Judenvernichtung 1939 - 1945

 

 

 

 

 

Home
Warum Geschichte?
Kontakte
Inhalt

 

Die Welt des späten Mittelalters (1250 - 1400)

Das Ende der Luxemburger und der Aufstieg der Habsburger Kaiserdynastie (1400 - 1517)

Die Reformation von Luthers Anschlag der 95 Thesen bis zum Wormser Reichstag (1517 - 1521)

Der Dreißigjährige Krieg (1618 - 1648)

Vom Westfälischen Frieden (1648) bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen (1740)

Der Aufstieg Preußens zur europäischen Großmacht (1740 - 1763)

Die Französische Revolution bis zum Ende der Diktatur Robespierres (1789 - 1794)

Deutschland in der Zeit der Französischen Revolution und der Herrschaft Napoleons (1789 - 1815)

 Restauration und Revolution (1815 - 1830)

Monarchie und Bürgertum (1830 - 1847)

Die Revolution von 1848/49

Von der gescheiterten Revolution 1848 bis zur Gründung des Deutschen Reiches 1871

Die Innen- und Außenpolitik Bismarcks (1871 - 1890)

Das Deutsche Kaiserreich von 1890 bis zum Ausbruch der Ersten Weltkriegs 1914

Die Industrielle Revolution in England und Deutschland (1780 - 1914)

Europäischer Kolonialismus und Imperialismus (1520 - 1914)

Der Erste Weltkrieg (1914 - 1918)

Der Weg zur Weimarer Republik 1918 - 1919

Der Kampf um die Staatsgewalt in der Weimarer Republik (1919 - 1933)

Die Machtübernahme der NSDAP und die Errichtung der Diktatur Hitlers (1933 - 1939)

Der Zweite Weltkrieg (1939 - 1945)

Der Weg in die Teilung Deutschlands (1945 - 1949)

Der Kalte Krieg: Vom Kriegsende 1945  bis zum Bau der Berliner Mauer 1961

Die Ära Adenauer (1949 - 1963)

Die Kanzlerschaft Ludwig Erhards 1963 - 1966

Kalter Krieg Teil 2: Von der Kubakrise 1962 bis zur Auflösung der Sowjetunion 1991

Die Zeit der Großen Koalition 1966 - 1969

Die Ära Brandt (1969 - 1974)

Die Kanzlerschaft Helmut Schmidts (1974 - 1982)

Die Kanzlerschaft Helmut Kohls von 1982 bis 1987

Die Kanzlerschaft Helmut Kohls von 1987 - 1989

Der Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands (Teil I: Die DDR von den siebziger Jahren bis zum Fall der Mauer im Jahr 1989)

Vom Fall der Berliner Mauer bis zur deutschen Einheit (1989 - 1990)

 

 

 

zurück zu der Seite 'Der Zweite Weltkrieg'

zurück zu der Seite 'Judenverfolgung 1933 - 1939'

 
Literaturhinweise

  • Demütigung und Ausbeutung der deutschen und polnischen Juden nach Kriegsbeginn
 
  • Am 1. September 1939 marschierten deutsche Truppen in Polen ein und drangen damit in ein Land vor, in dem seit dem Mittelalter Juden gelebt hatten. Allein in Warschau lebten zur Zeit der Volkszählung 1931 353.000 Juden (29% der Bevölkerung Warschaus). In Lodz wohnten 202.000 Juden (33% aller Bewohner).  Insgesamt machten die Juden ein Zehntel der polnischen Bevölkerung aus. Während des deutschen Polenfeldzuges kamen 61.000 polnische Juden in Kriegsgefangenschaft. Tausende brachte man in Kriegsgefangenenlager innerhalb des Deutschen Reiches, wo sie wie Insassen eines Konzentrationslagers behandelt wurden. Als Polen am 28. September 1939 zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt wurde, flüchteten innerhalb von zwei Monaten ca. 250.000 Juden in den sowjetischen Teil.

 
  • Der Kriegsbeginn brachte für die Juden in Deutschland eine Auswanderungsbeschränkung. Sie wurde von weiteren Demütigungen begleitet. So verhängte man für die noch in Deutschland verbliebenen Juden eine nächtliche Ausgangssperre, beschlagnahmte ihre Radios, sperrte ihre Telefonanschlüsse, setzte sie bei minimalem Lohn und doppelten Sozialabgaben zur Zwangsarbeit in der Rüstung ein und wies ihnen besondere Lebensmittelgeschäfte zum Einkaufen zu.

 
  • Mit der deutschen Besetzung Polens begann sofort die Verfolgung der Juden. SS-Einsatzkommandos, unterstützt von einheimischen "volksdeutschen Einheiten", drangsalierten jüdische Bürger und plünderten ihr Eigentum. Zwangsarbeit und Ausgangssperren waren erste offizielle Maßnahmen gegen die Juden in Polen. Es folgten der Ausschluss aus dem Wirtschaftsleben, die  Sperrung der Bankkonten sowie willkürliche Verhaftungen. Die Synagogen der Städte wurden zerstört.

 
  • Am 21. September 1939 richtete Reinhard Heydrich, der Chef der Gestapo und der Sicherheitspolizei, Anweisungen an die Führer der Einsatztruppen in Polen, aus denen die Pläne für das weitere Vorgehen in der 'Judenfrage' zu erkennen sind.

  Reinhard Heydrich (1904 - 1942), Chef der Sicherheitspolizei (Gestapo und Kripo) und des Sicherheitsdienstes

Bildquelle: bpk, Berlin

  • Alle jüdischen Gemeinden mit weniger als 500 Einwohnern, so lautete eine Anweisung, sollten aufgelöst werden. Danach mussten die Juden entweder innerhalb der Städte in bestimmten Sperrgebieten (Ghettos) oder in einem für sie abgeteilten Gebiet in der ärmlichen Landregion zwischen Lublin und Nisko, dem so genannten 'Schutzgebiet Lublinland', angesiedelt werden.

  • In jeder jüdischen Gemeinde sollte ein 'jüdischer Ältestenrat' aufgestellt werden, dessen Aufgabe es sein sollte, "für die exakte und termingerechte Durchführung aller ergangenen Weisungen oder noch zu ergehenden Weisungen" zu sorgen. Die Judenräte sollten, so heißt es in einer Anweisung, "eine behelfsmäßige Zählung der Juden in ihren örtlichen Bereichen" vornehmen.

 
  • Am 30. Oktober 1939 setzte der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, die folgenden drei Monate als Zeitraum fest, in dem die ländlichen Gebiete Westpolens von Juden 'gereinigt' werden sollten. Die Juden dieser Gebiete wurden nun gezwungen, in zuvor festgelegte Städte (Warschau, Lodz, Ozorkow u. a.) umzuziehen. Aus dem Gau Wartheland siedelten ca. 40.000 Juden nach Warschau um, einer Stadt, die bereits mehr als 350.000 jüdische Bewohner hatte. Nach Lodz kamen 162.000 Vertriebene. Gleichzeitig wurden Hunderte von jüdischen Menschen vorwiegend in den Bezirk Lublin deportiert.

  • Die polnischen Juden wurden in einem bestimmten Gebiet der jeweiligen Städte, in denen sie lebten, zusammengefasst. In einigen Fällen war dieses Gebiet bereits das vorwiegend von Juden bewohnte Viertel. Häufig handelte es sich jedoch um einen armen und vernachlässigten Teil der Stadt. Die Juden aus dem Rest der Stadt wurden gezwungen in diese, oft wesentlich kleineren, Stadtbezirke umzuziehen. Die Deportierten aus dem Gau Wartheland und aus den umliegenden ländlichen Gemeinden wurden in diese neuen Ghettos unter Zwang eingewiesen.

  • In den Städten Polens verarmten Zehntausende von Familien völlig. Vor der Vertreibung hatte man ihnen ihr Eigentum genommen. Nun waren sie auch ohne Lebensunterhalt. Hunger und Krankheiten zogen entsetzliches Leid nach sich und führten in vielen Fällen zum Tode.

Ghettos wurden in Warschau, Lodz, Krakau, Tschenstochau, Radom, Kielce und vielen anderen Orten auf polnischem Boden eingerichtet. Sie waren Orte des Zwangsaufenthalts zur Demütigung und Ausbeutung der Juden, die während des Zweiten Weltkriegs in den von den Deutschen besetzten Gebieten Osteuropas errichtet wurden. Ihr Zweck bestand zunächst in der Konzentrierung der jüdischen Bevölkerung.

Die Ghettos bildeten eine Etappe in der Geschichte des Holocaust. Sie waren noch nicht Hauptschauplätze des Völkermords, sondern Zwischenstationen für die Lager, in welche die Menschen zum Zweck ihrer Ermordung deportiert werden sollten.

  .
 
  • Am 12. Dezember 1939 wurden für alle jüdischen Männer in Polen, die zwischen 14 und 60 Jahre alt waren, Zwangsarbeit eingeführt. In den neu eingerichteten Arbeitslagern starben viele Juden wegen brutaler Behandlung oder aus Erschöpfung.
  • Die "Endlösung der Judenfrage"
 
  • Im Mai 1940 legte Heinrich Himmler, der Reichsführer SS, Hitler eine Schrift mit dem Titel 'Einige Gedanken über die Behandlung des Fremdländischen im Osten' vor. In einer "rassischen Siebung" sollten die "wertvollen Elemente" der Bevölkerung in den besetzten Gebieten "herausgefischt und zur Assimilierung nach Deutschland geschickt" werden. Die "verbleibende minderwertige Bevölkerung" sollte "als führerloses Arbeitsvolk zur Verfügung stehen" und "unter der strengen, konsequenten und gerechten Leitung des deutschen Volkes" berufen sein, "an dessen ewigen Kulturtaten ... mitzuarbeiten".

 
  • Am 24. Juni 1940 wies der Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes (SD), Reinhard Heydrich,  in einem Schreiben an Außenminister Ribbentrop darauf hin, dass seit Januar 1939 insgesamt 200.000 Juden ausgewandert seien. Er schreibt: "Das Gesamtproblem - es handelt sich bereits um 3 ¼  Millionen Juden in den heute deutscher Hoheitsgewalt unterstehenden Gebieten - kann durch Auswanderung nicht mehr gelöst werden. Eine 'territoriale Endlösung' wird dadurch notwendig."

  • Um eine 'territoriale Endlösung' herbeizuführen, dachte das NS-Regime zeitweilig an die Bildung eines großen jüdischen Reservats im Distrikt Lublin in Ostpolen. Mit der Aufstellung eines entsprechenden Deportationsprogramms wurde Adolf Eichmann, der Judenreferent des Reichssicherheitshauptamtes, beauftragt. 

Trotz mehrfacher Protestschreiben der deutschen Besatzungsbehörden in Polen, in denen unter anderem auf die schlechte Ernährungslage in dem "an sich schon völlig überfüllten Gebiet" hingewiesen wurde, wurden bis zum März 1941 ca. 365.000 Juden und Polen aus den annektierten Ostgebieten in das 'Generalgouvernement' deportiert. Der Gau Danzig-Westpreußen wurde dadurch weitgehend 'judenfrei'. Im Wartheland dagegen lebten im Großghetto Lodz und in anderen Ghettos und Zwangsarbeitslagern immer noch 250.000 Juden unter katastrophalen Bedingungen, die eine größer werdende Verelendung und Massensterblichkeit zur Folge hatten.

  • Mit dem Begriff "territoriale Endlösung" hatte Reinhard Heydrich auch das 'Madagaskar-Projekt' im Auge. Bereits im Februar 1939 hatte Alfred Rosenberg, der Chefideologe der NSDAP, vorgeschlagen, "zur Lösung der Judenfrage" ein "jüdisches Reservat auf Madagaskar oder in Guayana" zu errichten. Eine Auswanderung der Juden nach Palästina verwarf er, da dies ein "alljüdisches Machtzentrum" im Nahen Osten darstellen würde. Die Verwirklichung des 'Madagaskar-Projekts' scheiterte im August 1940 daran, dass eine wesentliche Voraussetzung fehlte, der Sieg über Großbritannien. Die Errichtung "einer jüdischen Wohnstätte unter deutscher Oberhoheit", die "im Innern als Polizeistaat aufgezogen" werden sollte,  wäre de facto ein Großghetto mit dem Charakter eines Konzentrationslagers gewesen. Das 'Madagaskar-Projekt' enthält alle Elemente der späteren Deportations- und Vernichtungspraxis, nämlich die erzwungene Mithilfe der jüdischen Organisationen beim Transport und die Ausplünderung der Juden vor der Deportation.  Im Grunde wurde bei der Planung des Projekts der entscheidende Schritt von der Idee der Vertreibung der Juden zu ihrer Vernichtung vollzogen.

 
  • Ab Mai 1941 wurde die Auswanderung von Juden aus dem deutschen Machtbereich stark behindert. Der von den Nationalsozialisten verwendete Begriff 'Endlösung der Judenfrage' diente nun ganz offiziell der physischen Vernichtung der Juden. Es fehlte lediglich noch die Möglichkeit des Vollzugs.

 
  • Am 22. Juni 1941 überschritten deutsche Truppen die Grenzen der Sowjetunion. Bei ihrem Vormarsch kamen sie durch Gebiete, in denen ca. 2,7 Millionen Juden sowie mehrere hunderttausend jüdische Flüchtlinge aus Westpolen lebten. Schon zu Beginn des Russlandfeldzugs existierte ein Teil der Vernichtungsmaschinerie in Form der "Einsatztruppen der Sicherheitspolizei und des SD". Diese Einheiten unterstanden dem Oberbefehl des Reichsführers SS Heinrich Himmler und waren berechtigt, "im Rahmen ihres Auftrags in eigener Verantwortung gegenüber der Zivilbevölkerung Exekutivmaßnahmen zu treffen". Ihre Aufgabe war es, "weltanschauliche Gegner" (Funktionäre der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, "Juden in Partei- und Staatsstellung" und "sonstige radikale Elemente") zu exekutieren.

Zur Taktik der Einsatztruppen gehörte es, mit Hilfe einheimischer Milizen Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung zu entfachen. Unter dem Vorwand der Partisanenbekämpfung wurden Juden sowie Sinti und Roma als Geiseln genommen und im Zuge "militärischer Strafexpeditionen" erschossen.  Zwischen Juni 1941 und April 1942 wurden nahezu 560.000 Menschen ermordet, darunter praktisch die ganze jüdische Bevölkerung im Baltikum, in der Ukraine, auf der Krim und in Weißrussland. Innerhalb von zwei Tagen (29. und 30. September 1941)wurden nahezu 34.000 jüdische Bewohner der Stadt Kiew getötet. Zu den Unterschieden gegenüber Polen gehörte, dass die Phase der Konzentrierung der Juden in Ghettos weitgehend übersprungen wurde.

 
  • Am 31. Juli 1941 autorisierte Reichsmarschall Göring Reinhard Heydrich  zu weiteren Planungen. In diesem 'Bestellungsschreiben' heißt es: "In Ergänzung der Ihnen bereits mit Erlass vom 24.1.39 übertragenen Aufgabe, die Form der Auswanderung oder Evakuierung einer den Zeitverhältnissen entsprechend möglichst günstigen Lösung zuzuführen, beauftrage ich Sie hiermit, alle erforderlichen Vorbereitungen in organisatorische, sachlicher und materieller Hinsicht zu treffen für eine Gesamtlösung der Judenfrage im deutschen Einflussgebiet in Europa. ... Ich beauftrage Sie weiter, mir in Bälde einen Gesamtentwurf über die organisatorischen, sachlichen und materiellen Vorausmaßnahmen zur Durchführung der angestrebten Endlösung der Judenfrage vorzulegen.". Bei der Abfassung des 'Bestellungsschreibens' war der Entschluss zum Völkermord bereits gefallen.

 
  • Der Krieg gegen die Sowjetunion ermöglichte es dem NS-Regime, die 'Endlösung der Judenfrage' in den von Deutschen besetzten Gebieten durchzuführen. Hitler entschied nun endgültig, dass die deutschen Juden nicht nach Madagaskar, sondern nach dem Osten deportiert werden sollten.

 

Mitte September 1941 berief sich Himmler, der Reichsführer SS, auf den Wunsch Hitlers, "möglichst bald das Altreich und das Protektorat vom Westen nach dem Osten von Juden geleert und befreit" zu sehen. Es gibt keinen schriftlichen Befehl Hitlers, die Juden zu vernichten. Es liegen jedoch zahlreiche Anzeichen dafür vor, dass der Befehl Hitlers, alle im deutschen Einflussgebiet lebenden Juden zu vernichten, im Sommer oder Herbst 1941 ergangen ist.

 
  • Seit September 1941 wurde im Konzentrationslager Auschwitz mit Zyklon B ein blausäurehaltiges Gas zur Vernichtung der Juden eingesetzt. Ziel des NS-Regimes war es, den Völkermord mit 'effektiven Verfahren' durchzuführen.  Im Oktober / November 1941 wurde damit begonnen, die ersten Vernichtungslager in Polen einzurichten. Anfang Dezember 1941 hat in Chelmno die erste Vernichtungsaktion mit Hilfe von Gaswagen stattgefunden.

 
  • Während die Einsatztruppen der SS im Osten längst Massenmord an polnischen und ukrainischen Juden begingen, begann im Herbst 1941 die systematische und bürokratisch geregelte Deportation der Juden aus Deutschland. Die letzte Phase der nationalsozialistischen Judenpolitik war nun ausschließlich darauf gerichtet, die europäischen Juden auszurotten. Die Auswanderung, die noch 1938/39 von den NS-Behörden forciert worden war, wurde nun förmlich verboten. Ab Oktober 1941 rollten die Deportationszüge der Deutschen Reichsbahn. Ihre Ziele waren die Ghettos von Lodz, Warschau und Lublin sowie die ehemals sowjetischen Städte Riga und Minsk. Sie waren die  Durchgangsstationen zu den Todeslagern im Osten (Belzec, Sobibor). Betroffen waren  etwa 20.000 Juden aus dem 'alten Reichsgebiet'. Dazu kamen weitere 30.000 aus der 'Ostmark' (Sammelplatz Wien) und dem 'Reichsprotektorat Böhmen und Mähren' (Sammelplatz Prag).

  Deportation von Juden aus Deutschland

Die Juden erhielten die Aufforderung, sich zur 'Evakuierung' an Sammelplätzen einzufinden. Es wurde ihnen mitgeteilt, was sie 'zur Ansiedlung im Osten' mitbringen sollten. Im November 1941 erging eine Verordnung zum "Reichsbürgergesetz", nach der ein Jude, der "seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland nimmt" - womit die Deportation zynisch umschrieben wurde - seine Staatsangehörigkeit verlor. Mit Verlust der Staatsangehörigkeit aber verfiel das Vermögen dem Staat.

 
  • Ende November 1941 wurde in dem kleinen Ort Theresienstadt in Böhmen - Tschechisch Terezin - ein neues Ghetto errichtet. Bis zum Ende des Krieges wurden nahezu 74.000 Juden aus Böhmen und Mähren sowie Tausende von Juden aus anderen Gebieten des 'Großdeutschen Reiches' dorthin deportiert.

 
  • Am 29. November 1941 lud Reinhard Heydrich, der Chef des Reichssicherheitshauptamtes, eine Anzahl hochrangiger NS-Funktionäre zur "gemeinsamen Aussprache" über Probleme der "Gesamtlösung der Judenfrage in Europa" in eine Villa am Großen Wannsee ein. Das Treffen sollte am 9.Dezember 1941 stattfinden, wurde jedoch abgesagt. Neuer Termin für die "Wannsee-Konferenz" war der 20. Januar 1942. Versammelt waren dreizehn Vertreter der Bürokratie und der Exekutive des NS-Staates, die im Range von Staatssekretären und als hohe Offiziere die dritte Ebene der Führungshierarchie bildeten. Adolf Eichmann, der Judendezernent Heydrich, war für das Protokoll zuständig.

  • Zum Zeitpunkt der Wannsee-Konferenz war der Massenmord an den Juden sowie an den Sinti und Roma längst beschlossene Sache und bereits im Gange. Mindestens die Hälfte der Besprechungsteilnehmer hatte auch ganz konkrete Vorstellungen, wie die Massenmorde verübt wurden und noch begangen werden sollten.

  • Heydrich sprach zu Beginn der Konferenz von insgesamt über elf Millionen Juden, verteilt auf alle Länder Europas, die ein Problem, nämlich die "Judenfrage" darstellten. Dieses Problem müsse "einer endgültigen Lösung zugeführt werden". Das Ziel sei es bisher gewesen, "auf legale Weise den deutschen Lebensraum von Juden zu säubern". Angesichts des Fehlens besserer Lösungsmöglichkeiten habe man die Auswanderung der Juden forciert. Inzwischen habe der Reichsführer SS "im Hinblick auf die Möglichkeiten des Ostens" die Auswanderung von Juden verboten.

Für jedes Land bzw. für einzelne Gebiete wurde bei der Wannseekonferenz die Anzahl der jüdischen Einwohner genannt. Einige Beispiele: UdSSR 5 Millionen, Ukraine 2,994 Millionen, Generalgouvernement 2,284 Millionen, Frankreich 865.000, Ungarn 742.800, Weissrussland 446.484, Deutsches Reich (Altreich) 131.800, Böhmen und Mähren 74.200, Slowakei 88.000, Bulgarien 48.000, Österreich 43.700.  Die Statistiken, welche die SS bei der Konferenz vorlegte, enthielten auch Angaben über die Anzahl der Juden in England und Finnland sowie in allen neutralen europäischen Ländern.

  • Obwohl die "Endlösung" - der Völkermord - schon vor der Wannsee-Konferenz  beschlossen wurde, ist das Protokoll dieser Veranstaltung ein Dokument der Zeitgeschichte. Die zentrale Stelle in diesem Protokoll lautet: "Unter entsprechender Leitung sollen nun im Zuge der Endlösung die Juden in geeigneter Weise im Osten zum Arbeitseinsatz kommen. In großen Arbeitskolonnen, unter Trennung der Geschlechter, werden die arbeitsfähigen Juden straßenbauend in diese Gebiete geführt, wobei zweifellos ein Großteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird".

  • Mit der Wannsee-Konferenz wurde der Mord an allen europäischen Juden zum schriftlich fixierten Ziel deutscher Regierungspolitik. Das Treffen markiert den Punkt, an dem die Organisation des Völkermords nach bereits erfolgter Entscheidung auf der höchsten Führungsebene festgeschrieben wurde.

 
  • Nach der Errichtung des Vernichtungslagers Chelmno im Dezember 1941 entstanden in Polen drei weitere Lager, in denen die Juden in stationären Gaskammern getötet wurden: in Belzec seit März 1942, in Sobibor seit Mai und in Treblinka seit Juli 1942. Auschwitz-Birkenau und Lublin-Majdanek waren Konzentrations- und Vernichtungslager. Ein Teil der Juden, die dort ankamen, wurde sofort in die Gaskammern geschickt. Der andere Teil, der aus arbeitsfähigen Juden bestand, wurde in den in der Nähe eingerichteten Rüstungsbetrieben unter schwersten Bedingungen, so lange zur Zwangsarbeit eingesetzt, bis sie physisch zusammenbrachen.

 
  • Sobald die vier Todeslager in Betrieb waren, wurden Tausende jüdischer Gemeinden zur Deportation ausgewählt - zunächst Gemeinden im von den Deutschen besetzten Teil Polens, dann Gemeinden in anderen Teilen des 'Großdeutschen Reiches' und schließlich Gemeinden in West- und Südeuropa.

 
  • 1942 veranstalteten die Mordkommandos in Russland weitere Massaker. So wurden zum Beispiel von Januar bis April 1942 auf auf der Krim nahezu 100.000 jüdische Menschen getötet. Am 16. April 1942 meldete die örtliche SS nach Berlin: "Die Krim ist judenrein".

 
  • Ab dem Jahre 1942 wurde der Bezug von Lebensmitteln für Juden drastisch eingeschränkt. Im Gegensatz zur deutschen Bevölkerung wurden den Juden im Reichsgebiet alle Sonderzuteilungen von Lebensmitteln und Kleiderkarten, die für Kranke oder werdende Mütter ausgegeben wurden, gestrichen. Die Juden durften auch kein Fleisch, keine Eier und keine Milch mehr erhalten, außerdem keine Weizenerzeugnisse wie Mehl, Weißbrot oder Kuchen. Die Folge war, dass der Hunger Einzug in viele jüdische Haushalte hielt. In den besetzten Gebieten und in den Ghettos waren, so schreibt Hans-Ludwig Grabowski in seinem Buch 'Kennzeichen Jude', die zugeteilten Lebensmittelmengen so gering, "dass der Hungertod vieler einkalkuliert war". Tausende Juden starben an Auszehrung und Krankheiten.

 
  Am 28. August 1939 waren Lebensmittelkarten ausgegeben worden, die der Bevölkerung eine bestimmte Menge an Nahrungsmitteln zuwiesen. Die für Juden bestimmten Karten mussten eigens gekennzeichnet werden.
 
  • Am 22. Juli 1942 begann die Deportation von mehr als einer halben Million Juden aus dem Warschauer Ghetto in das Vernichtungslager Treblinka. Die Judenräte mussten die  Transportlisten zusammenstellen und die Marschbereitschaft der Todeskandidaten garantieren. In einem einzigen Monat wurden 66.700 Juden aus Warschau nach Treblinka gebracht und dort bei ihrer Ankunft vergast.  Ebenfalls im Juli 1942 wurden aus Amsterdam Tausende niederländischer Juden nach Auschwitz deportiert und dort in die Gaskammern gebracht. Aus Deutschland kamen Hunderte von Juden in das Ghetto von Theresienstadt.

  Deportation von Juden aus dem Warschauer Ghetto

Bildquelle: US National Archives and Records Administration 238-NT-282)
 
  • Am 18. Januar 1943 widersetzten sich jüdische Untergrundorganisationen in Warschau einer neuen Welle von Deportationen. Am folgenden Tag drangen deutsche Truppen, ausgerüstet mit Panzern und Artillerie, in das Ghetto ein, um die Transporte in die Vernichtungslager wieder aufzunehmen. Nachdem sie für wenige Stunden aus dem Ghetto vertrieben wurde, kehrte die deutsche Militäreinheit  zurück. Sie begann nun, systematisch Straße für Straße die Häuser im Ghetto niederzubrennen und die Bewohner zu töten. Ende Mai 1943 konnte der Befehlshaber der deutschen Truppenberichten: "Das Warschauer Ghetto gibt es nicht mehr". 56.000 Warschauer Juden waren während des Aufstands verbrannt, erschossen oder deportiert worden.

 
  • Wie die Juden, so wollten die Nationalsozialisten auch die Sinti und Roma in Europa vernichten. Gemäß einem Erlass vom 16. Dezember 1942 wurden alle in Deutschland lebenden Sinti und Roma nach Auschwitz deportiert. Ende März 1943 wurde der Befehl gegeben, auch alle holländischen Zigeuner nach Auschwitz zu deportieren. Aus ganz Europa wurden zwischen 1939 und 1945 Sinti und Roma ermordet, so zum Beispiel in Polen 35.000, im Reichskommissariat Ostland 30.000, in Rumänien 36.000, in Ungarn 28.000, im Deutschen Reich (Altreich) 15.000, in Frankreich ebenfalls 15.000, in Österreich und Böhmen jeweils 6.500. Insgesamt wurden 220.000 der 700.000 in Europa lebenden Sinti und Roma ermordet.

 
 

Die Ermordung der Sinti und Roma zwischen 1939 und 1945 ist der Höhepunkt einer langen Geschichte der Ausgrenzung und grausamen Verfolgung. Auch die Kirchen verteufelten die "Zigeuner" über Jahrhunderte hinweg. Bereits auf dem Freiburger Reichstag im Jahr 1498 wurden die Zigeuner für vogelfrei erklärt. In der Zweiten Landesordnung von 1515 verfügte Württembergs Landesherr ihre Verweisung aus seinem Fürstentum und der Schwäbische Landkreis gab dem verfolgten Volk gerade einmal zwei Wochen Zeit, ganz Schwaben zu räumen. Im Kaiserreich standen "Zigeuner" ungeachtet der Verfassung unter Sonderrecht. Selbst die Weimarer Republik kannte unteilbare und konkrete Menschenrechte für "Zigeuner" nicht. Mit der Bekämpfung der vermeintlichen "Zigeunerplage" wurde ein Feld bestellt, das die NSDAP in ihrem Sinne zu beackern wusste.

Der Köngener Pfarrer, Magister Daniel Pfisterer (*1651, † 1728) spiegelt durchaus die Meinung der Bevölkerung wider, wenn er zu Beginn des 18. Jahrhunderts in seinem Werk "Barockes Welttheater"  die "Zigeuner" als Bärentreiber, Bettler und Betrüger, Beutelschneider, Wahrsager und Lumpengesindel, ja als "das schwarze HöllenHeer" bezeichnet. In den "Faßnachtsaufzügen" von Klosterschulen - wie er zum Beispiel im Jahr 1778 in Konstanz stattfand - stand der "Zigeuner" bei der Darstellung von Todsünden als Bärentreiber für Faulheit und fleischliche Lüste. ("Der Jude" musste für Betrug und Habgier stehen).

 
  • Seit dem 1. Juli 1943 standen die Juden in Deutschland unter Polizeirecht: Strafbare Handlungen wurden nicht mehr durch ein Gericht, sondern durch die Polizei geahndet. Aber zu diesem Zeitpunkt lebten nicht mehr viele Juden in Deutschland.
 
  • Von Ende 1941 bis Ende 1944 erfolgte die 'Vernichtung der Juden' in den Lagern Chelmno, Ausschwitz-Birkenau, Belzec, Sobibor, Treblinka mit zunehmender Perfektion.
 
  • Nirgends haben die Nationalsozialisten ihre Tötungsmaschinerie so perfektioniert wie in den im Osten Polens gelegenen Vernichtungslagern Sobibór, Belzec und Treblinka. Das Ziel war, sämtliche Juden des "Generalgouvernements" im besetzten Polen systematisch zu liquidieren. Nur die wenigsten Neuankömmlinge wurden zur Zwangsarbeit eingesetzt, der Rest wurde direkt vom Güterwaggon in die Gaskammern geschickt. Geschätzte 1,4 Millionen Juden und Roma aus Polen, den Niederlanden, Deutschland und anderen Staaten starben in den drei Lagern. Etwa 30 SS-Leute und 120 osteuropäische "Hilfswillige" genügten um in Sobibór zwischen 170.000 und 250.000 Juden umzubringen. Nicht mehr als 50 Lagerinsassen, die bei einem Aufstand ausbrachen, überlebten den Krieg. In Treblinka kamen auf fast 800.000 Tote etwa 60 Überlebende. In Belzec, wo mehr als 430.000 Menschen umgebracht wurden, retteten acht Menschen ihr Leben.

In Sotibór hinterließen die Nationalsozialisten keine sichtbaren Überbleibsel von Vernichtungseinrichtungen. Pläne und Dokumente wurden vernichtet, die Gebäude bis zu den Grundmauern abgebrochen. Nach einem Bericht von Spiegel-Online vom 23. September 2014 stießen die Archäologen Yoram Haimi aus Israel und Wojciech Mazurek aus Polen am 8. September 2014 nach sieben Jahren Forschung mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Überreste von vier Gaskammern, jede etwa fünf mal sieben Meter groß - Todeszellen für 70 bis 100 Menschen. 

 
  • In der ersten beiden Augustwochen 1942 wurden in den Vernichtungslagern sowie von den Einsatztruppen im Osten fast eine Viertelmillion Menschen ermordet.

 
  • Im Januar 1943 wurden insgesamt mehr als 10.000 Juden aus Holland, Theresienstadt und Belgien sowie aus Berlin deportiert. Zu dem Transport aus Holland gehörten 869 Invaliden und Kinder; alle wurden bei ihrer Ankunft vergast.

 
  • Am 10. Februar 1943 wurden 1000 Juden aus Frankreich nach Auschwitz gebracht. Darunter befanden sich mehrere hundert Kinder und alte Menschen. Nur 10 überlebten den Krieg. Ende Februar 1943 deportierte man 10.000 jüdische Arbeiter, die in deutschen Fabriken gearbeitet hatten, in die Vernichtungslager. Dort wurden sie getötet ('Fabrik-Aktion').

 
  • Im März 1943 wurden nahezu 44.000 Juden in Saloniki (Griechenland) festgenommen, interniert und nach Auschwitz deportiert.

 
  • Im Oktober und November 1943 wurden insgesamt 8.360 italienische Juden festgenommen und nach Auschwitz deportiert. Über 7000 von ihnen wurde ermordet.

  •  In den drei 'Mordfabriken' Belzec, Sobibòr und Treblinka wurden bis Herbst 1943 knapp zwei Millionen getötet - fast doppelt so viele wie insgesamt in Auschwitz-Birkenau, das gewöhnlich symbolisch für das Verbrechen des Holocaust steht (Lehnstaedt).

 
  • Als die sowjetischen Truppen im Frühjahr 1944 immer weiter nach Westen vordrangen, begannen die Deutschen mit der systematischen Evakuierung von Zwangsarbeitslagern in jenen Gebieten, aus denen sie sich zurückziehen mussten. Die Zwangsarbeiter wurden größtenteils nach Auschwitz deportiert und dort getötet. Am 20. März 1944 wurde das Vernichtungslager Majdanek aufgelöst.

 
  • Am 19. März 1944 wurde Ungarn von deutschen Truppen besetzt. Damit kamen mehr als eine Dreiviertelmillion Juden unter die nationalsozialistische Herrschaft. Innerhalb weniger Wochen wurden Zehntausende Juden aus ihren Städten vertrieben und in Ghettos und Sonderlagern untergebracht. Am 15. Mail 1944 begannen die Deportationen nach Auschwitz. Bis zum Kriegsende wurden 300.000 ungarische Juden ermordet.

 
  • Während die sowjetischen Truppen immer weiter auf Auschwitz vorrückten und die westlichen Alliierten am 6. Juni 1944 an den Stränden der Normandie landeten, gingen die Deportationen aus Frankreich, Italien, Holland, Ostgalizien, Korfu und Ungarn nach Auschwitz weiter. Gleichzeitig mit diesen Deportationen wurden Juden wegen des Anrückens der sowjetischen Truppen aus Auschwitz evakuiert. Die Männer wurden Richtung Westen nach Mauthausen, die Frauen Richtung Norden in das Konzentrationslager Stutthof gebracht. Tausende von Juden aus den Arbeitslagern im Osten wurden in die Lager Dachau und Bergen-Belsen deportiert. Allein in Stutthof starben im Jahr 1944 49.000 Juden, zum großen Teil Frauen.

Im September 1944 trafen vier Züge aus Holland und Theresienstadt in Auschwitz ein. Fast alle Deportierten wurden vergast. Höchstwahrscheinlich saß Anne Frank, ein jüdisches Mädchen, das nach Kriegsende durch sein Tagebuch weltbekannt wurde, in einem dieser Züge. Sie starb später in Bergen-Belsen.

 
  Anne Frank (* 1929, † Anfang März 1945)
 
  • Noch im November 1944 wurden in Auschwitz 8.000 Juden in den Gaskammern umgebracht. Ende November befahl Himmler, die Vergasungen einzustellen. In der Folgezeit wurden Tausende von Juden mit dem Zug zu den Konzentrationslagern innerhalb des Deutschen Reiches geschickt. Zu diesen Lagern gehörten Dachau und Bergen-Belsen. - Als sowjetische Truppen am 27. Januar 1945 nach Auschwitz-Birkenau kamen, fanden sie dort 648 tote Insassen: Juden, Polen, Sinti und Roma.
  • In der Nacht zum 1. Februar 1945 trieben SS-Leute im ostpreußischen Palmnicken bis zu 7.500 Juden auf das Eis und erschossen sie. Jahrzehntelang weiß kaum einer davon - auch die jüdische Gemeinde nicht

 
  • Im 4. April 1945 erreichten US-Truppen den, südwestlich von Buchenwald gelegenen, Ort Ohrdruf. Dort waren am Vorabend des Eintreffens der Amerikaner noch Hunderte erschossen worden. Der 11. April war der Befreiungstag für das Lager Buchenwald. Am 15. April 1945 kamen britische Truppen nach Bergen-Belsen. Sie stießen auf 10.000 nicht begrabene Opfer, von denen die meisten verhungert waren. Am 29. April wurde von den Amerikanern das Lager Dachau erreicht. Im letzten Kriegjahr waren dort 40.000 Gefangene ums Leben gekommen, von denen 80 Prozent Juden waren. Das letzte Konzentrationslager, das von den Amerikaner befreit wurde, war Mauthausen. Dort waren in letzten vier Monaten des Krieges 30.000 Menschen, davon 15.000 Sinti und Roma, entweder ermordet oder dem Hungertod überlassen worden. Von den 110.000 Überlebenden, von denen 28.000 Juden waren, starben mehr als 3.000 nach der Befreiung, weil sie nicht mehr gesund gepflegt werden konnten.

   

 

Nach der Befreiung - Überlebende des Lagers Buchenwald

 
 
  • Am Tag vor seinem Selbstmord am 30. April 1945 schloss Hitler sein so genanntes Testament mit den Worten ab: "Vor allem verpflichte ich die Führung der Nation und die Gefolgschaft zur peinlichen Einhaltung der Rassengesetze und zum unbarmherzigen Widerstand gegen die Weltvergifter aller Völker, das internationale Judentum".
  • Sechs Millionen Juden sind "im Zuge der Endlösung der Judenfrage" ermordet worden, darunter über 300.000 ungarischer und drei Millionen polnischer Nationalität. Polen hatte darüber hinaus drei Millionen nichtjüdische Opfer zu beklagen. Dazu kommen in Polen die irreversiblen Verluste in Wissenschaft und Kultur sowie die totale Zerstörung des Staates. Die Gesamtzahl der in der Sowjetunion getöteten Juden wird auf über zwei Millionen geschätzt. Die in Russland tätigen Einsatztruppen erschossen allein im ersten Dreivierteljahr nach dem Einmarsch etwa 750.000 Juden. Die Zahl der Opfer aus anderen Ländern und Gebieten: Tschechoslowakei 217.000, Ungarn 200.000, Bessarabien 200.000, Deutschland 160.000, Litauen 135.000, Bukowina 125.000, Niederlande 106.000, Nord-Siebenbürgen 105.000, Frankreich 83.000, Lettland 80.000, Griechenland 65.000, Österreich 65.000, Jugoslawien 60.000, Karpaten-Ukraine 60.000, Rumänien 40.000, Belgien 24.400, Italien 8.000, Memelland 8.000, Makedonien 7.100, Thrakien 4.200, Insel Rhodos 1.700, Freie Stadt Danzig 1.000, Norwegen 730, Luxemburg 700, Lybien 562, Kreta 260, Dänemark 77.

  Von den 140.000 Juden, die in den Niederlanden lebten, wurden 106.000 ermordet. Dies ist der höchste Anteil an Ermordeten in den von den Deutschen besetzten westeuropäischen Ländern. 80.000 Juden hatten in der Hauptstadt Amsterdam gelebt. Amsterdam ist die Stadt, in der Anne Frank von 1942 bis 1944 ihr Tagebuch geschrieben hat - das heute bekannteste Dokument des Holocaust.

Die Deutschen und der Massenmord an den Juden

  • Fragen
 
  • Kenntnisstand der deutschen Bevölkerung über den Massenmord?

  • Reaktion auf den Kenntnisstand?

  • Folgen der Reaktion der Bevölkerung für die Pläne und Ausführung des Massenmords?

  • Reaktion der Bevölkerung nach Kriegsende?

  • Verantwortung der Deutschen?

  • Die Frage nach dem Kenntnisstand
 
  • Stand und Methoden der Forschung
 
 
  • Der wissenschaftliche Nachweis, dass die deutsche Bevölkerung Wesentliches über den Massenmord an den europäischen Juden wusste, ist wegen der schwierigen Quellenlage nicht einfach zu führen.

  • Peter Longerich widerlegte in seinem 2006 erschienenen Buch (siehe Literaturverzeichnis) erstmalig die weit verbreitete Meinung, die Deutschen hätten von dem Massenmord nichts gewusst. Offen blieb die Frage, was das deutsche Volk nachweislich wissen musste.

  • Bernward Dörner, Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin, untersucht in seiner Forschungsarbeit (siehe Literaturverzeichnis) explizit, in "welchem Maß die deutsche Bevölkerung die Ermordung der europäischen Juden vor 1945 bekannt wurde und wie sie diese Informationen aufnahm".

 
 
  • Dörner hat systematisch Verwaltungsakte des NS-Regimes, Lageberichte, Ermittlungsakte von Polizei und Justiz aufgrund verbotener Äußerungen, Behörden-Eingaben, Tagebücher, Zeitungsartikel und oppositionelle Schriften ausgewertet. Sie gewähren einen Einblick in den Kenntnisstand und in die subjektive Haltung der Bevölkerung. In seiner Argumentation bezieht sich Dörner fast ausschließlich auf die Dokumente vor 1945, da die Berichte, Briefe und Erzählungen nach Kriegsende im Sinne einer subjektiven Verdrängung und der Bemühung, sich von Schuld rein zu waschen, als verfälscht gelten.

  • In seiner Forschungsarbeit befasst sich Dörner zunächst mit den Maßnahmen des NS-Regimes, welche die Wahrnehmung des Massenmords an den Juden vermeiden oder zumindest verschleiern sollten.

 
  • Die Maßnahmen des NS-Regimes zur Verschleierung des Massenmords
 

  • Der Mord an den Juden wurde als 'Geheime Reichssache' in Gang gesetzt.

  • Nur das Notwendigste wurde schriftlich fixiert und die Dokumente nach 'Auftragsausführung" meist vernichtet.

  • Der Massenmord wurde 'arbeitsteilig' begangen. Den Einsatztruppen sowie den 'Schreibtischtätern' im Reichssicherheitshauptamt wurde nur so viel mitgeteilt, wie sie zur Erfüllung ihrer speziellen Aufgaben wissen mussten. Außerdem hatten sie Schweigepflicht.

  • Das NS-Regime benutzte eine Tarnsprache: Man sprach von 'Endlösung', 'Umsiedlung', 'Sonderbehandlung', 'Evakuierung'. Die Juden wurden nicht zur Vernichtung in den Osten verschleppt, sondern angeblich 'neu angesiedelt'. Im Laufe der Jahre hatten die gleichen Begriffe eine höchst unterschiedliche Bedeutung.

  • Die 'Tatorte' lagen zumeist im ferngelegenen und informationstechnisch leicht abzuschneidenden Osten. Vernichtungslager waren gegen Einblicke von außen abgeschirmt. Dies erleichterte gezielte propagandistisch gelenkte Falschinformationen.

  • Wer Gerüchte über den Massenmord weitertrug, machte sich der „feindlichen Greuellügenhetze“ oder der „Wehrkraftzersetzung“ schuldig und wurden nach dem „Heimtückegesetz" vom Dezember 1934 mit hohen Haftstrafen belegt, ja zum Tode verurteilt.

 
  • Der tatsächliche Kenntnisstand der Deutschen
 
 
  • Die Analyse der von Bernward Dörner aufgeführten Quellen lässt einen Schluss zu: Das Schicksal der Juden im Osten war als Gerücht schon bald nach Beginn der Deportationen und Erschießungen 1942 im Deutschen Reich allgegenwärtig. Die Vernichtungskampagne wurde zum offenen Geheimnis. Nach Bernward Dörner rechnete die Mehrheit der Deutschen spätestens im Sommer 1943 damit, dass alle im NS-Herrschaftsbereich lebenden Juden umgebracht werden sollten. Die konkrete Umsetzung der geheim gehaltenen Pläne war der deutschen Bevölkerung allerdings weitgehend unbekannt.

 
 
  • Erstmals kann auf die Frage nach dem Wissen der Deutschen umfassend und differenziert Antwort gegeben werden. Dabei wird deutlich, was bisher geleugnet und verdrängt wurde.

 
  • Bernward Dörner widerlegt den lange vorherrschenden Glauben, dass die Todesmaschinerie des nationalsozialistischen Deutschlands lediglich den Funktionseliten Hitlers, der SS, Teilen der Wehrmacht sowie in wenigen Teilen der Bevölkerung bekannt war. Dass alle Deutschen von dem Massenmord an den Juden wissen konnten, ist sicher eine unzulässige Übertreibung. Für die Feststellung, dass alle Wehrmachtsangehörigen Kenntnis vom Judenmord erhielten, fehlt jeder Beleg.

 
  • Die Masse der in unmittelbarer Nähe der Tatorte eingesetzten Personenkreise, wie zum Beispiel Soldaten, Personal der Sicherheitsdienste sowie zivile Mitarbeiter, die in den besetzten Gebieten für Handlangertätigkeiten rekrutiert wurden, waren Mitwisser.

 
  • Für viele Menschen im Kerngebiet des Reiches gaben Briefe von Tätern und Augenzeugen, Hinweise in Reden der NS-Führung, Presseberichte, Rundfunkreportagen, Gerüchte, Flugblätter, Gespräche mit in den besetzten Gebieten eingesetzten Personen etc. wie einzelne Mosaiksteine nach und nach ein nicht zu leugnendes Bild der Geschehnisse ab. Dies wird unter Berufung auf Tagebuchaufzeichnungen sowie Gerichtsakten bei Dörner klar dargestellt.

 

  • Seit 1941 gab es sich steigernde, mehrfach wiederholte Vernichtungsprophezeiungen Hitlers und seiner Unterführer gegenüber den Juden, die in NS-Presse und NS-Rundfunk breit behandelt wurden. Daneben gab es auch Deportierte, die spurlos für immer verschwanden.

  • Trotz strikter Kontrolle der Feldpost gelangten ab Sommer 1941 viele Berichte über Massenmorde in die Hände von Angehörigen der Wehrmacht, der Polizei und von Familien ziviler Angestellter, die im Osten des eroberten Europas eingesetzt waren. Die meisten der Berichte vermittelten allerdings kein umfassendes Bild des systematischen Charakters der Vernichtungskampagne.

 
  • Das Gerücht wurde zu einer wichtigen Informationsquelle. Die Andeutungen heimkehrender Soldaten verbreiteten sich. In vielen Gerüchten war von Massenerschießungen die Rede. Schon im Herbst 1941 wurde von getöteten Frauen und Kindern gesprochen, wenig später vereinzelt über Gas als Tötungsmittel spekuliert. Den Schwerpunkt der Verbrechen vermutete man in Polen.

 
  • Dörners Auswertung der Justizakten von rund 30 Fällen belegt den abgestuften Einsickerungsprozess der Informationen im Reich. Es gab ein Ost-West-Gefälle: Im Generalgouvernement wusste man mehr als im alten Deutschen Reich, in Berlin mehr als in der Provinz, in Städten mehr als auf dem Lande.

  • Die Frage nach der Reaktion der Deutschen
 
  • Waren die Deutschen, wie Daniel Goldhagen, in seinem Buch behauptet, "Hitlers willige Vollstrecker" oder standen sie dem Geschehen gleichgültig gegenüber? Anders als Daniel Goldhagen kommt Burgward Dörner zu dem Schluss: "Das Urteil, der Judenmord sei auf allgemeines Verständnis, wenn nicht Zustimmung gestoßen, ist unhaltbar. Die völkermörderische Radikalisierung stieß in erheblichen Teilen der Bevölkerung auf Vorbehalte. Ein Teil der Bevölkerung jedoch billigte ohne Zweifel den Genozid oder nahm ihn zumindest billigend in Kauf."

 

Ab Mitte 1943 registriert Dörner in den Quellen massive Bedenken gegen die Ausrottungspolitik - auch von bislang überzeugten Nationalsozialisten und Antisemiten.

 
  • Wer nicht unmittelbar an den Morden beteiligt war, konnte sich vor 1945 unwissend stellen oder sich vormachen, alles sei halb so schlimm. Dies taten vermutlich die meisten Deutschen! Dörner: "Die meisten Deutschen wussten genug, um sich darüber im Klaren zu sein, dass sie nicht mehr wissen wollten." Willy Brandt sagte später in diesem Zusammenhang: "Die Fähigkeit des Menschen, sich blind zu stellen, ist nahezu unbemessen."

 

Solange die Bevölkerung mit Gerüchten, also nicht mit eindeutigen Beweisen oder Aussagen, konfrontiert war, konnte das Wissen um den Massenmord geleugnet werden.

 
  • Der harte, oft mit dem Tode endende Umgang des NS-Regimes mit passiven und aktiven Widerständlern schreckte die meisten Deutschen ab. Nach heutigem Forschungsstand war ein kollektiver Aufschrei des deutschen Volkes angesichts der permanenten Bespitzelung nicht vorstellbar. So wurde das Gesehene und Gehörte aus dem eigenen Leben verdrängt.

  • Neben der durchgängigen Repressions- und Überwachungspolitik der nationalsozialistischen Regierung zeigte auch die permanente "Berieselung" durch die Propagandamaschinerie, einen ideologischen und gerechten Krieg zu führen, Wirkung bei der deutschen Bevölkerung. Die offensichtlichen Verbrechen des NS-Regimes wurden, wenn schon nicht aktiv unterstützt, zumindest stillschweigend toleriert.

  • Auswirkung von Kenntnisstand und Reaktion der Bevölkerung auf Planung und Ausführung des Massenmords

  • Kenntnisstand und Haltung der Deutschen haben die Umsetzung des Verbrechens beeinflusst.

Der Versuch, die öffentliche Meinung zu formen und zu kontrollieren, bedeutete für das NS-Regime, dass es die wirkliche Stimmung im Reich erforschen musste, auch die Haltung zur Judenpolitik. Von einer Vielzahl von Behörden und Sicherheitsorganen wurden geheime Berichte erstellt. Aus diesen Berichten lassen sich Rückschlüsse auf den Zusammenhang zwischen Judenmord und Kenntnisstand bzw. Reaktion der Bevölkerung ziehen. Diese aufschlussreichen Berichte wurden zum großen Teil noch vor Kriegsende vernichtet.

  • Durch die Berichterstattung von Behörden und Sicherheitsorganen wurde das NS-Regime darüber informiert, dass die Bevölkerung zunehmend Kritik an den Maßnahmen gegen die Juden übte. Als klar wurde, dass der Massenmord an den Juden mittelfristig kaum noch verheimlicht werden konnte und auch die Kriegslage immer schlechter wurde, änderte die NS-Regierung ihre Propagandapolitik. Drastisch veränderte sich der Ton, wenn über die Behandlung der Juden gesprochen wurde. Der Bevölkerung sollte beigebracht werden, dass die Radikalität der Maßnahmen gegen die Juden im Falle einer Niederlage zu harten Konsequenzen der Sieger führen würde. Dabei würde auch die deutsche Bevölkerung zur Verantwortung gezogen werden. Die kaum noch verdeckten Hinweise auf den systematischen Judenmord sollten den deutschen Durchhaltewillen anstacheln.

  • Die Haltung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg
 
  • Nach dem Einmarsch der Alliierten in Deutschland und der Befreiung der Konzentrationslager wurde die deutsche Bevölkerung mit den durch das NS-Regime verursachten Grausamkeiten in aller Deutlichkeit konfrontiert. Viele in der Nähe von Lagern lebende Deutsche wurden dazu gezwungen, sich selbst von dem schrecklichen Geschehen zu überzeugen.

 
  • Die Vernehmungen, Aussagen und Berichte, die von Bernward Dörner ausgewertet wurden, zeigen, dass sich die Auftraggeber und Täter in einen Mantel des Schweigens hüllten, um sich der strafrechtlichen Verfolgung zu entziehen.

 
  • Unter dem Eindruck der schockierenden Berichte und Bilder machte sich in der deutschen Bevölkerung ein allgemeiner Gedächtnisverlust breit. Aussagen wie "Davon haben wir nichts gewusst" oder "Unvorstellbar, dass unser Führer so etwas angeordnet hat" waren weit verbreitet.

  • Die Frage nach der Verantwortung
 
  • Am 8. Mai 1985 hielt der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker anlässlich des 40. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus eine Rede, in der er auch auf die Ermordung der Juden während des Dritten Reiches einging. Weizsäcker sagte: "Der Völkermord an den Juden ... ist beispiellos in der Geschichte. Die Ausführung des Verbrechens lag in der Hand weniger. Von den Augen der Öffentlichkeit wurde es abgeschirmt. Aber jeder Deutsche konnte miterleben, was jüdische Mitbürger erleiden mussten, von kalter Gleichgültigkeit über versteckte Intoleranz bis zu offenem Hass. Wer konnte arglos bleiben nach den Bränden der Synagogen, den Plünderungen, der Stigmatisierung mit dem Judenstern, dem Rechtsentzug, der unaufhörlichen Schändung der menschlichen Würde? ... Es gab viele Formen, das Gewissen ablenken zu lassen, nicht zuständig zu sein, wegzuschauen, zu schweigen. Als dann am Ende des Krieges die ganze unsagbare Wahrheit des Holocaust herauskam, beriefen sich allzu viele von uns darauf, nichts gewusst oder auch nur geahnt zu haben. Schuld oder Unschuld eines ganzen Volkes gibt es nicht. ... Der ganz überwiegende Teil unserer Bevölkerung war zur damaligen Zeit entweder im Kindesalter, oder noch gar nicht geboren. Sie können nicht eine eigene Schuld bekennen, für Taten, die sie gar nicht begangen haben. ... Aber die Vorfahren haben ihnen eine schwere Erbschaft hinterlassen. Wir alle sind von ihren Folgen betroffen und für sie in Haftung genommen. ... Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart ... Das jüdische Volk erinnert sich und wird sich immer erinnern. Wir suchen als Menschen Versöhnung".

 
  • Bei einer Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag des Kriegsendes im Reichstagsgebäude in Berlin  mahnte Bundespräsident Horst Köhler, den Schrecken des Nationalsozialismus und seine Opfer niemals zu vergessen. Vor den Vertretern des Bundestages und des Bundesrates sagte er: "Wir Deutsche blicken mit Schrecken und Scham zurück auf den von Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieg und auf den von Deutschen begangenen Zivilisationsbruch Holocaust. Wir gedenken der sechs Millionen Juden, die mit teuflischer Energie ermordet wurden.". An einer anderen Stelle seiner Rede sagte er: "Wir haben die Verantwortung, die Erinnerung an all das Leid und seine Ursachen wach zu halten, und wir müssen dafür sorgen, dass es nie wieder kommt. Es gibt keinen Schlussstrich."


Literaturhinweise


Angrick, Andrej

Besatzungspolitik und Massenmord. Die Einsatzgruppe D in der südlichen Sowjetunion 1941 - 1943. Hamburg 2003

Beuys, Barbara

Leben mit dem Feind. Amsterdam unter deutscher Besatzung 1940 - 1945, München 2012

Browning, Christopher

Die Entfesselung der "Endlösung". Nationalsozialistische Judenpolitik 1939 - 1942. Berlin 2003

Dörner, Bernward

Die Deutschen und der Holocaust. Was niemand wissen wollte, aber jeder wissen konnte. Berlin 2007

Gerlach, Christian

Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrußland 1941 - 1944. Hamburg 1999.

Goldhagen, Daniel Jonah

Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Berlin 1996.

Grabowski, Hans-Ludwig

Kennzeichen 'Jude'. Antisemitismus, Entrechtung, Verfolgung, Vernichtung und die Rationierung von Nahrungsmitteln und Verbrauchsgütern für Juden in Großdeutschland und den besetzten Gebieten 1939 bis 1945. Regenstauf 2014

Herbert, Ulrich (Hrsg.)

Nationalsozialistische Vernichtungspolitik 1939 - 1945. Frankfurt am Main 1998.

Lehnstaedt, Stephan "Der Kern des Holocaust. Belzec, Sobibór, Treblinka und die Aktion Reinhardt". Verlag C.H. Beck, München. 2017. Taschenbuch 208 Seiten. Kommentar: äußerst lesenswert.

Longerich, Peter

Politik der Vernichtung. Eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung. München 1998.

Mallmann, Klaus-Michael ( Paul, Gerhard (Hrsg,)

Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien. Darmstadt 2004


Allen Schülern und Studenten, die gerade eine Prüfung zu bestehen haben, wünschen wir viel Erfolg.  Wir drücken auch die Daumen für diejenigen, die eine Klausur schreiben müssen oder eine Hausarbeit bzw. Referat anzufertigen haben.

zurück zu der Seite 'Der Zweite Weltkrieg'

zurück zu der Seite 'Judenverfolgung 1933 - 1939'


Stand: 02.02.2022                                                  Copyright © 2022 Geschichts- und Kulturverein Köngen e.V.                                                  Autor: Dieter Griesshaber

Datenschutzhinweis