deutschen stimmten bei einer Wahlbeteiligung von 88,7 % für die Partei Hitlers. Zusammen mit den konservativen Bündnispartnern reichte das für die Fortsetzung der Regierung. Ein Drittel der Wähler (30,4%) stand immer noch hinter den Parteien der Weimarer Koalition (SPD, DDP, Zentrum). Die KPD erhielt 12,3 % der Stimmen.

     

    Die Wahlen waren nicht mehr frei, weil die mit der NSDAP konkurrierenden Parteien mit Hilfe des Staatsapparats massiv benachteiligt und verfolgt wurden. Die staatlich gelenkte Gewalt und Propaganda verband sich mit dem Terror der Straße. Hitler selbst hatte sich dem Volk als Vollstrecker eines göttlichen Auftrags angeboten, der die nationale Wiedergeburt herbeiführen werde.

       
     
    • Am 21. März 1933 wurde der neu gewählte Reichstag feierlich in der Potsdamer Garnisonskirche eröffnet. Hitler nutzte diese Gelegenheit, um sich propagandaträchtig an der Seite des Reichspräsidenten Hindenburg zu zeigen. Bereits am 22. März 1933 wird das KZ Dachau als erstes SS-geführtes Konzentrationslager eingerichtet. Insgesamt entsteht ein KZ-System mit 24 Haupt- und über 1000 Außenlagern. Die Häftlinge werden aus politischen oder "rassistischen" Gründen interniert.

    • Bereits Anfang März verfügte Hitler über eine große Exekutivmacht. Was ihm zur Errichtung einer Diktatur noch fehlte, war das Zugriffsrecht auf die Gesetzgebung. Kaum war der Reichstag eröffnet, forderte Hitler angesichts der angeblichen Notlage von diesem Parlament nichts weniger als die Selbstaufgabe. Vier Jahre lang wollte er ohne Hinzuziehung des Parlaments selbst Gesetze erlassen können, selbst solche, die verfassungswidrig waren.

    • Am 23. März 1933 stimmte der Reichstag mit der erforderlichen die Verfassung ändernden Mehrheit dem "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich", dem so genannten 'Ermächtigungsgesetz' zu. Die anwesenden 94 SPD-Mitglieder (15 saßen in Haft!) lehnten das Gesetz geschlossen ab. Die Mandate der Kommunisten wurden nachträglich aufgehoben.

    • Mit dem Ermächtigungsgesetz hatte die Legislative (Parlament) der Exekutive (Regierung) für zunächst 4 Jahre die Befugnis erteilt, Gesetze zu erlassen. Das Prinzip der Gewaltenteilung war aufgehoben. Hitler war jetzt auch unabhängig von den Notverordnungen des Reichspräsidenten. Dieser war praktisch entmachtet. Das Ermächtigungsgesetz etablierte die nationalsozialistische Diktatur und öffnete den Weg zur Gleichschaltung von Staat und Gesellschaft. 1937 wurde das Ermächtigungsgesetz auf weitere vier Jahre, 1943 auf unbestimmte Zeit verlängert. Die Weimarer Verfassung bestand immer noch, sie war nur stark ausgehöhlt; der Reichstag wird formell nicht aufgelöst.

    • Auszüge aus dem "Ermächtigungsgesetz"

     
     
    • Art. 1. Reichsgesetze können außer in dem in der Reichsverfassung vorgesehenen Verfahren auch durch die Reichsregierung beschlossen werden.

    • Art. 2. Die von der Reichsregierung beschlossenen Reichsgesetze können von der Reichsverfassung abweichen, soweit sie nicht die Einrichtung des Reichstags und des Reichsrats als solche zum Gegenstand haben. Die Rechte des Reichspräsidenten bleiben unberührt.

    • Art. 3. Die von der Reichsregierung beschlossenen Reichsgesetze werden vom Reichskanzler ausgefertigt und im Reichsgesetzblatt verkündet.

    • Art. 4. Verträge des Reichs mit fremden Staaten, die sich auf Gegenstände der Reichsgesetzgebung beziehen, bedürfen nicht der Zustimmung der an der Gesetzgebung beteiligten Körperschaften. Die Reichsregierung erlässt die zur Durchführung dieser Verträge erforderlichen Vorschriften.

    • Art. 5. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verkündung in Kraft. Es tritt mit dem 1. April 1937 außer Kraft; es tritt ferner außer Kraft, wenn die gegenwärtige Reichsregierung durch eine andere abgelöst wird.

     
  • Die Ausschaltung der Gewerkschaften und der Parteien
 
  • Mit den Worten Hitlers sollten alle diejenigen "mundtot" gemacht werden, "die dem Volke schaden". Schaden richteten nach der Auffassung der Nationalsozialisten neben den Juden vor allem die Kommunisten, aber auch die Sozialdemokraten an. Ab Februar 1933 galten die Kommunisten praktisch als vogelfrei. Viele ihrer führenden Köpfe emigrierten oder wurden in die im März errichteten Konzentrationslager gesperrt. 

  • Die Gewerkschaften wurden am 2. Mai 1933, kurz nach der gemeinsamen Feier des "Tages der Arbeit", durch Überfallkommandos ausgeschaltet und ihre leitenden Funktionäre eingesperrt. Ihr potentielle Widerstandskraft wurde durch die gewaltsame Überrumplung innerhalb von wenigen Wochen gebrochen.

Die Gewerkschaften sagten sich bereits im März 1933 von der SPD los. In der Hoffnung, ihre Organisation erhalten zu können, biederten sie sich - allerdings ohne Erfolg - bei den Nationalsozialisten an. Am 2. Mai wurden führende Gewerkschaftler verhaftet und das Vermögen der Organisation eingezogen.

  • 22. Juni 1933: Betätigungsverbot für die SPD.

Die Sozialdemokraten hatten, wie auch die Kommunisten, zu spät erkannt, dass mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar die Machtübernahme durch eine Bewegung begann, die zu Unterdrückung und Umsturz entschlossen war. Als sie die Gefahr erkannten, waren sie bereits Opfer der politischen Verfolgung.

  • 26. Juni 1933: Gesetz zur Einziehung kommunistischen Vermögens (zu diesem Zeitpunkt praktisch schon vollzogen!).

  • Die DNVP, die der NSDAP zu einer regierungsfähigen Mehrheit verholfen hatte, löste sich am 27. Juni 1933 auf (offiziell "Freundschaftsabkommen" mit der NSDAP)

  • 28./29. Juni 1933: Selbstauflösung der 'Deutschen Staatspartei' (=DDP) und der  DVP.

  • 5. Juli 1933: Selbstauflösung des Zentrums. Wie bei der Deutschen Staatspartei und der DVP erfolgte die Selbstauflösung nicht freiwillig. Tatsächlich kamen sie dabei nur ihrer Zerschlagung von oben zuvor.

 
  • Mit dem 'Gesetz gegen die Neubildung von Parteien' vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen zugelassenen Partei in Deutschlands (Alleinherrschaft).

 
  • Am 1. Dezember 1933 definierte das 'Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat' die NSDAP als "Trägerin des deutschen Staatsgedankens und mit dem Staate unlösbar verbunden".

  • Die Kampagne „Wider den undeutschen Geist"

  • Im März 1933 kam es im Zuge einer „Aktion wider den undeutschen Geist“ zu einer organisierten und systematisch vorbereiteten Verfolgung jüdischer, marxistischer und pazifistischer Schriftsteller. Dabei handelte es sich um eine von der ‚Deutschen Studentenschaft‘ geplante und durchgeführte Aktion unter Führung des ‚Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes‘.  Anfang April 1933 rief die ‚Deutsche Studentenschaft‘ die Universitäten zur Mobilisierung gegen den „jüdischen Zersetzungsgeist“ auf.  „Kampfausschüsse“ der Universitäten sollten die Bibliotheken nach „zersetzendem Schrifttum“ durchforsten.

  •  Höhepunkt waren die am 10. Mai 1933 in Berlin und in 21 anderen deutschen Universitätsstädten groß inszenierten öffentlichen Bücherverbrennungen, bei denen unter anderen Werke von Karl Marx, Sigmund Freud, Thomas Mann, Heinrich Mann, Erich Maria Remarque, Bertold Brecht, Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky, Lion Feuchtwanger und Alfred Kerr  von Studenten, Professoren und NS-Organen den Flammen übergeben  wurden. In Berlin begleitete Goebbels die Bücherverbrennung , die in Deutschland zumeist mit Gleichgültigkeit aufgenommen wurde, mit einer Schmährede gegen die „verfemten“ Autoren, die in der NS-Kunst und Kultur keinen Platz finden sollten.  Im Jahr 1934 umfassten die „Schwarzen Listen“ mehr als 3.000 Titel verbotener Bücher und Schriften. Der  Buchhandel unterstützte die Nationalsozialisten tatkräftig bei der Auslese. Das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels veröffentlichte die Verbotslisten.

    Die Bücherverbrennung war nicht einmalig in der deutschen Geschichte.  Schon 1817 hatten deutschnationale Studenten auf ihrem Wartburgfest zur Erinnerung an die „Völkerschlacht“ gegen Napoleons Truppen den „Code Napoléon“ und Werke jüdischer Autoren ins Feuer geschleudert. Der Dichter Heinrich Heine (1797 – 1856) schrieb damals: „Dies war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“. Er behielt Recht: Die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten war nur das Vorspiel zum Mord an Europas Juden.


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Der organisatorische Ausbau des nationalsozialistischen Staates


  • Die Aufhebung des Föderalismus
  • Föderalismus: Beteiligung der Länder an der Gesetzgebung und der Verwaltung des Gesamtstaates. Art. 60 der Weimarer Verfassung bestimmte: "Zur Vertretung der deutschen Länder bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Reichs wird ein Reichsrat gebildet". Der Reichsrat war die Vertretung der Landesregierungen.

  • Anfang 1933 hatten die Nationalsozialisten in den meisten deutschen Ländern noch keine parlamentarische Mehrheiten. Nach den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 behauptete die Reichsregierung kurzerhand, dass in den Ländern die öffentliche Sicherheit nicht mehr gewährleistet sei. Deshalb sollten Reichskommissare in Zusammenarbeit mit der SA die Landesregierungen verdrängen. Klagen der Länder gegen dieses verfassungswidrige Vorgehen blieben wirkungslos.

 
  • Der Nationalsozialismus bricht mit der Zerstörung des Föderalismus eine Tradition des deutschen Verfassungslebens. Der Vorgang beginnt mit Gewaltmaßnahmen gegen die Länder und steigert sich am 31. März 1933 mit dem "Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich", welches die Regierung kraft ihrer Vollmacht aus dem Ermächtigungsgesetz erließ. Das Wahlverhältnis der Parteien aus der Reichstagswahl musste vom Landtag und den Gemeinden übernommen werden. In das Landesparlament durften nur noch von der NSDAP gewünschte Personen einziehen.

 
  • Den Abschluss bildet am 30. Januar 1934 das "Gesetz über den Neuaufbau des Reichs":

  • Artikel 1: "Die Volksvertretungen der Länder werden aufgehoben".

  • Artikel 2: "Die Hoheitsrechte der Länder gehen auf das Reich über".

  • Artikel 4: "Die Reichsregierung kann neues Verfassungsrecht setzen".

 
  • . Am 14. Februar 1933 wird der Reichsrat aufgelöst. Ein zentralistisch organisierte Führerstaat wird etabliert.

 
  • Durch das Reichstatthaltergesetz von 1934 (Ernennung von Reichstatthaltern zu Chefs der Länderregierungen) wird das Eigenleben der Länder beseitigt. Die Reichsstatthalter werden von Hitler eingesetzt und sind ihm direkt unterstellt. Die Länderparlamente werden aufgelöst.

  • Die Zweiteilung von Staat und Partei
 
  • Die herkömmlichen Einrichtungen des Staates, die Verwaltung und die Reichswehr , blieben weitgehend in den Händen der Monarchisten. 
 
  • Neue Einrichtungen (oder umgestaltete herkömmliche) wurden der NSDAP überantwortet. Diese Partei konnte dem Staat nicht nur Weisungen erteilen, sondern übernahm auch einen Teil der Staatsorgane.
 
  • Der NS-Staat entwarf sich kaum oder gar nicht gerichtlich nachprüfbaren Einschränkungen der Gewalt.
  • Die Sicherung der NS-Herrschaft
 
  • Die Polizei
 
  • Herkömmlicherweise unterstand die Polizei in Deutschland den Ländern.
 
  • Im März 1933 werden in den Ländern nationalsozialistische Polizeikommissare eingesetzt.
 
  • Als mit dem "Gesetz über den Neuaufbau des Reichs" vom 30. Januar 1934 die Selbständigkeit der Länder aufgehoben wurde, ging auch die Polizeihoheit auf das Reich über. Am 17. Juni 1936 wurde Heinrich Himmler zum "Chef der Deutschen Polizei". Er unterstand dem Innenminister, nahm jedoch von diesem keine Weisungen entgegen.
  Heinrich Himmler (* 1900, † 1945), deutscher Politiker der NDSAP
 
  • Die Nationalsozialisten richteten ihr besonderes Augenmerk auf die Politische Polizei, die es neben der Schutz- und Kriminalpolizei schon in der Weimarer Republik gegeben hatte. Es entstand die Geheime Staatspolizei, die Gestapo.
 
  • Die Polizeigewalt wurde den Organen der Regierung entzogen und der SS überantwortet, die ein Organ der NSDAP war.
 
  • Innerhalb der Polizei übernahmen Sicherheitspolizei und Sicherheitsdienst (SD) die Aufgabe der Abwehr von möglicherweise drohenden Gefahren. Dazu gehörte auch die Verfolgung der Juden. Die Leitung der SD hatte Heydrich.
  Reinhard Heydrich (* 1904, † 1942), Chef der Sicherheitspolizei (Gestapo und Kripo) und des Sicherheitsdienstes

Bildquelle: bpk, Berlin

 
  • Die SA
 
  • Schon in der Weimarer Zeit war die SA (Sturmabteilung) die größte Massenorganisation der Nationalsozialisten.

 
  • Die SA wurde von Ernst Röhm und anderen ehemaligen Offizieren des Ersten Weltkriegs als uniformierte und bewaffnete Kampf-, Schutz- und Propagandatruppe für Hitlers NSDAP gegründet. Die braunen Uniformen der SA prägten bald das Straßenbild. Nach dem Motto "Jugend führt Jugend" sprach man die jungen Leute an, die sich, angeführt von Weltkriegsveteranen, austoben durften. Das Symbol der SA war der Kämpfer mit dem vorgereckten Kinn, den Sturmriemen herabgezogen. Auch in den Kleinstädten und Dörfern demonstrierte die SA für Hitler, Volk und Vaterland.

  • Die Jahre vor Hitlers Machtantritt 1933 war die große Zeit der SA. Ernst Röhm sagte: "Die SA ist der Wegbereiter des Neuen Reiches." Zu diesem Zweck gliederte er mit mehr oder weniger Druck alle Konkurrenzverbände in die SA ein, unter ihnen den "Stahlhelm" mit einer halben Million Mitgliedern. Anfang 1934 zählte der gesamte Stoßtrupp mehr als drei Millionen Mitglieder.

  • Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde die SA  zum Teil als Hilfspolizei zur Verfolgung von politischen Gegnern und Juden eingesetzt. Die ersten Konzentrationslager wurden bereits 1933 von SA-Leuten betrieben, und die SA war maßgeblich an der Planung und Ausführung des Holocaust in Südosteuropa beteiligt. Von Kriegsbeginn an fühlte sich die SA für die vormilitärische Ausbildung der jungen Leute zuständig. Auch die Verbreitung der nationalsozialistischen Ideologie in der Jugend zählte auch noch während des Krieges zu ihren Aufgaben. Die Vorstellung von einer nach 1934  entmachteten SA ist nur für den Einsatz als kämpfende Truppe richtig. (Quelle: Daniel Siemens: Sturmabteilung - Die Geschichte der SA, München 2019)

 
  • Die SS
 
  • Am 17. März 1933 hatte Hitler für sich eine aus 120 Mann bestehende "Stabswache" geschaffen. Im September wurde die "Stabswache" in "Leibstandarte (SS) Adolf Hitler" umbenannt. Diese ihm persönlich unterstehende Truppe gehörte weder zur Polizei noch zur Reichswehr. Nach der Entmachtung der SA wurde diese Truppe zur "SS-Verfügungsgruppe" ausgebaut. Nach dem Beginn des Krieges erhielt sie die Bezeichnung "Waffen-SS" - sie zählte fast 900000 Mann.

 
  • Die SS war weder Teil der Wehrmacht noch der Polizei. Sie war, wie Hitler es am 17.8.1938 ausdrückte "eine stehende bewaffnete Truppe zu meiner ausschließlichen Verfügung."

 
  • Geschaffen wurde die SS zum persönlichen Schutz Hitlers und zur Sicherung seiner Herrschaft. Sollte sich das Volk einmal erheben oder das Heer putschen, dann war die Stunde der SS gekommen.

 
  • Insoweit der SS auch die Polizei unterstellt war, oblag ihr die Gewährleistung der inneren Sicherheit des Staates. Die Unterdrückung politischer Gegner unterlag ebenfalls ihrer Zuständigkeit. Durch Gestapo und SS werden unbequeme oppositionelle Persönlichkeiten der Rechten wie der Linken, der Konservativen wie des Zentrums und der Arbeiterbewegung umgebracht.

 
  • Andere Organisationen
 
  • Der Nationalsozialismus schafft eine Fülle von großen Organisationen um möglichst jede Volksschicht überwachen und beherrschen zu können.

 
  • Grundlage des organisatorischen Aufbaus ist die sorgfältig gegliederte, zu blindem Gehorsam verpflichtete Partei, die jede Regung des Volkslebens überwacht. Leitbild des Nationalsozialismus ist die 'Volksgemeinschaft' (Einebnung aller Klassenunterschiede, Gesinnungsgemeinschaft). Ausgestoßen aus der Volksgemeinschaft waren Angehörige nicht-arischer Rassen, Kommunisten und Sozialisten (das Judentum war für die Nationalsozialisten keine Religion, sondern eine Rasse).

 
  • Jungvolk, Hitlerjugend (HJ) und Bund Deutscher Mädel (BDM)

  • 1926: Gründung als Parteijugend

  • 1933: HJ wird Staatsjugend. Andere Jugendorganisationen werden auf sie aufgeteilt. Baldur von Schirach wird Reichsjugendführer.

 
  • Ende 1933 waren 28 Prozent der 14- bis 18-Jährigen in der Hitler-Jugend (HJ) organisiert, Ende 1934 bereits 42,9 Prozent (rund 1.260.000 Jugendliche) und 1935 - nach ihrer gesetzlichen Festsetzung zur alleinigen Staatsjugendorganisation - 49 Prozent (etwa 2.040.000 Jugendliche). Der Anteil der im Jungvolk der Hitler-Jungend erfassten 10- bis 14-jährigen Kinder bezogen auf die Gesamtzahl dieser Altersgruppe hatte sich von 32 Prozent Ende 1933 schon 1934 auf 48,8 Prozent erhöht.

  • Der Druck, Mitglied in der Hitler-Jugend zu werden, ging insbesondere von den Schulen aus. Viele Lehrer waren bereits 1933 der NSDAP beigetreten. An höheren Schulen war der Anteil der HJ-Mitglieder höher als an den Volks- und Berufsschulen.

  • 1. Dezember 1936: HJ wird Pflichtorganisation für 10-18 Jährige. Auch die Mitgliedschaft im "Bund Deutscher Mädel" wird seit 1936 verpflichtend.

  • Nichtmitgliedschaft bedeutete Widerstand gegen den Nationalsozialismus

 
  • Reichsarbeitsdienst (RAD): ein halbes Jahr für alle jungen Männer und Frauen (Pflichtorganisation ab 26.6.1935),  paramilitärische Ausbildung, Voraussetzung für das Universitätsstudium. Konstantin Hierl ist Reichsarbeitsführer (seit 7.7.1934)

 
  • Deutsche Arbeitsfront (DAF) unter der Führung von Robert Ley (ab 10.5.1933). Diese Organisation tritt an die Stelle der gewaltsam aufgelösten freien Gewerkschaften und der Unternehmerverbände. Die Aufgabe der DAF war die nationalsozialistische Schulung (bzw. Indoktrination) und Überwachung  ihrer Mitglieder (Arbeiter, Angestellte und Unternehmer). Die Betriebe wurden mit nationalsozialistischen Funktionären durchsetzt. Die Mitgliederzahl stieg von 14 Millionen 1934 auf 25 Millionen im Jahr 1942.  

 
  • Der Reichsnährstand, gegründet am 13.9.1933, war eine Organisation, die alle Betriebe, Personen und Verbände der Ernährungswirtschaft zwangsweise zusammenfasste. Sie unterstand der Leitung des "Reichsbauernführers" Walter Darré, der zugleich das Amt des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft bekleidete.  Die volle agrarische Autarkie sollte durch Schutz vor dem Wettbewerb mit dem Ausland erreicht werden. Ein gleichbedeutendes Ziel  Darrés war es, das für ihn "rassisch gesunde" Bauerntum zu fördern und damit einen Beitrag zur Erhaltung der "nordischen Rasse" zu liefern. 1939 hatte der Reichsnährstand über 14 Millionen Mitglieder.

 
  • Die NS-Frauenschaft wurde 1931 von den NSDAP gegründet. Die meisten großen Frauenverbände waren 1933 nach der Machtübernahme Hitlers aufgelöst worden. Das 'Deutsche Frauenwerk' bestand weiterhin als Dachverband der verbliebenen Frauenvereine, war jedoch eng mit der NS-Frauenschaft verbunden. Reichsführerin beider Organisationen war ab 1934 Gertrud Scholtz-Klink. Die NS-Frauenschaft sollte durch Schulungen die private Lebensführung der Frauen im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie beeinflussen. Die Frauen sollten möglichst viel "erbgesunde" Kinder in die Welt setzen und sie anschließend zu wertvollen Mitgliedern einer "wehrhaften Volksgemeinschaft" erziehen.

 
  • Die Freizeitorganisation "Kraft durch Freude" (ab 27.11.1933) ist der Deutschen Arbeitsfront angegliedert. Freizeitangebote (vor allem Reisen) sollen das 'Wohlverhalten' der Deutschen erreichen und eine Motivation für die Erhöhung des Arbeitstempos bringen.

 

Flugblatt der Freizeitorganisation "Kraft durch Freude"

Bildquelle: Phönix- Illustrationsdruck- und Verlag GmbH

 
  • Auch die Reichskulturkammer unter der Leitung von Goebbels ist eine Zwangsorganisation.
  • Machtkonzentration in der Hand Hitlers
 
  • Der Tod des Reichspräsidenten von Hindenburg am 2. August.1934 gibt Hitler die Gelegenheit, die Konzentration der Macht in seiner Hand fortzuführen: Er vereinigt die Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers. Damit war er auch der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Die Soldaten gelobten dem "Führer" ihre Bereitschaft zu "unbedingtem Gehorsam". (Bisher war die Reichswehr auf die Verfassung vereidigt gewesen und nicht auf eine einzelne Person).

Über die Vereinigung der Ämter gab es am 19. August 1934 eine Volksabstimmung. Die Wahlbeteiligung lag über 95%, davon 89% Ja-Stimmen. Damit wird Hitler legitimer Nachfolger Hindenburgs

 
  • Nach dem Tod Hindenburgs lag die ganze Staatsgewalt formal bei der Reichsregierung. Sie war Exekutive, Legislative und Verfassungsgeber zugleich.

 
  • Der Reichstag wird noch dreimal gewählt und bei besonderen Gelegenheiten einberufen. Aber es gab nur noch eine einzige Partei und nichts mehr zu entscheiden.

 
  • Auch die Reichsregierung wurde ihrer Macht beraubt. Sie tagte ab 1933 immer seltener und nach vier Jahren überhaupt nicht mehr. Die letzte Kabinettsitzung, in der Gesetze beraten und verabschiedet wurden, fand am 9.12.1937 statt. Die Minister blieben zwar an der Spitze der Regierung, aber an politischen Entscheidungen waren sie nicht mehr beteiligt. Es gab nun keine Beschlussorgane mehr.

 
  • Die Reichswehr wird dem Oberbefehl Hitlers unterstellt und auf ihn persönlich vereidigt.

 
  • Als Leitung des Heeres wird das 'Oberkommando der Wehrmacht" (OKW) organisiert; es steht über den Oberbefehlshabern der drei Wehrmachtsteile und über dem Generalstab. Unter den Generalen Keitel und Jodl wird es zum gefügigen Werkzeug Hitlers.


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Die innenpolitischen Maßnahmen Hitlers


  • Ausnutzung der Spannungen zwischen Monarchisten und Nationalsozialisten
 
  • Die Reichswehr fühlte sich von der SA (Sturmabteilung), der paramilitärischen Organisation der NSDAP mit mehr als 2 Millionen Mitgliedern, bedroht. Tatsächlich wollte der Chef des SA, Ernst Röhm, der Reichswehr den Rang ablaufen. 

 
  • Der monarchistische Reichswehrminister, Werner von Blomberg, bestand darauf, dass die Reichswehr "der einzige Waffenträger des Reiches" bleiben müsse. Dies bedeutete nichts anderes als den Anspruch der Monarchisten auf Machtbeteiligung. Auch von Papen machte klar, dass es die Monarchisten nicht zulassen wollten, "aus dem Staat verdrängt zu werden" (Rede  am 17.6.1934).

Um den von ihm geplanten Krieg durchführen zu können, brauchte Hitler eine gut ausgebildete und ausgerüstete Armee, die ihm ergeben war. Zu Hitlers wichtigsten Vorhaben gehörte es - auch wenn er das noch nicht offen aussprach - der Aufbau der Reichswehr zu einer kriegsfähigen Truppe. Für Ernst Röhm war die SA ein wesentlicher Teil der künftigen Armee. Hitler befürchtete von der SA einen Aufstand, falls er deren Wünsche nicht nachkommen würde.

 
  • Hitler beugt sich dem Anspruch der Monarchisten, indem er seine Parteiarmee beseitigt. Am 30. Juni 1934 lässt er Röhm und ein Drittel der höheren SA-Führerschaft ermorden. Auch Hitlers Vorgänger im Kanzleramt, General Kurt von Schleicher, wird ermordet. Klar ist, dass die Führung der Reichswehr an den Verbrechen beteiligt war und damit ihre Selbstständigkeit gegenüber Hitler verlor. Hitler verzichtet nicht, einen dritten Waffenträger im Staat zu seiner persönlichen Verfügung zu haben: An die Stelle der weitgehend entmachteten SA setzt er die SS, deren Aufstieg zu einer innenpolitischen Streitmacht nun begann. Die Reichswehr war jedoch erleichtert und arbeitete in der Folgezeit reibungslos mit Hitler zusammen. Allerdings spielte die SA auch nach der Ermordung Röhms vor allem in den Kriegsjahren eine stabilisierende Rolle in Hitlers Reich.

 

 

Ernst Julius Röhm (1887 - 1934), Führer der SA (Sturmabteilung)
 

Die Entmachtung der SA entspannte auch die Gegensätze innerhalb der Nationalsozialisten. In der SA (2 Millionen Mitglieder) und den Frontkämpferverbänden (1 - 1,5 Millionen Mitglieder) hatten sich diejenigen mittelständischen und kleinbürgerlichen Kräfte zusammengefunden, die mit der pro-kapitalistischen Politik der Hitler-Regierung unzufrieden waren (Beispiel: Warenhäuser wurden nicht - wie im Parteiprogramm angekündigt - zerschlagen). Mit der gewaltsamen Lösung  dieses sozialen Konflikts stabilisierte sich das Regime Hitlers. Folgen des Massakers vom 30. Juni 1934 waren die Schwächung der mittelständischen Politik und die Stärkung industrieller Interessen.

  • Trotz weitgehender Übereinstimmung blieb das Verhältnis zwischen Monarchisten und Nationalsozialisten von Misstrauen und Rivalität gekennzeichnet. Hitlers Herrschaft beruhte darauf,  dass er beide Gruppen gegeneinander ausspielte. Häufig übernahm Hitler die Rolle des Schiedsrichters, erhob sich also über beide.

  • Wirtschafts- und Sozialpolitik
 
  • Oberste Ziele: Schaffung der Kriegsfähigkeit (z.B. Sicherung der Energieversorgung), Wohlstand für die Bevölkerung. Keine Zentralverwaltungswirtschaft, allerdings Vorgabe von Plänen (Direktiven). Wie die Pläne erfüllt wurden, war Sache der Privatwirtschaft. Die Unterordnung der Privatwirtschaft unter den Staat erfolgte erst 1943.

 
  • Agrarpolitik: Der Reichsnährstand bestimmte die Preise für landwirtschaftliche Produkte und steuerte Angebot und Nachfrage. Für die Bauern bedeutete diese Landwirtschaftspolitik zwar gesicherte Abnahmepreise ihrer Produkte, doch auch den Verlust ihrer unternehmerischen Freiheit (weitgehende Kontrolle von Arbeit, Qualität und Beständen sowie Ablieferungszwang). Um der Zersplitterung des Bodens entgegenzuwirken, mussten Betriebe mit einer Nutzfläche von zwischen 30 und 500 Morgen nach dem Reichserbhofgesetz vom 29.9.1933 ungeteilt an einen Erben übergehen.

 
  • Konjunkturpolitik
 
  • Prinzip: Erhöhung der Staatsausgaben in Zeiten wirtschaftlicher Not (u. a. zur Verminderung der Arbeitslosigkeit). 
 

 

 

 

Hjalmar Horace Greely Schacht (1877-1970), Politiker und Bankier, Präsident der Reichsbank (1924 - 1930) Reichswirtschaftsminister (1934 - 1937) unter Adolf Hitler

 
 
  • Umfangreiche Kredite und öffentliche Aufträge (Arbeitsbeschaffungsprogramme - zum Beispiel für den Autobahnbau -) führen der Industrie große Aufträge zu. So genannte. MEFO-Wechsel dienen dem Verbraucher zur Vorfinanzierung für fünf Jahre; sie werden vom Staat wie bares Geld behandelt.

 
  • Mit dem Gesetzespaket "zur Verminderung der Arbeitslosigkeit" wurden  für Frauen zinslose Ehestandsdarlehen eingeführt, sofern sie ihren Arbeitsplatz aufgeben (1000 RM bei Heirat als Gutschein für Hausrat, Rückzahlung 1 Prozent pro Monat nach 1/4 Jahr; Kürzung der Darlehensschuld durch jedes Kind um ein Viertel). 700.000 Frauen konnten auf diese Weise aus dem Arbeitsprozess ausgegliedert werden. - Mutterschaft, Hausfrauendasein, "art- und naturgemäße" Frauenarbeit entsprachen dem NS-Frauenbild.

 
  • Außenhandel und Devisenverkehr werden staatlich reguliert; Belebung des Außenhandels.

Die Anteil der Arbeitslosen sinkt von fast 30 %  im Jahr 1932 auf 13,5 % im Jahr 1934.1936 sind nur noch 7,4% der Erwerbspersonen arbeitslos. Bald danach wird der Zustand der Vollbeschäftigung erreicht. 1939 muss das Reich wieder ausländische Arbeitskräfte heranziehen. Der Rückgang der Arbeitslosenzahl ist zweifellos auch auf die Besserung der internationale Wirtschaftslage zurückzuführen. Viele Erfolge der NS-Wirtschaftspolitik beruhen auf Maßnahmen früherer Regierungen. Außerdem sind bei den deutschen Statistiken Zweifel angebracht.

 
  • 1934 betrugen die Ausgaben für die Aufrüstung 50% aller Investitionen. Da auch bedeutende Beträge in die Konsumgüterindustrie flossen, handelt es sich zu diesem Zeitpunkt nicht um eine reine Kriegswirtschaft. Grund war wohl das "Blitzkriegskonzept" Hitlers.

 
  • Mittelstandspolitik: Regulierung der Zugangsmöglichkeit zum handwerklichen Beruf  = Einschränkung der Gewerbefreiheit. (großer Befähigungsnachweis). Einrichtung einer Zwangsorganisation im Einzelhandel (auch hier Erschwerung des Zugangs). Rabatte nur noch bis 3% zulässig (Schutz des kleinen Einzelhandels gegen Warenhäuser). - Mit dieser Politik sicherte sich Hitler die Loyalität von Handwerk und Einzelhandel.

  • Kirchenpolitik
 
  • Hitlers Ziel war es, die einflussreiche Stellung der katholischen Kirche (sie hatte den Nationalsozialismus vielfach kritisiert!) zu schwächen. In dem am 20. Juli 1933 in Rom unterzeichneten Abkommen mit dem Heiligen Stuhl, dem so genannten 'Reichskonkordat' sicherte das Deutsche Reich der katholischen Kirche in Deutschland innere Autonomie und ungehinderte Verbreitung ihrer Schriften zu. Das Eigentum der Kirche und die Beibehaltung der katholischen Bekenntnisschulen wurden vom Deutschen Reich garantiert. Im Gegenzug verlangte Hitler von Bischöfen und Priestern Wohlverhalten und Verzicht auf politische Kritik.

  • Durch das Abkommen mit dem 'Heiligen Stuhl' hat das NS-Regime zum ersten Mal die internationale Isolierung Deutschlands nach der Machtübernahme durchbrochen.

  • Bereits im Herbst 1933 wurde klar, dass sich das Deutsche Reich nicht an das Abkommen halten würde: die Bekenntnisschulen wurden benachteiligt und das katholische Verbands- und Pressewesen einer Vielzahl einschränkender staatlicher Maßnahmen ausgesetzt.

 
  • Den Protestantismus hofft der Nationalsozialismus durchdringen und beherrschen zu können. Er ruft die Bewegung deutscher Christen ins Leben und sucht alle protestantischen Kirchen in einer Reichskirche zu verschmelzen.

 
  • Die von Martin Niemöller vertretene Bekenntniskirche vereinigt alle Kräfte des Widerstands im Protestantismus.

 
  • Je deutlicher der Widerstand der Kirchen wird, desto stärker bricht im Nationalsozialismus die Feindschaft gegen das Christentum durch.

  • Judenpolitik
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Die Außenpolitik Hitlers 1933 - 1939


  • Hitlers außenpolitisches Programm
 
  • Eroberungskrieg gegen Russland mit dem Ziel, für die Deutschen "neuen Lebensraum" zu gewinnen.

  • Außenpolitik war für Hitler ein Instrument im Kampf der Völker um den zur Verfügung stehenden Lebensraum. Eine weitere Grundanschauung Hitlers, aus der sich seine Außenpolitik ableiten lässt, war die Vernichtung der für ihn minderwertigen Rassen, vor allem der Juden (Juden war für Hitler die Angehörigen einer Rasse).

  • Am 5. November 1937 eröffnet Hitler dem Kriegs- und Außenminister sowie den Oberbefehlshabern der drei Wehrmachtsteile, dass er spätestens 1943 den Krieg um Raumerweiterung zu führen gedenke (Hoßbach-Protokoll). Die führenden Mitglieder des Militärs stimmten dem Weg der Gewalt zu.

 
  • "Vorkrieg" gegen Frankreich zur Vermeidung eines Zweifrontenkriegs.

 
  • Anschluss Österreichs an Deutschland

Hitler in "Mein Kampf": "Österreich muss zu Deutschland und danach muss das großdeutsche Reich Eroberungskriege führen".

 
  • Bündnisse mit Großbritannien und Italien. Unterordnung der Innenpolitik unter die Ziele der Bündnis- und Kriegspolitik.

 
  • Erreichung der deutschen Herrschaft über Europa unter Ausnutzung der Gegensätze zwischen den europäischen Staaten.

  • Die Jahre der Kriegsvorbereitung 1933 - 1938

  • Die Abrüstungsfrage

  • Hitler fordert die Rüstungsgleichheit Deutschlands - entweder durch allgemeine Abrüstung oder durch deutsche Aufrüstung.

  • Frankreich macht die Abrüstung von der Lösung der Sicherheitsfrage abhängig und wünscht die Aufstellung einer internationalen Streitmacht. Dies stößt jedoch auf den Widerstand Großbritanniens.

  • Die Abrüstungskonferenz des Völkerbunds verspricht 1932 der Regierung Papen grundsätzlich die künftige Gleichberechtigung Deutschlands.

  • Hitler trifft Anfang 1933 Maßnahmen zur Verstärkung von Heer und Flotte sowie zum Aufbau einer Luftwaffe unter Göring. Ende 1933 erklärt Hitler den Austritt Deutschlands aus der Abrüstungskonferenz und dem Völkerbund.

  • Der Freundschaftsvertrag mit Polen

  • Hitler schließt am 26.1.1934 mit Polen einen 'Konsultativ- und Freundschaftspakt', der in den folgenden zehn Jahren einen bewaffneten Zusammenstoß ausschließen soll.

  • Der Freundschaftsvertrag mit Polen berührt das französisch-polnische Bündnis von 1921. Frankreich glaubt, seinen Bündnispartner im Osten zu verlieren und nähert sich Russland an. 

  • Allgemeine Wehrpflicht und Flottenabkommen mit Großbritannien

  • Der Beginn der englischen Wiederaufrüstung und die Verlängerung der Dienstzeit in Frankreich (von 18 Monaten auf 2 Jahre) veranlassen Hitler am 9. März 1935, den Wiederaufbau der deutschen Luftwaffe, der bereits in vollem Gange ist, öffentlich anzukündigen und die Allgemeine Wehrpflicht wieder einzuführen.

  • 18. Juni 1935: Das Flottenabkommen mit Großbritannien gestattet Deutschland, eine Flotte in der Stärke von 35 Prozent der englischen zu bauen. - (Großbritannien ist aus machtpolitischen Gründen der Wunschpartner Hitlers. Er setzte auf Aufgabenverteilung und war sogar bereit, dafür auf Kolonialpolitik und den Bau einer starken Schlachtflotte zu verzichten.)

  • Rheinlandbesetzung und Bündnispolitik

  • Die Ratifizierung des Beistandspakts zwischen Russland und Frankreich durch das französische Parlament im Februar 1936 nimmt Hitler zum Anlass, die Locarnoverträge aus dem Jahre 1925 zu kündigen und das entmilitarisierte Rheinland zu besetzen. Beides wird von einer Reichstagsauflösung und einem zustimmenden Volksentscheid begleitet.

Am 20. Mai 1936 verbreitete der aus deutschen Emigranten bestehende "Ausschuss zur Vorbereitung einer Deutschen Volksfront" in Paris eine 'Deklaration der Deutschen Opposition zur Rheinlandbesetzung und zu Hitlers Kriegspolitik'. Vertreter der Arbeiterparteien und der Exil-Organisationen der großen Gewerkschaften aber auch parteilich Ungebundene hielten darin dem deutschen Volk vor Augen, dass Hitler einem Krieg zusteuert. Sie fordern ein gemeinsames Eintreten "für den Sturz der Hitler-Diktatur". Die Volksfront-Idee scheiterte 1938 an inneren Differenzen.

  • Obwohl das deutsche Heer zu diesem Zeitpunkt noch keinem Krieg gewachsen ist, handeln Frankreich und Großbritannien nicht. Italien hält sich völlig zurück. Großbritannien ist mit Problemen außerhalb Europas stark beschäftigt: Angriff Japans auf China, machtpolitische Gegensätze mit der Sowjetunion in Afghanistan, Angriff Italiens auf Äthiopien.

  • Im August 1936 schließen Deutschland und Japan den "Antikominternpakt", der beide Mächte gegen Russland vereinigt.

  • Zwischen dem 01. und 16. August 1936 finden in Berlin die Olympischen Sommerspiele statt. Das NS-Regime nutzt die Spiele, um sich im Ausland als weltoffenes und friedvolles Land darzustellen. Im selben Jahr fin Garmisch-Partenkirchen die Olympischen Winterspiele statt.

  • 1. November 1936: Mussolini spricht in einer Rede von der "Achse Berlin-Rom".

 
  • Der Anschluss Österreichs 1938
 
  • Hitlers "erstes Ziel" ist der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Danach soll die Tschechoslowakei besetzt werden. Mit diesen beiden Aktionen will Hitler für den Fall eines Krieges mit Großbritannien und Frankreich die "Ostflanke" des Reiches sichern.
 
  • Österreich bis 1938
 
  • Ab 1933 gerät christsoziale Bundeskanzler Dollfuß in erbitterten Gegensatz zu der nationalsozialistischen Bewegung in Österreich. Am 25. Juli 1934 wird er bei einem missglückten Putschversuch der Nationalsozialisten ermordet.

  • Engelbert Dollfuß war im Mai 1932 Kanzler geworden. Seine kurzfristigen Ziele waren: 1. Ausschaltung des Parlaments samt Verhinderung von Neuwahlen 2. Ausschaltung von Sozialdemokratie und Gewerkschaften. Mit seinen Maßnahmen wollte Dollfuß die Demokratie beseitigen und durch ein autoritäres, nach dem Führerprinzip organisiertes Regime ersetzen.  Zum Jahreswechsel 1933/34 befand sich die Sozialdemokratie in offener Auflösung.

  • Gegenüber den Nationalsozialisten setzte Kanzler Dollfuß auf eine Doppelstrategie: Polizeiliche Repression sollte die Lage im Innern befrieden und Druck aufbauen, um die NS-Führung in den Geheimverhandlungen zu Zugeständnissen zu zwingen. Zugleich suchte die österreichische Regierung außenpolitisch beim faschistischen Italien Rückendeckung gegen das nationalsozialistische Deutschland. Nach einer NS-Terrorwelle in der ersten Junihälfte verhängte Dollfuß ein Betätigungsverbot über die NSDAP. Hitler wollte Dollfuß zum Rücktritt zwingen. Anton Rintelen, ein führender Christsozialer vom nationalen Flügel der Partei, sollte neuer Bundeskanzler Österreichs werden. Bei dem nationalsozialistischen Putschversuch am 25. Juli 1934 sollte Bundeskanzler Dollfuß lediglich festgenommen werden. Bei der Festnahme wurde er allerdings so schwer verletzt, dass er kurze Zeit später starb. Hitler tat alles, um die Spuren, die zu ihm als dem eigentlichen Urheber führten, zu verwischen.

 
  • Der Nachfolger von Dollfuß, Kurt Schuschnigg, bemüht sich bis 1936 vergeblich, die österreichische Selbständigkeit zu sichern. Im Februar 1938 sieht er sich gezwungen, einem außenpolitischen Zusammengehen mit Deutschland und der Aufnahme von Nationalsozialisten in die Regierung zuzustimmen.

  • Italien wandte sich Schritt für Schritt Deutschland zu. Opfer dieser Annäherung wurde das außenpolitisch isolierte Österreich. Mussolini legte dem neuen Kanzler Kurt Schussnigg dringend nahe, einen Modus Vivendi  mit Hitler zu finden. Mit dem deutsch-österreichischen "Normalisierung- und Freundschaftsabkommen" vom 11. Juli 1936 war der Weg in den Anschluss Österreichs an Deutschland bereits vorgezeichnet. Schussnigg hingegen sah die in diesem Abkommen getroffenen Zugeständnis als rote Linie, die keinesfalls überschritten werden durfte.

  • Wie zuvor Engelbert Dollfuß hielt Kurt Schussnigg in der Innenpolitik die Fäden der Regierung und der Monopolorganisation "Vaterländische Front" in seiner Hand. Das Herrschaftssystem in Österreich kann als eine Variante faschistischer Herrschaft begriffen werden. Im Außenverhältnis, insbesondere zum nationalsozialistischen Deutschland, hatte Schussnigg eine äußerst schwache Position.

  • Am 12. Februar 1938 trafen sich Hitler und Schussnigg in Berchtesgaden. Das bei diesem Treffen unter massivem Druck Hitlers geschlossene Abkommen sah die freie Betätigung der NSDAP in Österreich und die außen- und wirtschaftspolitisch völliger Gleichschaltung mit dem nationalsozialistischen Deutschland vor. Als Folge des Abkommens häuften sich die Provokationen, Aufmärsche und Forderungen der Nationalsozialisten.

 
  • Die Besetzung Österreichs im März 1938
 
  • 9. März 1938: Ein deutsches Ultimatum erzwingt den Rücktritt von Schuschnigg. Der nationalsozialistische Innenminister Seyß-Inquart übernimmt die Regierung.

 
  • Der neue Kanzler wird von Hermann Göring veranlasst, um den Einmarsch deutscher Truppen zu bitten. Am 13. März 1938  marschiert die deutsche Wehrmacht unter dem Jubel der Bevölkerung ein. Unter dem Jubel der Massen verkündete Hitler den "Anschluss" seiner Heimat an das "Dritte Reich". Bei einer wenige Wochen später abgehaltenen Volksabstimmung wurde der "Anschluss" mit einer Zustimmungsquote von fast 100 Prozent "demokratisch" bestätigt.

 
  • Die sudetendeutsche Krise des Sommers 1938 und das Münchener Abkommen
 
  • Unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland verwandelt sich die 'Sudetendeutsche Partei' (SdP) in der Tschechoslowakei unter Konrad Henlein in eine Einheitspartei aller Deutschen. Von Deutschland ermutigt, verlangt sie eine radikale Autonomie.

Die Vorfahren der Sudetendeutschen wurden im 12./13. Jahrhundert von den böhmischen Herzögen und Königen ins Land geholt, um die bis dahin nur dünn besiedelten Randgebiete ihres Reichs zu erschließen. Als diese Gebiete, durch die sich der Gebirgszug der Sudeten zieht, 1918/19 in die Tschechoslowakei eingegliedert wurden, setzte sich die Bezeichnung "Sudetendeutsche" als Sammelbegriff für die etwa 3,3 Millionen Deutschen in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien durch.

 
  • Ende Mai 1938 bezeichnet es Hitler als seinen "unabänderlichen Entschluss die Tschechoslowakei in absehbarer Zeit durch eine militärische Aktion zu zerschlagen".

  • Hitler blieb bei seinen höheren Beratern nicht ohne Widerspruch. Der Generalstabschef des Heeres, General Ludwig Beck, vertrat die Ansicht, dass ein Angriff auf die Tschechoslowakei zu einem Krieg mit Großbritannien und Frankreich führen würde und dass Deutschland ein solchen Krieg nicht gewinnen könne. Als es General Beck nicht gelang, Hitler mit seinen Argumenten zu überzeugen, trat er zurück. Sein Nachfolger, General Franz Halder, der sein Amt am 1.9.1938 antrat, schätzte die Lage ebenso ein. Er erwog sogar einen Staatsstreich gegen Hitler.

  • Auf Hitler machten die Bedenken keinen Eindruck. Da es kein Gremium mehr gab, in dem Beschlüsse gefasst werden konnten, gab es auch keines, das sich gegen die "Zerschlagung der Tschechoslowakei" aussprechen konnte oder in dem das Für und Wider besprochen wurde. So setzte sich Hitler durch!

 
  • Der Vermittlungsvorschlag Großbritanniens, eine weitgehende Autonomie der Sudetendeutschen zu schaffen, scheitert an der Ablehnung der Tschechoslowakei.

Das überwiegend deutsch besiedelte Sudetenland war durch den Versailler Vertrag von 1919 Teil der Tschechoslowakei geworden.

 
  • Hitler kündigt auf dem Nürnberger Parteitag am 12. September 1938 eine Intervention des Reiches zum Schutze der Sudetendeutschen an. Wenige Tage später fordert er ultimativ die sofortige Übergabe der sudetendeutschen Bezirke.

 
  • Der Krieg scheint unvermeidlich. Der britische Premier Neville Chamberlain bittet Mussolini um Vermittlung. Am 29./30. September 1938 kommt es in München zu einem Treffen zwischen Chamberlain, Daladier, Mussolini und Hitler. Durch das "Münchener Abkommen" werden die sudetendeutschen Teile mit dem Deutschen Reich vereinigt. Deutschland und die Westmächte stellen der Tschechoslowakei eine Garantie des Restbestandes in Aussicht.

 

Auf der Erinnerungspostkarte zum Münchener Abkommen vom September 1938 stehen Chamberlain und Daladier auf der einen, Mussolini und Hitler auf der anderen Seite.

Postkarte

 
  • Die Politik des "Appeasement", das heißt die "methodische Beseitigung der hauptsächlichen Reibungsursachen am Verhandlungstisch" (Samuel Hoare), als Fehler der Westmächte, insbesondere Großbritanniens,  zu betrachten, ist nicht gerechtfertigt. Hätte man Hitler die sudetendeutschen Gebiete nicht überlassen, wäre es zum sofortigen Krieg gekommen. So musste Hitler den Krieg auf das nächste Jahr verschieben, in dem die Voraussetzungen für die Westmächte günstiger waren.

 
  • Großbritannien hatte zwar nach dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 1929 seine Aufrüstung fortgesetzt, war jedoch für einen Krieg noch nicht voll gerüstet. Wirtschaftliches Überleben und konjunkturelle Erholung waren wichtiger gewesen.

  • Chamberlains Programm der "gesunden Finanzen" und des ausgeglichenen Haushalts, mit dem er sein Land als Schatzkanzler aus der Weltwirtschaftskrise herausgeführt hatte, drohte mit einem neuen Rüstungswettlauf illusorisch zu werden. Trotzdem beschloss das Kabinett im März 1938, die Aufrüstung zu steigern. Chamberlain wollte den Frieden, bereitete aber das Land auf den Krieg vor, pragmatisch und mit Augenmaß: Rüstung ja, aber unter Berücksichtigung der Wirtschaftskraft.

  • Winston Churchill, 1938 ohne ein politisches Amt, sah das Problem anders als Chamberlain: "Heute ist die größte Bedrohung für das britische Weltreich der Nationalsozialismus mit seiner Doktrin, von Berlin aus die Welt zu beherrschen." Überzeugt davon, dass Hitler früher oder später einen Krieg beginnen werde, hatte er schon in den frühen dreißiger Jahren, ungeachtet der wirtschaftlichen Möglichkeiten, eine massive Aufrüstung gefordert.

 
  • Nach dem Münchener Abkommen wurde die Aufrüstung in Großbritannien entschlossen vorangetrieben. Auch die Kriegsbereitschaft der Inselbevölkerung und des gesamten britischen Weltreichs wurde aufgebaut.

Der durch das Münchener Abkommen erreichte Zeitgewinn von einem Jahr ermöglichte den Briten eine verstärkte Aufrüstung. Die neuen britischen Abfangjäger Hurricane und Spitfire gingen erst im August 1938 in Serie. Mit diesen Flugzeugen gelang es im Sommer 1940 die Luftschlacht um England zu gewinnen.

 
  • Die Besetzung der Tschechoslowakei im März 1939
 
  • Im März 1939 bricht Hitler sein gegebenes Wort und besetzt die Rest-Tschechoslowakei. Die Westmächte fassen jetzt den Entschluss, sich jeder weiteren Ausdehnung der deutschen Macht unbedingt zu widersetzen.
 
  • 14./15. März 1939: Hitler zwingt den tschechischen Staatspräsidenten Hacha in Berlin ein Abkommen über die Auflösung eines selbständigen tschechischen Staatswesens zu unterschreiben. Hitler ordnet die Umwandlung der Tschechoslowakei in ein deutsches "Protektorat Böhmen und Mähren" an. 
 
  • Der Ausbruch des Krieges mit Polen im August 1939
 
  • Litauen wird am 22. März 1939 durch ein deutsches Ultimatum zur Rückgabe des Memellandes gezwungen.

 
  • Der deutsche Außenminister Ribbentrop verlangt von Polen die Eingliederung Danzigs sowie eine exterritoriale Autostraße und Eisenbahnlinie durch den "Korridor". Polen lehnt entschieden ab.

Hitler wollte den Krieg! Allerdings setzt er darauf, Großbritannien aus dem Konflikt heraushalten zu können - ein Trugschluss, der sich rächen sollte.

 
  • 31. März 1939: Großbritannien erklärt sich bereit, den Bestand Polens zu garantieren. Dieses Angebot wird auf polnischen Wunsch in einen zweiseitigen Garantievertrag umgewandelt. Frankreich schließt sich dem Vorgehen Großbritanniens an.

 
  • Am 11. April 1939 befiehlt Hitler, einen Feldzug gegen Polen vorzubereiten. Am 23. Mai formuliert er sein Kriegsziel: "Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich um die Arrondierung des Lebensraumes im Osten und Sicherstellung der Ernährung."

Im Sommer 1939 waren immer mehr Diplomaten, hohe Militärs und sogar Leute wie Göring und Ribbentrop  zu der Überzeugung gekommen, Deutschland könne einen Krieg gegen die Westmächte nicht gewinnen. Keiner kannte jedoch die Meinung des Anderen. Hätte sich dieser Kreis getroffen, wäre Hitler isoliert gewesen. Als sie merkten, dass sie in Wahrheit dasselbe wollten, war es zu spät. 

 
  • 23./24. August 1939: Der deutsche Außenminister Ribbentrop schließt in Moskau einen deutsch-russischen Wirtschafts- und Nichtangriffspakt  (Hitler-Stalin-Pakt) ab. Beide Mächte verständigen sich außerdem über die Abgrenzung der Interessensphären.

Es ist zunächst unverständlich, warum Hitler einen Pakt mit einem Land schloss, gegen das er einen Eroberungskrieg führen wollte - und dieses Ziel hatte er ja nicht aufgegeben. Die Umstellung der Bevölkerung von einem Antibolschewismus zu einem freundschaftlichen Verhältnis und dann wieder zurück hätten ihm eigentlich hinderlich erscheinen müssen. Auch der Nachweis eines späteren Angriffsvorwands war schwieriger geworden. Für Hitler hatte der Pakt mit Stalin vor allem eine innenpolitische Funktion: Er wollte bei seinen Beratern den Eindruck erwecken, dass bei Wegfall eines Zweifrontenkriegs ein Krieg gegen die Westmächte zu gewinnen war. Hitler wollte unbedingt Krieg, die deutsche Führungsschicht wollte ihn nicht. Hitler setzte sich durch. Stalin wollte um jeden Preis ein gemeinsames Vorgehen des Westen unter Einschluss Hitler-Deutschlands gegen die Sowjetunion verhindern.

 
  • 25. August 1939: Hitler macht Großbritannien ein angeblich "großes, umfassendes Angebot". Für Handlungsfreiheit im Osten will er auf jede Grenzkorrektur im Westen verzichten und eine deutsche Garantie für das britische Weltreich übernehmen. Großbritannien lehnt dieses Angebot ab.

 
  • 1. September 1939: Deutschland eröffnet die Kampfhandlungen gegen Polen.


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Grundlagen der Macht Adolf Hitlers


  • Persönlichkeitsprofil Adolf Hitlers
 
  • Hitler hatte das Talent, die Massen zu mobilisieren. Vor 1933 wandte er sich an diejenigen, die der Weimarer Demokratie radikal ablehnend gegenüber standen. Er konnte "ihren Ärger, ihre Frustration und ihre Feindseligkeit artikulieren sowie ihre Gefühle ansprechen, indem er die attraktive Vision einer, wie es vielen schien, besseren Zukunft anbot" (Kershaw). Hitler versprach eine bessere Gesellschaftsordnung, nationale Erneuerung, die Beseitigung von Demütigung und Elend sowie die Konfrontation mit denjenigen, denen man den Ruin des Landes anlastete.

 
  • Hitler besaß Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit, komplexe Tatbestände in den Griff zu bekommen. Er hatte ein instinktives Verständnis für die Schwachstellen seiner Verhandlungspartner. "Seine 'Fähigkeit zur Verstellung' konnte Diplomaten und hohe kirchliche Würdenträger gleichermaßen täuschen" (Kershaw). Seine zynische Geschicklichkeit, Verhandlungen zu führen, beruhte auf einer Kombination von Einschüchterung und Drohung, von Schmeichelei und ausgesprochener Lüge.

 
  • Hitler war von der "Mission" besessen, Deutschland retten zu müssen. Er war davon überzeugt, dass nur sein Weg der richtige sei. Seine Grundideen vertrugen keinen Widerspruch. Allerdings waren sie so weit gefasst, dass sie mit anderen ideologischen Richtungen der nationalsozialistischen Bewegung nicht im Widerspruch standen. Dies ermöglichte es Hitler, den Nationalsozialismus als Ganzes zu repräsentieren.

  • Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war man lange Zeit der Meinung, der Nationalsozialismus habe ein polykratisches Herrschaftssystem hervorgebracht. Hitler wurde häufig nur als Propagandist, als Demagoge, als politischer Scharlatan, als Rattenfänger oder als Handlanger mächtiger Kräfte abgetan (Kershaw). Weder sein Antisemitismus noch seine außenpolitischen Vorstellungen wurden damals als konkrete Zielvorstellungen wahrgenommen. Der Historiker Eberhard Jäckel vertrat in seiner 1969 veröffentlichten Studie 'Hitlers Weltanschauung' zum ersten Mal die Ansicht, dass das nationalsozialistische Herrschaftssystem ein monokratisches System gewesen sei und sprach sogar von einer "Alleinherrschaft Adolf Hitlers". Jäckel konnte an Hand einer genauen Analyse des Textes von  Hilers Buch "Mein Kampf" herausarbeiten, dass dieser eine geschlossene Weltanschauung präsentierte. Diese Weltanschauung bestand faktisch aus zwei Zielen: die Eroberung von Lebensraum im Osten und die Entfernung der Juden. Alles Übrige jenseits der Verfolgung der beiden Ziele, etwa Staat, Partei, Wirtschaft usw. war nur Mittel zum Zweck. Hitler war also "Programmatiker" und "Politiker". Selbst wenn Adolf Hitler vielfach opportunistisch handelte, tat er dies nach Eberhard Jäckel immer im Rahmen eines fundamentalen, unveränderlichen Gedankengefüges, das eine innere Konsistenz besaß und feste Ziele beinhaltete. Die Weltanschauung Hitlers bildete nach Jäckel den "Entwurf einer Herrschaft". Sie war das Fundament von Hitlers Hartnäckigkeit, seinem Gefühl der Unfehlbarkeit und Selbstsicherheit.

  • Hitlers Maßnahmen zum Erwerb und zur Erhaltung der Macht
 
  • Im Mittelpunkt der Partei- und Staatsführung stand für Hitler Propaganda und Agitation. Organisatorische Aufgaben überließ Hitler anderen.

 
  • Außer für seine engste Umgebung war Hitler weitgehend unzugänglich. Die letzte Kabinettsitzung, in der Gesetze beraten und verabschiedet wurden, fand am 9. Dezember 1937 statt, die letzte Ministerbesprechung am 5. Februar 1938. Die Minister blieben zwar an der Spitze ihrer Verwaltungen, aber an den politischen Entscheidungen waren sie nicht mehr beteiligt. Eine zentrale Koordinationsstelle für die Regierungstätigkeit gab es nicht. Es gab auch keine Beschlussorgane mehr und keine Beratungen in dafür vorgesehenen Gremien.

Hitlers Eingriffe in Geschäfte der Ministerien waren sporadisch und willkürlich. Wo konventionelle Regierungsstrukturen seiner Ansicht nach nicht funktionierten, errichtete er eine ihm selbst unterstellte 'Sonderbehörde', welche dann die Aufgaben in seinem Sinn übernahm.

 
  • Der Verzicht auf eine zentrale Koordinationsstelle für die Regierungstätigkeit führte dazu, dass der Staatsapparat in Teilbereiche zerfiel. Auf den ihm untergeordneten Ebenen ließ Hitler intensive Konkurrenz zu. Die jeweiligen Leiter dieser Ebenen (Minister, Parteiführer, Spitzen des Militärs u. a.) berief er jeweils einzeln zu sich. Diese hatten kein Recht, sich untereinander zu versammeln, nicht mit Hitler und schon gar nicht ohne ihn. Hitler hatte es somit leicht, sie gegeneinander auszuspielen. Seine eigene Macht wurde dadurch unangreifbar. Die wichtigen und folgenschweren Entscheidungen traf Adolf Hitler allein.

 
  • Hitler übte die Staatsgewalt auf zweierlei Weise aus: Zum einen konnte er Gesetze und Verordnungen erlassen, zum anderen  verfügte er über die außerordentliche Macht, diese auch durchzusetzen.

 
  • Auch Hitlers Macht war nicht vollkommen unbegrenzt. Auch er musste Rücksichten nehmen und fühlte sich sogar trotz seiner ungeheuren Machtfülle bedroht. Trotz weitgehender Übereinstimmung war und blieb das Verhältnis zwischen den Anhängern der alten Staatsordnung, den 'Monarchisten' und den Nationalsozialisten von Misstrauen und Rivalität gekennzeichnet. Hitler musste sich, um an der Macht zu bleiben, das Wohlwollen beider Seiten erhalten. Indem er die Rolle des Schiedsrichters übernahm, erhob er sich über beide. Seine eigene Autorität schützte er dadurch, dass er keine der beiden Gruppen offen bevorzugte. Dadurch, dass er augenscheinlich über einer Sache stand, verschaffte er sich den Handlungsspielraum, seine eigenen Ziele auch dann durchzusetzen, wenn sie von keiner der beiden Gruppen geteilt wurden.

  • Das Wesen der Macht Hitlers
 
  • Die Macht Hitler basierte nur in geringem Maße auf bestehenden formalen Herrschaftsstrukturen. Obwohl die Bürokratie im Dritten Reich beträchtlich ausgeweitet wurde, funktionierte sie nicht nach klar formulierten, unpersönlichen Gesetzen und Verordnungen. Die bürokratische Verwaltung war der charismatischen Autorität Hitlers untergeordnet. Dies konnte nur deshalb funktionieren, weil andere bereit waren, Hitler 'heroische Qualitäten' zuzuschreiben.

 
  • Die außergewöhnliche Machtfülle, die Hitler auf sich vereinigen konnte, ist nicht nur auf seine Persönlichkeit zurückzuführen. Sie war auch das Produkt eines großen Teils der Gesellschaft, der fest daran glaubte, Hitler würde ihre sozialen und politischen Erwartungen erfüllen können. Darüber hinaus war seine Machtfülle ein Ergebnis der Unterschätzung, der Schwächen und der Mithilfe von anderen.

Ohne die Person Adolf Hitler wäre es Ende der dreißiger Jahre mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu einem Krieg gekommen. Ebenso unwahrscheinlich ist der entsetzliche Völkermord an den Juden.


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Über die 'Diskriminierung und soziale Ausgrenzung der Juden von 1933 - 1939' haben wir eine eigene Seite erstellt! Klicken Sie hier!

Literaturhinweise


Benz, Wolfgang Geschichte des Dritten Reiches, München 2000
Bracher, Karl Dietrich Zeitgeschichtliche Kontroversen. Um Faschismus, Totalitarismus, Demokratie, München 1984
Broszat, Martin Der Staat Hitlers, München 2000
Burleigh, Michael Die Zeit des Nationalsozialismus. Eine Gesamtdarstellung. Frankfurt/Main 2000
Enzensberger, Hans Magnus Hammerstein oder der Eigensinn. Frankfurt am Main 2008. [Phase der Machtübernahme Hitlers ist außerordentlich gut recherchiert. Literarische Aufbereitung.]
Fest, Joachim Hitler. Frankfurt/Main 1973
Frei, Norbert Der Führerstaat. Nationalsozialistische Herrschaft 1933-1945, München 2001
Hehl, Ulrich von Nationalsozialistische Herrschaft. München 2001
Herbst, Ludolf Das nationalsozialistische Deutschland 1933 bis 1945. Die Entfesselung der Gewalt. Rassismus und Krieg. Frankfurt/Main 1999.
Hildebrand, Klaus Das Dritte Reich. München 2003
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Jäckel, Eberhard Hitlers Weltanschauung. Entwurf einer Herrschaft. Tübingen 1969
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Kershaw, Ian Hitler. 1889 - 1936. Stuttgart 1998
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Recker, Marie-Luise Die Außenpolitik des Dritten Reiches. München 1990-
Wehler, Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1914 - 1949. München 2003.

 


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